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Bindungsangst-Wirklich loslassen, oder Zeit geben?

N
Zitat von Snipes:
Bindungsangst gilt als eine von vielen Persönlichkeitsstörungen


Auch das ist völlig falsch!

09.04.2021 09:57 • x 1 #16


P
Zitat von Ninia:
Das ist extrem individuell und kann daher nicht so pauschalisiert werden.


Wie schon erwähnt, es muss nicht gleich in einer Therapie oder ähnliches enden.

Einen Bindungsängstler kann man auch so akzeptieren wie er ist, wenn man damit umgehen kann.

09.04.2021 09:58 • #17


A


Bindungsangst-Wirklich loslassen, oder Zeit geben?

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Cienne
Hmmm, sofern kein Leidensdruck stattfindet, weil man doch immer wieder jemanden findet, muss man so gesehen nicht an sich arbeiten. Ich denke aber, wenn dann die vierte oder fünfte Beziehung nach relativ kurzer Zeit zerbricht, macht man sich seine Gedanken, ob das alles nicht doch nach einem Muster verläuft, anstatt dass man bislang einfach nur Pech hatte. Klar, kann man drauf hoffen, einen Menschen zu treffen, der mit solchen Verhaltensweisen klarkommt. Aber wieso nicht an sich arbeiten, damit man seine Chancen erhöht und Beziehungen, die eigentlich eine gute Grundlage und Vertrauen haben, damit zerstört.

Ansonsten muss ich auch sagen, wenn man merkt, der andere passt nicht, weil er immer wieder entfliehen will, ist es Zeit zu gehen. Und wenn man das nicht schafft, muss man sich fragen, wieso nicht. Ich hatte das auch und habe das ebenso auf eine gewisse Bindungsangst pathologisiert, aber im Prinzip war mir das am Ende auch zu dumm, auszuharren und zu warten, bis der andere eventuell geheilt wird. Dafür ist das Leben zu kurz. Der andere ist halt so und entweder kommt man damit klar oder nicht. Und wenn nicht, kann man, trotz Gefühlen, auch einfach mal loslassen. Ich würde mir ja auch keine beste Freundin anlachen, die bei mir immer mal wieder mit Nähe und Distanz spielt und sich nur alle paar Wochen treffen möchte.

09.04.2021 10:04 • x 1 #18


H
Ich wollte ja nicht, dass es hier so ausartet
Ich bin über jede Meinung und Erfahrung sehr dankbar. Mir wurde gerade in einer neuen Nachricht wieder zu verstehen gegeben, wie weit sie doch jetzt ist und das sie sich jetzt bereit fühlt, eine neue Beziehung einzugehen (die sie laut ihrer Aussage auch schon hat). Ich habe tatsächlich über ein Jahr wirklich alles gegeben. Ich war einfühlsam und sehr verständnisvoll und habe ihr niemals das Gefühl von Druck vermittelt. Es ist tatsächlich kaum vorstellbar, wie es ein Mensch schafft sich mir gegenüber so sehr zu öffnen, mir viele Dinge aus ihrer Vergangenheit (Eltern, Kindheit und vergangene Beziehungen) anzuvertrauen und dann plötzlich solche Dinge von sich gibt. Mangelnde Empathie ist ein gutes Stichwort. Während einer Trennungsphase im letzten Jahr ist meine Großmutter verstorben. Es gab keinerlei Mitgefühl ihrerseits. Aber wenn ein Mensch, den sie über Umwege kennt bei einem Autounfall ums Leben kommt, nimmt sie das unfassbar mit. Ende Februar hat sie noch mit mir geschlafen, bei mir übernachtet und mit mir so intensiv über ihre Aufarbeitung gesprochen. Es war nicht leicht für sie, aber sie kam damit wirklich sehr gut zurecht. Dann kam der Abbruch und alles wurde nur noch über Nachrichten besprochen. Das ist etwas, womit man nicht sehr leicht umgehen kann. Vor allem, wenn man dann über Nachrichten die Trennung bekommt und dann noch die Botschaft, dass sie eine neue Beziehung führt und glücklich ist. Wenn es wirklich so ist wie sie schreibt, dann weiß ich, dass sie noch in ihrem alten Muster verharrt und diese Beziehung mit krampf vielleicht aufrecht erhalten wird, aber sie jetzt schon zum scheitern verurteilt ist.

09.04.2021 12:38 • #19


N
Sie wird ihr Muster nicht mal eben abgelegt haben. Sie möchte daran glauben, sich im Moment nicht mit ihrem Schatten beschäftigen und sich frei fühlen. Ich sag mal so, es ist ja schließlich auch belastend zu wissen, dass man hinsichtlich Beziehungen eine kleine Macke hat.

Sie wird noch früh genug merken, dass sie ihr Problem nicht gelöst hat. Vielleicht wird sie es Dich wissen lassen und Dich bitten, sie zurückzunehmen. Ich hoffe, Du bist dann klar und machst es nicht. Vermutlich wirst Du aber noch mind. eine Ehrenrunde brauchen. Vielleicht lässt sich es Dich nicht wissen und einfach weiterziehen.

