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Bin nicht bereit mir Zeit zu lassen - was mache ich?

Glasprinzessin
Hallo Community,
wie ihr in meinem Beitrag in der Rubrik Liebeskummer lesen könnt hat mein Ex mich vor 6 Tagen verlassen - und ich leide auch noch immer wie ein Hund.

Ich esse kaum, weine viel, immerhin schlafe ich jetzt ein bisschen. Aber ich vermisse ihn noch immer so stark, dass ich regelrecht Schmerzen habe. Ich dachte wirklich, er wäre es.

Nun habe ich aber ein neues Problem: ich ertrage den Zustand nicht mehr. Ich habe seitdem nichts von ihm gehört und mich auch nicht gemeldet um damit klarzukommen - vielleicht, wie ich zuegeben muss, auch deswegen weil ich hoffe, er möge merken dass er mich doch vermisst - aber ich kann langsam wirklich nicht mehr.

Es ist vor allem die Tatsache, dass am anderen Ende der Leitung quasi niemand ist, der das Leben mit mir teilt. Kleinigkeiten. Der mich in den Arm nimmt, mich küsst, mich einfach gerne um sich hat.
Ich möchte nicht alleine sein.
Und das ist die Krux.

Obwohl ich ihn so schmerzlich vermisse bin ich nicht bereit, mir Zeit zu geben um über ihn hinweg zu kommen. Ich fühle mich so einsam und alleine. Ich habe sogar überlegt ob ich mich wieder auf einer Partnerseite anmelde um jemand neues zu suchen - das muss man sich mal vorstellen.

Ich würde so gerne wieder jemanden haben. Am liebsten IHN aber das ist wohl nicht möglich. Kennt ihr das? Dass ihr aus der Trauerbewältigung eine Art Olympische Disziplin macht? Dass ihr den Zustand nicht ertragt und ihr, obwohl ihr ihn so vermisst, wieder Daten wollt? Und was macht ihr dagegen?

Ich scheine einfach die Trauer nicht zu ertragen, ich weine viel und rede / reflektiere viel. Aber ich möchte nicht alleine sein. Wie lasse ich ihn los? Wie bewältige ich die Trauer? Wie schaffe ich es zu ertragen, wieder single zu sein und mir Zeit zu geben?

Ich danke jedem Menschen, der sich das wirre Zeug durchliest und mir Tipps gibt oder mir einfach ein bisschen beisteht, damit ich keine Übersprungshandlung betreibe. Es müssen nicht noch mehr Menschen verletzt werden.

13.09.2017 18:57 • x 2 #1


L
Hey Ungeduldige.

Es ist einfacher, wenn Du in einem Thread bleiben würdest. Dann kann Dir besser geholfen werden.

Du musst die Stufen der Trauerarbeit nacheinander durchlaufen. Und die erste ist, dass Du es nicht akzeptieren willst und kannst. Ist normal. Es dauert so lange wie es dauert und verläuft höchst individuell. Schreib Dir hier Deine Gedanken los.

Und kleiner Tipp: Lass das mit den Dates. Du bist noch lange nicht so weit. Nutze die Trennung um wieder zu Dir zu finden. Das ist wichtig.

13.09.2017 19:17 • x 3 #2


A


Bin nicht bereit mir Zeit zu lassen - was mache ich?

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B
Du musst unbedingt raus aus deinem Loch, geh bitte neue Wege, Versuch dich in Dingen wo du immer nein gesagt hast, dass kann wandern, stricken oder auch klettern sein. Es ist ganz wichtig das du nicht ständig daran denkst, du musst dir selbst Zeiten setzen wo du bereit bist es zu verarbeiten.

Wenn du nur im Bett liegst, dann wird es unerträglich und ein Tipp von mir, am Abend ist man meistens alleine wenn man bereits von zuhause ausgezogen ist, dass heißt da kommt das Gefühl der Einsamkeit automatisch, also schau das du tagsüber eben nicht dieses Gefühl hast.

Treff dich mit Freunden und hab Spaß, ja ich weiß du hast kein Bock darauf aber die Lust kommt von ganz alleine nach den ersten Minuten. Wenn du keine Freunde hast, dann such dir eine Gruppe oder ein Sport wo man im Team arbeiten muss, auch ein Koch Kurs kann zu neuen Leuten führen.

