Guten Morgen.
Der Anlass, wieso ich schreibe, ist eine Aussprache, die wir gestern Abend hatten. Mein Freund und ich sind nun seit etwa 8 Monaten zusammen. Kennengelernt haben wir uns an Silvester so richtig, aber zuvor haben wir schon zusammen gearbeitet. Kollegen sind wir schon seit längerem, aber wahrgenommen haben wir uns erst da.
Wir wohnen circa eine Autostunde entfernt von einander. Ich habe nebenher noch einen Job, damit ich vernünftig über die Runden komme. Ich habe 2 Hunde, mit denen ich auch auf Wettkämpfen und Ausstellungen unterwegs bin.
Mein Freund hat zwar auch Hobbys, ist aber zeitlich viel flexibler als ich. Er macht Sport und bastelt auch gern handwerklich. Das sind aber alles keine Dinge, die zeitlich verpflichtend sind.
Schwierigkeit Nummero eins ist, dass wir kaum spontan sein können, ich kann es nicht. ich kann nicht einfach mal sagen, ich fahr spontan hin, dann passt keiner auf die Hunde auf. Am Wochenende ist es so dass ich die Hunde zu einer Nachbarin geben kann. Aber größtenteils weil ich arbeiten muss.
Anfangs haben wir uns so arrangiert, dass ich am Wochenende hingefahren bin und die Nachbarin die Hunde hatte. Die Hunde kann ich nicht mit zu ihm nehmen, die Wohnung ist zu klein und er hat einfach keinen Garten etc. Er wohnt in der Stadt, das wäre eher eine Qual.
Der wohnt dafür sehr viel näher an der Arbeitsstelle. Also würde er zu mir fahren, würden wir dann beide Montags zur Arbeit fahren und mit 2 Autos hunderte von Kilometern fahren. Das macht keinen Sinn.
Somit hat es sich eingebürgert, dass ich zu ihm fahre, wenn es passt, leider ist es in den Sommermonaten wegen Ausstellungen immer weniger geworden. Lange Zeit hat er nichts gesagt, er hat auch wenig Freunde, so dass er die Wochenenden oft zu hause verbringt. Komme ich am Abend von einer Ausstellung heim, dann bin ich meistens so platt, dass ich auf nichts mehr Lust habe. Da ich aber hier viele Freunde habe in meinem Ort, gehen wir spontan oft abends doch noch wohin. Das ist so spontan, dass ich ihn nicht anrufen könnte, er bräuchte mindestens 2 Stunden, bis er fertig ist und hier ist. Das lohnt dann garnicht mehr. Also schreiben wir uns eben viel per Whatsapp.
Irgendwann im Mai ist dann die Bombe geplatzt. Ich hatte mit einer Freundin vor ins Kino zu gehen, die Freundin sagte mir ab. Ich rief ihn an und fragte ihn, ob er Zeit hat, ich würde vorbeikommen. Daraufhin ist es eskaliert. Er sagte, er sei doch nicht mein Pausenclown, ich sei egoistisch, würde immer dann ihn kontaktieren, wenn bei mir mal wieder jemand absagt und er sei bei mir an letzter Stelle. Ich war geknickt, weil ich das nicht so empfinde. Daraufhin zählte er mir alles auf, was ihm nicht passte in unserer gesamten Beziehung und das war jede Menge.
Er beschwerte sich, dass wir nie etwas unternehmen, immer nur daheim herum hängen. Das ist wahr, aber logistisch kaum anders möglich. Ich sei total unflexibel und nicht spontan, nicht mal in der Lage in den Urlaub mit ihm zu fahren. Ich sei meistens müde, wenn ich zu ihm fahre, penne dann herum auf dem Sofa oder schlafe im Bett gleich ein. Er fühlt sich wie eine Art Motel für mich.
Daraufhin war erstmal Funkstille. Wir sahen uns noch auf der Arbeit, aber es war eigentlich schluss. Nun will er Veränderungen sehen. Er hat mir seit Juni jedes Treffen, das ich vorschlug abgesagt und trifft sich seit her mit allen möglichen Leuten. Irgendwelchen Freunden, die ja auch ich nicht kenne, hat ständig was vor und ich glaube er sagt Treffen aus Prinzip ab.
Ich kann ihm kaum beweisen, dass sich etwas verändert. Wobei auch die Möglichkeiten, etwas zu verändern sehr begrenzt sind. Ich kann aus meinem Nebenjob kaum raus, ich kann auch die Tiere nicht sich selbst überlassen.
Er warf mir vor, dass er immer alles tue und er mich von vorne bis hinten bedienen würde. Bereits bei den letzten Treffen im Mai habe ich gemerkt, dass er keine Lust mehr hat, er hat auch nichts mehr vorbereitet, nichts mehr gekocht, keine Blumen mehr da gehabt für mich und auch sonst war immer irgendwas romantisches vorbereitet. Er wollte eigentlich nicht mal mehr, dass ich bei ihm schlafe, weil er keine Lust hatte, morgens Frühstück zu machen. Mir war nie bewusst, dass ihm das alles so stinkt.
Ich muss zugeben, dass er erst einmal bei mir daheim übernachtet hatte und es war sehr spartanisch, also ich hatte leider garnichts da und es war etwas sehr rustikal, an dem Tag war bei mir daheim noch das Wasser abgestellt, er konnte nicht mal duschen. Das war schon etwas blöd, mir wars egal aber er hat sich glaube ich sehr sehr unwohl gefühlt und das war auch der Grund, wieso er nicht unbedingt gerne bei mir war. Er hat eine viel gemütlichere Wohnung, ist halt immer bestens vorbereitet und auf alles gefasst.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Denn er sagt jedes Treffen ab, weil er sagt - es verändert sich ohnehin nichts, wieso also nochmal probieren, du hattest deine Chance. Aber so richtig beenden mag er es auch nicht, er lässt mich in meinen Augen total zappeln derzeit.
17.08.2014 09:24 •
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