Bin nach 36 Jahren gegangen und brauche Rat

Hallo,ich lese schon seit einiger Zeit viele Artikel in der Hoffnung dass ich eine Lösung für meine Probleme finde.
Ich will Euch kurz einmal meine Situation schildern.Ich bin nach 36 Jahren Ehe nun zum 2.mal gegangen.2014 schrieb ich schon einmal über meine Probleme.Also ihr seht ich schlage mich schon sehr lange damit herum.Mein Mann ist ein Mensch auf den man sich verlassen kann.Er macht viel im Haushalt ist eigentlich auch immer für mich da,aber er hat auch eine andere unschöne Seite.Er leidet unter verschiedenen psychischen Problemen (wenn jemand möchte kann er gerne meine ersten Texte nachlesen),holt sich aber keine Hilfe.Nimmt seine Medikamente nicht und trinkt täglich Alk..Dadurch werden die Probleme natürlich immer größer.Er wird immer ausfallender und gemeiner zu mir.Ich weiß dass er mit sich unzufrieden ist aber das ist noch lange kein Grund das alles an mir auszulassen.Er beschimpft mich mit den allerübelsten Schimpfwörtern und wird auch schon einmal handgreiflich.Ich kann ihm nichts mehr recht machen,muss ständig überlegen was ich sage (um Ausraster zu vermeiden)
Jetzt habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten und habe ihn verlassen.
Das habe ich 2016 schon einmal getan.Damals sind wir nach einem halben Jahr wieder zusammen gekommen.Damals war es für ein halbes Jahr sehr schön.Wir haben gemeinsam etwas unternommen,sind sogar in den Urlaub gefahren.Leider hielt das nicht lange an .Als ich wieder eingezogen war ging alles allmählich wieder von vorne los.
Das habe ich bis jetzt ertragen.Nun kann ich nicht mehr,bin nur noch ein reines Nervenbündel.
Und trotzdem mach ich mir,blöd wie ich bin,Sorgen um meinen Mann.
Er ist fix und fertig wegen unserer Trennung und mir tut er furchtbar leid.Das wird von euch sicher Niemand verstehen.Weshalb bin ich nur so ?

@Bärbel29 liebe Bärbel, dein Mann ist für sich selbst verantwortlich.
Du bist für dich und dein Leben verantwortlich.

Wie stellst du dir den Rest deines Lebens denn vor?

Ausraster, Handgreiflichkeiten, auf Scherben gehen: geht gar nicht.

Er kann etwas für sich ändern, das kannste ihm nicht abnehmen.

Fühlst du dich nicht auch befreit?

Danke für deine Antwort.Wenn ich in mich gehe denk ich dass es mir besser geht,
Wenn nur dieses Dumme Gewissen nicht wärMein Sohn ist auch der Meinung dass ich endlich mal an mich denken soll

@Bärbel29 bist du ihm etwas schuldig geblieben? Schuldet er dir etwas?

Wie meinst Du das?Finanziell oder Emotional?

@Bärbel29 abstrakt evtl.

schlechtes Gewissen hat ja oft mit Schuldgefühl zu tun. Etwas schuldig bleiben.

Aber: schuldig bist du dir nur selbst etwas, nämlich ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen

Das sind auch die Worte meines Sohnes.Aber mein Problem liegt eher darin dass ich immer zuletzt an mich denke .Ich möchte immer dass es allen gut geht.Dabei vergesse ich sehr oft an mich zu denken.

Zitat von Bärbel29:

Das sind auch die Worte meines Sohnes.Aber mein Problem liegt eher darin dass ich immer zuletzt an mich denke .Ich möchte immer dass es allen gut geht.Dabei vergesse ich sehr oft an mich zu denken.

das ist schade

mein Bruder war 28 Jahre mit einer psychisch kranken Frau verheiratet, die immer mal wieder ihre
Medikamente absetzte und dann in die Psychiatrie kam. Mein Bruder ging nicht.
Wegen der Kinder und weil sie krank war und wegen seines Verantwortungsgefühls.
Sein Ausweg war dann ein tödlicher Broken-Heart-Infarkt. Mit 55 Jahren.

Das tut mir sehr leid.
Ich leide auch an zahlreichen Beschwerden und die Ärztin finden nichts körperliches.Ich glaube es war höchste Zeit die Reißleine zu ziehen.

Genau dieses Verantwortungsgefühl hinderte mich bisher auch daran zu gehen.

Zitat von Bärbel29:

Danke für deine Antwort.Wenn ich in mich gehe denk ich dass es mir besser geht, Wenn nur dieses Dumme Gewissen nicht wärMein Sohn ist auch ...

