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Bindungsphobiker endültig loslassen?

N
Hallo Carlaa,
ich danke dir für dein Verständnis und deine aufmunternden Worte. Leider ist es doch noch etwas anders. Ich finde in ihm sehr viele Anzeichen eines verdeckten Narzissten. Da ich ein gutes Gedächtnis habe, schreibe ich gerade eine Liste mit seinem seltsamen und manipulativen Verhalten, seinen Doppelbotschaften. Seiner Ich-Bezogenheit und seiner Opferhaltung. Je klarer ich wieder im Kopf werde, umso mehr kommt hoch. Mir fällt z.B. auch auf, dass seine Familie untereinander genauso ist. Es wird gelästert, übereinander lustig gemacht (aber auf zynische Weise), gegenseitig massiv abgewertet. Ich muss, glaube ich, erstmal verstehen, was da abgegangen ist. Auf jeden Fall war das unnormal. Bevor wir die 7 Wochen getrennt waren, war ich so geflutet mit Verliebtheitshormonen (dazu noch Wechseljahre und Pille), dass ich nicht mehr ich selbst war. Konnte nicht klar denken, nur gestresst, nervös, wie auf der Flucht. Immer Herzrasen, psychosomatische Symptome, Arztrennerei (gefunden wurde nichts). In den 7 Wochen bin ich mehrmals zusammengebrochen. Heute weiß ich, das war wie kalter Entzug von meiner Dro.. Ich weiß mittlerweile, dass er mich emotional erpresst hat, manipuliert hat. Ich werde weiterlesen, z.B. die Seite Umgang mit Narzissten oder Emotionaler Missbrauch. Überall finde ich ihn, absolut gruselig.

25.03.2018 09:52 • x 1 #196


M
Zitat von NotSure:
Wenn ich zu ihm kam hat er mich in den Arm genommen, schön, das du da bist, als würde ich von einem Stein umarmt.

Zitat von NotSure:
Wenn es mir deswegen schlecht ging und ich weinte, kein Trost von seiner Seite.

Zitat von NotSure:
Hat mir die Worte im Mund umgedreht.

Zitat von NotSure:
Bei Auseinandersetzungen hatte ich grundsätzlich das Gefühl, er würde gar nichts klären wollen.

Zitat von NotSure:
Er benahm sich wie ein kleiner Junge, nicht konfliktfähig.

Zitat von NotSure:
Immer musste er sich beschäftigen.

Zitat von NotSure:
Die Beziehung, wenn es denn eine war, fühlte sich künstlich an, wie ein Konstrukt.

Zitat von NotSure:
Ich war nur noch ein Nervenbündel.

Zitat von NotSure:
Ich durfte nicht mal meine Hand an seinen Rücken legen: Ich will das nicht, ich kann so nicht schlafen, in einem eisigen Ton.

Zitat von NotSure:
dass ich nicht mehr ich selbst war. Konnte nicht klar denken, nur gestresst, nervös, wie auf der Flucht. Immer Herzrasen, psychosomatische Symptome,


Ich denke da auch an Narzissmus - ich habe alle zitierten Stellen ebenfalls 1:1 erlebt ( und die Liste lässt sich endlos fortsetzen).

Da heißt es nur: Beine in die Hand und für sich selbst sorgen. Die psychosomatischen Beschwerden werden dann langsam aufhören. Aber es ist verdammt schwer, ich bin auch erst wenige Wochen getrennt.

Habe mir eingestanden, dass es nichts mit mir zu tun hat, sondern mit seinen Manipulationen und Projektionen. Narzissten sind lupenreine Bindungsphobiker.

25.03.2018 11:17 • x 2 #197


A


Bindungsphobiker endültig loslassen?

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froschweg
Hallo
@NotSure ,
ja, es ist erschreckend, wie sehr so eine Beziehung auslaugen kann. Außenstehende -selbst Freunde, die so etwas nie erlebt haben - konnten das schwer bis gar nicht nachvollziehen. Alle waren verwundert, warum ich so lange unter so heftigen Liebeskummer gelitten habe.

Ich kann gut nachempfinden wie es dir geht!

