Zitat von Vienne: Ganz klar muss ich mein Beuteschema verändern, offenbar habe ich ein Talent, mir emotionale Tiefkühlschränke zu suchen. Das Ungleichgewicht in meiner Ehe hatte sich aber erst spät entwickelt. Mein Mann bekam eine anständige Midlife-Crisis und leider war die Liebe dann bei ihm weg. Aber diese Geschichte ist wirklich Vergangenheit, wir hatten wirklich sehr lange schöne Zeiten erlebt. Ich bin meinen Mann auch nicht mehr böse, er hat das gut entschieden und ist jetzt recht glücklich, ich vergönne ihm das sehr, wir sind gute Freunde und funktionieren als Eltern sehr gut.
Emotionale Tiefkühltruhen. Nähe-Distanz-Verhalten. Ausleben der eigenen Impulse, die ihn überkommen.
Und Dein Mann war ähnlich. Also lebst Du ein inneres Muster.
Vienna, Partnerwahl ist niemals Zufall. Dein Unterbewusstein, Dein unbewussten Wahrnehmungen, die unerfüllten Bedürfnisse Deiner Seele führen Dich zu solchen Männern. Und warum? Warum nicht zu dem netten Norbert zwei Häuser weiter, der auch allein ist und Dich schon länger im Auge hat? Weil er langweilig und reizlos ist und zwar, weil er Deine inneren Muster nicht bedient.
Du könntest mit dem vielleicht eine schöne Beziehung haben, in der einer auf den anderen achtet, ihn schätzt und sich an der Zweisamkeit freut. Mit einem Grillabend und einem schönen Glas Wein zusammen. So ganz friedlich, schön und Geborgenheit spendend.
Aber es hilft nichts, Du brauchst die Problemmänner, die Dir immer wieder vor Augen führen, dass sie kalt sind und innerlich eher unbeteiligt. Die Dich nicht schätzen für das was Du bist und tust, sondern die Dich kalt und damit ins Abseits stellen. Da lebst Du Dein inneres Drama nach, da blühst Du auf, da investierst Du und strengst Dich an, dass es eine wahre Pracht ist. Denn da lebst Du richtig und Du spürst Dich intensiv und verwechselts das daher mit Liebe. Liebe lebt von Gegenseitigkeit, die aber nicht vorhanden ist. Nur einseitig.
Du arbeitest Dich an beziehungsunfähigen und beziehungsunwilligen Männern ab, bei denen Du instinktiv fühlst, dass sie innerlich einsam und allein sind. Und kompliziert.
Aber da kommt ja nun Vienna, die großartige Heilerin und Therapeutin mit einem großen Herz für leidende Buben. Ach, die sind ja so geheimnisvoll, so anders, so unbegreilich, so dass man sie gerne ergründen möchte.
Ach, der ist sicher sehr tiefgründig. Mit dem kann ich wunderbare Gespräche führen, der wird mich verstehen und ich ihn. Ach wie herrlich. Ich werde das Schiff schon schaukeln und in ruhige Gewässer lenken! Ach, ich bin so toll, ich bin die großartige Helferin. Das ist der Hochmut in Dir, denn Du bist keine Therapeutin für defizitäre Männer. Du kannst Dir ja nicht mal selbst helfen, also wie einem anderen?
Außerdem kannst Du das eh nicht, denn Du willst ja was dafür. Liebe, noch mehr Liebe, ein Fass, einen See voll Liebe, die nie genug ist. Egal wieviel er oben reinschüttet, es läuft unten wieder raus und es stellt Dich innerlich nie zufrieden, denn Du kommst nie an. Dein Hunger nach Liebe ist so groß, dass Du alles hinnimmst. alles akzeptierst, Dich anpasst und ihm erzählst, wie toll doch Eure Beziehung ist und wie sehr Du ihn schäzt und bewunderst. Dabei glaubst Du, dass Du Deinen kleinen Krisenpatienten schon auf den rechten Weg führen wirist und ihm zu einem beziehungsfähigen partnerschaftlichen Mann machen willst.
Es ist hoffnungslos. Eine Partnerin, die was will von ihm, kann ihn nicht heilen. Eine Partnerin ist nicht objektiv, sie hat keinen Abstand, denn sie will ja auch was dafür. Ja, am Anfang war es toll, da schlugen zwei Herzen im Takt und es hätte nicht besser sein können.