So oder so musst Du sie gehen lassen. Das einzige was Du falsch gemacht hast, ist, Dich zu sehr auf sie zu konzentrieren. Mache es jetzt besser und gehe in die Kontaktsperre. Alles andere quält Dich nur unnötig.

09.04.2021 12:48 • x 2 #20


H
Das ist wirklich krass und kaum vorstellbar, was gerade in ihr vorgehen mag. Jeder normale Mensch weiß es, dass sie gerade verdrängt und sich die positiven Momente in einer Beziehung sucht, die sie scheinbar mit mir nicht mehr hatte. Zu sehr kommen in der Aufarbeitung die negativen Dinge zum Vorschein und wer stört da mehr als der Mensch, der sich wirklich und ernsthaft mit ihr auseinandersetzt. Es ist eigentlich alles logisch und nachvollziehbar, aber dennoch tut es natürlich weh. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch mich mit ihrem Verhalten schützen möchte. Es klingt zwar so, als ob ich mir irgendetwas vormache. Aber sie ist ein herzensguter Mensch und wahnsinnig liebevoll, dass ich ihr dieses gespielte Verhalten nicht glauben kann. Sie zeigt wirklich alle Anzeichen einer Bindungsangst und ich denke auch das letzte Jahr hat einiges mit ihr gemacht. Ob durch die Bücher und das Online-Coaching wirklich alles so schnell und einfach zu verarbeiten ist, kann ich mir nicht vorstellen. Am Ende stehen diese Menschen, nach vielen hundert Euro weniger und vielen Enttäuschungen, bei meiner Therapeutin vor der Tür. Ich wünsche es ihr, dass diese Erkenntnis bei ihr lieber früher als später kommt.

09.04.2021 13:04 • #21


N
Es klingt schon so, dass Du sie idealisierst. Wie kommst Du darauf, dass sie Dich schützen möchte wenn sie Dir sagt, dass ein anderer Mann im Spiel ist der sie noch besser versteht als Du. Sieht so Rücksicht für Dich aus? Ich bitte Dich...!

Es ist bei Liebeskummer völlig normal, dass Du so sehr bei ihr bist und nicht bei Dir. Es wäre gut, wenn Du mit der Zeit mehr zu Dir kommst.

Mit Logik kommst Du da nicht weit. Gefühle sind nicht logisch. Liebe ist nicht fair. Akzeptieren was ist, hilft.

09.04.2021 13:11 • x 1 #22


H
Das ist richtig. Ich idealisiere sie nicht und stelle sie auf kein Podest. Ich habe mich am Anfang der Aufarbeitung zu sehr nur mit ihr beschäftigt. Das habe ich Ende letzten Jahres auch erkannt und es ihr auch gesagt. Ich habe mich dabei völlig aus den Augen verloren und mich nur mit ihrem Problem auseinandergesetzt. Das ist seit diesem Jahr anders und ich fühle mich was micht betrifft auch gut, aber noch nicht am Ende. Natürlich spreche ich auch im Rahmen meiner Therapie über sie und ihr Verhalten. Weil ich von ihr keine Antworten mehr bekomme und ich es natürlich nicht schön finde, mit mehr Fragen als Antworten zurückgelassen zu werden. Mir hat es in unserer gemeinsamen Zeit immer gut getan, dass wir über alles geredet haben und wir sehr offen und ehrlich mit diesem Thema umgegangen sind. Das ist jetzt etwas, womit ich erst einmal klar kommen muss. Und das werde ich auch. Für mich ist es nur sehr hilfreich zu verstehen, was in einem Menschen in dieser Situation vorgeht. Ich komme mit der Trennung an sich sehr gut zurecht, nur halt nicht mit ihrem Verhalten und ihren Äußerungen. Mit Logik habe ich bei ihr nicht die Liebe gemeint, sondern die Angst an sich. Da es ein Muster ist, dass in jedem Buch was man liest genauso wiedergegeben wird. Dazu gibt es auch etwas interessantes zu lesen, die vier Zimmer der Veränderung. In denen Leugnen und Verdrängen eine wichtige Rolle spielen. Sie hat ja erkannt, dass sie ein Problem hat und hat ja auch erkannt, dass Veränderungen nötig sind. Aber sie überspringt gerade ein wichtiges Zimmer und wähnt sich bereits am Ziel. Aber Du hast Recht, ich werde mich mit der Zeit wieder mehr und mehr mir selbst widmen. Ich möchte nur nicht den selben Fehler machen wie sie und verdrängen. Für mich ist es wichtig zu verstehen.

09.04.2021 13:26 • #23


H
Mit schützen meinte ich, dass sie immer der Meinung war die Aufarbeitung nicht mit einem Partner an ihrer Seite durchführen zu können. Ich war immer der Meinung, dass die Konfrontation mit der Angst auch ein gutes Mittel ist, zu lernen damit umzugehen. Es könnte ja sein (Theorie), dass sie nicht möchte das ich auf sie warte, damit sie wirklich frei und ohne den Gedanke das ich im Hintergrund auf sie warte, ihre Aufarbeitung fortsetzen möchte. Um mir diese lange Leidenszeit zu ersparen, hat sie vielleicht diese Äußerungen von sich gegeben, damit ich mein Leben weiter lebe. Wie gesagt, es ist nur ein Gedanke.

