Wenn ich so von außen auf unsere Beziehung schaue dann erkenne ich verschiedene Muster. Am Anfang in der Kennenlernphase da hat man sich über alles mögliche unterhalten da ging es um die eigenen Werte, um Wünsche und Ziele im Leben und darüber was man sich alles von seinem Traumpartner erhofft und aufgrund dieser vielen Eigenschaften die man aufgezählt hat hat man sich irgendwie auch dann in den anderen Menschen verliebt weil das was es so alles aufgezählt hat wichtig gut rüberkam und Balsam für die eigene Seele gewesen ist. Man fühlte sich sehr schnell sehr verbunden.
Doch je länger die Beziehung dauerte desto weniger war von diesem ganzen übrig geblieben. Und hatte seinen Alltag, und hatte seinen Beruf, man hat gemeinsam eingekauft und auch gekocht oder Freunde getroffen, oder gemeinsam Dinge erlebt, oder gemeinsam auf der Couch gekuschelt, aber echte Intimität wie am Anfang kam nicht mehr auf.
Natürlich hat der ein oder andere Dinge angesprochen die er vermisst aber entweder hat sich meine noch Frau unter Druck gesetzt gefühlt oder ich habe einfach nicht verstanden was sie jetzt wirklich von mir will.
Schlussendlich gab es eigentlich schon lange keine Intimität mehr. Sicherlich hatten wir ein ausgefülltes Leben und es wurde auch nie langweilig, aber es wurde so viel gearbeitet dann war man abends müde, aber so tiefgreifende Gespräche wie am Anfang in der Kennenlernphase, also richtige Intimität oder das Gefühl dass mich der Partner wirklich versteht und Raum gibt indem ich mich fallen lassen kann und Sicherheiten gibt im mentalen Sinn, das war doch dann schon lange nicht mehr der Fall.
Ganz egal jetzt, wer welchen Teil dazu beigetragen hat denn letztendlich haben wir es beide nicht geschafft dieses unsichtbare Band zwischen uns aufrecht zu erhalten.
Wir haben funktioniert, beim Standesamt, bei den Vorbereitungen zur Hochzeit, an der Hochzeit auch auf der Hochzeitsreise dann der geplante Umzug, dann das Einleben in der neuen Umgebung mit Wohnung und Arbeit, natürlich waren wir auch mal draußen im Wald und sind Gassi gegangen oder waren als paar mal irgendwo essen gewesen und haben versucht Date nights zu machen.
Wir haben schon viel unternommen und abends nach der Arbeit haben wir auch über den Tag geredet, aber eher im Rhein sachlichen Sinn. Aber die wahre Intimität und dass man sich wirklich einmal fallen lassen konnte und die Seele baumeln bzw mal die Herzen sprechen lassen konnte, das gab es schon lange nicht mehr.
Jetzt frage ich mich natürlich wie schafft man das zukünftig besser? Wie schafft man es wirklich dem Alltag zu entfliehen und nicht nur symptomorientierte Date nights zu veranstalten um zu hoffen dass etwas besser wird und letztendlich fand man sich nach dem Ausgehen zu Hause auf der Couch mit dem Handy in der Hand wieder anstelle bei seinem Partner.
Diese Kritik muss sich meine noch Frau auch anhören. Das Handy war hundertprozentiger Begleiter! Stellt sich nur die Frage ob sie das Handy wichtiger fand oder sie einfach kein Interesse an mir mehr hatte.
Die Frage ist also wie kann man diese beziehungsungünstigen Dynamiken wirklich durchbrechen?
14.03.2024 23:47 •
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