@stillsad
Ja, unter anderem meine ich mit den größeren Zusammenhängen auch den Lebenskreislauf.
Gerade, wenn man jemand Nahestehenden verloren hat, ist es manchmal gut, sich darauf zu besinnen. Wenn einen jemand, der einem sehr nahesteht, verläßt, ist es immer zur falschen Zeit, weil es eine richtige Zeit dafür auch gar nicht gibt. Und sich dann auf diesen endlosen Kreislauf von Geburt und Tod (ob konkret verstanden oder im übertragenen Sinn) zu besinnen, kann manchmal hilfreich sein und auch die Augen, mitunter auch das Herz öffnen.
Aber ich meinte nicht das allein, sondern im Grunde gilt dasselbe für jedes Ereignis. Man sollte nichts so isoliert sehen, so ganz allein für sich stehend, sondern auch seine ferneren Wirkungen und Zusammenhänge wahrzunehmen versuchen. Oft oder nahezu immer ist es doch so: Wann immer etwas geendet hat, hat etwas anderes begonnen, und das hätte nicht beginnen können, ohne daß das andere verloren worden wäre. Oder sonst ein Ereignis (es muß ja nicht immer etwas enden) - immer wird man aus einer etwas entfernteren Betrachtung sehen, daß gerade dieses Ereignis nötig war, damit andere sich überhaupt realisieren konnten.
Ich glaube, man sollte versuchen, die Dinge, was immer es sein mag, nicht einfach als chaotisches Schicksal zu verstehen, sondern als etwas, das das Leben formt und ausmacht.
Nicht zuletzt kommt es ja auch darauf an, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet und welche Bedeutung man selber den Dingen, den Ereignissen gibt. Alles das stürzt ja nicht einfach auf einen ein, sondern es ist gleichsam ein Wechselspiel. Etwas geschieht, und man reagiert in irgendeiner Form darauf. Und es ist weniger bedeutsam, was geschieht, sondern viel wesentlicher sind die eigenen Reaktionen darauf. Wenn man sein Augenmerk mehr darauf richtet, kommt man auch in die Lage, mit den Dingen in einer konstruktiven Weise umzugehen und sich nicht länger als passives und hilfloses Opfer zu fühlen, was natürlich sehr lähmend ist und einen nicht weiterkommen läßt.
18.04.2018 02:06 •
#18