Hi!
Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich eine wundervolle Frau kennengelernt. Oder eher: wieder kennengelernt, denn wir kennen uns seit 2016, wo wir uns in einem Freundeskreis immer mal wieder gesehen haben. Damals war sie in einer Beziehung und wir hatten auch nicht viel Kontakt, aber wir verstanden uns gut. In der Zwischenzeit verlor man sich aus den Augen, und letztes Jahr haben wir uns durch Zufall wieder getroffen. Wir schrieben dann einige Zeit und trafen uns mehrmals.
Ganz zu Beginn merkte ich, dass sie mir gefällt, und habe ihr mein Interesse auch signalisiert. Sie genoss diese Aufmerksamkeit sehr, jedoch meinte sie, dass ihre letzte Beziehung sehr schlimm war (mit dem Freund, den sie 2016 noch hatte) und seit der Trennung vor zwei Jahren sehr viel Angst hat, sich auf etwas neues einzulassen. Seither bestand ihr Leben sehr aus Feiern gehen und sie hat generell eigentlich nur etwas für sich selbst gemacht. Partner gab es nur S. Natur in dieser Zeit, sie meinte, an Gefühle war nie zu denken. Sie wollte keine Beziehung mehr, wohl wegen der zu großen Angst.
Nun, ich blieb beharrlich, zeigte ihr Verständnis und war geduldig mit ihr, wenn auch immer wieder ein klein wenig dreist, wenn ich mir ihre Nähe ergaunerte. Letztendlich verliebte sie sich in mich und wollte immer mehr Zeit mit mir verbringen. Man merkte aber immer wieder, dass sie zwischendurch etwas Abstand braucht und dann einige Tage so gar nicht mehr verliebt, sondern eher distanziert, kühl und abweisend wirkt. Dieses Verhalten war immer nur mir gegenüber so, anderen Menschen gegenüber nicht.
Nunja, ich zeigte ihr aber, dass das in Ordnung ist, und sie kam spätestens nach drei oder vier Tagen immer wieder in ihren verliebten Zustand zurück.
Einige Monate vergingen, und wir wurden offiziell ein Paar, sodass ich auch vor ihren Freunden und ihrer Familie als ihr Partner bekannt bin. Das war für sie ein unglaublich schwieriger Schritt, aber sie wollte mich so sehr, dass sie sich dazu durchringen konnte. Trotz der immer wieder aufkeimenden Angst.
Seither haben wir unglaublich viele und schöne Momente miteinander erlebt. Wir passen wirklich gut zusammen, unser Alltag harmoniert herrlich miteinander und wir fühlen uns beieinander einfach wohl, egal, was wir machen. Soweit so gut, so soll das ja auch sein.
Zwischendurch kommt aber immer wieder ihre Angst hervor, und es gibt ein paar Tage, wo ich mich fühle, als wüsste ich nicht mehr, woran ich bei ihr bin. Sie ist immernoch so kühl und distanziert, es gibt keine Nähe mehr und wir sehen uns ein paar Tage nicht. Ich versuche dann meist schon, ihr nicht zu viele Nachrichten zu schreiben, jedoch kommen von ihr wirklich immer nur noch sehr abweisende Nachrichten. Es gibt dann keine lieben Worte, nichts. Als wäre ich nicht ihr Partner, sondern eine nervige Randerscheinung in ihrem Leben. Das ist ein Verhalten, dass mich sehr verletzt und auch verwirrt. In den Phasen, wo es ihr gut geht, sagte sie schon Dinge wie du bist der erste Mensch, mit dem ich mir wirklich ernsthaft Kinder vorstellen kann. Ich weiß, so etwas ist schnell gesagt, aber sie meint das wirklich ernst. Zumindest glaube ich ihr das.
In den distanzierten Phasen ist das jedoch so gut wie weg. Da ist daran nicht mehr zu denken. Gerade jetzt ist wieder so eine Phase. Ich versuche, mir nicht zu viele Gedanken zu machen, jedoch ist das nicht so leicht. Ich frage mich immer, ob es diesmal wirklich nicht mehr wird und ihre Angst schlussendlich doch gesiegt hat.
Seit einiger Zeit kann ich ihr auch nicht mehr mit viel Verständnis in der Hinsicht begegnen, denn es fängt an, mir immer mehr weh zu tun. Und ich kann das nicht gut verstecken, und eigentlich finde auch nicht, dass ich das sollte. Denn wir wollen ja ehrlich miteinander sein.
Aber wenn sie in einer ihrer schlechten Phasen sieht, dass es mir damit nicht gut geht, dann reagiert sie mit noch mehr Abstand, denn sie findet das so belastend. Als dürfte es mir nur schlecht gehen, wenn es ihr gut geht.
Ich weiß nicht so ganz, was ich tun soll. Ich weiß, dass ich mit ihr, erst vor ein paar Tagen noch, eine wunderschöne Zeit verbracht hab, und ich frage mich einfach immer wieder, wie so etwas in so kurzer Zeit nach so einem Scherbenhaufen aussehen kann.
Wenn ich in den anderen Phasen nicht so glücklich mit ihr wäre, dann wäre die Entscheidung, sich zu trennen, wohl eine leichte. Aber so frage ich mich nur, was ich hier eigentlich mache.
Ich weiß nicht mal, welchen Zweck dieser unstrukturierte Beitrag verfolgt, aber ich hatte das Gefühl, mir etwas aus der Seele schreiben zu müssen, und vielleicht hat hier ja jemand einen hilfreichen Kommentar - und wenn der nur lautet, dass es alles an mir liegt, weil ich so doof bin und das alles so mit mache.
03.08.2023 18:15 •
#1