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Bindungsangst bei Frau

P
Hallo zusammen

Ich (29) habe vor etwa einem Jahr eine Frau kennengelernt. Ich hatte davor eine 4 jährige Bez. und sie war seit 3 Jahren Single, hatte davor eine 2 jährige Bez. Wir haben uns von Anhieb sehr gut verstanden, die Chemie hat gestimmt. Beim ersten Date gabs bereits Küsse, haben uns die ersten Wochen oft gesehen und hatten dann auch S.. Guten S.. Unterdessen fragte sie mich, in welche Richtung es für mich ginge. Ich sagte ihr, dass es sich gut für mich anfühlt, dies bestätigte sie mir auch.

Etwa 5- 6 Wochen nach dem Kennenlernen wollte sie aus dem Nichts den Kontakt abbrechen. Ich war zunächst völlig überrascht, da ich das absolut nicht vorhergesehen habe. Ich ging natürlich erst von einem anderen Kerl aus, den sie nicht vergessen konnte, jedoch wars anders. Sie hat mir unter Tränen gesagt, dass sie noch nie einen Mann wie mich traff, bei dem sie sich so öffnen kann. Sobald sie merkt, dass es ernst wird, möchte sie am liebsten flüchten. Habe mit ihr geredet und sie dann dennoch umgestimmt.
Dann war einen Monat lang alles einigermassen okay, aber ich spürte, dass sie sich von mir zurück zog. Dies eskalierte abermals. Sie kann das nicht, sie würde mich damit verletzen etc. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie nicht unter Druck setzen möchte. Jedoch war ich selbst nicht mehr zufrieden, da ich spürte, dass sie mich schlicht nicht in ihr Leben liess, d.h. sie wollte mich ihren Freunden nicht vorstellen, da sie das unter Druck setzen würde. Dies machte mir immer wie mehr zu schaffen, da ich langsam das Vertrauen in sie zu verlieren begann. Ich konnte nicht verstehen, wie jemand seine grosse Zuneigung mir ggü zeigte, mich jedoch wieder wegestiess, sobaldvich nicht mehr in Reichweite war. Ich malte mir vielerlei aus, jedoch hatte ich keine Erfahrung mit Bindungsangst, weswegen ich leider viel zu ignorant auf ihre Einwände zu Beginn einging und mich nicht richtig damit auseinandersetzte.
Danach folgte eine Kontaktpause von 2 Wochen. Sie wollte mich jedoch wieder sehen, ergo landeten wir abermals im Bett.

Von da an gings wieder bergauf, ich lernte ihre Familie, ihre Freunde kennen, sahen uns oft, redeten viel, hatten Spass zusammen. Manchmal sahen wir uns eine Weile nicht, aber der Kontakt war immer da. Wenn wir uns sahen, dann waren das magische, intensive Momente. Sowas erlebte ich davor noch nie. Danach sahen wir uns wieder unheimlich oft, sie öffnete sich mir, es wurde wieder emotional, wir kamen uns nahe. Sie sagte mir, dass sie einem Mann noch nie so nahe stand, aber dass ihr das gleichzeitig die Luft zu atmen nehmen würde, obwohl ich sie sich überhaupt nicht bedrängt fühlen würde.
Eines Tages meldete sie sich unter Tränen, sie beichtete mir, dass sie am Vorabend einen alten Freund traf und betrunken mit ihm im Bett landete. Sie wisse selbst nicht wieso, es täte ihr unendlich leid, ich hätte das nicht verdient. Sie wäre so gerne mit mir zusammen, ich würde ihr so gut tun, sie liebte meine Anwesenheit, jedoch könne sie mit mir nicht zusammen sein. Ich brach deswegen den Kontakt ab und nicht wegen ihrer Bettgeschichte. 2 Monate Funkstille, bis sie sich wieder meldete, mich immer wieder fragte, wie es mir geht etc. Ich ignorierte sie zunächst, aber litt sehr darunter. Sie vermisst mich und denkt ständig an mich, was auch immer sie tut. Sie sprach mir aus der Seele. Wir entschlossen uns, uns auf neutralem Terrain zu treffen. Der Abend war fantastisch, die Chemie stimmte, als ob nie etwas geschehen war. Ich ging es diesmol jedoch langsam an und zwar einfach aus dem Grund, dass ich mir selbst nicht weh tun wollte. Wir sahen uns hin und wieder, hatten wieder S. und es wurde wieder ernster.

Bis zu diesem Abend im Juli.