Aber dann kamen die ersten Störfaktoren. Er wurde manchmal so anders, so als ob er nicht da wäre oder so, als ob Du gar nicht da wärst. Er zog sich zurück und das hast D gespürt. Und damit kam die Angst.
Was ist da los? Was ist mit ihm? Habe ICH was falsch gemacht, gesagt? Warum ist er so zurückgezogen, so fern? Oh mein Gott, was soll ich nur tun?
Und es kommt eine leise Ahnung. Diffus keimt in Dir das Gefühl auf, das kenn ich doch. Dieses Kaltstellen, diese entsetzliche Distanz die ich spüre und die Angst, die damit einher geht. Ich werde nicht verstanden, meine Gefühle und Wünsche und Bedürfnisse zählen nicht, weil auch dieser Mann nur mit sich beschäftigt ist.
Wo ist denn die Gegenliebe, die Anerkennung, die Wertschätzung für mich? Weg, so als ob sie nie da war. Tja, Enttäuschung kommt auf. Aber da ist ja Mutter Theresa, die sich nicht so leicht entmutigen lässt. Die angreift und die weiß was zu tun ist.
Denn ab jetzt kriegt er die beste Frau, die er nur haben könnte. Die ihn versteht, die seine Probleme kennt, denn die hat sie mittlerweile glasklar erkannt. Bindungsängste, lächerlich, die kriegen wir schon weg mit viel Liebe, Nachsicht und Geduld und Akzeptanz. Wäre doch gelacht wenn wir das nicht hinkriegen würden?
Aber es ist auch hier wie immer. Du schüttest oben rein und es läuft durch und statt Liebe und Anerkennung und Bestätigung ernest Du Distanz. Du stehst im Schatten, dabei hast Du doch alles getan, was man nur tun konnte! Du melkst Ochsen und wunderst Dich dass keine Milch kommt.
Irgendwann wird er es erkennen was ich für ihn bin, für ihn tue und was ich alles auf mich nehme, nur damit der Vollkoffer es gut hat und bleibt. Eines Tages werde ich für meine Mühen und auch mein Leiden belohnt, ganz sicher. Denn in jedem Märchen ist es so, dass das Gute gewinnt und das bin ich.
Klar, Du hattest eine wundervolle Kindheit, in der alles rosafarben war. Glaube ich sofort.
Du hast massive Verletzungen in Dir die bis heute nicht verheilt sind. Und genau daher suchst Du Dir solche Männer mit denen Du Dein Dilemma nachlebst, ob Du willst oder nicht.
Du suchst in Tiefkühltruhen nach Wärme, einem angenehmen Ort, an Qualität die den Wunsch zum Bleiben erweckt. Aber Du erlebst nur Enttäuschungen - eine nach der anderen. Und irgendwann schwant Dir dass das doch kein Zufall ist, dass da was dahinter steckt.
Ich war auch eine von denen, die sich problematischen Männern, die wenig liebesfähig waren, an den Hals warf. Die wollte ich dann retten, heilen, aber ich wollte natürlich auch was dafür. Und auch ich glaubte, mit viel Geduld, Nachsicht und noch mehr Nachsicht und vor allem Selbstaufgabe würde ich endlich gerettet werden, indem ich geliebt werden würde. So richtig, exklusiv, so, dass mein inneres Dilemma gelöst würde. Wenn ich diesen Mann bekäme, dann wäre alles gut, weil ich dann erkennen würde, dass ich gut bin. Gut genug, am besten. Die tolle Frau, die Anerkennung findet und belohnt wird.
Stattdessen gingen die Männer, einer nach dem anderen. Nummer eins blieb bei seiner langjährigen Freundin, mit der ihm angeblich nichts mehr verband. Nummer zwei war erstens zu jung, zweitens zu unreif und drittens, was hätte er mit der alten Kuh gewollt (ich war 35 und ich 28). Ich war ihm um Längen voraus, aber die Vormachtstellung überließ ich ihm, diesem wundervollen Mann von einem Bauernhof im Fränkischen, zu dem ich so gut passte wie das Weihwasser zum Teufel. Eines Tages kam eine junge Maid des Weges, die viel besser passte und das richtige Alter hatte und die stolz auf sich war. Tja, und ich. Statt der gewünschten Anerkennung erntete ich wieder mal eine Bauchlandung. Ich war wieder nicht gut genug gewesen, konnte der anderen nicht das Wasser reichen. Er war ein Ar..., aber ich liebte ihn dennoch. Halt nein, ich liebte ihn nicht, ich wollte dass er mich liebte damit ich endlich was wert war.