09.04.2021 13:31 • #24


Cienne
Hmm, du drehst dich da im Kreis. Die Trennung akzeptierst du ja anscheinend. Reicht es dir dann nicht, zu denken, dass sie dich einfach nicht will? Egal was sie hat oder nicht? Was nützt es dir, sie weiter zu analyisieren. Tust du es, weil du es so gewohnt bist, weil du es auch in eurer Beziehung ständig getan hast? Da könnte ein großer Punkt sein.

09.04.2021 13:35 • #25


N
Ich glaube Dir ja, dass Du schon weit gekommen bist. Das will ich Dir gar nicht nehmen. Nur drehst Du Dich tatsächlich im Kreis. Du willst Antworten, die sie vielleicht gar nicht hat. Du glaubst, Dir würde das helfen. Meinst Du nicht, dass jede Antwort neue Fragen aufwerfen würde und meinst Du nicht, dass Du tief drinnen hoffst, in einem klärenden Gespräch sähe sie ein, dass sie Blödsinn macht und zu Dir zurückkommt? Sei mal ehrlich zu Dir selbst.

Ich verstehe Dich sehr gut. Ich neige auch zum Analysieren und alles verstehen wollen. Daher weiß ich auch, dass das nichts bringt.

09.04.2021 13:48 • #26


H
Ich wurde vor drei Jahren nach fast sieben Jahre Beziehung von einen auf den anderen Tag verlassen. Kurz davor wurde ich überaschend gekündigt. Dazu kam noch ein gemeinsamer Hund, den sie jetzt auch hat und ich musste die Wohnung verlassen. Das hat mit Sicherheit auch etwas mit meinem Verhalten heute zu tun. Auch damals wurde ich einfach so stehen gelassen und das macht natürlich etwas mit einem. Wenn man einen Partner betrogen hat, oder betrogen wurde, ist es einfacher zu verstehen und zu akzeptieren, dass es so ist wie es ist. Ich denke, dass bindungsängstliche Personen durchaus in der Lage sind, sich in soweit zu ändern, dass sie eine langfristige Beziehung führen können. Es hängt natürlich alles davon ab, wie schwerwiegend die Verletzungen aus der Vergangenheit waren und wie bereit man ist, sich diesem Thema zu stellen. Die positiven Ansätze und auch ihre Entwicklung haben mir gezeigt, dass sie bereit ist diesen Weg zu gehen. Natürlich ist mir der Mensch nicht von heute auf morgen egal und natürlich möchte ich die Hintergründe erfahren, die einen Menschen dazu bewegen, so zu handeln. Ja, die Trennung habe ich akzeptiert. Ich erwarte hier natürlich auch keine Sätze wie: Warte ab, sie wird schon wieder kommen, oder so. Ich bin nicht blauäugig und weiß, dass sie ein ernstes Problem hat. Es kann unter Umständen ein Jahr dauern, bis sie es wirklich überhaupt verstanden hat, was da eigentlich los ist und selbst dann ist es danach ein langer Weg um damit richtig umzugehen. Ich finde es nur zu verstehen, ist unglaublich wichtig und hilft ungemein.

09.04.2021 13:53 • #27


N
Dann musst Du eben noch mehr Bücher lesen oder so. In den allermeisten Fällen bekommt man von den Betroffenen, also von den Ex-Partnern, nicht die Antworten die man möchte. Im Zweifel wirst Du damit leben müssen.

09.04.2021 13:57 • #28


H
Das Gespräch habe ich direkt nach ihrem Rückzug von ihr erwartet. Sie wollte es auch erst, hat sich dann aber wieder in Ausreden verstrickt (voller Terminkalender). Jetzt werde ich auch kein Gespräch mehr bekommen und Antworten schon gar nicht. Sie kann mir auch sehr wahrscheinlich keine Antworten auf meine Fragen geben, weil sie ja selbst nicht weiß, was in ihr vorgeht. Das kann sie ja auch gar nicht, nach ein paar Wochen. Ja, ich werde damit leben müssen, aber einfacher wird es durch ihr Schweigen nicht. Aber ich danke euch sehr, für die vielen tollen Kommentare. Diese helfen auch dabei zu verarbeiten und mich wieder langfristig auf mich selbst zu konzentrieren.

09.04.2021 14:03 • #29


H
Es ist auch schon irgendwie zum Schmunzeln. Sie hat mich in ihrer Trennungsphase ihrer letzten Beziehung kennengelernt (3 Jahre). Ich fühle mich heute ein wenig wie ihr damiliger Partner. Wenn es so ist wie sie schreibt, habe ich heute die selbe Position eingenommen wie er damals. Und ja, ihr habt recht. Ob die Beziehung ein Jahr oder auch länger halten mag. Irgendwann wird sie wieder vor dem selben Problem stehen. Ich hoffe, dass ich dann stark genug bin um nein zu sagen.

09.04.2021 14:16 • #30


A


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