Bindungsängstler oder so - Verständnis gesucht

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Zitat von Tabea2721:

Wie meinst du das?
Er zieht daraus Energie?

Ja, das kann durchaus sein. Er hält Dich auf Trab, er profitiert vielleicht auch von Deinen Ängsten. Es gibt Menschen, die Energieräuber sind. Sie entziehen anderen Energie und bereichern sich daran.
Das geschieht meist nicht mit böser Absicht, aber sie brauchen das, weil sie Gewinn für sich daraus ziehen.
Er lässt Deine schlechte Laune an Dir aus, er schreit Dich an, er streitet. Zum einen schafft es Distanz und zum anderen braucht er es, weil er von Deiner Energie zehrt. Deine Energie, die er sich nimmt und die Du ihm gibst, nützt ihm.

Ich fühlte mich im Lauf der Monate oft ausgelaugt, kraft- und energielos. Weil ich mich praktisch auffressen ließ von ihm. Dann war für mich nicht mehr viel Kraft übrig, weil er sie sich einverleibt hatte. Aber ich hatte es auch mit mir machen lassen und das war auch mein Verschulden.
Wer sich selbst viel zumutet, dem wird viel zugemutet.
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Zitat von Nemaj:

Und auch für dein seelisches Gleichgewicht wäre es besser, hier eine Grenze zu ziehen und dich aus der Geschichte zu entfernen. Denn auch du hast ja augenscheinlich deine Problemchen. Daran solltest du mal arbeiten

Das sind ja alles Dinge, die mir bewusst sind.
Auch den Kühlschrank / Supermarkt habe ich immer mal wieder direkt vor der Nase, aber.... Ich bin da zu schnell zu satt.

Auch an meinen Themen arbeite ich, und bin für mich schon weiter gekommen.
Allerdings nicht weit genug, das ist mir durchaus bewusst.

Zitat von CarlCleister:

Mein Muster: ich stosse auf emotional unerreichbare Männer.
-Hallo! Weil Du ebenfalls Bindungsangst hast und weißt dass da nix passieren kann, Liebes!

Ja, genau!

Zitat von CarlCleister:

Man kann sich über Jahre auf Nähe und Distanz halten, hab ich selbst erlebt und macht einen ganz schön müde!

Du hast auf Distanz und Nähe gehalten, Dein Gegenüber oder ihr euch gegenseitig?

Zitat von CarlCleister:

Ich komme auch ohne ihn super klar.
Ich fühle mich wie ein trockener Alk., der nach Wochen der Abstinenz, nur ein schlückchen.
-Merkste, wah?!

Ups.....

Tabea, deine Emotionen überwiegen und nicht der Verstand. Irgendwann wirst du erkennen, das es dir nicht gut tut. Und du was anderes brauchst, was dich evtl auch viel Kraft kostet ( weil du dich darauf einlassen musst ) aber eher positiv

Zitat von CiRa78:

heule nicht mehr ihm, sondern der vergeudeten Lebenszeit nach.

Tja.... so richtig vergeudete Lebenszeit ist es meiner derzeitigen Sicht nicht wirklich.
Klar, vielleicht hätte ich mir in dieser Zeit schon eine stabile Partnerschaft aufbauen können - keine Frage!
Dennoch war die Zeit mit ihm ja nicht nur schlecht.
Und neben ihm gibt es ja noch das normale Leben, welches viel schönes bietet.

Das soll jetzt kein schönreden sein, aber eben keine vergeudete Lebenszeit.

Zitat von CiRa78:

Also, denke doch mal darüber nach, was er Dir gibt oder gegeben hat, was Du dir nicht auch selbst geben kannst. Oder mit Freunden beratschern kannst.

Nicht viel. Und doch eben auch sehr schöne Momente.