Schlag dein dummes Gewissen maustot. Dein Mann hatte eine zweite Chance und hat sie nie genutzt. Es war seine Entscheidung dich als Fußabtreter zu benutzen und du hast die Entscheidung getroffen dich nicht mehr als Fußabtreter benutzen zu lassen. Und mache nicht nochmal den Fehler erneut zurück zu gehen. Dein Mann könnte sich nur mit Hilfe ändern...Macht er nicht..will er nicht. Also bleibe du bei deiner richtigen Entscheidung.Alles Gute️

Vielen Dank,Butterblume

Zitat von Bärbel29:

Ich weiß dass er mit sich unzufrieden ist aber das ist noch lange kein Grund das alles an mir auszulassen

Nicht?

Du bist doch da. Bist gegangen und wieder gekommen, also gefällt es dir. Manche Menschen sind sehr einfach gestrickt. Er besteht wohl aus Luftmaschen, denn er sieht sich nicht als Ursache, und schon gar nicht als Wirkung.

Alk. zerstört, so weit ich weiß, Gehirnzellen. Die wachsen nicht nach. Selbst wenn er Therapie und Entzug machen würde, die Rückfallquote ist hoch.

Zitat von Bärbel29:

Er beschimpft mich mit den allerübelsten Schimpfwörtern und wird auch schon einmal handgreiflich.

Netter Kerl - und dein Sohn sieht zu? Wird er auch so werden, wie sein Erzeuger? Willst du das?

Zitat von Bärbel29:

Er ist fix und fertig wegen unserer Trennung und mir tut er furchtbar leid.Das wird von euch sicher Niemand verstehen.Weshalb bin ich nur so ?

Verstehen schon. Aber realistisch hilft es ihm null. Du willst ihn ja noch helfen.

Du sorgst dich um deine Lieben. Völlig ok. Nur, wenn von dir nichts mehr über ist, wer hilft ihm dann? Er wird weiter saufen.

Zitat von Bärbel29:

Ich leide auch an zahlreichen Beschwerden und die Ärztin finden nichts körperliches

Du leidest, dein Körper reagiert. Die Stellen, die schmerzen sind seelisch verbunden. @Scheol kann dir da mehr zu sagen.

Ich kann dir sagen, als mein damaliger Mann noch mit mir verbunden war, hatte ich oft tagelang Migräne, konnte oft nichts mehr sehen. Als er endlich weg war, und das ist nun gut 4 Jahre her - sind die Migräneanfälle weg.
Du leidest quasi an deinem Mann - und solange er bei dir ist, werden deine Beschwerden nur zunehmen, statt sich zu verflüchtigen.

Hallo Heffalump, danke für deine ausführliche Nachricht.Du hast mit allem recht was du sagst,nur nicht mit meinem Sohn.Er schaut nicht zu.Kann er gar nicht er ist 35 und lebt sein eigenes Leben.Er redet mir schon seit Jahren ins Gewissen dass mir dieses Leben nicht mehr gut tut.Aber was soll er machen ,den Schritt muss ich ganz alleine machen.

Zitat von Bärbel29:

den Schritt muss ich ganz alleine machen

Müssen tust du nichts. Schon gar nicht, wenn du nicht willst.

Aber um Dich aus der himmelblauen Wolke zu befreien - musst du da besser hinsehen, was er macht und treibt - und wohin es dich bisher brachte.

Du bist krank - und kein Arzt findet was. Du leidest mit und versuchst ihn dazu zu bringen, das er was unternimmt. Aber er ist unbelehrbar. Wie auch Du?!

Er will sich nicht helfen lassen, ihm fehlt nichts. Er ist nicht krank (obwohl da schon einiges im Argen liegt) und er nimmt sich nicht als das Problem wahr. Du hingegen, scheinst ihm besser, als Ursache herzuhalten, denn damit überträgt er dir sämtliche Verantwortung an dem Ganzen. obwohl du dafür null verantwortlich bist.
Du säufst ja nicht, aber du kaufst ein? Oder besorgt sich der Herr sein Suchtmittel selbst?

Du kannst nur verlieren, wenn er sich nicht ändern will. Du wirst immer weniger, weil deine Akkus ja nicht befüllt werden, nur seine füllst du beständig auf. Nennt sich Co-Abhängigkeit. Du wirst gern missbraucht, als Fußabtreter, denn dann fühlst du dich nützlich? Du hilfst gern, allen Anderen - nur nicht Dir selbst.

Aber nur in einem gesunden Körper, wohnt ein gesunder Geist.