Wir verbrachten das Wochenende bei mir, die Zeit verging viel zu schnell, es waren die wohl intensivsten Stunden meines Lebens. Das war einen Tag vor ihrem langen Sommerurlaub. Ich spürte, dass bei ihr etwas geschah. Von ihrem Urlaub aus sagte sie mir, dass sie am liebsten bei mir geblieben wäre und dafür den sündhaft teuren Urlaub gestrichen hätte. In ihrem Urlaub hatten wir dann täglich Kontakt, die Kontaktaufnahme ging wie so oft von ihr aus. Sie schrieb mir sehr romantische Dinge, die sie davor nicht getan hatte. Sie hat sich verliebt, das war mir klar. Ich spürte einfach, dass sie emotional voll drin war. Als sie von ihrem Urlaub zurück kam, sahen wir uns wieder, die Wiedersehensfreude war gross bei beiden. Wir traffen uns die ersten Tage unheimlich oft. Für mich war es eindeutig, dass wir nun endgültig in Richtung Beziehung gingen.

Eines Abends lud sie mich ein, kochte für uns. Schon als ich zur Türe reinging, merkte ich, dass was nicht stimmte. Wir müssen über uns reden. Wieder das Gleiche wie früher. Völlig aufgelöst sagte sie mir, dass sie mit mir nicht eine Beziehung führen kann. Sie wiederholte zum 1000sten Mal, wie wichtig ich ihr sei etc, aber eben. Für mich ein Schlag ins Gesicht. Sie sagte, dass bei diesem einen Abend im Juli etwas in ihr passierte, dass sie von sich nicht kennt und Angst davor hat. Sie hätte während ihres Urlaubs mich nicht aus dem Kopf gekriegt und kontinuierlich an uns gedacht. Dass man nach so etwas den Schlussstricht zieht, war für mich nicht nachvollziehbar. Habe ich ihr auch gesagt. Sie wisse nicht, wieso sie so tickt, denn sie wünsche sich eig. eine Beziehung mit mir. Heulend haben wir uns voneinander verabschiedet. Wenn sie sich selber im Weg steht, so möchte sie mir nicht im Weg stehen. Die nächsten Tage schrieben wir noch. Sie sagte mir, dass sie unter Bindungsangst leidet wahrscheinlich als Folge ihrer Kindheit. Die Scheidung der Eltern konnte sie nie verkraften, die Beziehung zur Mutter war nicht so eie sie sein sollte. Ihre beste Freundin habe ihr eine Therapie empfohlen und sie wird es auch durchziehen, wenn sie die Kraft dafür findet, jetzt sei der Schmerz zu gross. Danach brach sie den Kontakt ab, da sie es verdauen müsse. Sie wolle mich jedoch nicht verlieren. In der Zwischenzeit habe ich mich intensiv eingelesen und leider erst jetzt den kompletten Verlauf unserer Geschichte verstanden. Ich komme mir dabei so dämlich vor. Vor einigen Tagen resp 1 Monat Funkstille hat sie mir noch zum Geburtstag gratuliert, jedoch blieb es dabei. Seit meinem Geburtstag geht es mir nur noch schlecht, der Gedanke an sie verfolgt mich ständig. Bewusst und unbewusst.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein ewiges hin und her.

Was soll ich eurer Meinung nach tun? Sie zu bedrängen bringt ja nichts. Ich weiss, dass ich ihr nicht helfen kann und nur sie selbst sich helfen kann. Ich wünsche ihr nichts sehnlicher als Glück. Was soll ich tun, ausser auf meine eigene Gesundheit achten?
Ich würde sie bspw. so gerne fragen, wie es ihr geht, habe aber Angst davor es zu bereuen. Bin völlig ratlos. Grüsse und Verzeihung, falls der Text verwirrend ist

02.11.2019 19:29 • x 1 #1


monchichi_82
Mit dir kann sie keine Partnerschaft eingehen weil sie Bindungsangst hat konnte aber zuvor eine 2 Jahre andauernde Beziehung führen. Klingt das für dich plausibel?
Immer wenn man Beschreibungen von Bindungsphobikern liest ist es durchgängig dasselbe Muster und unterm Strich kann man nur raten sich konsequent zu distanzieren!
Phobiker haben es sehr gut drauf in kürzester Zeit sehr viel Nähe herzustellen und diese Nähe magisch werden zu lassen. Das ist aber nur eine Illusion!

Meiner Erfahrung nach ist das wirklich Typische für Beziehungsphobiker, dass sie ständig von Freiräumen, Luft zum Atmen, Zeit für sich, Unabhängigkeit, man selbst bleiben quatschen -- in Wirklichkeit aber nur Nähe nicht zulassen wollen und Distanz leben. Diese Codewörter sind für mich die Alarmzeichen erster Güte und haben immer für beide den gewünschten Effekt: Der andere bekommt seine Freiräume und ich verschwende meine Lebenszeit nicht mit einem Partner, der in Wirklichkeit gar keine Partnerschaft zulassen kann.

Die machen sich keine Gedanken was die bei anderen für emotionale Gräben aufreißen weil sie sich nur für ihre eigenen Emotionen interessieren.

