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Bindungsphobiker endültig loslassen?

N
Ich versteh soviele Verhaltensweisen einfach nicht:
In Beziehung zuverlässig und pünktlich, bis auf die Minute. Wenn Schluss war, unzuverlässig und unpünktlich.
In der Beziehung kümmernd, fürsorglich, hat fast alles getan für mich (Essen gekocht, mich überall mit hingenommen, Familienfeiern inkl. Weihnachten, das volle Programm), außer mir seine Gedanken mitzuteilen und konkret zu werden, was er denn nun für mich empfindet. Wenn Schluss war, hat er sich nie von selbst gemeldet. Ich musste immer angekrochen kommen und betteln, damit wir wieder zusammen sind. Am besten war ja die Aussage: Du weißt schon, dass wir die letzten 4 Monate nur zusammen waren, weil du das so wolltest. Aber alles nur in seiner Welt, nie bei mir zu Hause, hat erst nach 9 Monaten mal Fragen bzgl. meiner Kinder gestellt, was die so machen.

29.03.2018 18:05 • #226


E
Wieso stellst ihn so ihn den Fokus?
Lies doch mal durch, was du so über ihn geschrieben hast?
So einen Mann willst du haben?Mit ihm dein Leben verbringen?

29.03.2018 20:10 • x 1 #227


A


Bindungsphobiker endültig loslassen?

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N
Nein, zusammen sein kann und will ich nie wieder mehr mit ihm. Es gibt diesen Menschen anscheinend gar nicht, den ich dachte geliebt zu haben. Mir geht es im Endeffekt nur noch darum herauszufinden, ob er denn nur Beziehungsangst hat oder ein Narzisst ist. Je mehr ich allerdings lese, umso wahrscheinlicher ist letzteres. Das tut unheimlich weh. Zu wissen, dass ALLES fake war. WIRKLICH ALLES. JEDER MOMENT

29.03.2018 20:32 • #228


E
Das ist doch Blödsinn.
Er wollte es in diesen Momenten sicher, glaubst ein Mann, nimmt irgendeine zu Weihnachten mit zu seiner Familie?
Er kann nur mittlerweile keine Beziehung mehr mit dir führen.Ist doch egal, ob er Narzisst ist oder andere Probleme hat. Wie lange ist es denn aus?

29.03.2018 21:11 • x 1 #229


N
seit 05.03.

29.03.2018 21:12 • #230


E
Okay, das ist noch nicht lange, da kreisen die Gedanken.
Ja, vl.sind wir unsichere Frauen, sonst würden wir uns auf solche Männer gar nicht einlassen.
Aber sie sind noch viel unsicherer!
Zum Teil kindisch, Spielchen spielen,
Zum anderen Teil aber sicher auch seelisch krank, sonst würden sie sich nicht so benehmen.
Glaub mir, ich denke auch noch immer an ihn, aber man bekommt mit der Zeit (und ohne Kontakt) mehr Distanz, wird ein wenig gefestigter. Du sehnst dich sicher innerlich noch, dass er sich vl.noch ändern wird oder sich meldet.
Sei bitte froh, wenn er es nicht tut!
Bei mir ging das Monate hin und her, und ich konnte keinen Abstand bekommen. Tu jetzt viel für dich, geh raus, treib Sport, triff Freunde, sei gut zu dir, und versuch aufzuhören zu analysieren, was er für ein Problem hat. DAS hat nichts mit dir zu tun.

29.03.2018 21:37 • x 1 #231


N
Ich weiß, du meinst es nur gut. Aber ich versuche deshalb zu analysieren, weil ich sonst nicht abschließen kann. Hört sich naiv an, aber ist so. Ich muss erst verstehen. Weil ich ja auch wissen will, für mich, was ich evtl. hätte anders machen sollen. Mich regt es eben am meisten auf, dass er nie so richtig gesagt hat, was mit ihm los ist. Und ob das, was er sagte die Wahrheit war oder alles gelogen. Ich weiß zum 3. Mal nicht warum Schluss ist. Diese faenscheinigen Gründe. Hatte immer um Ehrlichkeit gebeten. Jetzt weiß ich nicht mal mehr, ob das überhaupt eine Beziehung war. Hatte nie so wirklich das Gefühl angekommen zu sein, obwohl wir 4 Monate zusammengelebt hatten.