Man muss nur selbst die Initiative ergreifen und darf nicht dem Schmerz nachgeben, ja dass ist schwer aber nicht unmöglich. Du willst deinen Partner zurück? Ok das kann man auch machen, aber wie solltet denn ein Häufchen Elend attraktiv finden? Jetzt bist du eher genau das Gegenteil und das ist nicht attraktiv, also denkt sich dein Ex doch das es genau die richtige Entscheidung war dich zu verlassen.

Wenn du aktiv bist, neue Wege gehst, dann wird dein Ex erst recht wieder Interesse an die haben und dann ist die fragen ob du ihn überhaupt noch willst.

Viel Glück und alles gute

13.09.2017 19:17 • x 3 #3


Luto
Zitat von Glasprinzessin:
Wie lasse ich ihn los? Wie bewältige ich die Trauer? Wie schaffe ich es zu ertragen, wieder single zu sein und mir Zeit zu geben?

6 Tage sind für Dich jetzt schon eine Ewigkeit aber im Grunde nichts. Die Trauer dauert in der Regel wesentlich länger und lässt sich auch nicht abkürzen. Sie tut unerträglich weh, und jeden Tag müssen das tausende in der Welt ertragen. Daran kommst Du nicht vorbei, und es wäre am besten, Du würdest es lernen zu ertragen, auch mal allein zu sein, denn nur wenn Du auch allein glücklich sein kannst, kannst Du auch wieder Liebe geben. Ein Neuer würde auch die Trauer nicht lindern, höchstens ablenken, aber das hätte nie und nimmer Perspektive, und Du würdest ihn unnötig verletzen. Kannst ja zur Abwechslung daten, aber ausschließlich und sofort offenehrlich aus Spass. Habe ich auch mal gemacht. Erleuchtung gab das nicht .

13.09.2017 19:25 • x 1 #4


Bronn
Hey,

Blake hat dir da im Wesentlichen schon die wichtigsten Punkte genannt.

Nach 3,5 Jahren sah meine Trauerverarbeitung so aus:

Habe viele Dinge in Angriff genommen, die ich entweder nicht gemacht habe, weil meine Ex es nicht wollte oder weil ich meinen Hintern während der Beziehung nicht hochbekommen habe. Als da wären 3-4 x die Woche ins Fitnessstudio, habe mich tattowieren lassen, die Wohnung renoviert sowie einen Tanzkurs besucht.
War ein unglaublich befreiendes Gefühl die Dinge in Angriff zu nehmen und das hat mir extrem bei der Bewältigung geholfen.

Außerdem habe ich den Schmerz zugelassen. Habe keine Emotionen mehr unterdrückt, d.h. wenn ich traurig war,hab ich geheult.
Ich habe mir und ihr die Fehler vergeben und alle Social Media Kanäle blockiert, denn sonst hätte es mich bei jedem neuen Profilbild von ihr zurückgeworfen.

Von Dates kann ich in der Situation auch eher abraten. Habe auch versucht mich damit abzulenken (bin da auch ein paar Schritte weiter gegangen, wenn du verstehst), aber Beziehungen sind nie bei raus gekommen, weil ich emotional nicht bereit war. Habe dadurch die ein oder andere sehr verletzt leider.

Wichtig ist einfach immer weiter zu machen, Dinge zu finden die einen motivieren und voranbringen.

13.09.2017 19:30 • x 4 #5


Glasprinzessin
Hallo ihr.
Sorry ich dachte, man müsse neue Threads eröffnen wenn man ein neues Thema hat - kenne das so aus anderen Foren verzeiht mir bitte.

@LonelyXmas
Ich dachte wirklich, ich hätte zumindest akzeptiert dass er mich nicht möchte. Dass ich deswegen so leiden würde. Soll das heißen der wahre Absturz kommt erst noch?
Es tut gut sich alles von der Seele schreiben zu können ohne verurteilt zu werden. Dafür danke ich euch allen echt sehr.

@Blake88
Ich habe ja Freunde und ich beschäftige mich. Ich versuche wirklich, auch meinen Horizont zu erweitern. Habe überlegt, mich vielleicht auch politisch zu engagieren da ich in dieser Thematik schon immer interessiert war. Einen Gebärdesprachenkurs an der Uni werde ich auch besuchen.
Es ist wirklich so dass ich mir Mühe gebe, dass es mir besser geht. Aber es hilft irgendwie alles nicht. Ich bin körperlich und seelisch vollkommen am Ende.
Ich frage mich wie lange das noch so gehen soll...