02.11.2019 20:32 • x 13 #2


A


Bindungsangst bei Frau

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Luto
Zitat von pablito:
Was soll ich eurer Meinung nach tun? Sie zu bedrängen bringt ja nichts. Ich weiss, dass ich ihr nicht helfen kann und nur sie selbst sich helfen kann. Ich wünsche ihr nichts sehnlicher als Glück. Was soll ich tun, ausser auf meine eigene Gesundheit achten?
Ich würde sie bspw. so gerne fragen, wie es ihr geht, habe aber Angst davor es zu bereuen.

Es liest sich für mich eher so, dass sie keine enge Beziehung führen kann. Da Du das aber eigentlich willst, sit die Sache gegessen, denn dann habt Ihr verschiedene Ebenen ... selbst wenn sie eine Therapie machen würde, heißt das nicht, dass sie sich in naher Zeit dann doch auf Dich einlässt. Deshalb: brich den Kontakt radikal ab, und blockiere sie auf allen Kanälen! Dann kannst Du in die Zukunft schauen, ohne sie!
Es geht wahrscheinlich nicht anders.

02.11.2019 20:39 • x 1 #3


P
Zitat von monchichi_82:
Mit dir kann sie keine Partnerschaft eingehen weil sie Bindungsangst hat konnte aber zuvor eine 2 Jahre andauernde Beziehung führen. Klingt das für dich plausibel?


Da gebe ich dir absolut Recht, das klingt merkwürdig, jedoch habe ich in der Eile vergessen zu erwähnen, dass sie diese Beziehung bereut hat, weil sie sich in die Beziehung stürzte, obwohl sie nicht wirklich dazu bereit war. Sie war damals Anfangs 20, mochte den Kerl, aber liebte ihn nicht wirklich, was ihr erst mit der Zeit bewusst wurde. Will sie da nicht in Schutz nehmen, aber dieses Phänomen kommt häufiger vor, als man denkt.

Also passt dies meiner Meinung nach auch gut zum Rest der Geschichte.

An was sie effektiv leidet, wurde ihr laut ihrer eigenen Aussage erst in den vergangenen Wochen klar.

Als egoistischen Menschen habe ich sie nie wirklich erlebt, aber ich habe das Gefühl stark geblendet zu sein.

02.11.2019 20:59 • #4


monchichi_82
Zitat von pablito:
obwohl sie nicht wirklich dazu bereit war

Trotzdem hat sie es 2 Jahre gelebt, eine Partnerschaft die nicht passte. Vor dir rennt sie weg bevor es zu einer Beziehung kommt.

Wer mit solchen Charakteren in Berührung kommt wird nicht als Gewinner hervorgehen sondern nur als Verlierer. Der Eine liebt leidet während der andere lockt blockt. Das wird sich auch nicht ändern. Es sind die Wenigsten die tatsächlich ihre Bindungsangst erkennen, einsehen und sich final therapieren lassen und selbst eine Therapie ist kein Garant.

02.11.2019 21:14 • x 1 #5


Traveller
Der ganze Text steht irgendwie für sich. Auch wenn ich mir sicher bin du weißt schon was der richtige Rat ist, entnehme ich deiner Frage eine Art Hoffnung. Dass es doch etwas gibt was du tun kannst. Dass du vielleicht weiter irgendwie so halb in ihrem Leben bleiben kannst.
Vielleicht hilft es dir hier von den Mitgliedern zu hören, dass dem nicht so ist.
Du kannst nichts tun außer dich auf dich zu konzentrieren und einen Strich unter diese Angelegenheit zu machen.
Ansonsten verlängerst du dein Leid nur unnötig und nimmst dir selbst die Chance dich zu lösen. Die Möglichkeit noch tiefer da hineinzugeraten besteht und damit würdest du wohl keinem von euch einen Gefallen tun.
So unschön es ist wenn du nichts tun kannst, musst es in diesem Fall wohl akzeptieren.

02.11.2019 21:35 • x 2 #6


P
Guter Rat ist teuer, dessen bin ich mir im Klaren.

Was ich mir mit meiner Frage erhoffe?
Hören, dass die Welt nicht schwarz-weiss ist.

Manchmal tut es gut sich den ganzen Mist von der Seele zu quatschen. Neutrale Meinungen zu hören, auch wenn mir bewusst ist, dass der Grundton in solchen Foren eher pessimistisch ist - kann ich auch gut nachvollziehen.

U.U. findet sich ja auch jemand mit ähnlichen Erfahrungen - aus erster Hand. Oder vielleicht auch jemand, der selbst absoluter Bindungsphobiker ist.

Wenn ich sachlich bin, dann weiss ich auch, dass die Sache gelaufen ist bevor sie überhaupt los ging, aber Hand aufs Herz: Wer kann dabei sachlich bleiben, wenns um eigene Herz geht?

