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Bindungsangst bei Frau

Vienne
@Begonie
Liebe Begonie,
vielen lieben Dank für all deine Mühe!
Vieles ist wohl wahr, das hast du trefflich analysiert.

Ich habe, da ich nicht vom Fokus betreffend des Threads des TE ablenken wollte, doch noch einen eigenen Thread gestartet (Bindungsangst und Perspektivlosigkeit).

Deine Figur Norbert hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht...da ist etwas dran, das ist nicht meins und wird es nie sein. Ich habe - ohne es zu wollen - einen sehr netten Norbert vor zwei Monaten kennengelernt, der sich zu allem Übel noch in mich verknallt hat. Das tat mir sehr, sehr leid, denn ich schätze ihn sehr. Zum Glück ist es mir gelungen, daraus eine gute Freundschaft entstehen zu lassen und ihn dazu zu bewegen, dass er auf seine Noch-Ehefrau wieder zugeht.

Mit meinem Vater hat es allerdings nichts zu tun, mit ihm hatte ich ein ausgesprochen herzliches und inniges Verhältnis, wir haben uns sehr geliebt. Aber mein Mann passt sehr in das Muster, hochbegabt, erfolgreich, etwas Besonderes. Aber bewundert habe ich ihn nicht. Das haben damals auf der Uni schon viele andere getan, ich nicht. Er wurde mein bester Freund, erst nach zwei Jahren verliebten wir uns ineinander.

Ja, und mit deiner Quintessenz gehe ich d'accord. Mein Selbstbewusstsein war am Boden nach der Trennung von meinem Mann, die Geschichte hatte wirklich anständige Facetten, das war zum Schmerz zusätzlich eine besondere Ohrfeige für mein Ego. Und er hat mein Ego mit seinem südamerikanischem Charme natürlich aufpoliert, keine Frage! Und Geben und Nehmen, das hält sich nicht die Balance...das ist mir ebenfalls schmerzhaft bewusst.

Ich weiß, dass ich seine Probleme nicht lösen kann. Deswegen bin ich hier, um Input zu bekommen, nicht in Kreis zu denken, zu sehen, ob ich etwas übersehen habe in der Geschichte. Um aus meinem Tief herauszukommen, mein Dilemma zu lösen.

Und du hast recht, er fühlt sich bedrängt und flüchtet. Dann fühle ich mich zurückgewiesen und flüchte auch, cersuche ihn mit Gewalt zu vergessen. Vergeblich. Es funktioniert nicht. Für ihn nicht und für mich nicht. Denn auch er kann mich nicht vergessen.

Die Beziehung light ist eben besser als gar keine Beziehung. Und natürlich hätte ich gerne eine engere Beziehung, aber ganz eng muss es nicht sein. Ich muss nicht mit ihm zusammenleben, aber einen Urlaub gemeinsam verbringen oder Mal ein gemeinsames Wochenende irgendwo, das wünsche ich mir sehr.

Es tut mir so leid, was du alles durchmachen musstest....das ist bitter...aber du hast dein Muster erkannt, exzellent analysiert, Hut ab! Ich hoffe sehr für dich, dass du aus dieser Quintessenz für dich daraus Strategien entwickeln könntest, dass dir so etwas nicht mehr passieren wird. Was musst du gelitten haben...und das noch dazu mehrmals...ich hoffe so sehr, dass du heute nicht mehr in so einem Dilemma steckst und erfolgreich dieses Muster bekämpfen konntest...

24.08.2022 23:35 • #61


B
Zitat von Vienne:
Die Beziehung light ist eben besser als gar keine Beziehung. Und natürlich hätte ich gerne eine engere Beziehung, aber ganz eng muss es nicht sein. Ich muss nicht mit ihm zusammenleben, aber einen Urlaub gemeinsam verbringen oder Mal ein gemeinsames Wochenende irgendwo, das wünsche ich mir sehr.

Es tut mir so leid, was du alles durchmachen musstest....das ist bitter...aber du hast dein Muster erkannt, exzellent analysiert, Hut ab! Ich hoffe sehr für dich, dass du aus dieser Quintessenz für dich daraus Strategien entwickeln könntest, dass dir so etwas nicht mehr passieren wird. Was musst du gelitten haben...und das noch dazu mehrmals...ich hoffe so sehr, dass du heute nicht mehr in so einem Dilemma steckst und erfolgreich dieses Muster bekämpfen konntest...


Die Beziehung light ist besser als nichts. Ja, das dachte ich mir damals auch. Alles, nur keine Trennung. Lieber wieder Ängste ausstehen, lieber wieder Tränen vergießen und wieder ratlos vor der Frage zu stehen, was mache ich nur. Es erschien mir unmöglich ihn jemals loszulassen. Ich war wie besesseln.

Das Schlimme ist, wenn man sich in dieser Phase befindet, dass man völlig eindimensional denkt und handelt und niemals links und rechts schaut, weil man die Lösungsmöglichkeiten auch gar nicht sehen will. Ach ja, da fällt es mir wieder mal auf, was die deutsche Sprache doch für schöne Worte beinhaltet. Lösungsmöglichkeit, da steckt ja lösen, also auch los lösen mit drin. War mir noch nie aufgefallen, das nur nebenbei.

Ich war wie vernagelt.Auch ein schönes Wort. Ich sah nicht klar, nur in eine Richtung, so als mein Denken und Fühlen eben mit einem Nagel festgenagelt gewesen wäre.

Wie lange Du diese Farce mit machst, musst Du selbst entscheiden. Aber irgendwann wird das Kartenhaus, das ja nur Du zusammenhältst, zusammen krachen. Dann, wenn Deine Nerven irgendwann blank liegen.
Man merkt erst viel später, wenn die Loslösung vollzogen und verarbeitet ist, wie hochstressig das alles war. All die Gedanken! Was soll ich nur tun, wie sein, damit er ...
Warum ist das alles so schwierig? Warum wuchsen Misstrauen und Ängste so stark an? Wieso musste ich das alles aushalten?

Musste ich? Nein, das war freiwillig, denn keiner hat mich zu irgendwas gezwungen. Lieber leiden als lösen, war meine Devise. Dieser Mann erschien mir unverzichtbar, einzigartig. Und dann musste ich eines Tages doch auf ihn verzichten.

Es war zu einer Zeit, in der ich mich hochgearbeitet hatte. Über Monate hatte ich mich unbemerkt untergeordnet, richtete mich nach ihm und SEINEN Bedürfnissen, meine blieben auf der Strecke. Es war kein Wunder, dass es mir nicht gut ging. Erst kam die Verzagtheit, die Angst vor dem Verlassenwerden, die Ungewissheit und Fragilität, die ich spürte. Später kam die Wut auf ihn. Ich titulierte ihn bereits mit Tier- und Schimpfnamen, wenn auch nur in Gedanken.
Ach, sieh an, der kleine Ar... geruht wieder mal sich zu melden. Ach, was schreibt er denn dieses Mal? Wieder die Story, wie schön es doch wäre, wenn ich jetzt da wäre?

Tatsächlich. Er war schon einen Tag vorher auf den Kongress gefahren, den wir beide besuchten - natürlich getrennt. Abends war er mit ein paar laaangweiligen Kolleginnen essen und danach fiel ich ihm wieder ein. Und er entwickelte wohl tatsächlich so was wie eine Sehnsucht. Nein, er fühlte sich nur allein und da wäre ich wieder recht gewesen. Es war nicht glaubhaft, denn die nettesten Mitteilungen bekam ich, wenn ich weit weg war. War ich dann da, fragte ich mich oft, wo die ach so große Wiedersehensfreude denn geblieben war?
Ich reagierte nicht und schwieg und fuhr am nächsten Tag mit dem Zug. Da kam wieder eine SMS. Wann ich denn da sei? Im Zug, aber bis zwei Uhr würde ich es locker ins Kongressgebäude schaffen. Ob wir uns kurz vor zwei vor Saal zwei treffen könnten?
Ich wollte mich mit ihm an diesem Abend verabreden, weil die anderen Abende schon verplant waren.
Er schrieb zurück, das könnte klappen, dass er kurz vor zwei vorbei kommt.

Mein Blutdruck stieg schon wieder, weil ich mir wütend dachte, schreib halt ja oder nein, Du Depp! Bereits kurz nach halb zwei Uhr bezog ich meinen Posten vor Saal zwei. Es wurde dreiviertel zwei und er kam nicht. 10 vor zwei und er kam nicht. Fünf vor zwei sah ich ihn kommen und ich sah es sofort an seiner Haltung. Er kam nur weil er musste, er wollte eigentlich nicht. Erstaunlich was sich alles durch Körpersprache mitteilt.

Schließlich stand er vor mir, grinste dämlich und sagte: Was machst Du denn hier?
Ich hätte schon wieder vor Wut schreien könnten, erwiderte aber nur bissig, wahrscheinlich dasselbe wie Du!
Ich riss mich zusammen und beschloss ihn wegen heute Abend zu fragen. Ach, schaute er mich bedröppelt an, da gehe ich doch mit meiner EDV-Truppe essen. Wir haben morgen das Meeting und am Vorabend gehen wir immer essen. Das weißt Du doch?

Ja, ich wusste es, dass es diese Gepflogenheit gab, aber ich wusste nicht, dass am nächsten Tag dieses IT-Meeting anberaumt war.
Weißt du, da muss ich schon hingehen, meinte er noch.
Musst Du nicht, dachte ich mir, aber es ist Dir eben lieber als mit mir, Du Ar.!