@Luto
Ich weiß dass man es nicht verkürzen kann. Das weiß ich eigentlich wirklich. Und ich weiß auch dass da jeden Tag viele Menschen durch müssen. Es ist nur so schwer und traurig...
Wie halten Menschen das aus?

@Bronn
(Cooler Name nebenbei )
Ja, ihr habt ja recht. Wie hält man denn das Alleinsein aus? Auch mit der Zeit? Ich gehe schon laufen wieder. Um den Kopf frei zu kriegen.

13.09.2017 19:35 • #6


M
Hallo, du könntest alles anfangen dir von der Seele zu schreiben. Alles was dir im Kopf hin und her geht. Das wird vielleicht auch sehr wirr, aber es soll ja nur für dich sein. Ein neues Hobby hilft auch. Ich hab mir ein Skateboard zugelegt. Wollte ich schon lange. Die ersten Mal stürzen waren so schmerzhaft das ich den anderen Schmerz und die Gedanken für ein paar Tage getauscht habe. Gibt es etwas was du schon immer mal machen wolltest? Mach es, die Zeit dafür könnte jetzt sein. Drück dich mal, es wird wirklich besser, gib dir Zeit!

13.09.2017 19:37 • x 1 #7


Bronn
@Glasprinzessin

Erst mal danke, bin eben ein Game of Thrones-Fanboy, das lässt sich nicht abstreiten

Das mit dem Allein sein wird besser glaub mir. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, man passt sich an den Zustand an.

Vieles hat auch mit deinem Mindset, also mit deiner Einstellung zu tun. Du solltest nie eine andere Person für dein persönliches Glück verantwortlich machen, denn auf kurz oder lang wird das nicht klappen.

Ich weiß das hört sich jetzt etwas kryptisch an, aber dein Glück kommt von innen. Der/die Partner/in sollte dann eben noch on Top kommen und dieses Gefühl noch verstärken.

13.09.2017 19:42 • x 1 #8


Luto
Zitat von Glasprinzessin:
Es ist nur so schwer und traurig...
Wie halten Menschen das aus?

sie akzeptieren den Schmerz und warten darauf, dass er langweilig wird und sich dadurch verdünnisiert.
Bei mir waren nach 9 Monaten noch ordentlich Restschmerz da, als ich meine Ex zufällig sah.
Nach 6 Tagen war ich auch noch eher ein Fall für die Notaufnahme.
Das ist halt oft wie kalter Entzug, und mir hat auch keine Ablenkung im kern geholfen, eher nur für kurze Zeit, aber es gab Momente, wo ich nach intensiver Arbeit z.B., mal auch nichts an Leid gespürt habe, das kam dann aber schon wieder.

13.09.2017 19:42 • x 1 #9


Glasprinzessin
Ich danke euch wirklich.
Ich muss etwas finden, das mich glücklich macht. Sowas wie schreiben zum Beispiel?

Ich denke einfach, dass ich nicht gut mit Leid und Trauer umgehen kann. Das bekommt mir gar nicht gut.
Und ein Fall für die Notaufnahme... Ja das passt ziemlich gut.
Ich weiß kaum wie ich den Alltag schaffen soll und wenn ich an Arbeit denke wird mir schlecht. Es ist so schwer teilweise einfach nur aufzustehen.

13.09.2017 19:51 • #10


Luto
Zitat von Glasprinzessin:
Sowas wie schreiben zum Beispiel?

Schreiben ist natürlich eine Solotätigkeit, vielleicht hilft's, wenn Du Dic dadurch intensiv fühlst. Such Dir aber vielleicht auch etwas mit intensivem Austausch mit anderen Personen. Das ist wichtig!
Und steh einfach auf, und geh' die Zukunft notfalls auch mit etwas Trauer im Gepäck an. Das geht gleichzeitig!

13.09.2017 19:58 • x 1 #11


Hitchhiker1981
Mach es einfach wie ich.. schreib in deinem Thread dein persönliches Tagebuch. Es hilft mir ungemein, die Tage zu überstehen und zu verarbeiten.

13.09.2017 20:00 • x 3 #12


Glasprinzessin
Unglücklich sein ist so ein Mist. Traurig sein kostet unglaublich viel Kraft. Ich wollte doch nur ankommen und dachte, das hätte ich geschafft. Ich dachte wir wären glücklich. Und ich dachte es liefe gut. Und jetzt heule ich schon wieder. Und im Moment scheint einfach nichts genug...