Und Nummer drei war die Krönung. Ein Tiefkühlschrank, der Mann mit der Maske, der hinter einer Mauer lebte, die ich nicht überwinden konnte. Der sich in seinen Bergfried ohne Zugang für andere zurückzog wo er allein war und wo niemand was von ihm wollte. Vor allem keine Frau, die ständig in ihn dringen wollte, die überhaupt was wollte und die zu viel wollte.
Der lief zur Hochform auf. Er entschied alles für sich und ich war draußen und sah ihm traurig beim Leben zu, an dem ich keinen bis wenig Anteil hatte. Ich sah eine Konzertkarte für ein mehrtägiges Festival. Es war eine Karte. Ergo war ich nicht vorgesehen, ja wurde nicht mal informiert. Er unternahm dieses und jenes und ich war nicht dabei.
Ansprüche konnte ich nicht erheben, da ich verheiratet war, selbstverständlich unglücklich, weil mir auch dieser Mann nicht das geben konnte was ich gebraucht hätte. Liebe und noch mehr Liebe.
Der Eisschrank sollte mich aus meiner freudlosen Ehe retten, das war die Aufgabe die ich ihm unbewusst zugeteilt hatte. Wenn ich nicht nur so gefroren hätte neben ihm. Ich fühlte mich oft so merkwürdig austauschbar, so als ob es egal wäre, ob jetzt eine Sandra, eine Jessica oder eben ich neben ihm herging. Er war so lau und von der hinein interpretierten Tiefgründigkeit war auch nichts zu spüren. Denn er war ja ständig mit sich beschäftigt. Mit seinem Befinden. Heute geht es ihm gut, alles gelingt, er fühlt sich rund und wohl in seiner Haut und morgen konnte es ganz anders aussehen. Selbstverständlich hatte ich auch dafür größtes Verständnis, denn wie es mir ging, wusste ich nicht so richtig.
Gut ging es mir nicht, denn mich quälte so viel. Die Verlustangst, er könnte sich jederzeit einer anderen zuwenden, denn ich war ja eh nicht wichtig. Versagensangst, weil ich wieder nicht gut genug war, dass er bei mir blieb. Selbstzweifel, Selbstverleugnung und ein krampfhaftes Ausblenden der verheerenden Lage waren meine Wahl. Er war doch so großartig, so besonders, so anders als mein langweiliger Ehemann. Ich musste nur dranbleiben, nicht locker lassen, dann ...
Er hatte andere Kontakte, auch zu Frauen. Ich fühlte es und ich sah es. Es war nichts mit Liebe und Sx, aber er brauchte die Kontakte, weil sie ihm Auftrieb gaben. Ich war ihm bedingslos ergeben, ich schaute andere Männer gar nciht mehr an, aber er .... Ich hatte keine Sicherheit. Woher auch? Er vermittelte sie mir ja nicht.
Meine innere Unsicherheit wuchs. Mein Selbstwertgefühl hatte er erfolgreich demoliert, weil ich es ihn demolieren ließ. Meine Selbstachtung war im Keller wie eigentlich mein ganzes Leben nach. Wie und wofür hätte ich mich achten sollen. Ich war ja doch eine Versagerin und konnte nicht mal eine befriedigende Beziehung führen. Die Männer gingen und der, der mir blieb, interessierte mich wenig. Denn ich wollte das Besondere, das Anstrengende, das was mir das Gefühl gab zu leben und zu lieben. Bis zur Selbstaufgabe.
Natürlich scheiterte auch die Affäre. Er ging, wie immer. Ich war es nicht wert, nicht gut genug, ich hatte versagt. Wie immer. Meine Mutter hatte mir auch oft das Gefühl gegeben dass ich nicht gut genug bin. Ich glaubte nicht an mich und dachte mir immer, ich müsste halt anders sein, dann .. würde ich richtig geliebt werden. Dabei war ich ja eigentlich gar nicht schlecht und ich tat alles dafür dass man mit mir zufrieden sein konnte. Aber es reichte nicht, es war nicht genug.
Warum passiert das alles, wo es doch nur wieder Leid bringt? Traurigkeit, Ängste?