Du bist kämpferisch. Das kann ich rauslesen. Du setzt dich mit dem auseinander, was dir passiert ist und damit sorgst im Prinzip schon für dich.

Du weißt, dass ist noch nicht das Ende?! Es wird sehr wahrscheinlich ein nächstes ON geben, wenn du es nicht verhinderst.
Ich nehme an, du wurdest nach jedem weiteren ON /OFF immer schwächer und angeschlagener?!
Wie viel ist von dir noch übrig, dass du das ein weiteres Mal durchstehen würdest?

Da du dich jetzt intensiv mit dem Thema auseinandersetzt und dich dadurch innerlich abgrenzt, kann ich mir gut vorstellen, dass du mit der notwendigen Klarheit und genug wiedergewonnener Stärke aussteigen kannst aus diesem ungesunden Karussel.

Liebe Grüße!

26.03.2018 09:04 • x 2 #198


froschweg
Zitat von Hope78:
. Meine hatte vier (!) Jahre eine emotionale Affäre mit einer Verheirateten. S gab es nicht, die andere wollte bei ihrer Frau bleiben und mit meiner Ex diese sog. Freundschaft, obwohl sie angeblich auch verliebt war. Freunde meiner Ex haben ihr eine Therapie empfohlen, weil sie trotzdem nicht aufhörte zu hoffen, sie hat all die Jahre daran festgehalten, dass das zwischen ihr und der Vergebenen was ganz Besonderes sei, bis sie nicht mehr konnte und den Kontakt abbrach. Das denkt sie auch bis heute, sie hat nie reflektiert, warum sie das vier Jahre mitgemacht hat, sie denkt, es war Liebe.
Danach hatte sie ein Jahr lang unzählige Affären und ONS, bis wir uns kennengelernt haben.


Ja, ich denke auch, dass die Beziehungshistorie kein Zufall ist und in jedem Fall wegweisend. Nun müssen wir nur noch hoffe, dass der/die nächste potentielle Parter(-in diesbezüglich ehrlich ist. Ich glaube nicht, dass mein Ex das in allen Punkten war. Aber man kann ja auch viel raushören.

Zitat von Lilliyfee88_2:
Mein Ex lernte zwar meine Freunde kennen, sagte aber immer öfters ab mitzugehen. Er fühlte sich auch nicht sehr wohl.


In den ersten 4 Monate grenzenloser Verliebtheit wurde es nicht so deutlich. Aber dann habe ich es GENAU SO erlebt. Ich bin eigentlich ab dem 5 .Beziehungsmonat allein auf jeden Geburtstag gegangen. 2 oder 3 Mal konnte ich meinen Ex überreden zu familiären oder freundschaftlichen Events mitzukommen. Es war dann aber für mich sehr deutlich, dass er sich dort nicht wohl fühlte.

26.03.2018 09:16 • x 1 #199


L
@ froschweg

Das Gefühl mit der Ehrlichkeit in der Historie bin ich mir bei meinem auch nicht so sicher.
Als ich ihn mal fragte, wieso er und seine erste Ex sich getrennt hätten, nuschelte er auch nur, wir beiden hatten das Gefühl, dass wir was verpassen würden. Kurz nach der Trennung bat er mich, ihn nicht zu blockieren, mich zu melden, wenn ich meine Nummer ändern würde und Bescheid zu geben, wenn ich umziehen sollte. Damals fragte ich mich, wieso er das sagt. Heute denke ich mir, dass seine Ex das gemacht hatte.

Mein Ex ging Problemen gerne aus dem Weg und hatte eine ganze Palette an Ausreden. Einmal erwähnte er nebenbei, dass er manches für sich behalten würde, damit ich nicht sauer werde.

Seit meinem Ex bin ich viel skeptischer geworden. Ich hoffe, das legt sich wieder.