Zitat von Mel75:

Tabea, deine Emotionen überwiegen und nicht der Verstand. Irgendwann wirst du erkennen, das es dir nicht gut tut. Und du was anderes brauchst, was dich evtl auch viel Kraft kostet ( weil du dich darauf einlassen musst ) aber eher positiv

Ich habe ja schon - für kurze Zeit - nahe Bindungen gehabt, und diese sehr genossen. Mein Ggü ist dann in die Distanz gegangen.
Ich denke also schon, dass ich diese mag und kann.

Nur stoße ich auf Männer, die ich sehr unsicher wahrnehme oder die viel Zeit mit mir verbringen möchten,ohne dass es bei mir gefunkt hat....

Aus meinem Blickwinkel war also einfach nur nicht der richtige dabei.
Die Tatsache, DASS ich aber nach so vielen Jahren keinen annähernd interessanten Solomann gefunden habe (ich habe auch nicht so intensiv gesucht) diese Tatsache bringe ich mit passiver Bindungsangst in Verbindung.

Daher weiss ich nicht, ob ein Einlassen mich wirklich soviel Kraft kosten würde, wenn denn ein entsprechender Mensch mein Leben betreten würde.

Zitat von Begonie:

Er ist ich-zentriert. Sein Befinden, seine Gefühle steuern sein Verhalten. Sonderlich empathisch ist er nicht, denn das Du ist für ihn zweitrangig. Dass da auch ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen ist, sieht er nicht oder nimmt es nur am Rande wahr

In Deinem Text ist sehr vieles, was auf mich und meine Situation zutrifft!
Du könntest echt zum Teil meine Position beschreiben.
Manche Passagen stimmen dann doch nicht überein.

Das, was ich zitiert habe, ist auf seiner Seite des Pudels Kern. Er ist höchst Ich-zentriert und meine Bedürfnisse interessieren nicht.

@Tabea2721 oha, ich kenne diesen Zwiespalt. Auf der einen Seite wünscht man sich alles und auf der anderen Seite kann es to much werden. Meine letzten beiden Beziehungen waren ebenfalls Pflegefälle. Mein Ex Mann super lieber Typ aber keine emotionale Bindung oder Empathie. Ich, mit meinem Helfer Syndrom nahm das als Herausforderung ( 14 Jahre, drei Kinder ) Erkenntnis: man kann Menschen nicht ändern. Mein heutiger Ex Freund, ein total selbstständiger Typ, weiß was er will und kommuniziert das auch. Aber ebenfalls null Empathie und emotionsarm, nicht kritikfähig und bloß nicht schwach werden, er brauchte sehr viel Bestätigung. Wieder meinen Ergeiz gereizt und daran gescheitert. Mit der Erkenntnis: man kann Menschen nicht verändern. Ich habe aus beiden Beziehungen sehr viel mitgenommen und für einen zukünftigen Partner wird es immer schwerer.

Zitat von Tabea2721:

In Deinem Text ist sehr vieles, was auf mich und meine Situation zutrifft!Du könntest echt zum Teil meine Position beschreiben.Manche Passagen stimme...

Zitat von Tabea2721:

Tja.... so richtig vergeudete Lebenszeit ist es meiner derzeitigen Sicht nicht wirklich. Klar, vielleicht hätte ich mir in dieser Zeit schon eine ...

Das würde ich auch nicht anders behaupten. Die schönen Momente haben mich ebenfalls diese Zeit weitermachen lassen und auch nur an die schöne Zeit habe ich gedacht, wenn er nach einem Cut wieder ankam und hab mich erneut darauf eingelassen. Klar, warum auch sonst. Trotzdem habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass ich viel gegeben und nur wenig zurückerhalten habe und bin mehr wert. Dann möchte ich meine Aussage revidieren und sage, ich habe unnütz meine Lebensenergie verschwendet. Andersrum habe ich eine Lektion fürs Leben gelernt.

Zitat von Tabea2721:

Wie meinst du das?
Er zieht daraus Energie?

