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Bin sehr einsam nach plötzlicher Trennung

G
Hallo,
Ich hoffe, hier auf Gleichgesinnte und tröstliche Worte zu stoßen, denn ich weiß nicht mehr, wie ich weitermachen soll.
Nach fast fünf Jahren Beziehung und gemeinsamen Plänen, ein Haus zu kaufen und umzuziehen, hat sich mein Freund quasi ohne Vorwarnung von mir getrennt. Das ist nun drei Monate her.
Meist bin ich durch Arbeit abgelenkt, aber von Zeit zu Zeit, so wie heute zum Beispiel, fühle ich mich unglaublich einsam in meiner neuen Wohnung. Nach der Trennung haben natürlich viele gesagt, ich könne mich immer melden und sie würden auch vorbeikommen und mich besuchen, Tatsache ist aber, dass ich nur sehr selten Besuch bekomme und auch kaum mal jemand anruft oder mir schreibt. Ich versuche regelmäßig, Kontakt herzustellen, frage ob jemand mit mir etwas unternehmen möchte. Ablenkung tut meist gut. Leider klappt es oft nicht, oder die Leute sagen kurzfristig ab, oder der andere wird krank. Heute habe ich eine Freundin, die mit ihrem Freund allerdings weit weg lebt, angerufen. Ich fühlte mich von ihr leider kaum verstanden. Sie kam mir eher genervt vor, konnte meine Einsamkeit auch nicht richtig nachvollziehen.
Vielleicht hat jemand von euch einen guten Rat für mich? Was kann ich tun, damit die Einsamkeit und die damit verbundenen depressiven Gedanken mich nicht mehr so oft überrennen?

01.02.2020 16:55 • x 4 #1


B
Sportverein oder anderer hobby suchen.
Da lernt man schnell andere kennen.
Oder ab ins Fitnessstudio

01.02.2020 17:06 • x 2 #2


A


Bin sehr einsam nach plötzlicher Trennung

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C
Liebe Gir4ffe, erstmal herzlich willkommen hier. Sehr gut, dass du den Schritt getan und dich hier angemeldet hast. 3 Monate sind noch keine Zeit, wenn man nach fünf Jahren knall auf Fall verlassen wurde. Was hat er denn für Gründe genannt?

Dein Einsamkeitsgefühl kann ich sehr gut verstehen und ist auch völlig nachvollziehbar. Ich finde es gut, dass du von dir aus Kontakt zu deinen Freunden herstellst und dich nicht vergräbst. Leider, so habe ich auch die Erfahrung gemacht,leben die Freunde ihr Leben, haben ihre eigenen Sorgen etc. und sind nur bedingt für einen da. Oft auch, wie du ja auch schreibst, weil sie einen einfach nicht verstehen,die Gefühle und Gedanken nicht nachvollziehen können. Deshalb ist es so toll, dass es dieses Forum gibt. Hier ist immer jemand, der einem Rat gibt, Mut macht etc.

Was kannst du tun, damit du dich nicht mehr so einsam fühlst...
Machst du Sport, hast du ein Hobby? Mir hilft es schon, dass ich zweimal die Woche zum Sport gehe und ich singe noch in einem Chor.

Gut ist auch, wenn man sich mal allein auf den Weg macht, beispielsweise ins Café geht oder ähnliches.

Für die Abende suche ich mir manchmal einen schönen Film bei Netflix raus und mache mir was schönes zu essen, versuche, es mir gut gehen zu lassen.
Ganz liebe Grüße und magst du noch etwas mehr ins Detail gehen, was eure Trennung betrifft?

01.02.2020 17:08 • x 4 #3


G
Danke für eure Antworten.

Im Moment kann ich mich zu Sport wirklich nicht durchringen. Mir fehlt einfach der Antrieb für vieles. Meine Wohnung ist auch noch lange nicht fertig, zum Beispiel habe ich noch keine Lampen, Vorhänge usw. und bin aber auch nicht entscheidungsfreudig genug um etwas auszusuchen.

