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Bin ratlos - Scheidung, Wechselmodell, Geld

Fensterstern
Liebe alle hier,
ich eröffne mal kurz einen eigenen Thread, einfach um Euch immer wieder auf dem Laufenden zu halten.
Wer wissen will, um was es geht, kann hier club-der-nach-langjaehriger-beziehung-verlassenen-t52026-s8625.html#p2727319 nachlesen.
In Kurzform:
Mein Mann liebt mich nicht mehr als Partnerin, möchte in einer Eltern-WG leben. Das habe ich jetzt auch 1,5 Jahre geschafft. Mal besser, mal schlechter, eigentlich ging es echt ganz gut.
Jetzt hat aber der NM jemanden kennen gelernt.
Ich weiß nicht, ob mir dieses Modell noch gut tut, deswegen habe ich über eine Scheidung nachgedacht.

Hab mit dem NM darüber gesprochen, er könnte sich Wechsel- oder Nestmodell vorstellen.
Ich möchte eher kein Nestmodell, ich bin hier zuhause und hab da so mein Thema mit Nomadendasein. Das hatte ich lang genug, ich brauche wirklich 1 festes Zuhause. Das hätte ich natürlich gerne hier.

Seit gestern habe ich auch so meine Bedenken beim Wechselmodell, denn ich war bei der Erstberatung beim Anwalt. Beim Wechselmodell bekomme ich als Ausgleich so wenig Kindesunterhalt, dass es mir mit meinem Gehalt schlicht nicht möglich ist, diese Wohnung zu bezahlen. Ihm wäre das möglich.
Der Anwalt meinte, wir können uns auf alles mögliche einigen, das wäre kein Problem. Doch meine Ausgangssituation ist doch denkbar schlecht:
Mein Mann will garnicht ausziehen und aber das Wechselmodell haben. Er verdient mehr und ist wirklich ein guter Papa. Zwar kümmere ich mich wahrscheinlich doch eher mehr um die Kinder, aber wir haben beide reduzierte Stunden (ich 30, er 32). Es ist alles so verfahren und ich sehe einfach gar keinen Ausweg.
Der Witz ist auch: Ich will ja wirklich nicht, dass meine Kinder ihren geliebten Papa weniger sehen sollen! SIe sollen ihn sehen dürfen, wann sie wollen! Deswegen will ich auch nicht zwangsläufig ein Residenzmodell erstreiten.

Ich bin momentan kurz davor, einfach so weiterzumachen, wie vorher. Eltern-WG und halt aushalten. Ich hab so Angst vor dem Streiten, ich will das alles gar nicht.
Bin gerade sehr verzweifelt.
Leider wohnen wir in einer sehr teuren Stadt, die Mieten steigen seit Jahren.
Meine Lieben, das war es erstmal von mir. Evt bleibt echt alles so, wie es ist.

26.11.2021 08:37 • #1


K
Eine Eltern-WG ist natürlich ein Modell, dass man leben kann. Aber das funktioniert wirklich nur, wenn man mit dem Partner als Geliebten wirklich abgeschlossen hat und man ihm theoretisch eine neue Liebe gönnen kann. Erst dann ist man im Kopf so weit, dass dieses Modell dauerhaft laufen kann.

Bei Dir sehe ich das noch nicht so ganz, weil Du Dir Gedanken darüber machst, das Modell zu ändern, seit er eine neue hat. Verstehe ich im übrigen komplett.....

Für Dich muss klar sein, dass auch Dein Leben weitergeht. Mal komplett fernab der Kinder. Ich finde auch, dass sie im Leben die allererste Geige spielen müssen. Immer. Und da ist auch evtl. Verzicht notwendig. Dennoch hast Du noch einige Jahrzehnte vor Dir in Deinem Leben und das soll doch schön werden. Warten, bis die Kinder volljährig sind, wäre für mich keine Option......

Das Residenzmodell muss auch nicht bedeuten, dass Dein NM die Kinder weniger sieht. Natürlich ändert sich das Familienleben für ihn zu Besuchszeiten. Ich lebe es mehr oder minder unfreiwillig auch und muss sagen, es war gewöhnungsbedürftig, aber meine Tochter kommt sehr gut damit klar. Ich nehme sie auch ausser der Reihe, im Urlaub, die Ex-Frau mal krank ist.... wann immer ich kann. Es muss kein Nachteil sein.

Vielleicht kann man sich mit dem NM auch ausserhalb dieser ganzen Modelle einigen. Schauen, was finanziell möglich ist, wie weit er bereit ist, Dich zu unterstützen beim Halten der jetzigen Wohnung. Du beschreibst ihn als jemand, der immernoch sehr zugänglich und vernünftig ist.

Warum nicht mal reden? Ehrlich sein und ihm sagen, dass Du Dich nicht mehr so wohl in Deiner Haut fühlst und schauen, was er mitmachen kann? Es wäre ja erstmal nur eine Diskussion über Möglichkeiten.......

26.11.2021 09:19 • x 1 #2


FrauDrachin
Hey Fensterstern,

lass dir erst mal auf die Schulter klopfen, 1,5 Jahre Eltern WG, und es ist überwiegend gut gelaufen... Da weißt du sicher, was es heißt, schwierige Gefühle auszuhalten, nicht überzubewerten, Wege finden... Dafür großen Respekt.

Wie lange gibt es Next denn schon, und wie ernst ist es? Meinst du nicht, dass du dich evtl. mit der Zeit auch mit diesem Gedanken, und den dazugehörigen Gefühlen anfreunden kannst? (Nicht falsch verstehen, ich finde es mehr als verständlich, wenn du es nicht kannst) Letztlich scheint es ja keinen Zeitdruck zu geben, also lass dir Zeit mit deiner Entscheidung.

Mein Ex und ich leben jetzt auch schon ziemlich lange in Eltern WG, beide auch mit neuen Partnern, trotzdem möchte auch ich das nicht auf Dauer. Wir haben für uns die Lösung gefunden, dass ich in ein Minihaus im Garten ziehe, so habe ich meinen eigenen Bereich, muss mir das Geturtel nicht anschauen und mich nicht ärgern, wenn ich finde dass er anders mit den Kindern umgehen sollte, oder dass Dinge im Haushalt anders laufen sollten.
Da mein Ex ohnehin sehr viel außer Haus ist, darf ich trotzdem im Haus sein, um die Kinder zu betreuen, und später werden die Kinder dann ohnehin hin und her wechseln können, wie sie wollen. Beide Eltern im täglichen Umgang plus die Kinder behalten ihr gewohntes Umfeld, das sehe ich als riesengroßen Vorteil.
Plus: Minihaus ist im Gegensatz zu Einfamilienhaus für mich finanzierbar, ohne dass ich 40h in die Arbeit laufen muss.

Vielleicht als Inspiration für dich, ich denke, es gibt dann doch noch ein paar Wege mehr, insbesondere, wenn man weiterhin gut und halbwegs emotionsfrei miteinander umgehen kann.

Ansonsten würde ich eine Mediation vorschlagen, um sich gemeinsam an praktikable Lösungen heranzutasten.

Liebe Grüße von der Drachin

26.11.2021 09:59 • x 1 #3




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