Danke euch für euren Input

02.11.2019 23:02 • x 1 #7


Luto
Zitat von pablito:
Hören, dass die Welt nicht schwarz-weiss ist.


Zitat von pablito:
auch wenn mir bewusst ist, dass der Grundton in solchen Foren eher pessimistisch ist


Die Welt ist nicht schwarzweiß, sondern sehr bunt ... relativ einfarbig ist jedoch die Welt für Menschen, die sich an Illusionen und Resthoffnungen festklammern. Wenn Du länger hier im Forum mitliest, wirst Du merken, dass das Null mit Pessimismus zu tun hat, sondern mit dem Versuch, Menschen aus einem dunklen Loch rauszuziehen.

03.11.2019 08:53 • x 3 #8


monchichi_82
Zitat von pablito:
U.U. findet sich ja auch jemand mit ähnlichen Erfahrungen - aus erster Hand. Oder vielleicht auch jemand, der selbst absoluter Bindungsphobiker ist.

Nun... das SIND Erfahrungen aus 1. Hand.

Ein Betroffener mit absoluter Bindungsphobie der lässt sich erst gar nicht auf Beziehungen ein, der lässt dich nicht am Privatleben teilhaben, der hat Panikattacken, meldet sich oft wochenlang nicht, provoziert ausgeartete Streitsituationen, der kann keine Komplimente annehmen, keine Geschenke annehmen, der kann sich selbst nicht annehmen!...

Nicht wir sehen hier alles schwarz-weiß sondern du befindest dich in einer Einbahnstraße. Wenn du der Auffassung bist, dass das Forum zu pessimistisch ist dann musst du dich weiterhin an deine Hoffnungen klammern und ihr hinterher sausen. Viel Erfolg!

03.11.2019 09:49 • x 2 #9


P
Kleines Update: Habe heute zufällig die Wege ihrer Freundin gekreuzt. Diese hat mir gesagt, dass die gute Frau schon immer dieses Muster aufwies. Sobald ihr jemand näher zu kommen versuchte, blockte sie ab und verschwand. Bei mir hatte die Freundin das Gefühl, dass ich einen Draht zu ihr gefunden hätte. Scheinbar bin ich nun ständig Thema, egal worum es geht.

Also nicht zwingend Dinge die ich hören sollte, aber irgendwie haben sie einen sonderbaren Effekt auf mich. Ich habe endgültig keine Lust mehr, die Gute ist für mich gestorben. Habe sie überall geblockt.

Danke euch nochmals.

03.11.2019 22:32 • #10


S
Zitat von pablito:
U.U. findet sich ja auch jemand mit ähnlichen Erfahrungen - aus erster Hand. Oder vielleicht auch jemand, der selbst absoluter Bindungsphobiker ist.

Ich habe selbst bindungsphobische Tendenzen. Mein Freund (Fernbeziehung) ist extrem bindungsphibisch. Er hatte mehrere Beziehungen vor mir. Eine davon dauerte mehr als 10 Jahre. Dennoch hat er bisher seinen Eltern keine seiner ExFreundinnen vorgestellt. Zum ersten Mal habe ich über Bindungsphobie gelesen, als ich das Buch von Stefanie Stahl lies Jein. Zuletzt habe ich den Artikel gelesen: https://www.wielandstolzenburg.de/bindu...e-distanz/

Der bindungsphobische Partner kann sich nur dann ändern, wenn es ihm/ihr bewusst wird, dass er/sie ein Problem hat und vor allen Dingen wenn er/sie es möchte. Ich habe meinen Freund offen darauf hingewiesen, dass ich bei ihm ein stark ausgeprägtes Bindungsproblem vermute. Auch wenn er mit mir nicht darüber spricht, merke ich positive Veränderungen in seinem Verhalten mir ggü. Er äußert offener seine Wünsche als früher und hört mir mehr zu. Dennoch, zusammenziehen ist gar nicht möglich. Mehr als eine Fernbeziehung ist nicht drin.

Wenn Bindsungphobiker keine Bereitschaft aufweist, sich zu ändern, sehe ich gar keine Chance, die Beziehung fortzuführen. Man macht sich auf Dauer nur kaputt. Starke Bindunsgphobiker haben z.B. keinen Kinderwunsch. Beim Zusammenziehen kann eine solche Beziehung sehr schnell zu Ende sein. Man braucht unendlich viel Geduld und das ist schwierig auf Dauer.

04.11.2019 06:06 • x 2 #11


P
Danke für deine Antwort.

Ja ich denke auch, dass man sich nur selbst helfen kann. Und auch das nur, wenn man etwas ändern möchte.

Meine Schlussfolgerung aus deinen Worten ist, dass es je nach Schweregrad immer ein Flickwerk bleiben würde.