Ich entgegnete nur scheinbar kühl, tja, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und drehte mich um, um in Saal zwei zu gehen. Ich hätte heulen können, verspürte Sehnsucht nach meinem Hotelzimmer, wo ich den Tränen freien Lauf hätte lassen können. Mein Herz klopfte, mein Körper war aufgrund dieser Enttäuschung in Aufruhr, aber ich musste Haltung bewahren.

Nach Ende der Veranstaltung redete ich mit ein paar Kollegen die ich kannte und wir verabredeten uns am Abend. Selten hatte ich so einen lustigen Abend verbracht! Wir waren zu acht, ließen Wein auffahren, aßen und die Stimmung war großartig. Meine Güte, das Heulen im Zimmer hätte gar nichts gebracht, aber dieser Abend war gelungen. Ich freute mich so sehr, dass es so gekommen war und dachte mir so nebenbei, es ist zwar schlimm, aber dieser Abend war viel schöner als wenn ich ihn mit der Trantüte verbracht hätte ...

Später als ich im Bett lag, kam wieder eine SMS mit etwas Belanglosem. Ich überlegte, lass ihn doch auflaufen, aber ich antwortete doch und ergänzte noch, dass ich übrigens einen wunderbaren, lustigen Abend mit Kollegen verbracht hätte.
Schade, meinte er, meiner war nicht so lustig.
Recht so, dachte ich mir und schlief zufrieden ein.

Am nächsten Abend Festabend, den wir natürlich getrennt verbringen würden. Ich ging mit einer befreundeten Kollegin hin, an die sich noch ein anderer gehängt hatte, der sie flüchtig von einer Fortbildung kannte. So waren wir zu dritt und hatten wieder viel Spaß.
Er, der kleine Ar... saß weit weg mit seiner EDV-Truppe. Im Lauf des Abends trabte er mindestens dreimal an unserem Tisch vorbei und tat als sähe er mich nicht. Er kontrollierte gerne. Ich sah ihn einmal kommen mit seinen schlenkerigen Gangwerk, das Gesicht wie eine Maske, ausdruckslos. Da dachte ich mir, er wirkt so einsam und verlassen und er strahlt eine Traurigkeit aus. Genau das hatte mich zu ihm hingezogen. Er war keiner, der gerne glänzte und den großen Auftritt liebte. Er war wie ich, nicht von sich überzeugt, ängstlich und sich lieber im Hintergrund haltend.

Später traf wieder mal eine SMS ein. Ob ich noch da sei. Du Idiot, dachte ich mir, schau doch nach, dann siehst Du es. Du weißt ja genau wo ich sitze.Ich verspürte wieder Wut.
Ich beschloss aber, ihm eine Brücke zu bauen und schrieb ihm, dass ich noch ein Wasser trinke und dann ins Hotel gehe.
Irgendwie hoffte ich, er würde vielleicht mitgehen wollen, aber das Handy blieb stumm.
Eine halbe Stunde später ging ich in Richtung Ausgang und sah ihn stehen. Warum stand er dort rum? Ich wusste es nicht. Ich ging an ihm vorbei und fragte ihn, ob er noch bleiben würde. Ja, sagte er.
Ich ging wortlos Richtung Garderobe und verließ das Lokal. Auf dem Weg zum Hotel heulte ich Rotz und Wasser. Ich war so verzweifelt, denn egal, welches Angebot ich auch machte, er schaffte es immer wieder, mich ins Abseits zu stellen.

Ein paar Monate später ging es mir besser, denn ich hatte mich endlich aus meiner Rolle der Verzagtheit gelöst. Ich hatte mit ihm gesprochen, über uns, über ihn und darüber wie ich mich fühlte. Es war keine Anklage, es war nur eine Art Stellungnahme von mir. Er reagierte direkt verständnisvoll und sagte, ja es sei ihm bewusst, dass er ein guter Verliebter sei, aber kein guter Liebender.

Ja, das hatte ich mehr als einmal bemerkt. Aber was half es mir, er würde sich nicht ändern mir zuliebe. Dieser Gedanke blieb ein Wunsch. Allerdings war er eine Zeitlang dann anders und ich dachte mir, wir wären über den Berg. Einerseits beruhigte es mich, andererseits verspürte ich, dass seine neue Rolle als beziehungsfähiger Mann irgendwie doch aufgesetzt war. Ich spürte instinktiv, dass er sich Mühe gab. Tja, dafür ist eine Beziehung nicht da, dass man sich abmüht ...

Wenige Wochen später, in denen sich noch einiges, ja viel ereignet hatte, weil zudem noch eine andere Frau aufgetaucht war (nur eine Kollegin, er wolle nichts von ihr ... Ah ja, die Mails die ich unrechtmäßig gelesen hatte, klangen für meinen Geschmack anders ...) , ging es zu Ende.
Zu einem Zeitpunkt als ich mich sozusagen emanzipiert hatte und mich traute, Ansprüche zu stellen.
Ich fragte ihn mal am Telefon, ob wir nicht ein WE zusammen weg fahren würden.
Er reagierte ausweichend. Ja, wo ich denn hin wollte, fragte er. Er fragte das um Zeit zu gewinnen. Ich meinte, weiß ich doch nicht, ist mir egal, aber ich könnte es mir schön vorstellen, gemeinsam irgend wohin zu fahren.
Gleichzeitig merkte ich dass er nicht zog und hilflos war.

Ich schlug vor dass wir uns am Montag nochmals darüber unterhalten könnten. Es war Freitag. Ich hatte ihm das Messer auf die Brust gesetzt und er wusste nicht wie er da raus kam. Er wusste nur, er wollte das nicht, denn es war zu viel.
Am Wochenende erreichte ich ihn nicht. Wir sahen uns nicht, aber ich wollte mal anrufen. Er ging nicht ran. Er meldete sich nicht. Am Sonntag Abend hatte ich es mehrmals probiert, aber er war nicht erreichbar. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl und gleichzeitig Angst. Vielleicht hatte er einen Schlaganfall erlitten und lag hilflos ins einer Wohnung? Vielleicht war er plötzlich erkrankt? Womöglich hatte er einen Unfall?

Irgendwann kam eine SMS (damals gab es noch kein WA), er sei mit den Meiers unterwegs und könne nicht reden .
Wenigstens war ihm nichts zugestossen, dachte ich mir. Dennoch, diese Worte waren dahin geworfen, pflichtschuldig, keine Anrede, kein bis morgen, nichts. Nur ein Satz.

Am nächsten Morgen öffnete ich meine Mailbox und er hatte geschrieben. Ich wusste es bereits, ich ahnte es. Es war die Trennungsmail. Per Mail verabschiedete er sich von mir. Es täte ihm leid, aber er könne es einfach nicht. Ich weiß, ich müsste es können, aber in mir schreit alles nur Nein, Nein, Nein! Es tut mir leid dass ich das ausgerechnet Dir sagen muss, denn ich schätze Dich sehr, aber es geht nicht.

Tja, aus dieser Mail sprach eine gewisse Verzweiflung und zugleich rettete er sich damit selbst. Ich war todtraurig, ich weinte den ganzen Tag. Am Abend telefonierten wir und ich meinte, ich wolle ihn als Freund behalten.

Schon wieder war ich nicht in der Lage, eindeutig zu handeln, sondern suchte Möglichkeiten. Von nun an würden wir halt Freunde sein. Wie blöd das war, merkte ich dann mit der Zeit. Denn ich erfuhr was er so alles vorhatte, während ich ...
Da waren so seltsame Unternehmungen, so verschwurbelte Äußerungen wie ich bin dahin eingeladen worden. Gemeint war eine kulturelle Veranstaltung, die sich irgendwie merkwürdig anhörte.
Aha, eingeladen, von wem? Diese Frage stelle ich mir, aber nicht ihm. Denn es ging mich ja nichts an, wir waren ja nur noch Freunde.

Zwei Wochen später stellte ich ihn auf die Probe. Ich kannte ihn ja wie meine Hosentasche. Seine Ausflüchte, seine verschwurbelten Aussagen, seine diffusen Schuldzuweisungen (das habe ich doch nie behauptet! oder So habe ich das nicht gesagt, das hast Du falsch aufgefasst! usw.).
Ich stellte mich unwissend und fragte scheinbar beiläufig, sag mal, da war doch vor einiger Zeit diese Veranstaltung mit dem seltsamen Namen. Warst Du jetzt da dort?

Er erzählte, ja und was das eigentlich gewesen war. Das interessierte mich eigentlich null die Bohne, denn ich wollte was anderes wissen. Und da fragte ich, da ich auch sein kurzes Gedächtnis für alles, was mich betraf, kannte, sag mal, wie bist Du denn darauf gekommen?

Die Antwort war symptomatisch für ihn: Hmppff, ööhh, weiß ich nicht mehr. Muss ich in der Zeitung gelesen haben oder so!
Oder so beinhaltete immer eine Unwahrheit, das wusste ich. Er hatte gelogen, die Version mit der Einladung stimmte. Von wem, wusste ich nicht, aber ich sagte nichts und fragte nichts.

Nun ja, diese Freundschaft bestand nur aus einigen Mails wobei meine länger und häufiger waren und ein paar Telefonaten. Wenige Monate erhielt ich wieder eine seiner verschwurbelten Mails, aus der ich unschwer schloss, dass eine Next vermutlich längst den Plan betreten hatte. Er helfe einer Kollegin beim Umzug nach D (einige hundert Kilometer weg). Aha. Er habe es ihr zugesagt, jetzt habe er aber Schnupfen und es ist lausig kalt. Damit wollte er mir signalisieren, dass er aufgrund seiner Hilfsbereitschaft dummerweise zugesagt habe.
Na, egal, meinte er, es müsse sein. Danach würde er noch ein paar Tage in D bleiben. Und dann würde er sich bei mir melden.