29.03.2018 21:47 • #232


E
Indem du analysierst, musst du nicht loslassen. Hast ihn weiter bei dir.
Und du hättest NICHTS anders machen können.Du kannst dir eine schmerzhafte Tatsache immer wieder vor Augen führen: Es ist aus.
Warum, ist egal. ER will, kann nicht, die Gründe versteht er wahrscheinlich selbst nicht.
Was würde es dir bringen, wenn er dir irgendwas erklärt?Sagt, ja es war alles nur fake? Dann würdest du dich kein bisschen besser fühlen.
Der Schmerz würde bleiben, oder wieder größer werden. Du kannst einfach noch nicht loslassen ist aber auch verständlich.Das bringt erst die Zeit.

29.03.2018 21:56 • x 1 #233


N
Du hast ja iwo recht. Seit 1,5 Jahren hab ich nunmal verstehen wollen und habe Gründe bekommen, mit denen ich nie was anfangen konnte. Man kann doch über alles reden, was einem nicht passt.Ich versuchs, keine Ahnung. Mein Selbstwert liegt am Boden. Fühl mich verarscht, belogen. Verstehe nicht, warum auch er immer wieder eine Beziehung wollte. War zwar ich, die immer wieder angekommen ist, aber er sagte ja auch, er will ja auch dass es mit uns klappt. Und wenn es dann nicht geklappt hat, dann war er nur mit mir zusammen, weil ich es so wollte. Ich suche halt den Fehler.

29.03.2018 22:10 • #234


L
Die Gründe wirst du wahrscheinlich nie erfahren. Nach denen habe ich auch gesucht und gehofft, dass ich von meinem Ex zu hören bekomme: Ja, mit mir stimmt was nicht. Aber was bekam ich als Antwort: Für alles gab es Gründe. Es tat einfach nur weh, das zu hören. Ich war so sauer, dass ich sagte, er glaube doch selbst wohl nicht, dass manche Macken die er hatte, normal wären. Ich hatte ihn fast schon angefleht, die Beziehung zu reflektieren und zu überlegen, wieso wir uns so häufig stritten. Damit ich abschliessen konnte. Bei ihm hörte es sich so an, als hätte ich Streitereien vom Zaun gebrochen. Und damals sagte ich ihm schon während des Streits, was mich so massiv störte. Ich knallte ihm Fakten ins Gesicht. Es kam trotzdem keine Einsicht.

Ich vermute, dass auch dein Ex sich selbst nicht versteht, vielleicht sich auch etwas vormacht. Der Leidensdruck bei ihm ist wahrscheinlich auch noch nicht hoch genug, so dass er sich Hilfe sucht. Wie Emily sagt, mit der Zeit akzeptiert man die Trennung und hört auf zu analysieren. Irgendwann verzweifelt man nur noch und fragt sich, wie jemand so geblendet sein kann. Seit dem letzten Gespräch mit meinem Ex habe ich für mich beschlossen, die Gründe quasi selbst festzulegen um abschließen zu können.

Mach es wie Froschweg, Stempel ihn am besten als Bindungsphobiker ab, egal, ob er es ist oder nicht. Wenn es mir heute noch schlecht geht, lese ich die Passagen aus dem das Buch Jein, in der es um uns und unser Handeln damals geht.

Suche die Schuld nicht bei dir oder fühle dich nicht als sein Opfer. Man neigt dazu zu denken, dass der Ex mit einem gespielt hat und man selbst so naiv war, mitzumachen. In Wahrheit sind sie selbst die Opfer ihrer Bindungsängste. So lange sie keine Einsicht haben und daran arbeiten möchten, bleiben sie in der Spirale hängen. Wenn wir unsere Fehler, die wir gemacht haben, verstehen und sehen, dass wir nicht zufällig mit den Personen zusammen gekommen sind und an uns arbeiten, in Zukunft mehr auf Signale achten, dann gibt es für uns einen Ausweg. Für unsere Exen nicht. Meiner tut mir schon Leid, weil er eigentlich ein toller Mensch ist. Aber helfen kann er sich nur selbst.

