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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

scallisia
Jetzt jammert er nur noch rum. Mich interessieren seine finanziellen Nöte nicht. Er interessiert mich nicht! 20 Jahre lang musste ich mir seine Sorgen und Nöte anhören,ihm zu Seite stehen und für ihn da sein. Damit ist jetzt Schluss! Durch ein Gespräch mit einem Bekannten würde mir bewusst, dass Er mich gerade in den letzten 14 Jahren als seelischen Mülleimer missbraucht hat. Er leidet an extremen Existenzängsten. Das war früher mal anders. Vor 15 Jahren wurde er beruflich versetzt und sein damaliger Chef hat irgendwas mit ihm gemacht, was ihn gebrochen hat. Er konnte mir nie richtig erklären was es war. Jedenfalls war er seit dieser Zeit nicht mehr derselbe. Er litt unter der ständigen Angst, jemand könnte ihn ans Bein pinkeln. So war er davor nicht. Im Gegenteil, es war ihm eigentlich immer egal was andere von ihm dachten und er hat immer gesagt was er dachte. Seitdem aber hielten ihn seine Ängste wochen-, manchmal sogar monatelang gefangen und ich sah es natürlich als meine Aufgabe an, ihn jedes Mal wieder da rauszuholen. Das ging die letzten 14 Jahre so und ich stand einige Male selbst kurz davor mich zu trennen...
Und nun bin ih endlich frei! Ich bin diese Last los, ständig dafür sorgen zu müssen, dass es ihm gut geht.
Und trotzdem sitze ich jetzt hier und heule. Will mein altes Leben zurück. Will ihn zurück. So'n Quatsch. Ich will das nicht mehr. Ich will diesen Schmerz nicht mehr. Zumal es ihn sowieso nicht interessiert was mit mir ist. Es geht nur noch um ihn. Es ging schon immer nur um ihn....

29.10.2017 09:29 • #46


scallisia
Zitat von vollhorst:
Wie gesagt, für mich klingt das so, als will er einfach weiter ein bisschen Einfluss in deinem Leben behalten, eben den sprichwörtlichen Fuss in der Tür. Letzlich kann die Antwort (wie all die anderen Antworten auf die Fragen nach seinem Verhalten auch) für dich ja auch egal sein. Bleib einfach bei deiner konsequenten Vorgehensweise. Von außen betrachtet gestaltest du deine Trennung beneidenswert gut, hatte ich ja schon erwähnt Das wird!

Ich glaube nicht, dass er noch Einfluss haben möchte. Er kann es nur nicht ertragen, dass es mir scheinbar besser geht als ihm. Schließlich habe ich die Kinder, das Haus und sein Geld! Pfft.... darauf würden in gerne sch......, sorry.

Es bleibt mir auch nicht anderes übrig, als mich konsequent mit der Trennung auseinanderzusetzen. Alles andere wäre noch quälender und es ist jetzt schon schwer genug. Ich habe die Trennung von Anfang an akzeptiert. Wohl auch, weil ich innerlich wusste, dass es das Richtige ist. Und trotzdem tut es weh. Aber komischerweise - und das unterscheidet mich wohl von vielen anderen hier - hat es mich von Anfang n nicht interessiert was er macht und wie er jetzt lebt. Das ist mir egal. Ich habe auch einige Rettungversuch gestartet, diese aber relativ schnell aufgegeben, da ich für mich erkannt habe, dass es kein Weg zurück gibt. Dafür ging zu viel kaputt.

29.10.2017 09:36 • #47


A


Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

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scallisia
Hilfe! Was ist denn jetzt los? Nach 5 Monaten verspüre ich jetzt zum ersten Mal das schier unstillbare Bedürfnis zu ihm zu fahren und ihn zu bitten zurückzukommen. Hä? Ich will das doch gar nicht. Trotzdem vermisse ich ihn so schrecklich, dass es überall brennt. Ich möchte ihn anrufen, ihn bitten es nochmal zu versuchen. Mich zu lieben! Bitte! Ich will nicht ohne ihn sein. Was soll das? Bin ich ein Masochist?
Ich mag mich. Ich mag mich sogar sehr. Und ich komme gut allein zurecht. Allerdings wurde ich von einem eher etwas zwielichtigen Typen nach einem Date gefragt. Soll das meine Zukunft sein? Im Ernst? Solche Möchte-Gern-Sylt-Lackaffen? Das macht mir eine Riesenangst. Ich will meinen normalen, tollen, s_e_x_y, lustigen Mann zurück. Aber auf keinen Fall möchte ich den grummeligen, meckernden, ewig unzurfriedenen und nichtstuenden Mann, der nur an sich und sein Wohl denkt und eine Arroganz an den Tag legt.

Wir mussten uns Vorgestern sehen. Unsere Tochter hatte Einschulungsgespräch. Er wollte irgendwelche Dinge klären, ich nicht. Er sagt, ich müsse das doch mal mit ihm besprechen. Muss ich? Er sagt, wir müssen normal miteinander umgehen. Müssen wir? Ich bin abweisend, aber sachlich. Er sagt, es sei blöd bzgl. der Kinder nur über SMS oder Email zu kommunizieren. Finde ich nicht! Irgendwie lustig war, dass er mir die ganze Zeit sagen wollte was ich muss und was nicht. Wie ich mich doch jetzt bitte schön zu verhalten habe. Nein, mein lieber. Der Zug ist abgefahren. Du hättest alle Chance der Welt nutzen können. Jetzt nicht mehr. Jetzt bestimme ich, wie ich mit dir rede und worüber noch.