Dass sie immerhin eingesehen hat, was sie ändern muss, ist für sie schon einmal ein Schritt vorwärts.

Ich bleibe dennoch dabei mich von ihr komplett zu distanzieren und vorwärts zu schauen.

Wünsche dir und deinem Freund viel Glück!

04.11.2019 08:25 • #12


D
Hey @pablito,
wäre da jetzt nicht dieser Altersunterschied, deine Geschichte mit dieser Dame wäre 1zu1 meine Ex-Freundin.
Übrigens bei Interesse auch hier stellenweise nachzulesen:

beziehungsfluechtlinge-gruende-und-gegengruende-t49476-s300.html

Es ist haargenau derselbe Ablauf, was mir vor ca. 2 Jahren widerfahren ist und ich nehme es vorweg; so eine Beziehung kann extrem toxisch sein und dir eine ganze Menge Lebenszeit rauben, in der du dir immer wieder den Kopf darüber zerbrichst, was man hätte anders machen können, an welcher Stelle man diesem armen Wesen; welches doch endlich auch nur eine ganz normale Beziehung führen wollte; das Leben so schwer gemacht hat, dass es gar nicht anders konnte, als das Miteinander zu sabotieren und alles letztendlich dem Ende zuzuführen. Das siehst du daran, dass ich über deine Geschichte gestolpert bin und dir hier schreibe.

Du willst Erfahrungen aus erster Hand here you go:
als wir uns kennen lernten, war sie auch bereits 4 Jahre Single, keine ihrer voran gegangenen Beziehungen (wenn es denn mal zu einer ernsthaften Beziehung und nicht zu Affären-artigen Umständen kam) ging länger als 2 Jahre. Aus ihrer letzten war sie damals auch Hals-über-Kopf regelrecht geflohen und blendete anschließend ihren Ex komplett aus d.h. er wurde durfte jahrelang in ihrem Freundes- und Familienkreis nicht erwähnt werden oder wenn dann wurde er wie der letzte psychotische Klammeraffe dargestellt. Sie bastelte es sich so zurecht, dass er daran schuld sei, dass sie kein Vertrauen mehr aufbauen könnte usw. rückblickend machte sie es sich damit schön einfach, um nicht ihre eigenen Probleme und ihre daraus resultierende Bindungsangst zu erkennen.

Auch bei mir war es so, dass sie nach den ersten vier Wochen abrupt einen Rückzieher machen wollte, sie möchte keine Beziehung, sie hätte sich zu sehr an ihr Single-Dasein gewöhnt, aber sie wollte mich auch nicht verlierenich nahm ihr den Druck, dass sie es doch einfach genießen sollte, so wie es ist, ohne dem Ganzen jetzt irgendeinen Titel oder einen Rahmen geben zu wollen Beziehung hin oder her.
Das entspannte sie, und kurz darauf konnte sie sich vor lauter Liebesschwüren gar nicht mehr einkriegen. Solche intensiven Gefühle und so eine extreme Vertrautheit hätte sie noch nie erlebt. Nach 3 Monaten redete sie schon davon, bei mir einzuziehen. Auch ich wurde sehr bald ihren Eltern und ihren Kollegen vorgestellt; ihr Freundeskreis war wiederum sehr übersichtlich, ihre eine beste Freundin bekam ich tatsächlich nur einmal in 10 Monaten kurz zu Gesicht.

So lief das ganze bis kurz vor unserem ersten gemeinsamen Urlaub. Sie fing zunehmend an, sich zurück zu ziehen, kippte Verabredungen häufig kurzfristig. Sie redete immer häufiger davon, mehr Zeit für sich zu brauchen, kränkelte sogar vor sich hin, und verkroch sich sehr gerne bei ihren Eltern.
Treffen mit Freunden und Unternehmungen sagte sie immer häufiger ab, so dass ich eben alleine dorthin ging. Sobald wir mal zwei Tage hintereinander miteinander verbrachten, verschwand sie erst einmal für ein paar Tage und wollte für sich sein. Es kamen dann aber immer wieder Texte von ihr, dass sie mich ja so sehr lieben und auch vermissen würde.
Als sie sich direkt nach unserem Urlaub kränkelnd (sie hatte plötzlich irgendwas mit der Schilddrüse) für 3 Wochen bei ihren Eltern verkroch und unsere gemeinsame Zeit danach noch weniger wurde (sie wollte noch nicht mal, dass ich auf einen Krankenbesuch vorbei komme), machte ich meinem Unmut deutlich Luft, dass ich so einfach nicht mehr weiter machen könnte. Vor allem begriff ich nicht, wie aus diesem anfänglichen extremen Höhenflug aus dem Nichts ein solches Armutszeugnis entstehen konnte.
Durch ihre Sabotage kam es zu immer weniger gemeinsamer Zeit und bei den übersichtlichen Treffen mussten wir erst einmal anhand von Krisengesprächen den Frust der vergangenen Tage aufarbeiten.

