Hallo zusammen:) .
Nachdem ich hier viel gelesen habe, will ich mein ganzes Elend mal hier loswerden in der Hoffnung auf, keine Ahnung, Ar., Analyse, Ratschläge.
Ich bin Anfang 40, weiblich zwei Kinder 10 u. 12, seit 12 Jahren mit meinem Mann verheiratet, 19 Jahre zusammen.
Am Anfang hatten wir viel S., aber er hat immer schon oft den Kopf weggedreht wenn ich ihn küssen wollte. Ich war zum Teil voller blauer Flecke, dachte das muss so sein, es war Abenteuer, ich hatte immer Angst im Bett langweilig zu sein. Ich blieb, zog bei ihm ein, nach relativ kurzer Zeit ging der meiste s. Kontakt von mir aus. Er hat viel organisiert, wir haben uns gut verstanden. Das nicht richtig küssen hat mich gekümmert, aber es war halt so. Bin zum Waxing gegangen, weil er das gut fand. Dann wurde ich schwanger, geplant. Schwierige Schwangerschaft, ich zuhause zur Elternzeit, Kind 2, weil ich gerne nicht nur ein Kind wollte. Alles gut soweit, heile Familie erstmal. Als beide noch recht klein waren hat eine sein Laptop geöffnet, eine männliche Datingseite, ohne Interpretation, ploppte auf. Ich konfrontierte ihn damit, das wäre nur Schreiben, keine Angst. Ich war völlig geschockt, machte weiter, Kinder ja klein, OK. Latente Gefühle, dass mit mir einfach was nicht stimmt, er mich deshalb nicht küsst, vielleicht rieche ich komisch, naja. Er hat viel gearbeitet, ich dann halbtags, dann selbstständig. Haben uns nie wirklich gestritten, er hat sein Ding gemacht, ich meine Hobbys, aber so richtig was zusammen? Hm. Kuscheln vorm Fernseher, zusammen alleine was unternehmen?
Nachts lag ich im Bett und habe mich oft erfolglos angepriesen wie Sauerbier. Wenn es zum GV kam, lag ich danach daneben und fragte mich, ob es das gewesen sein soll. Er wurde immer dominanter (im Alltag), ich bin irgendwie immer mehr verschwunden. Ich habe gern gebacken, er baut Torten. Größer, weiter, höher. Ich als Einrichtungsgegenstand.
Dann habe ich die Arbeit gewechselt, Ende 18, jetzt Vollzeit, und dann kam kurz darauf mein neuer Arbeitskollege. Sehr streitbar, geradlinig, kompromisslos. Er hat sich nicht beliebt gemacht dadurch bei Kollegen und im außen. Wir aber kamen immer klar. Ich hatte irgendwie gleich den Knopf, wie er funktionierte. Haben unglaublich viel aufgearbeitet und sind uns erst kollegial näher gekommen und, ihr wartet bestimmt schon drauf. haben Frühjahr 19 eine Affäre angefangen.
Als er mich das erste Mal angefasst hatte, konnte ich meinen Mann nicht mehr körperlich ertragen. Huch! Meine Affäre küsste mich, gerne, er streichelte mich, hielt mich im Arm, interessierte sich für mich, hörte mir zu, teilt meine Hobbys, will mich sogar mit Haaren und Schweiß. Ich hätte (ja, ich habe das Affärenhandbuch gelesen) nicht gedacht, dass ich das nochmal erlebe.