Mir fiel die Klappe runter. Es war Freitag und er würde noch einige Tage bleiben. Ja, warum wohl? Und klar, ich helfe auch einem Kollegen der ein paar Hundert Kilometer weiter weg zieht!
Da war es mir klar, meine Zeit war längst abgelaufen, ich hatte es nur nicht bemerkt. Er meldete sich nicht mehr und ich mich auch nicht. Ich hatte ihn endgültig verloren. Erst da begann allmählich das Loslassen. Ich hatte es weg geschoben, obwohl mir klar war, dass es nie ein Comeback geben würde. Nicht mal ich hätte mich nochmals auf dieses halbgare Konstrukt eingelassen!

Dass er sich trennte, als ich mich mehr traute, ist nicht ungewöhnlich. Das Oben und Unten, das wir beide unbewusst festgelegt hatten, sorgt auch immer für eine gewisse Distanz. Wenn ich mich aber neben ihn stelle und die Rolle der Untergeordneten verlasse, geht Distanz verloren und das hält er nicht aus.

Und dann fing ich mit mir an. Ich war bereits bei einem Therapeuten gewesen, nur zweimal, aber auch das hatte etwas in Gang gebracht. Wir leben immer das nach was wir kennen, sagte er. Er begann sofort bei der Kindheit. Vater, Mutter, die Beziehung der beiden zueinander. Dabei wollte ich doch über ihn reden, aber scheinbar war er nicht wichtig.
Die Vergangenheit meiner Eltern. Mein Vater von hier, Sohn aus einem Arbeiterhaushalt, der früh zum Familieneinkommen beitragen musste. Er wäre so gerne weiter auf dei Schule gegangen, hätte studieren wollen, aber es ging halt nicht wegen des Geldes. Daheim waren 6 jüngere Geschwister und das Geld war knapp.
Meine Mutter, Vertriebene aus dem Sudetenland. Sie strandete mit ihrer Mutter und Schwester hier. Der Bruder war gefallen, der Vater in russischer Kriegsgefangenschaft. Er war einer derjenigen, die erst ganz spät zurück kehrten. Er fand seine Familie über das Rote Kreuz.

Mit der Zeit begriff ich mehr. Die Launen meiner Mutter, ihre oft unbegründete Wut, die ich ab bekam. Sie galt nicht mir, das hatte ich immer gespürt, da wirkten andere Kräfte. Traumatische Erlebnisse, die zu viel für ein junges Leben waren ... Damals gab es keine Therapeuten und über seelische Blessuren dachte man nicht nach.
Ab da machte ich meinen Frieden mit meiner Mutter, die schon lange tot war.

Ich sah die Ehe beider an und erkannte mich wieder. Was hatte ich alles unbewusst übernommen? Wie agierte ich in einer Beziehung? Ähnlich wie meine Mutter. Es war beschämend.
Es kam eines zum anderen. Es war als ob auf einmal Vorhänge zurückgezogen wurden und ich sah mich wie ich wirklich war. Es war erbärmlich.

Wie verlogen ich in dieser Affäre gewesen war! Wie ängstlich ich vorging! Ihn nur nicht überfrachten, vorsichtig und wohl dosiert musste ich vorgehen und ich passte immer auf. Da war doch keine Freiheit, das war doch keine Entspannung, sondern Anspannung. Permanent.
Wie ich micht verstellt hatte, getan hatte als ob ... Wie blöd ich gewesen war. Und das alles für ein bißchen Liebe, die doch immer zu wenig war.

Ich hatte mich verleugnet, mich verbogen, gelogen dass sich die Balken bogen und musste es doch mit mir aushalten. Meine Ehe lief derweil weiter, aber ich brauchte viel Zeit für mich. Ich musste nachdenken, den Film wieder und wieder abspulen bis es irgendwann besser war.
Der AM war im Nebel der Geschichte verschwunden und ich merkte, wie sehr mich das alles gestresst hatte. Dass ich mich verbogen hatte, mit vielem hinter dem Berg hielt, nicht sagte was mich bewegte und beschwerte.
Wir hatten am Anfang mal gesagt, dass wir ehrlich miteinander umgehen würden ...
Was war daraus geworden? Ich trat mit Samthandschuhen auf, um ihn nur ja nicht zu überfordern. Die Beziehung light hätte von mir sein können. Heute könnte ich fast kotz..., wenn ich so was lese!

Heute bin ich anders. Ich fühle mich anders. Es war eine harte Zeit, sich von der Selbstverleugnung zu lösen und hinter die Kulissen zu schauen. Ich würde mich heute niemals mehr auf so was einlassen und wenn mir ein Mann sagen würde, er würde ja gerne, aber er habe Probleme mit Bindungen, würde ich ihn sofort weiter schicken. Denn das wird nichts.

Was soll das? Ich will einen Mann an meiner Seite, kein Windei, das rumschwurbelt und notfalls mir die Schuld zuweist. Ich will Ehrlichkeit, Offenheit und ich will auch Spaß. Aber doch nicht so was! Und ich will Verlässlichkeit und keinen der sich mal meldet, wenn ihm gerade danach ist, aber sonst nicht verfügbar ist.

Dafür muss ich auch was geben. Und das kann ich jetzt, nicht perfekt, aber besser als früher. Meine Ehe hat es - oh Wunder - überlebt. Und es läuft gut. Wir sind ein gutes Team geworden und wir halten zusammen. Wir sind sehr verschieden, aber ich muss nicht alles teilen. Ich lasse ihn wie er ist und er lässt mich wie ich bin. Ich mache immer noch gerne etwas allein. Das habe ich durch den AM gelernt, wie prima man auch alleine mit sich Zeit verbringen kann. Und dann freue ich mich wieder auf das Gemeinsame.

Ich will diese Lügen, dieses So-tun-als-Ob nicht mehr. Und ich verbiege mich nicht mehr. Lieber ecke ich mal an. Ich bin wie ich bin und das ist in Ordnung so.

Das Getriebensein von früher, die permanente latente Unzufriedenheit mit mir selbst, das Schielen auf andere die dies und jenes können, sind Vergangenheit.

Es hat lange gedauert, aber erst durch den AM und das Scheitern mit ihm kam ich dahin wo ich jetzt stehe. Es hat alles ein gutes Ende genommen. Was mit ihm ist, weiß ich nicht. Es ist mir egal. Er lebt, ab und an sehe ich ihn dienstlich. Aber wir grüßen uns nur, wenn wir aneinander mal vorbei gehen. Ansonsten tut er als sähe er mich nicht. Noch immer ist er verkrampft und falsch. Heute lächle ich darüber und frage mich manchmal, ob er wohl auch was aus unserer Beziehung light gelernt hat. Aber ich muss es nicht wissen. Auch eine Art Freiheit.

Unglaublich, aber man kann sich lösen. Es dauert nur seine Zeit, aber dann kapieren die Gefühle irgendwann dass er nicht weiter relevant ist.
Und das fühlt sich dann nach Freiheit an. Noch heute bin ich erleichtert, dass ich letztendlich von ihm los kam.

Was für ein Trugschluss zu glauben, es ginge nicht ohne ihn. Ach, die Liebe führt uns immer wieder zueinander. Wir können einfach nicht ohne einander ...
Du lügst Dir in die eigene Tasche.
Aber es kommt alles zurück im Leben. Und vielleicht ziehst Du auch Deine Lehren daraus. Dann war es nicht umsonst, sondern er war notwendig gewesen. Manchmal bin ich ihm sogar dankbar. Wäre er nicht gewesen, würde ich immer noch mit der Selbstverleugnung leben.

25.08.2022 10:52 • x 2 #62


A


Bindungsangst bei Frau

x 3


B
Zitat von Vienne:
Er erfand sogar Geschäftsreisen, um mich nicht treffen zu müssen...ich dachte schon, dass er verheiratet wäre. Ist er aber nicht. Er stellte mich weder seinen Freunden noch seinen Töchtern vor, was ich natürlich eigenartig fand.


Dazu möchte ich noch was sagen, weil ich Deinen Beitrag nochmals gelesen habe.

Er erfand Geschäftsreisen. Tja, damit hat man einen plausiblen Grund vorgeschoben um der Nähe zu entgehen.
Es ist traurig wenn Jemand so vorgehen muss. Er erfindet etwas was plausibel ist, weiß aber genau dass es erfunden ist. Er lügt und ist nicht vertrauenswürdig.
Er tut das aus mehreren Gründen:
1. Er weiß wie verletzend die Wahrheit für Dich wäre. Also verkleidet er seinen Wunsch nach Distanz sozialverträglich. Dass er damit lügt, nimmt er billigend in Kauf.

2. Er sichert sich mit der Finte wieder den Zustand, der ihm gerade genehm ist. Jetzt will er Distanz, Ferne und die beschafft er sich. Und er weiß genau, dass Du darunter leidest, aber seine Befindlichkeit zählt und nicht Deine.

Und er hält Dich aus seinem Leben draußen. Selbstverständlich war ich auch draußen. Einerseits völlig klar, denn ich war ja verheiratet. Er hätte ja schlecht daheim eine verheiratete Frau präsentieren können. Aber selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, so hätte ich doch nie seine Familie kennengelernt. Die aktiven Bindungsvermeider halten den Partner konsequent aus ihrem Leben raus.