Klar war das Ergebnis absehbar. Es kam zu einer tränenreichen Trennung, einem unmotivierten Annäherungsversuch und schließlich zum endgültigen Aus.
Was übrig blieb waren ein paar erfolglose Kontaktversuche, dafür von ihrer Seite haufenweise seltsame bis hin zu infantilen Statusmeldungen über WA, die man dahingehend interpretieren konnte, dass sie armes Ding schon wieder an den falschen Typen geraten war, und sie einfach nicht ihr Glück finden konnte.
Diese Signale und mein daraus resultierendes Kopfkino; klar fehlte sie mir und unsere gemeinsame Zeit, ich hatte einen Neuanfang in Aussicht gestellt, aber von ihrer Seite kam nada; veranlassten mich dann irgendwann endlich ihre Nummer zu löschen.
Seitdem ist Totenstille, und wenn wir uns mal zufällig begegnen, herrscht nur eisiges Schweigen, und wir gehen uns aus dem Weg. Das kommt genauso auch von mir, denn auf der einen Seite bin ich immer noch absolut enttäuscht von ihr und vor allem ihrem Verhalten nach der Trennung, aber ich will mich auch nicht in diesem emotionalen Netz für eine Extrarunde wieder einfangen lassen.
Wahrscheinlich verurteilt sie mich jetzt auch vor ihren Leuten genauso, wie meine ganzen Vorgänger und irgendwann bekommt wieder einmal der Nächste den Spruch geschickt und eines Tages wird jemand in dein Leben treten, der dir zeigt, warum es mit den anderen nicht geklappt hat.

Wie du hier siehst, das wird mit diesen Personen immer so weiter gehen und nie aufhören.
Meine Ex hat schon zwei Therapien am Start, sie geht auf die 40 zu und wohnt jetzt wieder daheim bei ihren Eltern (nachdem sie kurz nach unserer Trennung ihre eigene Wohnung gekündigt hatte, in die sie erst ein halbes Jahr vor unserer Begegnung gezogen war).
Und du siehst, dieser Mist beschäftigt mich heute immer noch, und das zwei Jahre nach der Trennung
Tu dir das also nicht an!

04.11.2019 09:19 • x 3 #13


B
Pablito,

wenn sie Bindungsängste hat, dann hat sie sie. Dagegen hilft auch die Einsicht bei ihr nicht, denn die Ängste sitzen im Unterbewusstsein und das steuert sie. Weder Einsicht noch die Absicht zu einer Änderung helfen dagegen.
Ich war auch mit einem Bindungsvermeider zusammen und habe mich Monate lang an ihm abgearbeitet - erfolglos.

Er wusste um seine Defizite, er las über Bindungsängste, er wollte sich ändern - alles Quatsch. Ab dem Zeitpunkt, als er sich nach eigenen Worten Mühe mit uns gab (man beachte die Wortwahl!), wurde es eher noch schlimmer, denn er fühlte sich nun erst recht eingesperrt, seiner Freiheit beraubt und das trotz Fernbeziehung.

Ein Bindungsphobiker kommt nicht gegen seine inneren Mechanismen an. Es könnte u. U. eine Psychotherapie helfen, um an die Ursachen und Ursprünge dieser Störung zu kommen, aber diese Menschen machen im Regelfall keine Therapie. Wozu auch?
Sie lassen sich erst auf Beziehungen ein, denn auch sie haben innerlich eine Sehnsucht nach Liebe, Nähe, Vertrauen. Dann, wenn sie Einschränkungen fühlen, gehen sie auf Abstand.

Übrigens, aus der Ferne funktionieren sie prächtig. Aus der Ferne kommen liebevolle Mitteilungen, die aber nichts damit zu tun haben, wie sie im direkten Kontakt sind. Er schrieb mir auch oft von Sehnsucht usw. und von Vorfreude. Bloß fragte ich mich regelmäßig, wo die ach so große Freude denn jetzt ist, als ich leibhaftig vor ihm stand.

Es war eine Quälerei, weil ich mehr Anteil an seinem Leben wollte. Ich wollte die Nummer eins in seinem Leben sein, war aber nur Zaungast. Er plante dies und jenes, aber alles ohne mich. Er besuchte Parties bei irgendwelchen losen Freunden, ich war außen vor. Er fuhr auf ein Festival, für das er seine teure Karte gekauft hatte. Ich sah sie liegen bei ihm. Er hatte mir nichts davon erzählt. Klar, sonst hätte ich womöglich mitkommen wollen, aber das war nicht gewünscht.