26.03.2018 13:20 • x 2 #200


H
Wenn man die Signale hören will, kann man viel aus der erzählten Vorgeschichte rauslesen. Ich wollte das nicht, ich wollte, dass es diesmal funktioniert, weil schon die Beziehung davor sehr unschön geendet ist. Jetzt kann ich mich der Frage widmen, warum ich alle Hinweise verdrängt habe.
Natürlich erzählt einem der Partner nur selektiv und subjektiv, aber selbst da kann man viel mitbekommen - z.B. ob er das Geschehen reflektiert hat.
Ich bin sogar von einer Ex-Affäre konkret gewarnt worden in der Anfangsphase: Meine Ex sei eine Jägerin und verliere das Interesse, wenn sie habe, was sie wolle. Sie hatte eine Liaison mit der Affäre und danach mit deren Mitbewohnerin. Beide hatten ihr Partner für sie verlassen und da machte meine Ex sich dann dünne. Meine Ex tat erstaunt, als ich sie auf diese Warnung ansprach, sie hätte den Frauen nie was versprochen und das sei immer locker gewesen. Dasist alles eigentlich so assi schon, da hätte ich mich distanzieren müssen. Und das war ja nicht der einzige Hinweis.
Heute denke ich, wir waren überhaupt nur ein Jahr zusammen, weil ich selber anfangs lange unsicher war (Was ihren Jagdtrieb geweckt hat) und so nie Druck gemacht habe. Und was sagte sie mir bei der Trennung: Ich habe nie versprochen, dass ich dich lieben werde. So schließt sich der Kreis. Es läuft bei solchen Leuten immer gleich. Man muss es nur sehen wollen. Ich habe viel Sehnsucht und Träume in ihr substanzloses Gelaber über unsere Zukunft projeziert und alles Unschöne ausgeblendet. Motto: Endlich hab ich mal Glück.

26.03.2018 15:38 • x 4 #201


L
Ja, ich dachte auch, ich wäre endlich angekommen. Davor hatte ich auch nur kurze Beziehungen zu Männern, die mir nicht gut taten.
Und dann macht mir die Bindungsangst einen Strich durch die Rechnung

Alles im Leben soll doch einen Grund haben. Ich hoffe, dass wir alle für das Leid, welches unsere Exen uns zugefügt haben, der/die Nächste/r ein Jackpot sein wird!

Okay, im Vergleich zu denen wird wohl jeder Nachfolger supertoll sein

26.03.2018 18:35 • #202


N
Hallo Froschweg!
Danke für den Zuspruch, kann ich derzeit gut gebrauchen, da sich von professioneller Seite irgendwie keiner mit diesem Thema auseinandersetzen kann/ will. Psychologin, Therapeutin, etc. wollten nichts von seinem Verhalten wissen, sondern sofort meinen Anteil besprechen.Ich bin aber ein Mensch, der erst verstehen muss was überhaupt los war. Dann kann ich mein Verhalten reflektieren. Vorher kann ich das nicht. Hier mal ein paar Gedanken, die ich mir im Oktober letzten Jahres machte, als wir 7 Wochen getrennt waren:

Ist das ein Spiel? Mich erst verletzen, sich dann entschuldigen/ sich selbst die Schuld geben, dann schweigen. Bis ich anfange körperlich darunter zu leiden. Nichts tun, bis ich auf dich zukomme. Willst du mich psych. fertig machen?Willst du, dass ich nichts mehr für dich fühle? Dass meine Liebe für dich verschwindet? Du malträtierst meine Seele. Mittlerweile weißt du genau, wie du mich verletzen kannst. Du weißt, wie mich das kaputt macht. Das ist unübersehbar. Du weißt auch, dass ich schnell zu verunsichern bin.

Wenn ich so etwas angesprochen habe kam die Antwort: Wenn dich das so fertig macht, müssen wir die Beziehung wohl beenden. Ich bin nun mal so.

