Hallo!
Gestern abend habe ich mit meinem Ex telefoniert. Und nachdem er etwas um den heißen Brei herumgeredet hat, wollte er mir seine momentane Gefühlslage schildern: Er meint, daß er an einem Scheideweg steht und sich bald entscheiden muß. Die beiden Alternativen für ihn sind 1. um mich zu kämpfen oder 2. seinen Weg alleine weitergehen und seinem Bedürfnis folgen, noch anderes erleben zu wollen. Noch könne er sich nicht entscheiden, weil ihn die Geschichte mit der anderen noch so beschäftigt, aber er hat das Gefühl, daß ihm nicht mehr viel Zeit bleibt für die Entscheidung. Und er will zusehen, daß er sich bald für eine der Alternativen entscheidet. Und er will sich mit mir auseinandersetzen, sich meiner Wut auf ihn und all meinen anderen Gefühlen stellen. Er sieht es als Fehler an, daß er mir so viele Lügen aufgetischt hat und wie er mit mir in der Zeit direkt nach der Trennung umgegangen ist. Aber er hat trotzdem auch eine Seite in sich, die einfach weitergehen will, die sehr neugierig ist und anderes erleben will (zum besseren Verständnis: Ich war seine erste feste Beziehung, obwohl er 23 war, als wir uns kennengelernt haben).
Ich bin jetzt sehr durcheinander :-[. Es war zwar irgendwie nichts neues, was er mir da erzählt hat. Aufgrund seines Verhaltens und seiner Sprüche hatte ich mir so etwas in der Art ja schon gedacht. Aber jetzt, wo er es ausgesprochen hat, ist es irgendwie noch anders. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und grenzenloser Angst. Ich habe ihm gesagt, daß ich den Eindruck habe, daß er mich festhalten will, aber ohne eine wirkliche Perspektive anzubieten. Er will mich festhalten, schließt es aber nicht aus, mich dann auch einfach wieder fallen zu lassen. Ich habe ihm auch gesagt, daß sein Bedürfnis nach anderen Erfahrungen immer wieder durchschlagen wird, und daß ich eh glaube, daß er sowieso wieder verlassen würde. Und daß er sein Bedürfnis ausleben sollte, und daß es bei seiner Gefühlslage eh keinen Zweck hätte, es nochmal zu probieren, daß mir das Risiko zu groß wäre usw. Außerdem ist zu viel passiert, zu viel ist kaputt gegangen. Ich war doch letztens so schrecklich eifersüchtig auf eine Bekannte von ihm. Er beteuert, daß er sich nicht für sie interessiert, aber ich kann ihm nichts mehr glauben. Ich habe das Gefühl, daß ich mich nur noch auf mich selbst verlassen sollte, auf das, was mir mein Kopf sagt. Ich habe einfach riesengroße Angst, daß diese verfluchten Hoffnungen, die jetzt wirklich wie Unkraut wild vor sich hin sprießen, wieder enttäuscht werden. ICH WILL KEINE HOFFNUNGEN MEHR HABEN!!! Denn entweder entscheidet er sich eh gegen mich, oder aber ein erneuter Versuch mit ihm führt nur zu einem weiteren Desaster. Mein Verstand sagt mir ganz klar, daß es wirklich keinen Zweck mehr hat, und daß ich mich besser von ihm lösen sollte und den eingeschlagenen Weg weitergehen sollte. Aber mein Herz sagt genau das Gegenteil (Warte noch ein bißchen, dann kommt er zurück und dann wird alles wieder gut.). Und wenn er um mich kämpfen würde, würde ich wahrscheinlich sehenden Auges in mein Unglück rennen. Ich bin so durcheinander.
Er will sich ja mit mir auseinandersetzen, mit mir über alles reden. Aber ich weiß noch nicht einmal, ob ich das überhaupt will. Und ich weiß nicht, ob das gut wäre. Ich habe Angst davor, daß das voll nach hinten los geht. Und irgendwie habe ich auch echt keine Lust mehr, mich für diese Beziehung noch anzustrengen. Ich habe so viel getan, so lange gewartet, ihn getröstet, als seine Neue ihn verlassen hat, so viel gekämpft. Ich bin müde und erschöpft. Ich will erstmal zur Ruhe kommen und mich erholen. Andererseits ist da die Hoffnung, daß es noch eine Chance gibt, wenn wir über alles offen reden. Aber wenn ich offen mit ihm rede und mich auf eine Auseinandersetzung einlasse, dann gebe ich ihm damit ja gleichzeitig wieder eine Chance. Und was ist, wenn er sich dann doch gegen mich entscheidet. Ich kann ihm doch keine weitere Chance geben, bevor er sich eindeutig entschieden hat. Und selbst wenn er sich für mich entscheiden sollte, kann ich wirklich darauf vertrauen??? Ich glaube nicht. Es spricht zu viel dagegen.
Es ist doch zum Kotzen. Da arbeite ich daran, den Kontakt zu ihm endlich abzubrechen (oder zu unterbrechen), und bekomme langsam mehr Klarheit über meinen weiteren Weg. Und dann schießt er mir so dazwischen, weil er weiß, daß ich mich von ihm entferne, und er mich nicht so recht loslassen kann.
Ich wünsche mir eine Rakete, um damit zum Mond zu fliegen.
Was soll ich nur tun???
gusi :'(
08.03.2001 21:57 •
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