Mein Freund hat sich von mir getrennt, da er an einer Bindungsstörung leidet. Zu Anfang unserer Beziehung wollte er sehr viel Nähe und legte ein unglaubliches Tempo vor. Ich wusste, dass er bereits viele andere Beziehungen hatte, anders als ich, ich war zu dem Zeitpunkt bereits vier Jahre alleine. Wir haben uns super verstanden und waren immer füreinander da, haben uns unterstützt und wollten nun ja sogar ein Haus kaufen.
Da ich wusste, dass er bei zu viel Nähe und Klammern von mir sich immer mehr zurück zieht, habe ich immer darauf geachtet, ihm viel Freiraum zu geben. Er war zum Beispiel häufig mit seinen Freunden unterwegs. Meine Freundinnen sind leider nach Beginn unserer Beziehung nach und nach in andere Städte gezogen. Bei wichtigen Entscheidungen wie Zusammenziehen und auch bei dem Hauskauf habe ich immer gewartet, bis er diese Schritte vorgeschlagen hat.
Als er mir gesagt hat, dass er nicht mehr weitermachen möchte, konnte er mir keine richtigen Gründe nennen, nur dass er nach einer Frau sucht, die hundertprozentig zu ihm passt. Ich teile seinen Musikgeschmack nicht vollständig und entspreche wohl äußerlich auch nicht dem Bild seiner absoluten Traumfrau. Ihm ist die Trennung auch schwer gefallen und es hat mehrere Wochen gedauert, bis er mir sagen konnte, dass er sich tatsächlich trennen möchte.

01.02.2020 17:18 • x 1 #4


M
Naja, was sind denn das für Trennungsgrünfe? Nach 5 Jahren?

Das klingt mir eher danach als hätte er die Gefühle für Dich abgebaut. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann sind solche Äußerlichkeiten nicht wichtig. Ich kann total gut nachvollziehen wie weh es tut, wenn der Partner auf einmal den Rückzug antritt und von den gemeinsamen Zukunftsplänen nichts mehr wissen möchte. Drück Dich

01.02.2020 17:29 • x 2 #5


G
Ich weiß, die Trennungsgründe sind nicht unbedingt nachvollziehbar. Vielleicht fällt es mir daher auch so schwer, darüber hinwegzukommen.

01.02.2020 17:47 • x 1 #6


C
Das hört sich für mich wirklich nach Bindungsangst von seiner Seite aus an. Dafür spricht auch, dass er schon viele Beziehungen hatte. Sobald es ans Eingemachte ging, zog er sich zurück. Da sind eure gemeinsamen fünf Jahre schon vergleichsweise lange. Ganz ehrlich, das mit dem Musikgeschmack, der nicht passt, ist absolut eine faule Ausrede. Er wollte einfach nicht mehr, er braucht wieder was neues etc.

Mein Ex wollte oder konnte sich auch nicht festlegen, aber wir waren insgesamt nur etwas mehr als zwei Jahre zusammen und auch da mit viel On/Off. Wir müssen uns einfach mehr wert sein, aber ich weiss, wie du dich fühlst, ich bin jetzt erst dabei, meinen Ex loszulassen und habe den Kontakt abgebrochen und hoffe, er hält sich auch an den Kontaktabbruch.

Wenn du dich zur Zeit noch nicht so gut aufraffen kannst, mach es einfach in kleinen Schritten. Wenn du mal halbwegs motiviert bist, schau im Internet nach Lampen für die Wohnung. Und fang an, es dir gutgehen zu lassen, kauf dir einen schönen bunten Blumenstrauß und wenn du keine Lust zum Kochen hast, bestell dir was Leckeres. Nimm ein Entspannungsbad mit schöner Musik...

Das holt dich zwar alles nicht aus der Einsamkeit raus, aber es ist ein erster Schritt, dass es dir wieder besser geht und dann fühlst du dich irgendwann auch stark genug, rauszugehen, Sport zu machen oder was anderes, was dir gut tut.

01.02.2020 17:58 • x 1 #7


Lea1503
Hallo Gir4affe!
Herzlich willkommen hier. Meine Trennung war vor knapp 4 Monaten und ich kenne dein Problem.
Die Angst vor den Wochenenden war am schlimmsten. Unter der Woche konnte ich mit gut mit der Arbeit ablenken. Freundinnen leben in festen Beziehungen und/oder haben Kinder und leider wenig Verständnis für meine Situation.

Ich nehme mir einfach am Wochenende für mich Zeit, mache Ausflüge oder Sport. Außerdem koche ich mir was leckeres oder mache ein Spa-Programm und schaue mir einen guten Film an. Ich überlege auch, ob ich nicht ehrenamtlich tätig werde oder ich mich im Fitnessstudio anmelde.

SELFCARE...die Zeit nehm ich mir weil die letzten Monate einfach nur noch schlimm waren.

Ich drück dich fest!