Hier mal ein paar seiner Aussagen; sein Verhalten. Vielleicht ist irgendwem von euch auch schon sowas begegnet:

Ich bin nicht verliebt in dich, aber ich liebe dich-Ich werde dich sowieso irgendwann verlieren, so oder so- Du bist das Problem (ca. 20 x hintereinander) bis ich geheult hab, er drehte sich dann um und schlief ein-Ich schaff das nicht, ca. 7-8 mal hintereinander; dann, ich kann das nicht, 5 mal; dann, ich will das nicht 2-3 mal ( zusammengesunken sitzen, wie ein kleiner Junge)-Denk nicht soviel, genieß einfach- Ich sag dir manches nicht, weil ich dich nicht verletzen will- Ich bin unempathisch-Ich kann nicht trösten-Ich weiß nicht, ob ich Gefühle habe- Ich habe keine Seele.-Ich war schon immer so, in den anderen Beziehungen war das kein Problem-für deine Gefühle bin ich nicht zuständig-Meine Freunde finden mich alle toll so wie ich bin-Ich hab Angst meine Freiheit und Identität zu verlieren-Schenk mir nichts, tu nichts für mich, ich hab dann ein schlechtes Gewissen-Ich freu mich auf dich-Ich bin schuld-Ich bin ein Ar....loch-Ich habe keine Bedürfnisse-Du musst mich nicht streicheln-Du tust mir leid, dass du so emotional bist-Komplimente, Anerkennung wurden abgewehrt, und mir auch nicht gegeben-Er macht alles richtig-Du bist meine Einzige-Hat meine Ideen/ Vorschläge als seine verkauft-Ich will Spaß haben mit dir ( alle Unternehmungen die ich vorschlug: och nö, aber keine Alternativen gesagt)-Ich bin beziehungsmäßig schon 6 Jahre weiter-Kann ich dir nicht sagen, hab ich noch nicht drüber nachgedacht-Natürlich will ich, dass du mitkommst-Ich will keine Verantwortung übernehmen-Willst du in meinen Arm?-Du sollst mit meinen Freunden klar kommen/befreundet sein-Konnte nicht verstehen, dass sein Kumpel unter dem Verlust des Vaters leidet-Ich will alles mit dir teilen-Was soll ich denn noch machen, damit du mehr vertraust?-Ich will mich nicht auf jemanden einstellen, alles soll so bleiben wie es ist-Was hast du denn für einen Oma-Mantel an?-Meine Freunde sagen, ich hab was besseres verdient-Die Beziehung soll laufen-Ich will es einfach haben-Du sollst dich bei mir wohl fühlen-Ich liebe es, dass du mich so sehr liebst-Ich liebe dich, weil du mich liebst-Hab ich vergessen-Kann ich mich nicht dran erinnern-Möchtest du......?-Hast du noch genug Cola?-Wollen wir bei meinen Eltern Kuchen essen/ mit meinen Eltern grillen?-Hab ich dir doch eben gesagt!-Hast du wohl vergessen-Mein schlaues/schönes Hasi-während einer Autofahrt Ich bin schon wieder unsicher, ich fragte weswegen, er weiß ich nicht
Und immer dieses schweigen...

Schon wieder so lang geworden. sorry.
Vielleicht wollte er mich auch loswerden und traute sich nicht, weil er mich nicht verletzen wollte?

26.03.2018 19:46 • x 3 #203


M
Meiner verhielt sich ganz schön ähnlich i.S.v. Distanz und Nähe, Zuckerbrot und Peitsche, blinder Wut, Regression und bewusster Ambivalenz. Also alle Züge des Verwirrspiels plus Bonuslevel.

Für mich habe ich das so interpretiert, dass er es tat, um mich bewusst zu verletzen - verstärkt in den letzten Monaten vor Beziehungsende - damit nicht er, sondern ich Schluss mache. Weil ich ihm den Gefallen nicht tat, machte er es. War natürlich genauso schmerzhaft, aber als emotional Abhängige ( so nenne ich es jetzt) habe ich zum Schlussmachen keine Kraft gehabt.
Seine Begründungen natürlich fadenscheinig, denn ( so vermute ich) er hat bereits die Nächste im Bett.

26.03.2018 20:53 • x 3 #204


H
@NotSure Das finde ich aber komisch von der Therapeutin. Denn um eure Beziehungsdynamik zu kennen, muss sie ja auch erwas über den anderen Part erfahren. Außerdem ist für die Verarbeitung anfangs ja schon wichtig, dass man darüber reden darf und kann. Eventuell macht es Sinn, sich einen anderen Therapeuten zu suchen, der mehr auf dich eingeht.