Die eigene Familie, wo kämen wir dahin? Da wird man doch als künftiger Schwiegersohn beäugt oder umgekehrt. Nein, das ist zu eng, zu verpflichtend. Das geht nicht.
Und Freunde? Lernt man auch nicht kennen. Es ist ja schließlich SEIN Leben und es sind SEINE Freunde mit bei denen tritt man gar nciht gerne als eigentlich gebunden auf.
Er lebt in zwei Welten und richtet sich alles so wie er es braucht. Und er geht dabei auch über Leichen, Denn wie weh das tut, das ahnt er. Das hat er sozusagen gelernt, aber er fühlt es nicht. Er kennt diesen Schmerz nicht wie es ist zurückgewiesen zu werden und draußen gehalten zu werden. Er ist innerlich lau.

Aha, und Ihr habt also vereinbart, dass ihr treu seid. Das ist sicher auch auf Deinem Mist gewachsen. Du willst Dir damit die Versicherung verschaffen, dass er wenigstens in diesem Punkt nicht auf Abwege geht. Aber sicher ist gar nichts. Er hat mit Geschäftsreisen gelogen, er lügt auch anderweitig wenn es ihm nützt und ihn schützt.

Ist dir schon mal aufgefallen wie traurig das eigentlch alles ist? Wir furchtbar verkrampft und wie unsicher? Permanenter Stress für die Seele.
Und eine Lösung gibt es nicht außer der Trennung. Schon aus Selbstschutz, schon weil man wieder ein unverkrampftes Leben führen will, weil man wieder fröhlicher werden will als mit dem was man sich da ausgewählt hat.
Und wie verlogen das alles ist. Da wird auf heile Welt getan, kein Stress, kein Streit, nur Harmonie. Ja, aber was dahinter ist bzw. nicht ist, das blendet man tapfer aus.

25.08.2022 12:21 • x 1 #63


Vienne
@Begonie

Es kamen mir gleich wieder die Tränen, als ich dein Posting gelesen habe...

Ich komme im Moment damit überhaupt nicht mehr klar. Er weiß ganz genau, wie es mir derzeit geht. Er meinte, es tue ihm sehr leid, dass er mich in die Achterbahn wieder geschickt hätte und dass er es irgendwie wieder gut machen werde...

Aber was macht er? Ich bin die Woche noch bis Samstag alleine, da meine Söhne mit meinem Mann (Ex, wir sind getrennt, nicht geschieden und wieder gut befreundet) bis dahin auf Urlaub sind.

Montag auf Dienstag war er ja bei mir, wir sprachen auch über ein Konzert, das nur am Freitag, Samstag und Sonntag stattfinden wird. Er wollte gerne mit mir hin, Freitag feiert er Geburtstag mit seiner jüngeren Tochter, die ab Montag ein Auslandssemester in Spanien antritt, am Sonntag gehe ich mit meinem Mann zu einem Konzert, blieb nur Samstag...ein Vielleicht von beiden Seiten, da ich mich nicht gerade wohl fühle auszugehen, wenn meine Familie gerade zurückkommt und er vielleicht noch hofft, seine jüngere Tochter zu sehen. Kann ich auch verstehen. Gehört habe ich natürlich nichts mehr betreffend Konzert...das ist jetzt nicht so schlimm.

Aber ich habe ihn am Dienstag gefragt, ob er denn nicht noch einmal entweder am Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag kommen möchte, da es so gut wie nie ist, dass keiner bei mir zu Hause ist.
Schreibt er mir, ginge leider nicht, am Dienstag wäre er zum Geburtstag eines Kollegen eingeladen (vorstellbar), am Mittwoch würde er einer Daniela (den Namen habe ich noch nie gehört!) bei einem Umzug helfen (nicht mal am Monatsende mitten unter der Woche, wer soll so etwas schon glauben!), am Donnerstag träfe er seine große Tochter eine Stunde von seinem Wohnort entfernt (sehr glaubwürdig !), die er sowieso am Freitag bei der Geburtstagsfeier seiner jüngeren Tochter am Freitag sieht?

Er lügt, weil er wieder Abstand braucht...

Ja, und wie er mich aus seinem Leben heraus hält... ganz genauso, wie du es beschrieben hast.
Er verschweigt mich zwar nicht, aber er spricht dann von mir als una amiga.
Wir hatten mal am Strand am Rhein ein romantisches Picknick, rief seine jüngere Tochter an, die gerade auf Reisen war. Er erzählte ihr auf ihre Nachfrage hin, dass er gerade ein Picknick am Strand mache. Mit wem? Mit einer Freundin. Welche Freundin? Da hat er meinen Namen genannt...ich war ob der Scheinheiligkeit erstarrt und natürlich verletzt.

Er kennt natürlich meine Söhne, weil sie bei mir wohnen. Sie sind unglaublich höflich und sagen nichts... verschwinden sofort, wenn er auftaucht, weil sie nicht mögen, wie er mit mir umgeht.

Dass er mich seinen Töchtern nicht vorstellt, stört mich mittlerweile nicht mehr sehr. Dass er aber ihnen gegenüber von einer Freundin spricht, das stört mich sehr. Und dass ich nicht einmal seinen besten Freund kenne, finde ich absurd.

Daher habe ich ihm auch nicht meine Freunde vorgestellt. Nur, als wir zu Ostern als Paar nach Wien sind, da habe ich ihm meine Kusinen (sind quasi meine Schwestern) und alte Freunde vorgestellt. Seitdem nie wieder. Alle fanden ihn toll, er ist ja auch sehr charmant und fand auch alle toll.

Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du. Schrecklich, was du durchmachen musstest...es ist wie ein Spiegelbild.
Nun, ich habe im Moment noch einen winzigen Strohhalm. Ich warte noch ab, ob er wirklich eine Therapie machen wird. Ich weiß natürlich, dass ich wahrscheinlich vergeblich hoffe, dass er seine Ankündigung umsetzt...und selbst dann, dann heißt das noch lange nicht, dass es etwas bringt.

Ansonsten muss ich es schaffen, es zu beenden. Sonst gehe ich dabei drauf...

25.08.2022 13:08 • #64


S
@Begonie Der Thread öffnet mir sowas von die Augen und dein Schreibstil ist echt unglaublich... jede Menge Respekt.
Auch dein letzter Beitrag bringt mich nochmal gut zum Nachdenken, man darf nie die Eigenverantwortung und die eigenen Fehler unterschätzen die zu so einer Beziehung geführt haben. Mir wird echt so einiges klar.
Ich habe auch den Hobbytherapeuten gespielt und gedacht ich bin so unglaublich helfend und einfühlsam, aber am Ende hab ich mich einfach nur komplett selber aufgegeben und das total sinnfrei.
Dieser Mensch hat mich innerhalb von kürzester Zeit komplett aus der Bahn geworfen. Der letzte Kontakt ist erst ein paar Wochen her, zum Glück kommt es mir schon länger vor. Bin gespannt ob meine Geschichte tatsächlich auch so weitergehen würde und irgendwann wieder eine Kontaktaufnahme von ihr stattfindet. Am Besten sollte ich eigentlich alles blockieren und löschen um einfach schneller und besser vergessen zu können.. krass wie oft meine Gedanken noch um diese geheimnissvolle und unbegreifliche Person kreisen. Ich habe in meinem Leben noch nichts vergleichbares erlebt und durchgemacht. Aber es lehrt mir auch die eigenen Defizite, man kann am Ende selbst für diese Erlebnisse dankbar sein..

25.08.2022 22:22 • x 1 #65


S
Wie lang waren denn die Kontaktpausen teilweise bei euch? Und wie wurde neuer Kontakt aufgenommen? Mit belanglosen Themen oder ernsthaften Erklärungsversuchen?

26.08.2022 07:40 • x 1 #66


B
Zitat von Vienne:

Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du. Schrecklich, was du durchmachen musstest...es ist wie ein Spiegelbild.
Nun, ich habe im Moment noch einen winzigen Strohhalm. Ich warte noch ab, ob er wirklich eine Therapie machen wird. Ich weiß natürlich, dass ich wahrscheinlich vergeblich hoffe, dass er seine Ankündigung umsetzt...und selbst dann, dann heißt das noch lange nicht, dass es etwas bringt.


Diese Beziehungen ähneln sich alle unglaublich und diese Männer (es können auch Frauen sein, aber die gehen meist ein wenig anders vor) misshandeln ihre Freundinnen. Das was er tut, ist emotionaler Missbrauch. Ich hoffe, dass ist Dir klar.

Er weiß dass es Dir nicht gut damit geht. Und es tut Dir leid. Dafür kannst Du Dir auch keine Wurstsemmel kaufen. Beinhaltet das auch nur den Hauch eines konstruktiven Vorschlags? Es tut mir leid. Schön, und nun? Nichts und nun. Tut mir leid dass ich so bin, tut mir leid dass ich Dich damit verletze, aber ich ändere nichts daran.

Im Gegenteil, wenn Du nun lamentierst oder wieder mal kriecherisch einen Deiner zaghaften Vorschläge machst (er möchte doch gerne mal Mo oder Di kommnen), dann findet er ratz/fatz alle möglichen Gründe die dagegen sprechen. Gegen seine Töchter kannst Du nichts sagen. Ob es dir vorschiebt weißt Du nicht, aber Du musst es glauben. Und da kannst Du nicht kommen und es kritisieren. Denn die Familie geht vor.