Das Ende war dann die Trennung. Zu einer Zeit, als ich mich in der Beziehung emanzipiert hatte und Morgenluft witterte. Meine mentale Lage hatte sich entscheidend verbessert - endlich. Ich glaubte, wir wären nun über den Berg. Da kam dann die Trennung - per Mail. Er kann es einfach nicht, schrieb er. Er weiß, er sollte es können, aber es geht nicht. Alles in ihm schreit Nein, Nein!
Ich kann ihn verstehen, denn im Grund genommen geht es mir ähnlich, wenn auch weniger stark ausgeprägt. Ich war so hinter ihm her, weil er sowieso nicht greifbar war. Ich spürte das und mein Unterbewusstsein sagte sich: Passt, es gibt sowieso keine Beziehung. Soll sie sich ruhig schinden und quälen, mir ist das egal. Keine Gefahr für mich!
Ich bin ein Meister im Hinterhersprinten. Wenn aber Jemand von mir was will, Nähe einfordert, gehe ich auf Abstand. Ich empfinde es als eine Art Belästigung, eine Last und eine Zumutung. Da muss ich oft ganz schön dagegen arbeiten.

Es ist besser geworden als früher, aber richtig bindungsfähig werde ich nie sein. Damit lebe ich. Ich ahne, woher meine Bindungsängste kommen, aber in den Griff bekomme ich sie dennoch nicht so richtig.
Aus einem Bindungsvermeider wird kein bindungsfähiger Mensch.

Möglicherweise bist Du auch mit im Boot, lebst Deine Bindungsängste nur anders aus. Sie ist der aktive Part, denn sie geht auf Distanz und hält Dich knapp und außen vor. Dazu kommt in der Regel der passive Part, der vordergründig alles tut, um die Beziehung am Laufen zu halten. Der findet Entschuldigungen für das Verhalten des Anderen, der sucht die Schuld oft bei sich (Ich müsste anders sein, dann ...), der quält sich mit den Distanzmanövern und bekommt mit der Zeit Angst, was als Nächstes kommt an bindungsvermeidenden Manövern. Der passive leidet und hat Sehnsucht und bringt viel Geduld auf. Ich muss nur warten können, dann werde ich belohnt. Er braucht halt Zeit und die muss ich ihm geben.

So ein Gespann funktioniert prächtig, denn die beiden ergänzen sich so wunderbar. Glücklich damit wird keiner. Der eine nicht, weil er ständig damit befasst ist, seine Unabhängigkeit zu bewahren und seine Freiheit zu verteidigen. Der andere nicht, weil er erfolglos Nähe sucht und frustriert ist.

Du bist klar in der Verliererposition, denn Du willst was, was sie Dir nicht geben kann und auch nicht geben will. Du bist in der unterlegenen Position, denn Du hast Sehnsüchte, die sich nicht erfüllen.

Ich empfehle Dir ein Buch von Stefanie Stahl: Jein - Bindungsängste erkennen und bewältigen.
Ich fand darin eins zu eins meine Beziehung bzw. Nichtbeziehung beschrieben. Erkennen kann man die Ängste, mit der Bewältigung sieht es anders aus. Da sind die Ratschläge doch etwas dünn. Aber es hilft gut, die Mechanismen der Beziehung zu erkennen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Du auch unter Bindungsängsten leidest, ist groß, wenn Du einer Frau wie ihr erfolglos hinterher hechelst.
Aber es gibt natürlich viele Abstufungen bei Bindungsängsten. Menschen mit Bindungsängsten können durchaus eine Beziehung halten, manche heiraten auch. Aber sie bleiben innerlich doch oft für sich und leben ihre bindungsvermeidenden Tendenzen dann in der Beziehung aus. Zeitaufwändige Hobbies ohne den Partner, Arbeit und noch mehr Arbeit, Ehrenämter etc. sind probate Mittel, um einer Beziehung aus dem Weg zu gehen und trotzdem eine zu haben.

Mein Rat: Lass die Frau gehen. Sie wird wahrscheinlich wieder auf Dich zugehen, wenn Du nämlich auf Distanz gegangen bist. Dann fühlst Du Dich wieder wunderbar und angenommen, aber wie lange. Hat sie Dich wieder in ihrem Orbit, dann bist Du auch schon wieder außen vor.
Das hat keinerlei Aussicht auf eine Beziehung, die verlässlich ist und Dir das Herz wärmt. Aber das ständige Auf und Ab hält Dich auf Trab, dh. langweilig wird es nie. Aber auch nie so, wie Du es gerne hättest.

Und leider hat auch driftingaway Recht. Solche Beziehung können toxisch sein und eine Loslösung ist extrem schwierig.
Sie dauert lang, aber letztendlich ist es der einzige Weg, irgendwann mal wieder ein stressfreieres Leben zu führen.
Du bist nämlich jetzt in der Position eines Hampelmanns, an dem sie die Fäden zieht. Wenn das länger geht, verlierst Du den Bezug zu Dir selbst, lebst praktisch nur noch für diese Beziehung, während alles Andere in den Hintergrund tritt und Du verlierst letztendlich Deine Selbstachtung und Dein Selbstwertgefühl.
Wer auf sich achtet, .lässt sich nicht quälen, hinhalten und abspeisen mit leeren Versprechungen und hohlen Worten aus der Ferne.
Wer weiß, was er wert ist, der verkauft sich nicht unter wert und lässt sich nicht vom Partner drangsalieren.