Ein Mensch mit Bindungsangst zeichnet sich auch meist durch einen niedrigen Selbstwert aus. Je nachdem wieweit er sich selbst begreift, arbeitet er mit seinem Proble. Ist er sich nicht klar über seine Problematik kann das Distanz /Nähespiel zur reinen Ausbeutung mutieren. Er kommt an, braucht er Nähe wie sechs usw. Er nimmt sich was er braucht, ohne jegliche Berücksichtigung der Gefühle des Partners. Um sich dann nach Befriedigung seiner Bedürfnisse nach Nähe aprupt und ohne Vorwarnung wieder zurückziehen. Eiskalt. Was den Partner immer wieder aufs neue verletzt.
Diesen immer mehr zermürbt, ihn in die emotionale Abhängigkeit oft treibt.

Zitat von CiRa78:

Dann möchte ich meine Aussage revidieren und sage, ich habe unnütz meine Lebensenergie verschwendet. Andersrum habe ich eine Lektion fürs Leben gelernt.

Dem kann ich eher beipflichten, für mich.
Sehr viel Lebensenergie gegeben, wenig bekommen. Und eine Lektion (hoffentlich) fürs Leben.

Unnützt war es nicht bei mir.
Und doch darf bald mal eine bereicherndere Zeit in meinem Leben starten....

Zitat von Begonie:

Damit weckt er bei Dir das Bedürfnis, die Distanz zu verringern und seine Mauern einzureißen.
Und auch Du hast genau dafür die passenden Verhaltensweisen, denn Du bist der passive Part. Der hält alles aus, sieht im Zweifelsfall alles nach und ordnet sich freiwillig unter

Ja, das muss ich so zugeben.
Mein Verstand weiss zwar, dass er einen Vogel hat und dass ich mir dieses Verhalten nicht bieten lassen sollte.
Und dennoch übernimmt ein anderer Teil von mir die Führung und lächelt brav.

Ja, mein Verstand kennt meinen Wert.
Und ich habe auch keine Glaubrnssätze (mehr ) a la 'Ich bin nicht gut genug.

Ich glaube eher, dass mein Unbewusstes seine Liebe erkämpfen will.

Gut möglich, dass ich wegliefe, gäbe er mir dass, was mein Verstand sich derzeit wünscht.....

Zitat von Begonie:

Du untergräbst Deinen Stolz, Dein Selbstwertgefühl, das er anfangs mächtig aufpolierte

Hier widerspreche ich: er hat anfangs nichts aufpoliert.
Es gab kein lovebombing oder Bauchpinseln.
Da kam nie viel.
Das brauche ich auch nicht, da ich meinen Selbstwert nicht an seinen Worten festmache.

Zitat von Begonie:

Wenn du merkst, dass Du einen innerlichen Hass verspürst, wobei dieser Hass auch Dir selbst

Hm, einen Hass verspüre ich nicht.
Aber das ist so ein Thema von mir.
Als harmonieorientierter Mensch spüre ich auch selten so etwas wie Wut.

Zitat von Begonie:

Im Grund genommen sind solche Beziehungen langweilig und zum Gähnen, nur nicht für den, der drin steckt und nicht rauskommt.
Jeder ist unglücklich. Er, weil er Dir nicht die Nähe zugestehen kannst, die Du gerne hättest. Das schafft er nicht und er sieht durchaus, dass Du darunter leidest. Da er aber ich-zentriert ist, macht es ihm nicht viel aus. Er merkt vielleicht, dass er alles kaputt macht, kann aber nicht anders, weil sein Unterbewusstsein eine panische Angst vor Nähe hat.

Hm, wenn er so ich-zentriert ist, wie ich ihn wahrnehme, glaube ich tatsächlich, dass es ihn nicht sonderlich stört, wie es mir geht.

Was ich mir wünschen würde, dass man wenigstens darüber spricht.
Man(n) merkt doch, dass man sich eingeengt fühlt.
Ich bilde mir ein, dass Kommunikation da weiterhelfen könnte.
Aber wahrscheinlich ist das dann auch schon zu nah...