Bin ich zu blöd mich zu trennen?

Heute geht es soweit.
Nachdem ich zwei Tage völlig fertig war, und jeder Schriftwechsel es schlimmer gemacht hat, weil er so kalt und distanziert ist.
Ich hatte keine Chance, seine Entscheidung zu beeinflussen. Wow .
Realistisch(er) betrachtet hat er mich leider in keine seiner Entscheidungen einbezogen. Puh Aber so schwarz auf weiß ist es nochmal wie ein Schlag ins Gesicht.
Aber es hilft mir gerade den Tatsachen ins Auge zu blicken. Das ist ganz heilsam...
Mein Mann ist derweil total zickig. Ich habe ihn um ein Gespräch gebeten, aber er verhindert das seit einer Woche . Keine Zeit, ist klar. Angst um seine Fassade trifft es wohl eher.

Wird Zeit mannlos auf eigenen Beinen zu stehen, deine Männer diktieren dir gerade wo du stehst.

Ich komme mir vor wie eine Kuh, die alles immer wieder wiederkäut bis es ein einziger Brei in meinem Kopf ist und mein Herz schmerzt.

Das ist nicht mehr der Mann, in den ich mich verliebt habe!
Das schlimmste ist, ich weiß nicht, ob er es jemals war oder ich mich in das Bild verliebt hatte, dass er mir präsentiert hat und ich nur zu gern sehen wollte.

Und ob ich ihm jemals irgendetwas bedeutet habe oder einfach nur praktisch verfügbar war. Auch wenn das jetzt rum und irrelevant ist. Tut trotzdem weh.

Und ich gehe mir selbst auf die Nerven mit meinem ewigen Gedankenmüll.

Zitat von Heffalump:

Wird Zeit mannlos auf eigenen Beinen zu stehen, deine Männer diktieren dir gerade wo du stehst.

Zweifellos.
Ich arbeite daran. Zwar schleppend, aber die Richtung stimmt.

Liebeskummer ist ein A.loch. Lass dich mal umarmen.

So, mein Urlaub ist fast vorbei. Es war sehr schön und viel besser, als ich dachte. Viel Zeit zum Nachdenken.
Die ganze Zeit ging es gut, aber gerade habe ich einen schrecklichen Liebeskummer - und Selbstmitleidsanfall
Abserviert werden ist einfach nicht schön...
Aber irgendwie muss es ja weitergehen.

Zitat von Erdbeerquark:

Abserviert werden ist einfach nicht schön...

Blickwinkel zu ändern

Zitat von Heffalump:

Blickwinkel zu ändern

Froh zu sein dass ich ihn los bin?
Ich verstehe ja selbst nicht, dass ich mich so dermaßen verrannt habe . Warum ich sein ichhabnurAugenfürdich-eswirdnichtwenigerzwischenuns- dirkannnichtspassierenichbinda - Gesäusel für bare Münze genommen und ihn so auf einen Thron gehoben hatte... Aber so zärtlich war halt auch noch keiner vorher . Jahrelange emotionale Vernachlässigung macht's wohl möglich.
Hätte hätte TÜV - Plakette

Aber nächste Woche geht meine Weiterbildung los und bei der Psychologin habe ich auch einen Termin, kann also nur besser werden.

Ein dritter Blickwinkel wäre, dass er zu einer sehr wichtigen Zeit bei dir war, dir geholften hat, dich aus deiner Ehe zu lösen, dir wieder gezeigt hat, wie Beziehung auch sein kann.
Für mehr hats halt dann leider doch nicht gereicht. Das macht aber das andere nicht wertlos.

Zitat von FrauDrachin:

Ein dritter Blickwinkel wäre, dass er zu einer sehr wichtigen Zeit bei dir war, dir geholften hat, dich aus deiner Ehe zu lösen, dir wieder gezeigt ...

Danke.

Zitat von Erdbeerquark:

Aber so zärtlich war halt auch noch keiner vorher

Erdbeerchen,

du sagst es doch selbst: Jahrelange emotionale Vernachlässigung macht's wohl möglich.