01.02.2020 18:13 • x 2 #8


Ayaka
Zitat von Gir4ffe:
Meine Wohnung ist auch noch lange nicht fertig, zum Beispiel habe ich noch keine Lampen, Vorhänge usw. und bin aber auch nicht entscheidungsfreudig genug um etwas auszusuchen.


mir tat es immer gut, es mir zu Hause schön zu machen - hab mir selbst Blumen gekauft - was Gutes gekocht - andere müssen eher raus. Aber wenn deine Wohnung noch kahl und halbfertig ist könntest du dich ja überwinden und da was tun. Lenkt ab und man macht es sich gemütlicher zugleich.

01.02.2020 18:18 • x 4 #9


G
Danke, es tut gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin.
Ich denke, was ich am meisten vermisse, ist es, einfach jemanden zu haben, der einfach da ist und zu mir gehört. Mit ihm hatte ich einfach das Gefühl, angekommen zu sein und dass wir zusammengehören. Ich fühlte mich verstanden und geborgen.
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich so einsam bin? Auch wenn ich mit anderen zusammen bin, egal ob aus der Familie oder Freunden oder Kollegen, ich fühle mich nirgends wirklich zugehörig.

02.02.2020 10:31 • x 5 #10


S
Hallo Gir4ffe,

Zitat von Gir4ffe:
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich so einsam bin? Auch wenn ich mit anderen zusammen bin, egal ob aus der Familie oder Freunden oder Kollegen, ich fühle mich nirgends wirklich zugehörig.


Da geht es mir genauso wie dir. Wenn ich alleine bin, dann fühle ich mich manchmal sehr einsam. Und dann hilft es auch nicht, Freunde oder Familie um mich zu haben. Im Gegenteil: Oft merke ich dann erst recht, was ich verloren habe

Was mir hilft, ist neue Menschen kennenzulernen, die mich nicht an die Zeit der Beziehung erinnern. Aber es ist leider gar nicht so einfach, genügend neue Leute kennenzulernen.

VG, Schneeflöckchen

02.02.2020 14:29 • x 4 #11


G
Zitat:
Was mir hilft, ist neue Menschen kennenzulernen, die mich nicht an die Zeit der Beziehung erinnern. Aber es ist leider gar nicht so einfach, genügend neue Leute kennenzulernen.


Das stimmt. Viele haben einfach schon ihre festen Freundeskreise. Die Stadt in der ich wohne ist auch nicht so riesig, da gibt es nicht wer weiß wie viele verschiedene Angebote oder Orte wo man hingehen kann.

02.02.2020 18:35 • x 1 #12


B
Zitat von Gir4ffe:
Ich denke, was ich am meisten vermisse, ist es, einfach jemanden zu haben, der einfach da ist und zu mir gehört. Mit ihm hatte ich einfach das Gefühl, angekommen zu sein und dass wir zusammengehören. Ich fühlte mich verstanden und geborgen.

Dazu zitiere ich mal: Home is not al place, it´s a feeling - geht mir genau so!

02.02.2020 18:53 • x 3 #13


G
Bisher hat sich noch nicht viel getan mit meinem Problem. Letztes Wochenende hatte ich Geburtstag, das war besonders schwer. Einige Freunde und Verwandte haben angerufen usw., sogar mein Ex und mit ihm habe ich tatsächlich länger telefoniert als mit allen anderen zusammen. Das war merkwürdig, aber irgendwie habe ich mich besser gefühlt. Nicht, weil ich ihn zurück will, das wird nicht passieren und das ist mir auch klar. Aber er hat an mich gedacht und mich nach fünf Jahren Beziehung nicht einfach vergessen und weitergemacht.
Heute hat mich ein Kollege bei der Arbeit angesprochen, mit dem ich mir einen Tisch teile. Neulich war ich mal bei ihm und seiner Frau und seinem Kind zu Hause und habe dort leider etwas angefangen zu weinen, weil mich seine Frau gefragt hat, ob ich verheiratet bin und Kinder habe. Nun fragt seine Frau wohl häufiger, wie es mir geht und ob ich okay bin. Als mir mein Kollege das heute bei der Arbeit gesagt hat, habe ich leider auch wieder angefangen zu weinen. Zwischendurch habe ich immer mal wieder das Gefühl, dass es mir eigentlich wieder ganz gut geht, aber mich braucht nur jemand darauf anzusprechen und schon geht es mir wieder sehr schlecht. Ich kann die Tränen dann auch gar nicht zurückhalten.
Was kann ich tun, damit mir das nicht ständig passiert? Ich will nicht mehr ständig überall einfach weinen müssen.

14.02.2020 16:43 • #14


A


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