Weil die Seele leidet. Weil sie was mit sich schleppt was sie nicht tragen kann und will. Sie kann aber nicht zu uns sprechen und sagen, Du, schau mal da und dorthin, da muss was besser werden. Sie wählt die Wiederholung und sie schickt uns wieder und wieder in defizitäte Beziehungen, in denen wir immer wieder das unaufgelöste innere Drama endlich auflösen sollen. Dazu braucht es den bestimmten Typ Mann. Denjenigen der uns triggert, weil unser Unterbewusstsein gleich kapiert, dass der dafür geeignet ist.
Mit Norbert können wir es nicht heilen, der juckt uns ja nicht, aber da ist dieser einzigartige charismatische Mann mit dieser besonderen Aura, der uns interessiert und unseren Helferdrang weckt. Vielleicht hat dieser Mann eine Ähnlichkeit mit dem Vater, der auch immer ein wenig fern blieb, mit dem wir gerne mehr Zeit verbracht hätten, der uns mehr Zuwendungen hätte geben können?
Das geeignete Objekt für uns. Und der wird das endlich alles beheben was in uns weh tut und der wird uns endlich zeigen, dass wir es ja doch wert sind.
Tja, es wird nur nichts, denn wir sehen, dass der Mann ja selbst beschädigt ist, selbst mit sich nicht klar kommt und permanent um sich und seine Befindlichkeiten kreist anstatt um uns.
So wird das nichts. Der Zwang zur Wiederholung ist ein Wegweiser, der uns zeigen will, dass was bei uns im Argen liegt. Dass da was ist, was weh tut und was wir verdrängen und nicht sehen wollen und mit dem wir uns nicht abgeben wollen. Da ist es doch viel gewinnbringender sich problematischen Männern zuzuwenden, die wir dann analysieren und therapieren wollen.
Die Seele will Heilung, sie will diese Dinge aufgelöst wissen, sie strebt nach Glück, nach Sicherheit, nach Geborgenheit in uns.
Und was tun wir? Wenden uns dem Außen zu, den Männern anstatt zu erkennen und zuzulassen was uns Schmerzen bereitet. Und hoffen dabei, dass die Männer das richten werden und damit zu Glücksbringern werden. Der Ritter in der glänzenden Rüstung und auf dem edlen Ross wird uns auf unser Schloss des Wohlbefindens führen und das auffüllen was uns fehlt.
Wir können nur bei uns ansetzen und unseren Helferdrang lieber uns selbst zu Gute kommen lassen als ihn zu verschwenden an Männer, die sich doch gar nicht helfen lassen wollen.
Wir können uns der schmerzhaften Dinge bewusst werden, uns erinnern an Situationen, in denen wir uns so gefühlt haben wir in dieser Beziehung. So ängstlich, so unverstanden, so trostlos. Und Erinnerungen und Erkenntnis sind ein wichtiger Schritt, denn Dinge, die wir zulassen und auf die bewusste Ebene holen, steuern uns weniger als die aus dem Unterbewusstsein. Die tun uns dann weniger weh und wir können anders damit umgehen.
Ach, das kenne ich ja schon! Oh je, wieder mal eine Niederlage eingesteckt, wieder mal nicht gut genug gewesen. Ja, aber eigentlich ist doch niemand perfekt und ich bin auch gut genug. Ich kann meinen inneren Dämonen gehorchen die mir schädliche Dinge ins Ohr flüstern und die ich glaube, obwohl sie falsch sind. Ich kann sie aber auch vertreiben und sagen, ihr bösen Kobolde quält mich nicht mehr. Ich bin eine gute Frau und ich habe es verdient geliebt zu werden. Und wer mich kalt stellt und im Regen stehen lässt, der hat mich nicht verdient. Nicht meine Aufmerksamkeit, nicht meine Nachsicht, nicht meine Aufopferung und Vernachlässigung meiner selbst und meiner Werte. Ich bin es wert dass man mich schätzt und liebt und gut mit mir umgeht. Im Gegenzug gehe ich auch wertschätzend mit dem Partner um. Ich sehe ihm Eigenheiten nach, die eigentlich Bagatellen sind und er sieht mir auch manches nach, was er bei mir nicht ändern kann. Aber Geben und Nehmen sind im Gleichgewicht. Das sorgt für Ausgewogenheit und nicht für das dumpfe Gefühl dass wir uns umsonst abarbeiten.