26.03.2018 21:05 • x 2 #205


N
Ich habe mit einer Verhaltenstherapeutin, mit einer Therapeutin für Tiefenpsychologie und einer Psychiaterin versucht zu reden. Telefoniert hatte ich mit dem weißen Ring, von dort bekam ich 3 Telefonnummern: Soz.psych.Dienst, Frauenhaus, amb.Sprechstunde Im Krkhs. für Psychiatrie. Die Reaktion der Therapeuten erwähnte ich ja schon. Die anderen meinten, so lange keine Strafanzeige gestellt wurde, können die nichts machen. Und einen Narzissten anzeigen.....davon rät einem ja jeder ab. Fühlte mich so allein gelassen. Bin dann über dieses Forum gestolpert und fühl mich endlich verstanden Vielen lieben Dank dafür

26.03.2018 21:48 • #206


froschweg
Zitat von Lilliyfee88_2:
Alles im Leben soll doch einen Grund haben. Ich hoffe, dass wir alle für das Leid, welches unsere Exen uns zugefügt haben, der/die Nächste/r ein Jackpot sein wird!

Okay, im Vergleich zu denen wird wohl jeder Nachfolger supertoll sein


Guten Morgen,
hm...ich sehe das für mich etwas anders. Aber natürlich nur für mich, für euch kann ich da nicht sprechen. Ich sehe nämlich bei mir eigene Anteile, dass ich so tief in die passive Rolle dieser ungesunden Beziehung rutschen konnte. Ein ganzer Sack eigener Ängste, innerlich anklammerndes Verhalten bis hin zum emotionalen Kontrollverlust und zack ging es mir körperlich und seelisch sehr schlecht. Mein Ex wollte mir nie was Böses; er war nie gemein oder bösartig. Ihm ging es auch schlecht in dieser Nähe-Distanz-Spirale. Er wollte flüchten; ich wollte festhalten.

Leider bin ich mir bewusst, dass zumindest meine letzte Beziehung kein trauriger Zufall oder ein einmaliger Griff ins Klo war. Durch ihn habe ich erkannt, dass ich in früheren Beziehungen den aktiv bindungsängstlichen Part hatte. Das war mir vorher weder bekannt noch bewusst. Deswegen muss ich mir leider eingestehen, dass ich offensichtlich einen ungesunden Draht zu solchen Beziehungen/Männern habe. Das wird beim Nächsten sehr wahrscheinlich nicht besser, wenn es mir nicht gelingt, den Knoten aufzulösen. Heutzutage werde ich meine Pappenheimer aber schneller erkennen und werde dann hoffentlich rechtzeitiger aussteigen.

Zitat von NotSure:
Psychologin, Therapeutin, etc. wollten nichts von seinem Verhalten wissen, sondern sofort meinen Anteil besprechen.Ich bin aber ein Mensch, der erst verstehen muss was überhaupt los war. Dann kann ich mein Verhalten reflektieren. Vorher kann ich das nicht


Da gebe ich Hope78 recht. Meiner Meinung nach verläuft die Reise zu den eigenen Anteilen nicht, ohne vorher den anderen genau ins Visier zu nehmen. Schon allein aus dem Bedürfnis heraus, sich alles von der Seele zu reden. Und da bist du natürlich gedanklich erst mal beim Anderen. Das große Endziel der Reise bist DU inkl. aller Anteile usw.. Das ist klar.

Nein, mein Ex hat sich weniger so verhalten, wie deiner. Meiner war nach außen extrem kopfgesteuert und kontrolliert. Alles schien einem großen Drehbuch zu folgen. Der musste immer irgendetwas mit mir abstimmen, alles musste genau geplant werden. Kontrolliert wie er war, hat er sich immer höflich, (bemüht) respektvoll und wertschätzend verhalten.
Aber die Ambivalenz war tatsächlich auch bei ihm auffällig. Ein Beispiel von vielen: er beklagte mehrfach, dass wir noch nicht unter einem Dach wohnten. Manchmal folgte im selben Gespräch, dass er kein 24/7 Typ ist und ganz dringend seine Freiräume braucht. Deswegen kann er sich im Moment[/b[b]] (eine seiner Lieblingsaussagen) nicht vorstellen, mit mir zusammen zu ziehen.
Ich habe das Thema Zusammenziehen übrigens nie von selbst auf den Tisch gebracht.