Diese Männer übernehmen keinerlei Verantwortung für ihr Tun. Sie sind nicht dafür verantwortlich dass sie sich so verhalten dass es Dir alles andere als gut geht. Sie sind nicht dafür verantwortlich dass sie auch gerne mal lügen. Sie sind nicht dafür verantwortlich dass sie alles in der Schwebe lassen, denn konkrete Termine zu planen ist sehr schwierig. Ich machte auch manchmal einen Vorschlag. Wir könnten doch heute Abend ins Kino gehen. Dann ging es schon wieder los. Ach, lass uns das doch lieber spontan entscheiden. Schließlich wusste gnädiger Herr am Nachmittag noch nicht ob er überhaupt Lust auf Kino hatte. ich schwieg wieder mal und zog mich in mein trauriges Schneckenhaus zurück und hielt die Tränen zurück. Denn wieder hatte er mich auflaufen lassen - wie so oft. Im Endeffekt gingen wir nicht ins Kino.
Wir gingen auch nur in Gaststätten wo er nicht Gefahr lief mit mir gesehen zu werden. Einerseits weil ich ja verheiratet war, falls wir einer Person aus dem Kollegenkreis begegnen würden, andererseits weil er auch von seinen sogenannten Freunden nicht mit mir gesehen werden wollte. Es hätten ja Fragen kommen können, es hätte Gerede geben können. Una Amiga, das hätte von ihm sein können. Irgendeine austauschbare Freundin, nichts von Bedeutung.

Das ist eine grobe Missachtung Deiner Person, Deiner Ehre, Deiner Würde. Du bist nicht una amiga, Du bist Vienna mit der er ab und ab Beziehung spielt ohne sie zu leben.
Aber mit Dir kann er es ja machen und er konnte es auch mit mir machen. Heute kann ich nur noch den Kopf darüber schütteln, was ich mir gefallen ließ, wie ich auf mir rumtrampeln ließ. Gefühllos, kalt, rücksichtslos, unempathisch. Er hatte nicht erfahren wie Liebe aussieht. Dass Liebe einfach ist, dass man sie leben kann, dass sie fließt und dass sie einen trägt. Und was der Mensch nicht gelernt hat, kann er nicht leben. Er kann nichts dafür, er wurde zu dem gemacht was er ist. Aber dennoch kann man erwarten dass ein erwachsener Mann das Einmaleins des Zusammenseins kennt und sich danach richtet.

Du glaubst an Liebe. Ha, mit dem? Das ist keine Liebe, das ist nur Vorteilsnahme. Denn findest Du es in Ordnung wie er sich verhält, mit Dir umspringt, Dich hinhält und Dir irgendwelche Stories von Tochter und Daniela erzählt, die wahr sein können oder auch nicht.
Und dann sagst Du wieder, er BRAUCHT Abstand. Wohl war. Aber was BRAUCHST Du denn? Eine halbgare Sache, die immer wieder aufgewärmt wird obwohl sie keinem mehr richtig schmeckt. Man kann Gulasch und Eintöpfe auch zu oft aufwärmen.
Du bist dermaßen ausgeliefert, dass es mir, die ich weit weg bin, schon schmerzt.

Deine Söhne sind offenbar kluge Jungs. Die wissen und begreifen instinktiv dass Du mit diesem Amigo keinen Blumentopf gewinnst. Was lebst Du ihnen vor? Du solltest Dich dafür schämen, denn Du zeigst ihnen eine hilflose Mutter die nicht in der Lage ist für sich einzustehen und eigene Entscheidungen in ihrem Interesse zu treffen.
Du willst Achtung. Wie sollen Deine Söhne Dich achten wenn Du keine klare Linie fährst, nicht konsequent bist, sondern Dich durchlavierst in der Hoffnung auf bessere Zeiten? Wenn die diesen Typen sehen, verschwinden sie. Das sagt ja schon alles. Uff, der wieder, nichts wie weg. Und warum? Weil sie sich in Gegenwart Deines tollen Lovers nicht wohl fühlen, weil sie merken, dass er nicht gut zu Dir und für Dich ist. Oder sie werden wütend. Auch das ist keine Lösung. Oder sie kriegen Mitleid mit Dir. Mitleid mit einer hilflosen Mutter, das ist genau das was sie nicht fühlen sollten.
Deine Aufgabe als Mutter ist es, ihnen Stärke zu signalisieren. Ihnen vorzuleben wie man durchs Leben geht und dass man nicht in Träumen lebt und sich Dinge vormacht die man gerne hätte, die aber nicht da sind.

Er hat Dir mal gesagt, er würde es besser machen. Irgendwann mal in fernen Zeiten. Darauf kannst Du lange warten, so lange bis die Sonne verglüht ist. Das ist doch nur Schönrederei und Ruhigstellen. Das irgendwann mal sagt aus, dass er keinen Zeithorizont vor Augen hat. Er ist ja nciht dafür verantwortlich.
Trenn Dich und er wird Dir wieder Honig ums Mäulchen schmieren, denn das ist auch Macht über Dich. Die werde ich mir schon so richten dass sie springt. Ich weißt worauf sie anspringt. Ein paar scheinbar liebevolle Worte, ein paar fast zufällige Berührungen, ein Kuss und Du bist wieder die alte Knetmasse in seinen Händen. Der
Sx ist ja granatenmäßig und ein prima Mittel, endlich mal eine Scheinliebe zu spüren.

Und wenn er sich trennt. Nun ja, dann trennt er sich. Er wird Dir kaum eine Träne nachweinen. Seit wann weint man um Knetmasse, um Frauen, die sich selbst nicht achten und sich nichts wert sind und mit denen man alles machen kann?
Das ist nämlich auch so eine Sache. Er geht so mit Dir um weil er keinen Respekt vor Dir hat. Gegenseitiger Respekt, gegenseitige Achtung ist aber ein Grundpfeiler jeder Beziehung. Ob im Berufsleben oder im Privatleben, ob in Freundschaften oder Liebesbeziehungen.
Du zeigst ihm ja, dass Du nichts wert bist. Verfügungsmasse, ein nettes Add-on, das er aus der Mottenkiste holt wenn er mal wieder 1,5 Tage Lust darauf hat. Dann ist er wieder weg.

Ich zeigte ihm auch, dass ich mir nichts wert war. Hilflose Strampelversuche, die ich bald wieder aufgab und klein beigab und so tat, als wäre es alles in bester Ordnung. Und so tat als ob es mir prima ginge und ich alles im Griff hätte.
Als er sich getrennt hatte, hörte ich auch noch das was ich in einem Buch über Bindungsängste (Jein von Stefanie Stahl, kann ich warm empfehlen) gelesen hatte. Es war unglaublich. Die Autorin beschrieb nicht nur eins zu eins unsere kümmerliche und bemitleidenswerte Beziehung und die Mechanismen, sie schrieb auch noch das, was ich nun zu hören bekam.

Es ging folgendermaßen: Ich habe es Dir gleich am Anfang gesagt, dass ich jede Frau unglücklich gemacht habe, aber Du wolltest das ja nicht hören. Du wusstest was auf Dich zukommt.

Boing, das saß, obwohl ich es erwartet hatte.
Nun was sagt uns das? Gleich am Anfang sagt er Dir aufgrund seiner unendlichen Fairness dass er für richtige Beziehungen nicht gemacht ist. Er baut schon gleich am Anfang mal vor, damit Du hinterher nicht sagen kannst, er hätte Dich getäuscht und Dir was vorgemacht. Zu einem Zeitpunkt zu dem es noch gar keine Beziehung gibt, weil sie nur im Raum steht.
Wie wir vorgehen, wissen wir. Ach was, er hat die Richtige noch nicht getroffen, aber die bin vielleicht doch ich. Er wirkt doch so liebevoll, so zugewandt, so schlimm wie er sich darstellt, ist er doch sicher nicht. Und wenn schon! Den erziehe ich mir dann schon dass er passt. Mit mir wird es anders sein! Ich bin ja Mutter Theresa die vor Hochmut nur so strotzt. Obwohl Mutter Theresa niemals hochmütig, sondern voller Demut und Liebe war. Aber Du weißt was gemeint ist.

Und wenn Du Dich beklagst, dann weißt Du ja auch, dass er es Dir gesagt hat. Also beklage Dich nicht. Selbst Schuld, wie man sich bettet so liegt man. Und hinterher bist Du auch wieder Schuld. Du wusstest es doch, es ist die logische Konsequenz dessen, was Du wider besseres Wissen mit ihm angefangen hast.
Und auch hier siehst Du es wieder glasklar. Er übernimmt null Verantwortung, sondern signalisiert Dir damit eiskalt, selbst Schuld. Du hast Dich dafür entschieden, er hat sich gleich am Anfang aus der Veranwortung einer Beziehung gestohlen und sich die Rosinen genommen. Selbst Schuld, wie wusste es ja. Ich kann also nichts dafür, meine Weste ist rein.

Im Zweifelsfall bist sowieso vermutlich Du Schuld. Es war meine verdammte Schuld, dass ich so hypersensibel war. Es war meine Schuld, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Er zog sich immer aus der Affäre mit Worten wie das habe ich doch nie behauptet, das habe ich so nicht gesagt, gemeint, das hast Du falsch aufgefasst.
Auch hier wieder die Schuldumkehr. Ich mit meiner Empfindlichkeit, mit meinen Augen in denen wieder mal Tränen schwammen war selbst Schuld. Er nicht.
Ich agierte manchmal wie ein hilfloses kleines Mädchen vor ihm, das sich nichts zutraut.