Mach Dir nicht so viele Gedanken über sie, sondern lieber über Dich. Frage Dich, warum Du in diese Beziehung geraten bist (so was ist nie Zufall!), was Du hier suchst und warum Du ihr hinterher läufst. Immer bemüht. ja nicht zu viel Druck auszuüben, immer bemüht, so zu sein, wie sie Dich vermeintlich haben will. Du verbiegst Dich und merkst es nicht mal mehr, weil es leicht zum Normalzustand wird.

Arbeit an Dir selbst wäre wichtig, denn da kannst Du etwas bewirken, Arbeit am anderen lass sein, denn das ist nicht möglich.
Schon, weil sie es nie zulassen würde.

Ein Psychotherapeut hat mal zu mir gesagt: Bindungsängste sind nur schwer heilbar. Der Leidensdruck muss dann tatsächlich sehr hoch sein, dass diese Menschen Hilfe suchen. Meistens tun sie das nicht, denn sie kommen ja auch so durchs Leben. Ewig auf der Suche nach einem Partner, den sie aushalten können, den es aber nicht gibt. Und auch, wenn sie in Therapie gehen, dann sind es langwierige Therapien, denn man muss an die Ursachen vordringen. Bei manchen Menschen geht das nicht mehr, weil sie die frühen Erlebnisse so weit verdrängt haben, dass kein Zugang mehr möglich ist.
Also hör auf mit dem Hoffen auf eine Änderung oder Einsicht bei ihr. Selbst wenn phasenweise eine Besserung eintritt, ist sie nie von Dauer. Das hast Du selbst erlebt.

04.11.2019 12:41 • x 6 #14


P
@Begonie

Vielen lieben Dank für deinen sehr ausführlichen Beitrag. Du triffst unheimlich viele Punkte und Gedanken, die ich mir selbst schon gemacht habe.

Ich denke nicht, dass sie jemals glücklich werden kann und ich habe mir die Illusion aufgebaut, dass ausgerechnet ich derjenige sein werde, der ihr den Weg zeigen kann, aber die Hoffnung habe ich begraben.

Wenn ich diverse Erfahrungsberichte lese, dann muss ich feststellen, dass ihr Fall vielleicht nicht ganz so extrem ist, wie bei anderen. Ich hatte bei ihr das Gefühl, dass räumliche Distanz zwischen uns war, sie mich eher auf Abstand zu halten versuchte und zwar durch Überkompensation mit irgendwelchen Aktivitäten, Freunden und Arbeit. Ich war ständig darüber informiert, bildlich und dokumentiert, was sie gerade tut - halt wie ein verliebter Teenager. Aber auf die Idee zu kommen mich einmal mit einzuladen, kam ihr nie in den Sinn. Als ich mich darüber beschwerte - und glaubt mir, ich kam mir so bescheuert dabei vor - reagierte sie mit Unverständnis und Ablehnung.

Wenn wir es jedoch auf die Reihe bekamen uns zu sehen, dann war sie oft die ersten Minuten lang kalt und künstlich distanziert. Dieser Schutzmechanismus fiel relativ schnell und ab da an klebte sie förmlich an mir...Jedenfalls ging das Spiel jedes mal so los. Wir konnten uns auch Ewigkeiten verträumt in die Augen starren, es fühlte sich so vertraut an. Diese Romantik hielt dann nach den Treffen für einige Tage, danach begann sie wieder zu mauern, anstatt wie jeder normale Mensch einen Schritt weiter zu riskieren. Risiko ist das Schlagwort: Solange sie nicht das Risiko eingehen wollen gegen ihre Ängste anzukämpfen, werden sie für immer so bleiben. Ob jetzt jeder Bindungsängstler für immer in dieser Rolle gefangen bleiben muss, wage ich zu bezweifeln. Ausnahmen bestätigen die Regel. Keine Sorge, die Hoffnung habe ich wie gesagt nicht mehr.

Was mir Angst macht, ist die Tatsache, dass sie sich irgendwann wieder melden wird und die Nähe zu mir suchen wird, unabhängig davon in welcher Situation ich mich befinde. Da meine Gefühle ihr gegenüber aufrichtig sind und ich aus Erfahrung weiss, dass diese nie verschwinden werden, habe ich Angst in solch einem Moment schwach zu werden und meine Selbstachtung zu verlieren.

07.11.2019 13:00 • x 1 #15


A


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