27.03.2018 08:22 • x 3 #207


H
@froschweg Ich bin da ganz bei dir. Jeder kann mal Pech haben, aber ich halte meine gescheiterten Beziehungen auch nicht für Zufall. Und wenn man sich damit nicht auseinandersetzt, ist es fast zwangsläufig, sein Muster zu wiederholen.
Dass mit dem Zusammenziehen kenne ich genau so: Einerseits hat sie das Thema sehr früh erwähnt, im nächsten Satz erzählt, warum sie so Angst davor habe (Angeblich, weil sie nach einer gescheiterten Ehe ohne alles auf die Straße gesetzt wurde). Ich habe nie gedrängt. Zwei Wochen vor der Trennung hat sie noch vorgeschlagen, gemeinsam schon mal ein neues Bett zu kaufen und mir Modell-Vorschläge geschickt. Das Ende kam (für mich) so abrupt und unvorhersehbar, da ist es doch klar, dass man sich erstmal fragt, was mit dem anderen los war. Denn da ist ja auch was.

27.03.2018 09:36 • x 1 #208


N
Fühl mich heute so schlecht unverstanden, mein Vertrauen missbraucht, ausgenutzt, allein mit meinen Gedanken. Schäme mich, das so lange mitgemacht zu haben. Hatte alles geahnt/ gefühlt, dass er es nicht ehrlich meinte. Konnte mir aber nicht vorstellen, dass es tatsächlich so sein könnte, dass es so was gibt. Oder wollte es nicht wahr haben. Hatte keinen klaren Kopf, um die Zusammenhänge/ Widersprüche zu sehen. Keine Kraft, mich selbst zu schützen, keinen Stolz mehr.
Er hat sich so oft vor den Rechner gesetzt und über Gefühle gelesen, über Alexithymie. Er erzählte mir über seine Kindheit, wie er verprügelt wurde von seinem Vater, weil er sich gegen die anderen Kinder nicht zur Wehr setzte. Ich hatte ihm ein Buch geschenkt, Männerseelen, welches er auch angefangen hat zu lesen. Wir haben über Bindungsängste geredet, zusammen gelesen in dem Buch Jein von S. Stahl. Er hat sich da selbst gefunden, bei gleichgültig/ ängstlich vermeidender Bindungstyp. Konnten da zeitweise gut drüber reden, meiner Meinung nach.
Wo es so gut lief meinte ich, dass mich das freut, dass wir mittlerweile besser darüber sprechen können ( am Anfang ging da gar nichts). Wenn es nicht gut lief meinte er, das wäre nur vorgespielt gewesen.
Wenn er denn alles nur gespielt hat, dann hat er ja auch alle anderen belogen: Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, Nachbarn

27.03.2018 17:07 • #209


L
Kopf hoch @ Notsure!

Gebe dir nicht die Schuld dafür! Du hattest Gefühle für ihn und Hoffnung, dass er sich ändert. Wie wir alle.
Wenn die Gefühle nachlassen, fragt man sich, wie man nur so naiv und unterworfen sein und alles verziehen konnte. Alle Warnsignale wurden ausgeblendet. Bei einem BÄ ist die Wut auf sich selbst noch stärker. So empfinde ich das.

Vermutlich hatte er auch nur gesagt, dass alles gespielt war, um dich von ihm wegzutreiben. Dass er mit dir das Thema Bindungängste durchgenommen und sich selbst erkannt hat, zeigt doch schon, dass er dich an sich herangelassen hat. Er hatte sich die geöffnet. Das hatte ich nie erreicht. Deine Meinung war ihm wichtig. Du wolltest ihm nur helfen, das zeigt doch schon, dass du das Herz am rechten Fleck hast. Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig aufmuntern.

27.03.2018 20:50 • x 1 #210


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