Er, gleich alt, natürlich verheiratet, 3 Kinder. Die Familie 1 Fahrstunde weg, er alle zwei WE dort, weil getrennt nachdem er vor mir schon einmal eine Affäre hatte mit einer verheirateteten Kollegin, sich deshalb getrennt hatte, die Kollegin jedoch nicht und ihr Mann wusste davon auch nichts. Er sagte mir daher am Anfang, er würde mir nicht sagen dass er mich liebe, weil er da schon einmal enttäuscht wurde und ein gebranntes Kind sei. Es ging weiter bis Herbst 19 mein Mann frug, warum ich garnicht mehr mit ihm schlafen wolle. In der Zwischenzeit gab es aber keine ernsthaften Näherungsversuche seinerseits. Ich habe die Affäre gestanden. Er sagte, kein Problem, solange ich ihn auch wieder ranlasse. Darüber war ich äußerst irritiert. Wir haben viel geredet, er hat versucht mir wieder nahe zu kommen, er gestand mir nach Jahren! , dass er ein Verhältnis mit einem Mann hatte, aber das sei ja verjährt und vor der Hochzeit gewesen. Huch! Meine seltsames Bauchgefühl war ja doch keine Einbildung, wie er mir immer sagte! Da war ich froh. Geredet, das hätten wir lange vorher tun sollen, aber es war einfach drüber. Ich konnte ihn nicht mehr riechen. Er hat als erstes meine konservative Herkunftsfamilie und alle meine Freunde informiert. Es ging uns allen total beschissen, inklusive Kinder. Hatte eine Wohnung. Mein AF hat von Anfang an gesagt, er ist in allem für mich da, aber das sei meine Entscheidung und ich müsse wissen ob ich wirklich weg oder hin wolle. Er wolle sich später nicht vorwerfen lassen, dass ich mich seinetwegen getrennt hätte. Derweil (Frühjahr 20) wurde er krank wegen der Arbeit und dort eskalierte alles, er bewarb sich weg. Das einzig richtige aus seiner Sicht, hätte ich auch so gemacht, aber es hat mir trotzdem den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich hatte eine halb eingerichtete Wohnung, wohnte aber im Haus meines Mannes in der Einliegerwohnung. Ich wusste nicht ein noch aus, alle waren gefühlt gegen mich, ich bekam Corona, war richtig im A. ,Er hat versucht die Kinder gegen mich aufzuhetzen, meine große Tochter, die mir so ähnlich ist dass es zwischen uns schon immer temperamentvoll war, beschimpfte mich nach Strich und Faden, rien ne va plus. Mehrere Sitzungen bei Eheberatung und ich alleine. Wir haben viel geredet. Ich wertschätze und mag meinen Mann, aber die zärtlichen, ero., partnerschaftliche Gefühle waren einfach weg. Das habe ich ihm auch gesagt, aber ich war so neben der Spur, ich konnte nicht handeln. . Mein Mann hat daraus eine posttraumatische Belastungsstörung gemacht und beschlossen, dass wir ab jetzt eine offene Ehe führen, das war finanziell und für die Kinder vernünftig, OK. Wohnung gekündigt, wie in trance:(. Derweil lief, und läuft bis heute, meine Affäre, gibt mir Kraft, aber es kostet mich auch viel, nicht ganz bei ihm zu sein. Er zog im Herbst 20 150 km weg zur neuen Arbeit. Ich half ihm beim Umzug. Seine Kinder und (noch?) Frau wohnen dort drei Dörfer weiter. Er hat die Kinder alle zwei Wochen und im Urlaub. Ich bin alle zwei, drei Wochen dort bei ihm. Seine Frau weiß nicht, dass es mich gibt. An meiner Arbeit ist es fürchterlich, ich hoffe dort auch zügig wegzukommen. Alles erinnert mich an ihn, der neue Chef krempelt alles um, es ist nicht schön.
Das ist quasi die möglichst sachliche Kurzfassung.
Und irgendwie haben wir uns nun alle arrangiert in einer vordergründig ok-en, aber im Grunde genommen nur lähmenden Situation. Ich habe das Gefühl, jeder inkl. mir redet sich alles schön. Wir essen zusammen, ich wohne halb im Keller halb oben, kein offensichtlicher Streit, es dümpelt vor sich hin.
Aber ich schlafe keine Nacht durch, habe Herzrasen. Bin wie gelähmt. Mein Affärenmann fehlt mir im Alltag so als hätte man mir etwas abgeschnitten. Wir sehen uns s. o., telefonieren täglich, ausser er hat die Kinder, schreiben viel, aber das kann doch nicht alles sein. Bei ihm weiß keiner von mir, meine sämtliche Familie und Freunde wissen von ihm, weil mein Mann ja alle großzügig informiert hat am Anfang. Es ist, wenn ich das selbst so lese, völlig skurril. Auch meinen Kindern ggü alles so gelaufen, wie man es nicht machen soll.
Irgendwie wird mir langsam klar, dass mein Affärenmann nicht meine innere Leere füllen kann, das muss ich selbst. Genau so wie Entscheidungen treffen. Was habe ich ihm denn für ein beschissenes Signal gegeben, mit meinem nicht - Auszug letztes Frühjahr? Ich Idiotin. Ich war ja völlig panisch und vernagelt im Kopf! Konnte nur den Verlust sehen, nicht die Chancen.
Mein Mann macht das alles mit, meine pubertäre Tochter fragt mich manchmal, warum ich nicht endlich auszöge und dass wir alle nicht ganz dicht wären.
Danke, wer bis hier durchgehalten hat. Darf man sich trennen, weil man einfach keine liebes-/partnerschaftliche Gefühle mehr hat? Und ich weiß auch nicht, ob mein Mann wirklich verinnerlicht hat, dass es nur eine Eltern WG ist und ich mich nicht wieder einkriege, wie er einer Freundin ggü sagte, selbst wenn die Affäre so weit weg ist jetzt? Dass es kein Zurück gibt? Ich bin leider keine große Kommunikatorin, konfliktscheu, ich mache alles gerne mit mir selbst aus und dann ist es oft auch zu spät für Lösungen, das hab ich nie gelernt. Ist auch Murks.
Dankeschön für eure Antworten.
LG Erdbeerquark
17.05.2021 11:24 •
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