29.03.2018 23:53 • x 4 #235


N
Zitat von Lilliyfee88_2:
dass der Ex mit einem gespielt hat und man selbst so naiv war, mitzumachen.

Ja, genauso fühl ich mich! Fühlte mich in der Beziehung zunehmend bedürftig, habe gegeben, bekam nichts zurück, iwann war ich ausgesaugt.
Ich weiß nicht, vielleicht ist er auch einfach nur emotional unreif. Ich finde, mit 51 sollte Mann wissen, was er in einer Beziehung möchte, wie er sich Beziehung vorstellt. Seine Bedürnisse äußern kann. Ich war immer offen und ehrlich und habe das kommuniziert und meine Werte gelebt. Dass man Ecken und Kanten hat, ist in dem Alter ja normal. Alles eine Sache von Kompromiss und Toleranz, meiner Meinung nach. Keine Kommunikation = Beziehung tot

30.03.2018 00:20 • x 1 #236


L
Ich dachte bei meinem Ex auch, dass wir über alles reden könnten. Deshalb riss mir die Trennung auch den Boden unter den Füßen weg.
Dass was nicht stimmte, wusste ich auch während der Beziehung. Aber die Hoffnung auf Besserung blieb, sogar noch als er sich von mir trennte.
Ich war auch eine Zeit lang sauer auf ihn und auf mich. Hatte jede Situation analysiert und die Liste an Ereignissen, die mich hätten wachrütteln sollen, wurde ellenlang. Ich verzeihte ihm viel zu viel.

Aber auch wenn die Beziehung zum Tode verurteilt war, hatten wir ja auch schöne Momente. Er hat mir jetzt gezeigt, dass auch mein Bindungsverhalten nicht sicher ist. Jetzt weiß ich, dass ich an mir arbeiten und mir und ihm verzeihen muss. Die Jahre sehe ich nun als Lehrjahre und bin froh, dass die Beziehung früher vorbei ist als ich es mir gewünscht hätte. Ich sage mir immer wieder, dass er eigentlich nichts dafür kann, dass es seine Ängste sind, die ihn treiben. Meiner hatte vor mir ja eine ziemlich lang Beziehung hinter sich. Ich war damals geschockt, weil ich glaubte, er wäre noch nie in einer Beziehung gewesen und müsste sich noch daran gewöhnen. Sein Verhalten deutete mal nicht im Ansatz darauf hin, dass er beziehungsfähig gewesen wäre. Dass ein Mensch bindungunfähig sein kann, wusste ich damals nicht. Ich dachte, es sei einfach eine Frage der Zeit und Geduld. Du siehst, egal wie alt sie sind oder wie lange sie schon vergeben waren, dieses typische Verhalten nicht über Gefühle sprechen zu können scheint ein Merkmal für BÄ zu sein.

Aber ja, ich kann dich verstehen. Auch heute noch stelle ich mir Fragen, leide und habe Probleme, nach vorne zu schauen. Ich bin ein extremer Kopfmensch. Man fragt sich: wieso ich, wieso konnte er mich nicht lieben, was lief falsch, woher kam die BA bei ihm her, hätte ich was anderes machen können,was wäre, wenn er keine BA hätte, wären wir dann heute glücklich,...? Vor allem die letzte Frage quält mich. Aber eine Antwort darauf werde ich nie erhalten. Fühl dich gedrückt! Wir alle sitzen im gleichen Boot, haben etlich viele unbeantwortete Fragen und müssen nun alleine unser bis zum geht nicht mehr ramponiertes Selbstwertgefühl wieder aufbauen.

30.03.2018 01:04 • x 5 #237


L
Was mir gerade noch eingefallen ist: dieses Wir-Gefühl lebte auch nur ich aus. Bei ihm hiess es immer nur ich. Mein Ex plante nur für sich selbst und holte dann pro Forma meine Erlaubnis, damit er verreisen konnte. Daran zu denken, mich zu fragen, ob ich mitkommen möchte, kam er nie. Mich verletzte es, aber bei ihm schien es nicht in den Kopf einzudringen. Mich selbst einladen wollte ich dann auch nicht. Wieso sollte ich mit, wenn ich nicht willkommen bin? Vielleicht hätte ich es mal machen sollen. Jetzt, wo Ostern ist, bin ich ganz froh, dass diese Diskussionen vorbei sind.