Es ist einfach zu sich gut zu sein und sich zu mögen, wenn man es von Kindheit an gelernt und übernommen hat. Ich bin gut wie ich bin und es ist schön dass es mich gibt. Wenn das zu wenig vermittelt wird, so ist das schmerzhaft für das Kind, das sich dann verbiegt und den Schmerz verschiebt. Dorthin wo er nicht mehr spürbar ist. Leider aber ist die Betonschicht darüber sehr rissig und es drängt immer wieder nach oben und steuert unser Verhalten. Wir nehmen unsere Bedürfnisse nicht richtig wahr, gehen darüber hinweg, verdrängen es und dann holt es uns ein. Weil es die falsche Strategie ist.
Du bist an diesen Mann geraten, weil er ein Wegweiser für Dich ist. Es zeigt genau auf das, was im Argen liegt. Und die Quintessenz ist meistens ein miserables Selbstwertgefühl, das wird dadurch aufpolieren wollen.
Alles Wiederholung, aber das Gute ist, wenn man es erkannt hat, kann man sich der eigenen Person zuwenden und das innere Kind an die Hand nehmen. Es wahrnehmen, denn dann gibt es Ruhe. Nur der Glaube daran, irgendein Mann könnte das übernehmen ist falsch.
Du kannst ihn nicht heilen, bekehren. Nenn es wie Du willst, eine Besserung wäre allenfalls möglich, wenn er selbst erkennt, dass er hilflos ist und von inneren Dämonen getrieben wird, die ihm vermitteln, dass Beziehungen im Endeffekt nur bedrängend und erdrückend sind. Er ist unreif und seinem Unterbewusstsein ausgeliefert. Er bräuchte therapeutische Unterstützung, was die wenigsten akzeptieren. Denn es ist einfacher, immer davon zu laufen.
Er lebt so. Er hat eine große innere Sehnsucht nach Ankommen, nach Geborgenheit, Zusammenhalt und dazu braucht er eine entsprechende Frau. Eben Mutter Theresa die unbewusst wittert, dass das hier ein prima Minenfeld für ihre Intentionen ist. Ich helfe ihm und ja, er hat gesagt, er hat Probleme mit Bindungen, aber mit mir wird es anders sein. Aufgrund seiner Liebessehnsucht geht er eine Beziehung ein, profitiert davon, aber dann erdrückt es ihn wieder und er muss wieder in die Sicherheit der Distanz gehen, denn das kennt er, hier fühlt er sich vielleicht nicht wohl, aber doch sicher. Wenn er auf Dauer dann nicht doch wieder eine verdammte Einsamkeit verspüren würde, die ihn wieder Annäherung suchen lässt.
Und so kommt es zu diesem Spiel aus Nähe und Distanz, das immer unbefriedigender ist, bis einer es endlich beendet.
Wer das bei Euch sein, wird sich herausstellen. Aber Du hast keine Chance dass es mit dem was wird, denn er kann nicht anders. Er ist defizitär und meint, hier wird mir geholfen, aber dann schmeckt ihm die Hilfe nicht mehr. Sie erdrückt, sie erwürgt ihn förmlich, sie bedrängt ihn. Und dann bleibt nur die Flucht - zeitweise oder endgültig.
Es ist nicht Deine Aufgabe und Du hast nicht die Kompetenz ihn zurecht zu biegen, wenn er selbst es gar nicht angehen wird. Denn er weiß dass was nicht stimmt und dass dieses Etwas sehr schmerzhaft ist. Und daher lässt er es lieber, zumal er als aktiver Bindungsvermeider eh im Vorteil ist, da emotional weniger beteiligt. Du bist der passive Part, für den das Ertragen und das Leiden gedacht ist.
Du kannst da raus gehen oder Du drehst noch ein paar frustrierende Runden.
Und sag nicht so einen Krampf wie Beziehung light, weil es verlogen ist. Du willst eine Beziehung mit Hand und Fuß und keine halbe Beziehung. Du brauchst ihn nicht zu schonen, denn er weiß durchaus dass er Dir damit weh tut. Aber das ist egal denn seine Impulse zählen und sonst nichts. Er zerdrückt vielleicht ein paar Krokodilstränen die auch keinem helfen über sein Unvermögen. Am wenigsten dir. Sie erweichen höchstens Dein Herz, weil Mutter Theresa wieder anspringt.
Hilf Dir selbst und das wird Dir nützen. Ihm ist nicht zu helfen, nicht von Dir und nicht durch Dich.