13.09.2017 20:14 • #13


P
@Glasprinzessin
Die seltsame Kurzschlussreaktion sich schnell mit jemand anderem trösten zu wollen hatte ich auch mal kurz. allerdings erst nach Wochen. Das war insofern hilfreich , dass ich mir 1.) bewusst wurde ,das ich mir dabei schäbig vorkam, denn WIEVIEL soll denn bitteschön meine Ach-so-große-Liebe zu ihr dann wert gewesen sein? Und ich habe dabei 2.) schnell gemerkt,dass ich eigentlich niemand anderen wollte (SO austauschbar sollte die Liebe für mich nicht sein! DAZU zu stehen, daß ich zwar nicht mehr geliebt werde, aber eben noch Liebe, war vielleicht der erste Schritt mir wieder stolz und vertrauen in mich und meine Gefühlswelt aufzubauen. ) und Sie nicht ersetzbar war (zu DEM Zeitpunkt),weshalb ich das dann schnell wieder sein ließ. 3.) Daß mein Selbstbewusstsein viel zu sehr im Keller war um schon wieder daten zu können. Das zwanghafte , verzweifelte daran war das Problem ich denke, allein schon weil man grade viel zu kaputt ist wg. der Trennung klappt das auch eh nicht. Wenn einem wirklich zufälligerweise in dieser Situation jemand in die Arme läuft, der sich verliebt hat und einem das Ego poliert , dann ist das sicher sehr tröstlich, aber man kann sich wohl seiner Gefühle dabei gar nicht sicher sein (die sind ja total chaotisch kurz nach der Trennung!) , was auch nicht sehr fair dem Lückenfüller gegenüber wäre, denn vermutlich geht was langfristigeres erst wieder, wenn man den Prozess der Verarbeitung und des sich- selbst- wieder- Aufrichtens selbst -wieder-Genügens hinter sich gebracht hat. Das kann lange dauern, aber danach ist man irgendwie wirklich daran gewachsen! Einerseits. Andererseits, können sicher auch gewisse Ängste und Macken zurückbleiben, aber wenn man sich wirklich erstmal damit beschäftigt: WER man ist, WAS man sucht und WO die defizite bei einem selbst liegen könnten, bzw. OB da überhaupt welche sind, die für's scheitern der letzten Beziehung verantwortlich gewesen sein könnten, dann sollte man die schon in den Griff bekommen. Irgendwann ist es dann so weit: Man sieht wieder klar - AUCH was die Idealisierung des Expartners angeht und beginnt fast unbewusst wieder wirklich von anderen potentiellen Partner angezogen zu werden und auch welche anzuziehen! GEDULD DEMUT müssen zwischendurch - auch wenn's quält!- im Leben leider auch immer wieder zwischendurch mal geübt werden. Ich kann dich beruhigen: Wenn Du dich jetzt wirklich wie ein Stück Sch****e fühlst wieder lernst mit diesem Stück Sch****e ganz zufrieden zu sein OHNE dass das von jemand anderem abhängig ist, dann wird aus Dir bald ein Stück GOLD, wie es goldener nie war! ; ) . und vielleicht möchte sogar dein Ex dann wieder was von Dir, aber Du geniesst einfach über ihn weg zu sein kein Verlangen mehr nach ihm zu haben und findest ANDERE dann wesentlich interessanter! Weil Du vielleicht auch besser weißt, WAS und WER gut für Dich ist und er Dich eben leider damals durch die Hölle geschickt hat. Da will man dann auch gar nicht nachtragend sein, aber : TOO LATE, BABY! Baby it's too late!

13.09.2017 20:54 • x 4 #14


Glasprinzessin
@pinkman
Danke, der Schluss hat mich tatsächlich zum Schmunzeln gebracht.
Und ihr habt ja alle recht. Ich sollte es nicht tun. Das wusste ich vorher auch schon irgendwie.
Aber wie das so ist, ich brauche im Moment irgendwie super viele Meinungen weil ich mir in GAR NICHTS sicher bin.
Ich bin eigentlich ein sehr selbstständiger Mensch, der alleine eigentlich immer gut zurecht kam - vielleicht nagt das deswegen so sehr an mir.
Auf der anderen Seite sind es gerade mal 6 Tage... Da kann ich wohl einfach nicht erwarten, dass es mir gut geht. Auch wenn es mir wie eine Ewigkeit vorkommt.

Aber ich danke euch allen wirklich sehr! Ich fühle mich hier sehr wohl.

13.09.2017 21:37 • x 1 #15


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