Glaubst Du, dass er einen Funken Achtung vor Dir hat? Sicher nicht. Du bist pflegeleicht, anpassungsfähig, großmütig und im Notfall reichen ein paar liebevolle Gesten, dass Du wieder da bist wo er Dich haben will. In Deinem Körbchen zu seinen Füßen.
Und Du zeigst ihm, dass er das alles ohne irgendeine Konsequenz machen kann. Im Notfall spielst Du wieder mal die Distanzierte. Das ist ja zum Lachen, das weiß sogar er. Gespielt, beleidigter Rückzug, als ob ihm das auch nur irgendwas ausmachen würde.
Er hat Dich in der Hand. Er ist oben, Du unten. Das ist das Gesetz Eurer Beziehung. Da ist keine Augenhöhe, keine Gleichwertigkeit, keine Achtung und auch keine Liebe. Denn Liebe geht nicht so lieblos mit dem Gegenüber um.
Du bist bedürftig, er bleibt autark. Für sich, in seiner Welt, an der Du keinen Anteil hast.
Ein Glänzer, ein Blender, der mit seinem Charme und seinen ach so warmen dunklen Augen, aus denen das südamerikanische Feuer sprüht, andere einnehmen kann. Das tut Dir dann wieder gut, weil es dich aufwertet. Dieser Mann gehört zu mir. Aber gehörst Du auch zu ihm? Una Amiga, nichts von Bedeutung.

Meiner war anders. Er war ja zurückhaltend. Er flirtete nicht, niemals. Er war eher ernst aber er verstand es zu lächeln. Das sah nach Wärme aus, die nicht da war. Das sah nach Tiefgründigkeit und Nachdenklichkeit aus, die auch nicht da waren. Aber ich habe sie vermutet und später gemerkt, dass er viel oberflächlicher als ich war.
Er schaute mit seinen wasserblauen Augen, denen es eigentlich an Farbe fehlte, in die Welt. Zurückgenommen, ernst, geheimnisvoll, ich wollte ihn ergründen, diesen tiefen See. Das habe ich auch und ich war froh, als ich eines Tages wieder das rettende Ufer erreicht hatte.
Er wirkte auf einen bestimmten Typ Frau. Solche die nach Liebe und Verschmelzung suchen, solche die nachgiebig und freundlich und zugewandt sind, die aber gleich am Anfang unbewusst mitteilen, dass er ein leichtes Spiel hat. Wenn er denn will!
Ich fiel darauf rein und umgab ihn mit einem Strahlenkranz. Meine Vorgängerin kannte ich, es war seine Chefin gewesen, die auch so war wie ich. Der ging es wie mir. Eine heimliche Affäre von der keiner was wissen durfte. Sie lebte und arbeitete in einer Kleistadt im selben Betrieb wie er. Er aber wohnte 30 km entfernt in einer größeren Stadt. Nur da konnten sie sich treffen.
Seine anfängliche Begeisterung war doch recht schnell verflogen. Sie war sicher lieb und nett wie ich, zu lieb und zu nett. Dann wurde es lau und er zog sich allmählich zurück. Schlug keine Treffen mehr vor, rief sie nicht mehr an. Irgendwann rief sie an und fragte, ob er sie noch liebe. Nein, war die Antwort, er empfände eher Freundschaft. Es täte ihm leid (aber selbst Schuld!).

Ich fragte, wie sie reagiert habe. Naja, wie schon. Sie hat geweint. Kam mir bekannt vor. Dass er was mit ihr gehabt hatte, habe ich übrigens selbst rausgefunden. Erfühlt und ihn dann mal gefragt. Er gab es dann auch zu. Es war am Anfang als wir noch halbwegs ehrlich miteinander umgingen. Aber freiwillig hätte er es nie erzählt.
Und an meine Vorvorgängerin kann ich mich dunkel auch noch erinnern, weil ich zu Anfang meines Berufsleben auch dort gearbeitet hatte. Die war damals schon seltsam.
11 lange Jahre waren sie zusammen.

Ich fragte wieso so lange? Na ja, er habe halt gedacht, das würde sich so gehören. Eine Partnerin, aber so richtig stand er ja nie dahinter. Aber es gab viele Rettungsinseln. Als die Beziehung begann, hielt die EDV Einzug, an der er viel Interesse hatte. Er hatte natürlich auch schon einen Computer zu Hause und programmierte rum. Die Bits und Bytes gehorchten ihm. Er ist ein Tüftler und ist da sehr begabt.Im Betrieb war man froh, dass da ein EDV-affiner Mitarbeiter war, der die Systemverwaltung in die Hand nahm.
Und das wiederum führte dazu, dass er nur noch arbeitete. Unter der Woche, am Wochenende, im Urlaub. Eine prima Insel für ihn. Wer will gegen Arbeit schon was sagen? Leider hatte er daher auch keine Zeit für seine Amiga und auch keine Zeit für eine gemeinsame Urlaubsreise. Sie schluckte das, wie so vieles, nehme ich an.
Sie machte übrigens später eine Therapie, denn sie neigte schon zur Selbstverletzung. Ein Zeichen, dass sie in destruktiven Verhaltensweisen feststeckte und dass grosse Aggressionen in ihr waren. Ob dieTherapie viel geholfen hat, bezweifle ich. Denn sie blieb bei ihm.

Und als die EDV endlich mal lief, kam das nächste Projekt. Ein Haus. Wunderbar, denn man kann Stunden und Tage auf der Baustelle und in Baumärkten verbringen. Logisch, dass er da auch wieder keine Zeit für Urlaub hatte.
Und als das Haus fertig war, ging er. Sie besuchten noch eine Paartherapie, aber das war eine Farce, denn seine Entscheidung war längst gefallen. Jetzt gab es keine Rettungsinsel mehr, jetzt stand das gemeinsame Leben im neuen Haus vor ihm. Er empfand bei dem Gedanken daran sicherlich Panik.
Wie ging es aus? Sie stotterte von ihrem nicht allzu üppigen Gehalt die Raten ab, denn sie will das Haus unbedingt halten. Und er zog in eine Mietwohnung. Wie das irgendwann ausgeht, steht in den Sternen, aber es ging mich nichts an. Zum Glück.
Vermutlich stehen beide im Grundbuch.

Ich meine, allein wenn ich seine Vergangenheit anschaue, dann sehe ich doch sofort, was auf mich zukommt. Aber Augen zu und Mutter Theresa. Er ist ja so tiefgründig, so verborgen liebevoll, so sympathisch und so Anteil nehmend. Es gibt viele Möglichkeiten, Frauen zu begeistern. Entweder mit freundlicher Zurückhaltung oder mit Charme, mit Ruhe, die einer ausstrahlt oder mit Glanz, mit dem sich einer umgibt.

Ich könnte Dir Romane erzählen was da alles war. Aber es ist alles ähnlich dem was Du kennst und erfährst. Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben. Ich war auch selbst Schuld, das ist nicht zu leugnen. Ich hatte meinen Anteil am Desaster und der war gar nicht so klein. Später, viel später, als er längst aus meinem Leben weg war und ich wieder clean war, hatte ich einmal eine Eingebung. Eine Erkenntnis.
Ich saß beim Frühstück, allein und war guter Dinge. Bald würde ich in die Arbeit gehen, mein Mann war schon weg. Und da fällt er mir auf einmal ein.
Wieso das denn?

Ich fragte mich, warum. Es war aus heiterem Himmel. Ich überlegte. Wollte am Ende ein kleines Stück von mir wieder mal bei ihm ein wenig andocken. Mal anrufen, mal ein Mailchen .... Nein, das war es nicht. Trauerte ich noch um ihn? Nein, wenn ich noch trauerte, dann um mich. Also was war da los?
Und dann zog auf einmal unsere Beziehung wie ein trauriges Zweipersonenstück an mir vorüber. Ich sah zwei Menschen, die sich aneinander abmühten, alles richtig machen wollten und doch alles falsch machten, die hilflos agierten (oder willst Du sagen, dass er nicht hilflos ist, wenn er Lügen auftischt?) und sich aneinander abarbeiteten. Dass das jemals zu einem guten Ende führen würde, passiert nur in Hollywood.
Und dann sah ich mich. Wie verzagt, wie klein, wie bedürftig ich gewesen war! Aber auch oft wie gemein! Als ich ihm mal sagte, einer meiner Ex. , der zu alt für mich gewesen war und auch zu dumm (er war Fernfahrer und nicht gerade intellektuell, hatte aber das Herz auf dem rechten Fleck), hätte mehr Format gehabt als er. Er sei ein Mann gewesen .... (was bedeutete, schau Dich an, Du bist ein Männchen!).

Aggressionen haben ihren Grund. Wer zu viel einsteckt, wehrt sich auch mal und kann dabei sehr verletzend werden.
Und dann wusste ich auf einmal was ich von ihm gewollt hatte:
Er sollte mich lieben, dass ich endlich verinnerlichen konnte, dass ich liebenswert war.
Er sollte mich achten und auch bewundern für das was ich war, damit ich glauben konnte, dass auch ich manchmal großartig war. Heute bezeichnet man das als narzistische Züge, aber Narzissmus hat viele Gesichter.
Er sollte mein trauriges Herz heilen und mich glücklich machen.

