Er sagte dann noch, die letzten 4 Monate wären wir sowieso nur zusammen gewesen, weil ich das so wollte. Ich versteh das alles nicht. Geh weg, komm her. Geh weg, komm her. Gefühle da, Gefühle weg. Wir hatten so einen schönen Sommer. Grillen auf dem Balkon, Bierchen trinken, unsere Lieblingsmusik hören, Festivals. Ich bin oft in seinem Arm eingeschlafen, den anderen Arm hat er um mich gelegt. Von sich aus. Wenn ich mal seine Nähe wollte, war er wieder kalt, dann hat er mir demonstrativ den Rücken zugedreht und hat sich an die äußerste Kannte gelegt. Ich durfte nicht mal meine Hand an seinen Rücken legen: Ich will das nicht, ich kann so nicht schlafen, in einem eisigen Ton.
Wir haben uns dann 7 Wochen nicht gesehen, nicht geschrieben, 0 Kontakt. Habe so gelitten, hab ihn so vermisst. Seinen Geruch, seine Wärme, seine Stimme. Seine liebevolle Art, die er immer wieder hatte. Habe in den 7 Wochen sehr viel gelesen, über Bindungsangst, passiv-aggressive Art, Persönlichkeitsstörungen. Vor seinen Freunden und seiner Familie ist er immer der beherrschte, der freundliche, der kompetente. Er war lt. eigener Aussage schon immer der schüchterne Einzelgänger. Kritisieren darf man ihn nicht, gleich beleidigt, kann sich nicht konstruktiv streiten, ist gekränkt und beleidigt, verhält sich wie ein kleines Kind. Muss sich immer verteidigen und ist nie Schuld. Weiß nicht, wie man sich versöhnt. Weiß nicht, wie man tröstet. Weiß aber im perfekten Moment, wie man Gefühle verletzt. Hat mich immer schmoren lassen, hat nichts gesagt. Geklärt wurde nie was.
Haben uns nach 7 Wochen wieder getroffen, bei einem Festival. Ich hatte ihn gar nicht gesehen, wäre an ihm vorbeigelaufen, hätte er mich nicht am Ärmel festgehalten. Hat mich zu sich hergezogen. Haben dann geredet, wie es so geht. Hab dann wissen wollen, warum denn nun schluss wäre: Er mag das nicht, wie ich mit seinen Freunden umgehe. Was er damit meine. Na ja, letztes Jahr der Vorfall mit seinem Kumpel. Ich sagte ihm, dass kann doch nicht wirklich der Grund sein. Warum er immer gleich unsere Beziehung wegschmeißen müsse, wegen solcher Kleinigkeiten. Keine Antwort. Sagte ihm, dass ich ihn sehr vermisst habe und nicht verstehe, dass wir nicht mehr zusammen wären. Er meinte, er hätte es vermisst, mich im Arm zu halten. Wir haben dann den Abend immer mal wieder Händchen gehalten. mal von mir aus, mal von ihm. haben uns gegenseitig Getränke ausgegeben. Mal hat er mich zu sich hergezogen, mal weggeschoben. Ist einer Bekannten von ihm aufgefallen, fragte mich, was denn das soll, von ihm. Ich sagte, ich weiß es eben auch nicht, geh weg, komm her. Wir sind dann wieder zusammengekommen. In dieser Zeit habe ich unsere Beziehung etwas objektiver sehen können. Dabei ist mir in einigen Momenten aufgefallen, dass er mich manipulieren wollte, und das auch schon früher wohl gemacht hat. Ich hab es bloß nicht mitbekommen, hab ja alles dafür getan, dass es läuft. Dann gab es einen miesen Vorfall: Ein Freund rief an und fragte wohl, ob ich wieder aktuell sei, was er bestätigte. Sie hat ja sooo um mich gekämpft, da dachte ich, wir versuchen es nochmal, in einem absolut arroganten, selbstgefälligen Tonfall. Da war ich stinksauer. Er war sich keiner Schuld bewusst. Ich sagte, wie steh ich denn jetzt da? Als wäre ich dir wie sonst was hinterhergelaufen, und kein Wort von Liebe. Nach 1 Stunde schweigen kam er und sagte, es tue ihm leid. Seit dem war der Wurm drin, meine Gefühle wurden weniger, seine wohl auch. Hatten trotzdem noch schöne Momente. Sein Onkel starb im Dezember. Ich fragte ihn, ob er möchte, dass ich mit ihm und seinen Eltern runterfahre nach Süddeutschland: Ja, das wäre schön. Ich möchte dich dabei haben, dann kannst du unsere Verwandten kennenlernen. Ist zwar kein schöner Anlass, ist aber nunmal so.
Weihnachten wieder mit seiner Familie, Silvester zu zweit. Bei einer Kohlfahrt im Februar ließ er mich nicht los und wollte mit mir tanzen. Ich sagte, das wäre nicht meine Musik. Er hielt mich weiterhin fest, ließ mich nicht los. Als ich dann mit ihm tanzen wollte schubste er mich auf der Tanzfläche von sich, vor allen seinen Freunden. Seltsame Streitprovokationen seinerseits, wo ich nicht mehr so emotional drauf reagiert habe, wie früher.
Am 04.03. hat er abends im Bett etwas sehr verletzendes gesagt. Mir lief 1Träne. Er sprang aus dem Bett und meckerte rum. Ja, dann reden wir eben wieder die ganze Nacht, machen wir eben durch, egal. Hat sich voll aufgeregt. Ich bin eine rauchen gegangen und sagte, ich sag kein Wort, ich will nicht reden, ich gehe jetzt ins Bett. Das habe ich bei ihm gelernt, im Streit schlafen zu gehen. Nach 10 Minuten bin ich nochmal zu ihm hin und hab gesagt, er soll endlich ins Bett kommen und nicht rumzicken. Sind dann ins Bett, ich konnte schlafen, er nicht. War wie vertauschte Rollen, ich konnte früher nie schlafen bei Streit, er hatte sich früher einfach umgedreht und ist eingeschlafen. das konnte er nun nicht mehr. Er ist wieder aufgestanden und war wohl die ganze Nacht wach. Am nächsten Morgen hatte er absolut miese, aggressive Laune. Ich fragte, ob er mir noch 10 Minuten schenkt, bevor er zur Arbeit fährt. Ich wollte mich mit ihm versöhnen. Bin auf ihn zugegangen, da ist er voll ausgerastet. Wegen mir hätte er die ganze Nacht nicht geschlafen. Regelrecht explodiert ist er. Voller Wut sagte er dann, ich will dich nicht mehr, verschwinde aus meinem Leben. Da war bei mir Ende Gelände. Er sagte, wenn du bis 10 Uhr nicht deine Sachen gepackt hast, schmeiß ich alles auf die Straße. Ich sagte, ich nehme mir soviel Zeit, wie ich brauche. Er rief seinen Kollegen an und sagte: Er hätte sich von mir getrennt und könne heute nicht arbeiten, müsse mich schnell loswerden. Als ich fertig war, rauchten wir noch eine zusammen. Ich meinte dann, wieder was gelernt fürs Leben: Liebe alleine reicht nicht. Nach 5 Minuten sagte er dann über sich selbst, er wäre ein Ar....loch. Darauf sagte ich nichts. Er fuhr mich nach Hause. Er fragte mich zum Abschied, ob wir uns nochmal in den Arm nehmen wollen, ich lehnte dankend ab. Er, denn nicht. Drehte sich um und weg war er.
25.03.2018 02:08 •
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