Er hat deinen Pegel gefüllt, dir gezeigt, das es da draußen viel mehr gibt als nur das bekannte bisschen.
Und Frau Drachin hat vollkommen Recht, mehr konnte er eben nicht.
Bist du zu stark - ist er zu...!

Zu hülf!
Warum kann ich mit ihm nicht abschließen?
Ihr habt alle Recht, aber ich werde immer wieder rückfällig und schreibe mit ihm und packe es einfach nicht, daß nicht zu tun.
Ich benehme mich weiter wie eine Idiotin.
Braucht es wirklich so viel Zeit?
Jedem, der mir das erzählt, würde ich sagen lösche den Kontakt und quäle dich nicht weiter...

Ansonsten ist es nicht so schlecht. Schaffe es unterdessen immer besser, mich meinem Mann gegenüber durchzusetzen und abzugrenzen.

Zitat von Erdbeerquark:

aber ich werde immer wieder rückfällig und schreibe mit ihm

löschen

Du bist keine Idiotin!
Wäre es eine Idee, Ihn zu bitten, Dir nicht mehr zu schreiben?
Du könntest ihm sagen, wie hin- und hergerissen Du bist, und wie sehr Du Dich quälst.
Beide Wege werden sehr schwer werden, aber mit Kontakt dauert es sicher um vieles länger.

Möglicherweise ist irgendwann eine Freundschaft möglich, aber eben nicht in
absehbarer Zeit. Erst dann, wenn die starken Gefühle verklungen sind.

Ich wollte euch ein kurzes Update geben.

Seit ein paar Wochen bin ich bei einer Psychologin. Es hilft mir beim reflektieren, weil sie schon Fragen stellt die dahin gehen, wo ich normalerweise aufhöre weiterzudenken. Die Erleuchtung ist mir noch nicht gekommen , aber das ist vielleicht auch viel verlangt in der kurzen Zeit.
Weiterhin meditiere ich täglich seit Oktober, das hilft mir fast noch mehr.

Nach einem erneuten Treffen mit meiner Affäre (ja, war dämlich!), hat er kurz danach beschlossen, er könne mich nicht mehr sehen und wollen einfach Freunde sein und ich dürfe ihn weiter anschreiben, wenn ich möchte. Ich habe daraufhin endlich den Kontakt abgebrochen und leide wie ein J. auf Entzug.
Inzwischen dämmert es mir, auch dank diverser anderer Threads, was da zwischen uns abging, dass 90 % meine Projektion, mein Wunschdenken war und die Hoffnung, es möge wieder so werden wie am Anfang, aber so funktioniert es halt leider nicht. Ich habe mich verloren und vergessen beim Versuch, gut genug für ihn zu werden und habe mein Bauchgefühl ignoriert.
Seit dem Kontaktabbruch ist mein Herzrasen deutlich besser geworden, ich kann mich wieder auf andere Menschen einlassen und nach rechts und links schauen. Trotzdem vermisse ich ihn manchmal wie verrückt.
Ich habe auch Angst, dass es das jetzt für mich war, dass ich niemals mehr geküsst werde, keinen S. mehr habe und schon gar nicht so großartigen.

Eine Freundin hat mir sehr ins Gewissen geredet, dass mein Hauptproblem sei, dass ich niemals mit mir zufrieden bin, egal was ich leiste. Und ich lernen müsse, mich als Mensch zu mögen.
Puh. Sie hat recht. Und ich versuche unterdessen wirklich, daran zu arbeiten. Schwer. Über 40 Jahre antrainiert...

Mit meinen Töchtern habe ich wieder deutlich besseren Kontakt. Das ist das Beste daran.
Mit meinem Mann ist es ein freundschaftlicher Umgang geworden zur Zeit.

Ich denke, ich bin auf einem guten Weg, mit Hochs und Tiefs natürlich. Und ja, ausgezogen bin ich immer noch nicht. Aber ein Schritt nach dem anderen.