Alles was ich selbst nicht erledigen konnte, sollte er für mich erfüllen. Ich hatte ihm eine Aufgabe, nein, mehrere, zugedacht, die er erfüllen sollte, damit ich glücklich wurde. Ich sah es auf einmal ganz deutlich. Dann weinte ich vor lauter Scham vor mir selbst und auch darüber, dass auch ich ihn wissentlich verletzt hatte. ich hatte ihn zeitweise in Gedanken als Ar...loch tituliert. War das vielleicht Liebe? Nein, es war Wut und Resignation. Aber keine Sorge, ich ging doch nicht! Ich wartete bis ich gegangen wurde. Das war schon immer so gewesen, also kein Grund das zu ändern. Wieso sollte ich ein Muster durchbrechen. Ich merkte es ja nicht mal dass es eines war. Erst hinterher, erst viel später.

Wer nicht selbst handelt, der wird eben be-handelt. Es ist frappierend, aber Du erntest genau das was Du säst. Das tut jeder. Also überlege Dir, ob eine Pflanze auf Deinem Acker gedeiht und wie viel Pflege sie braucht. Wenn Du Unmengen von Dünger brauchst und viel Wasser (oder Tränen), ist sie ungeeignet.

Da fällt mir ein, dass mein Vater mal einen Rhododendron gepflanzt hatte. Der Boden musste dafür vorbereitet werden. Die Pflanze brauchte Pflege, denn eigentlich wachsen hier keine Rhododendren. Naja, ich fand sie prima, denn sie hatte genau die richtige Höhe, dass ich als Kind schön drüber springen konnte mit gegrätschen Beinen. Wie lange sie überlebt hat, weiß ich nicht. Aber es ist eine Schnapsidee hier Pflanzen einzusetzen die für unseren Boden und unser Klima nicht gemacht sind.
Es war wohl eine Modeerscheinung.

Und es ist eine Schapsidee, so viel in untaugliche Männer zu investieren. Weine ruhig, aber nicht um ihn, sondern um Dich. Du bist so arm dran, so klein, so ängstlich. Du brauchst Pflege und die kann nur durch Dich und aus Dir heraus kommen und nicht von einem untauglichen Amigo der nur sich selbst pflegt.

26.08.2022 10:47 • x 1 #67


B
Zitat von stillgrey:
Wie lang waren denn die Kontaktpausen teilweise bei euch? Und wie wurde neuer Kontakt aufgenommen? Mit belanglosen Themen oder ernsthaften Erklärungsversuchen?

Meinst Du mich mit der Frage?

Es gab keine richtigen Kontaktpausen. Wir hatten ja ohnehin eine Fernbeziehung mit 150 km Entfernung. Gut für ihn, weil er dann sicher war, dass ich nicht irgendwann unangemeldet und sehnsuchtsvoll vor seiner Tür stand.
Wir telefonierten eigentlich täglich aber meist über die Arbeit. Was hast Du heute gemacht, was habe ich erledigt. Erfolgreich oder ging es zäh.
Ich sprach gerne mit ihm, es war gewinnbringend, denn am Telefon war er meistens sehr nett (weil ich ja fern war).

Wir sahen uns nur alle zwei Wochenenden. Als sich das damals einspielte (mein Mann wusste mittlerweile von der Affäre, sag nichts dazu, ich weiß es selbst!), ging es schon an mit den ersten Distanzmanövern. Er müsse mal schauen, ob er das ganze Wochenende für mich erübrigen kann. Da ist dies und da ist jenes.
Im Endeffekt war ich meistens von Freitag Abend bis Sonntag Abend bei ihm. Aber frage nicht, was in diesen doch eher kurzen Zeiten alles passierte. Das Wechselbad aus Heiß und Kalt, aus Nähe und Distanz, aus Machtausübung (durch ihn und sehr subtil) und Kontrolle und Schwäche und Ratlosigkeit bei mir. Logisch, dass für mich auch der Schmerz, das Leid und die Tränen waren. Aber selbst schuld!

Ich kann Dir nur raten, den Kontakt vollständig abzubrechen. Diese Menschen sind irgendwo Gift oder Suchtmittel. Sie traben dann wieder an, weil sie scheinbar instinktiv spüren, wann es wieder an der Zeit ist um zu schauen, ob der Partner noch verfügbar, sozusagen im Orbit ist.
Es bringt nichts, über irgendwelche Dinge zu reden, weil zu viele Emotionen im Spiel sind und alles interpretiert und bewertet wird, vom schwächeren Part. Der andere Teil hat ja keinen Grund dafür. Der vergisst auch viel. Er hatte ein megaschlechtes Gedächtnis für alles was mit mir zusammen hing. Weil, ist ja eh nicht wichtig, kann man getrost übersehen, vergessen.

Er sagte mir mal, er würde kurz vor Weihnachten zwei, drei Tage frei nehmen. Ich fand die Idee super, weil man dann nicht so abgehetzt in die Feiertage geht. Und mir kam die Idee, dass ich ja vielleicht mal zwei Tage unter der Woche bei ihm sein könnte.
Es wäre so schön kurz vor Weihnachten, das wir eh getrennt verbringen würden, ein wenig zusammen zu sein. Vielleicht auch Geschenke auspacken.
Ach , ich hatte schon alle möglichen Ideen für ihn. Einen guten Korkenzieher, eine schöne handgetöpferte Zuckerdose, ein Buch, einen Kalender ....

Ach, Weihnachten, nichts als Kommerz, sagte er. Ja, stimmt auch, wer will das leugnen. Trotzdem mag ich es. Ich mache gerne Gescnenke und kriege gerne welche.
Aber er lehnt das ab. Also kein Weihnachten mit ihm, wie traurig.

Doch, ich ließ nicht locker. Das erste Adventswochenende schleppte ich eine schöne Kerze mit einem Unterteller an und einen Adventskalender für ihn, den Einzigartigen.
Darüber freute er sich sogar.
So, die beiden Tage hatten wir dann tatsächlich vereinbart. Ich freute mich darauf, aber es waren ja noch drei oder vier Wochen hin. Ich vergass die Vereinbarung nicht, er schon.

Er erzählte mir am nächsten WE, dass N, eine Art Freudin, die in Berlin lebt und von hier stammte, kommen würde. Ab 21.12. wäre sie da.
Mir wurde es heiß und kalt. Das waren doch einer der Tage, die wir zusammen sein wollten. Stimmt auch nicht ganz, ich wollte mit ihm zusammen sein, aber er?

Ich fragte dann, allen Mut zusammen nehmend, Du, da sind wir doch verabredet. Was ist denn damit? Sagt er doch nicht glatt: Haben wir darüber schon gesprochen?

Ich war fassungslos. Es war so unwichtig wie wenn in Timbuktu eine Dreizimmerwohnung frei wird. Aber ja, wir hatten es doch ausgemacht!
Letztendlich verbrachte ich die beiden Tage mit ihm. Warum frage ich mich heute noch, aber die Sucht war stärker.
Und ich bekam auch ein Geschenk, oh Wunder. Ein Buch über Anatomie, weil mich das Thema interessierte. Immerhin, aber der Geldwert meiner Geschenke war beträchtlich höher als der seines Geschenks. Aber, selbst Schuld! Schenke aus Liebe oder lass es bleiben.

Er hatte ja genug Zeit für sich, seine Unternehmungen. Unter der Woche, jedes zweite Wochenende. Ich war diejenige, für die Zeit war, wenn sonst nichts geboten war. Denn dass er mit mir mal wohin gehen würde, vergiss es!
Wir waren meist in seiner Wohnung, auf seinem Balkon oder draußen unterwegs im Wald und über Wiesen. Aber sicher nicht in der City. Zu gefährlich. Und auf einer seiner zahlreichen Facebookparties war ich sowieso nicht vorgesehen. Mich gab es ja gar nicht. Da tritt er lieber als Solist auf, das ermöglicht unter Umständen auch neue Chancen. Man weiß ja nie, es gibt bessere als die weinerliche und jämmerliche Begonie, die immer so tut als ob. Die hatte im Lauf der Monate schon ziemlich abgewirtschaftet. Sie war langweilig geworden mit ihrem Reden, Gesprächen und auch Schweigen. Und reizlos. Ja, sie war auch recht lieb, man konnte sie schon auch gerne haben, daher hielt man sie ja auch noch. Aber im Grund genommen austauschbar.

Das ist auch so eine Sache. Die aktiven Bindungsvermeider verlieren im Lauf der Zeit die Achtung vor dem Anderen. Der ist Verfügungsmasse, die benützt wird oder auch nicht. Aber auch hier gilt: selbst Schuld.
Wer so mit sich verfahren lässt und immer bereit steht, wenn der Andere mal wieder andockt, der sorgt selbst dafür, dass er keine Achtung mehr genießt.
Wie denn auch? Man wird zu einer Art Spielzeug. Man weiß das auch, aber man lässt es sich auch gefallen.
Ich fragte mich später mehr als einmal, ob ich masochistische Züge habe. Ich glaube, nicht (mehr).

26.08.2022 11:57 • x 2 #68


tesa
@Begonie

Während all Deiner Kommentare dachte ich wie kommt man da raus?

Wie hat sie es geschafft, wenn es nicht heilbar ist?

Und dann las ich endlich, dass Du vorher schon verheiratet warst und Eure Ehe jetzt wieder läuft. Was für ein Glück Du hattest, jemandem zu begegnen, der Dich heiratete bzw. den Du heiraten wolltest (klingt jetzt etwas seltsam ... meine aber, wie schön für Dich, dass Du mal einem Langeweiler begegnet bist, mit dem Du es ausgehalten hast und Dich arrangieren konntest.)