30.03.2018 01:34 • x 1 #238


M
Zitat von froschweg:
bin ich ganz optimistisch, dass dein Urvertrauen wieder zurück kommt


Ich danke dir von Herzen. Dahinter steht mein großes Aber. Ich bin in den Grundfesten erschüttert - und meine toxische Beziehung hat ja unfassbare 40x kürzer gedauert als von @Uschimo - es ist derzeit absolut unvorstellbar, wie ich mich wieder offenen Herzens einlassen können soll.

Zitat von froschweg:
Ich habe begonnen mit einem wütenden Hassbrief (nie abgeschickt, viel zu böse ) und weiter gemacht mit einer Art Tagebuch.


Das mit dem Tagebuch mache ich auch, und ich habe mit dem Lesen von Jein! begonnen. Die eigenen Anteile zu erkennen tut ebenfalls so weh.

Ich glaube, langsam komme ich aber aus der Nicht-Wahrhabenwollen-Phase raus und erwische mich mit Wutgedanken
. Und Wut killt Liebe (oder was ich dafür gehalten habe)

Ohne dieses Forum würde es mir aber noch weit beschissener gehen. Insofern Danke und Chapeau.

30.03.2018 09:48 • x 1 #239


N
Moin!
Habe mich weiter belesen und so vieles wird klar. Ich werde hier mal was reinkopieren:

Z.B. aus dem Buch Wie ruiniere ich meine Beziehung, aber endgültig (es geht um Manipulation des Partners)
- Loben Sie Ihren Partner nie, gehen Sie davon aus, dass alles, was der Partner gut macht, selbstverständlich ist und keiner
Anerkennung bedarf
- Blöd Spiel (Ich bin dumm und du bist schlau) oder Armes Schwein (Ich bin ja so arm dran) oder Immer-ich-
Spiel
-Stellen Sie die Beziehung immer wieder grundlegend in Frage.
-Gehen Sie davon aus, dass Ihr Partner Telepath ist und sie ihm deshalb nichts erklären müssen
- ich-kann-doch-nichts-dafür-Spiel:
Ich kann für gar nichts etwas! Ich bin nicht schuld an und nicht verantwortlich für meine Probleme! Zeige Verständnis für mich!
Stelle keine Anforderungen an mich! Hilf mir, mein Problem lebbar zu machen!
- Wozu reden, sich vertrauen, gar Fehler zugeben.
- Schön ist auch das ich-bin-der-Bestimmer Spiel:
Ich will nicht kritisiert werden! Ich will in der Schlange vorgelassen werden, weil meine Zeit viel wichtiger ist als die anderer
Leute! Mir steht eine besonders respektvolle Behandlung zu
Ich will, dass man auf mich Rücksicht nimmt, das habe ich mir verdient. Ich möchte mich nicht
anstrengen, ich möchte nicht an mir arbeiten.
- Wirklich weiter war nichts, nichts zwischen uns. Glaub mir, weiter war nichts, gar nichts, und wenn dus nicht glaubst, ja dann
musst dus lassen
- Anerkennung wie ein Futter ist: Wenn man es konsumiert und aufgebraucht hat, braucht man immer wieder neues Futter

Anders als z.B. K. Ackermann-Stoletzky (BA 5/05), die derartiges Gebaren von vornherein als destruktive Strategie deutet, kann Sachse dem Phänomen - wenn es richtig dosiert werde - nur Positives abgewinnen und betrachtet es als Salz in jeder Beziehungssuppe. In diesem Sinne stellt er ein ganzes Strategienbündel zum spielerischen Umgang mit typischen manipulativen Interaktionen in der Beziehung vor: um Aufmerksamkeit vom Partner zu bekommen; Bewunderung zu erhalten; sich unentbehrlich zu machen; den Partner auf Distanz zu halten. Setzen diese Strategien den Leser in die Lage zu manipulieren, ohne die Beziehung zu gefährden, vermittelt Sachse auf der anderen Seite Hilfen zum Schutz auch vor bösartigen Manipulationen gegen die eigene Person. - Origineller und wirksamer Beitrag zur Partnerschafts- und Selbsthygiene. (2)

30.03.2018 10:31 • #240


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