Das was Du beschrieben hast, ist auch mein Leben mit dem Unterschied, dass ich es nie geschafft habe, einem Langeweiler zu begegnen, mich für ihn zu begeistern.

Deine Zusammenfassung führt mir mein Drama noch mehr vor Augen. Eigentlich nicht mehr, weil ich es ja weiß, aber es treibt die Hoffnungslosigkeit an die Oberfläche.

Ich frage mich, wie ich mein Leben weiterführen soll. Schon lange.

Es ist keine ernste Frage, weil ich die Antwort kenne. Weitermachen ... in der Lieblosigkeit ... in der Freudlosigkeit ... in der Einsamkeit.

26.08.2022 13:11 • x 1 #69


Vienne
@stillgrey

Das war sehr unterschiedlich...die Kontaktpausen waren anfangs nur ein paar Tage, dann eine Woche oder 2.... eigentlich habe dann meist ich den Kontakt wieder hergestellt. Meist haben wir miteinander darüber geredet, teilweise sehr tiefe Gespräche geführt. Hat uns auch irgendwie weiter gebracht. Aber im Endeffekt hat sich leider keine Lösung noch bei mir gefunden. Ich bin im Moment einfach am Boden und weiß nicht, wie es weiter gehen soll.
Ich klammere mich ein bisschen an den Strohhalm, dass er tatsächlich eine Therapie in Angriff nimmt und es zumindest eine Chance auf eine Verbesserung gibt ..

26.08.2022 13:21 • x 1 #70


Vienne
@tesa
Oh liebe Tesa, ich bin selbst zwar alles andere als stabil .. aber fühl dich bitte mal ganz fest gedrückt...
Es klingt so endgültig...du musst nicht diesen Weg beschreiten. Es gibt immer Alternativen. Und wenn sie nicht da sind, dann muss man sehen, wie man sie sich schafft .

Ich weiß, ich bin im Moment auch nicht konsequent. Wie könnte ich wagen, dir so einen Rat zu geben, wo ich selbst gerade nicht schaffe, mir meine Alternativen zurecht zu zimmern...

26.08.2022 13:27 • x 1 #71


B
Zitat von tesa:
Ich frage mich, wie ich mein Leben weiterführen soll. Schon lange.

Es ist keine ernste Frage, weil ich die Antwort kenne. Weitermachen ... in der Lieblosigkeit ... in der Freudlosigkeit ... in der Einsamkeit.


Du bist in der Resignation angekommen. Das weißt Du auch. Ja, ich hatte ja noch Jemanden, den ich zufällig mal geheiratet hatte. Aber fühlte ich mich auch verheiratet? Nein, eher als verheirateter Solist. Es lief nicht so wie gedacht. Es wurde lau, es wurde irgendwie fern. Die Sehnsucht keimte auf, nach irgend etwas, was mir gut tat, war meine Lage verbesserte. Und da trat er auf den Plan. DER Adressat für meine Wünsche, meine Sehnsüchte und meine Defizite. Wer sich selbst nicht helfen kann, sucht sich Jemand, der vermeintlich oder zeitweilig hilft.

Nun ja, es ist nie zu spät, es wieder zu versuchen. Vielleicht sogar mit dem eigenen Mann. Es ist der Mühe wert, aber es braucht auch die Bereitschaft beider, aufeinander zuzugehen.
Ansonsten bleibt nur die Trennung, aber die ist auch nicht attraktiv. Und doch manchmal die bessere Wahl.

Wer sich nicht ändert, seine Sichtweise auf den Partner nicht ändert und wer nicht glaubt, dass er notfalls allein zunächst besser dran ist, der wird stecken bleiben.
Du kannst ihn vielleicht nicht ändern, aber vielleicht wach rütteln. Aber Dich. Du kannst Dir den Mut nehmen, Dich zu trennen oder ein Gespräch mit ihm suchen.

Im übrigen gibt es auch Beratungsstellen. Pro Familia, Caritas. Die Leute dort sind oft nicht die schlechtesten. Und es tut meist gut, mit einem Unbeteiligten zu sprechen, mit einem, der nicht parteiisch ist.

Und wenn Du allein bist? Dann bist Du auf Dich allein gestellt, Dein Leben zu gestalten. So dass Du ein bißchen glücklicher wirst als jetzt.

Nur Du kannst die Dinge in die Hand nehmen. Es kommt keiner der Dich rausholt. Du bist selbst in der Verantwortung für Dein Leben und letztendlich Dein Wohlbefinden und irgendwie auch für Deinen Anteil am Glück.

26.08.2022 14:23 • x 1 #72


tesa
Zitat von Begonie:
Du bist in der Resignation angekommen.

Korrekt - nach dem gefühlt 100sten aktiven Beziehungsängstler und jahrelangen Durststrecken bin ich das. Das ist ja auch die einzige Lösung.

Ich hatte sogar Deine Zitate zusammengesammelt, dann hat das Einfügen nicht geklappt, aber die entscheidenden Sätze waren:

-) nicht heilbar
-) Sie kreisen im Äther umeinander

Zitat von Begonie:
Nein, eher als verheirateter Solist.


Und selbst das wäre mir lieber als der Zustand des 100% Alleinseins

Zitat von Begonie:
Die Sehnsucht keimte auf, nach irgend etwas, was mir gut tat, war meine Lage verbesserte.


Da muss ich ja direkt froh sein, dass ich mittlerweile ein Alter erreicht habe, wo die Sehnsucht von der Unmöglichkeit erdrückt wird.

Denn - Du hast es weiter oben geschrieben - ein 40iger der niemals verheiratet war und keine Kinder hat - mit dem stimmt was nicht - das galt als ich 30 war, als ich 40 war und jetzt erst recht.

Zitat von Begonie:
dass er notfalls allein zunächst besser dran ist, der wird stecken bleiben.


Wünscht Euch das allesamt nicht.
Ist ganz lustig ein Jahr, zwei Jahre vielleicht auch 10 ... wenn es 30 sind, dann ...

Zitat von Begonie:
Dann bist Du auf Dich allein gestellt, Dein Leben zu gestalten. So dass Du ein bißchen glücklicher wirst als jetzt.


Das schriebst Du unter der Annahme ich wäre grade ein Opfer.

Wäre ich eine Außenstehende, dann würde ich mich mit großen Augen fragen, wie man das sein ganzes Leben aushält.

26.08.2022 17:54 • x 1 #73


Vienne
@tesa

Liebe Tesa,

du hast so viel Herzenswärme...gib einfach nicht auf.
Wieso sollte denn die Sehnsucht von der Unmöglichkeit erdrückt werden, so ein Alter kannst du doch noch gar nicht haben?
Jeder ist seines Glückes Schmied...mach etwas draus, Vieles ist möglich!

28.08.2022 00:39 • x 1 #74


tesa
Zitat von Vienne:
Jeder ist seines Glückes Schmied


Aber nur solange niemand anderer am Glück beteiligt ist.

Was auch immer das ist. Sobald an einem Projekt, ob in Liebes- oder beruflichen Dingen, ein zweiter beteiligt ist, beeinflusst der das Ergebnis.

Ich bin jünger als Du.

Und ich wundere mich, wo andere Frauen die vielen Männer herzaubern

Alleine bei Dir als Beispiel. Das OdB, der Zweitgereihte und dann war da auch noch ein Küsser. Das alles nach dem Scheidungsjahr, Lock Downs und jeder Menge Baustellen. (Ich freu mich für Dich, dass sich da so viel tut!)

Auch bei anderen Frauen hier liest man das. Trennung, ein, zwei Jahre und dann kommt der Nächste. Daher kommen hier auch die vielen lockeren next, please Ratschläge.

Ich bin (wieder) seit 6 Jahren Single. Davor war ich das 12 Jahre. Und ich weiß mittlerweile, dass ich immer auf den gleichen Typen treffe und dagegen bin ich machtlos. Egal ob Live oder beim Onlinedating.

@Begonie hat die Dynamik sehr eindrucksvoll geschildert. Wir ziehen einander an wie Magnete. Und bei anderen Männern ist die Gefühlsregung gleich Null. Viele Jahre waren es nur gebundene Männer, dann waren es (endlich) Singles und trotzdem das gleiche Spiel. Sie sehen anders aus, haben ganz unterschiedliche Back Grounds aber es ist immer das gleiche Ergebnis.

Als ich endlich auf den ersten Single traf und mir drei Monate Zeit lies, den zu testen, fiel ich in ein noch größeres Loch als je zuvor. Denn erstmalig dachte ich, ich hätte den Teufelskreis endlich durchbrochen. Weit gefehlt.

Ich bin mittlerweile in der Regel glücklich mit mir selbst. Denn im Zustand des Alleinseins bin ich zumindest bei mir. Das ist - wenn man einem Beziehungsphobiker hinterherhechelt - nie der Fall. Ich spüre das auch immer.

Ich verliere mich in der Beziehung (die in Wahrheit keine ist), weil ich damit beschäftigt bin, mich nach ihm zu richten, in der Hoffnung er möge bei mir bleiben. Allein, die Tatsache, dass sie die Zeiten der Treffen bestimmen, zwingen uns in die Lage, diese Zeit frei zu machen. Denn wir wissen, dass wir nehmen müssen, was wir kriegen. Du hast erlebt, was passierte, als Du kein Treffen einfordertest. Dann ist drei Wochen Funkstille.

Ich tu mir das nicht mehr an.

28.08.2022 01:27 • x 2 #75


A


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