Und trotzdem tut es unsagbar weh.

03.11.2017 11:09 • x 2 #48


K
Ich denke, das ist ein Stückweit, wegen der möglichen Neuen. Du weisst, du hast ihn jetzt endgültig verloren. Deswegen nochmal diese starke Sehnsucht. Vermute ich.

Und wegen dem Reden hab ich nicht nur das Gefühl, dass wir fast das selbe erlebt haben, sondern mit dem selben Mann .
Meiner versteht auch nicht, dass ich mit ihm nicht mehr Reden will. Das ich ihm nichts mehr zu sagen habe. Das ich jetzt tue was ich für Richtig halte ohne mich noch mit ihm abzustimmen.
Er ist RAUS! ER wollte MICH nicht mehr! Leb mit den Konsequenzen. A.r.s....

Aber sie scheinen nicht begreifen zu wollen, dass sie schon vor Jahren abgeschlossen haben und wir jetzt mit den Konsequenzen erstmal lernen müssen zu leben. Das bei uns noch alles mit Schmerz und reinem Selbstschutz verbunden ist. DAS können sie scheinbar nicht kapieren.

03.11.2017 11:24 • x 3 #49


scallisia
Ob da nur wirklich eine neue im Spiel ist, weiß ich nicht. Und ehrlich, es ist mir egal, abgesehen davon, dass ich sie kenne und für einen falschen Fufziger halte. Aber soll er doch. Als ich ihn vorgestern sah, sah er nicht aus wie das blühende Leben. Eher grau und alt. So sieht man doch nicht aus, wenn man was am Start hat, oder rede ich mir das jetzt schön?
Ich hingegen muss sage, ich sah gut aus So, als wäre bei mir alles gut. Zumindest hoffe ich das.

03.11.2017 11:36 • #50


scallisia
Das schlimme ist, ich habe schon wieder 1 kg abgenommen und wieder mit dem Rauchen angefangen... Bäh! Ich friere den ganzen Tag.

03.11.2017 16:09 • #51


Bardieu
Alter Spruch, große Wirkung: Man erntet, was man sät. Das ist in allen Lebenslagen so, gerade wenn es sich um das soziale Umfeld handelt. Deinem Ex-Mann wird das alles auf die Füße fallen, denn er baut hier auf Sand. Sand bröckelt gewaltig!

03.11.2017 16:13 • x 1 #52


A
Hallo meine liebe
Wenn ich das lese , kriege ich Gänsehaut... ich verstehe dich sehr gut ... mein Freund und ich haben uns vor 4 Monaten getrennt ... wir waren 6 Jahren zusammen... die Trennung war für mich furchtbar:(. Vor ein paar Wochen meldete er sich .. so lang bis wir uns getroffen haben .., wir landeten im Bett ... danach war er wieder eiskalt... schrecklich das ganze ... aber ich vermisse ihn trotzdem sehr und es geht mir genau so wie dir ... ich weiß nicht was mit uns los ist ... die Männer sind einfach nur ar*** und genießen ihren neues Leben und wir leiden unglaublich arg

03.11.2017 17:46 • #53


scallisia
Gestern ging es mir mal wieder besser. Ich habe auch die letzte Nacht wirklich gut geschlafen. Kein Gedankenkarussel um ihn, die Finanzen oder sonstiges. Ein bisschen Traurigkeit ließ sich aber nicht vermeiden. Denn ich hänge irgendwie an einer Sache fest, die ich nicht greifen kann:

Ich war in den letzten Monaten auch unzufrieden mit der Beziehung. Habe oft an Trennung gedacht. Ich fühlte mich gefangen. Und meine Brust war wie von einem Panzer eng umschlossen. Ich bekam kaum noch Luft. All das habe ich ihm natürlich auch gesagt. Seine Reaktion: eher keine. Heute weiß ich natürlich warum, er hat ja schon längst abgeschlossen. Was ich nun nicht verstehe, heute sehe ich selbst, dass es wahrscheinlich keine Zukunft mehr mit uns gegeben hätte. Ich hätte gern noch einen Rettungsversuch unternommen und uns Hilfe geholt, dennoch denke ich, dass wir uns sehr wahrscheinlich trotzdem getrennt hätten. Wir passen einfach nicht zusammen. Ich stand vor ca. 14 Jahren schon einmal kurz vor der Trennung (von mir aus). Ich habe dann aber doch einen Rückzieher gemacht. Jetzt sehe ich, dass das der größte Fehler war. Ich hätte mich damals schon trennen sollen. Aber nein, wir vertrugen uns, ohne uns jedoch wirklich auszusprechen und ich wurde schwanger.
Seitdem jedoch hat er mich als Seelenheiler oder wie auch immer man das nennen mag benutzt. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich ihn immer wieder aus seiner Paranoia, aus seinen selbst erschaffenen Löchern, rausholen musste. Erst jetzt fällt mir auf, dass er mich in all der Zeit nicht einmal gefragt hat wie es mir geht. Irgendwie war es für ihn wohl selbstverständlich, dass ich da war und ihn immer wieder aufgebaut habe. Er hat mich gebraucht. Mehr nicht. Die Beziehung ist eigentlich schon vor 14 Jahren gestorben. Soweit meine traurige Erkenntnis heute. Sicherlich sind 2 tolle Kinder aus der Beziehung hervor gegangen, weshalb ich diese Jahre auch nicht als sinn- oder wertlos betrachte. Nur geht es mir nach dieser Erkenntnis nicht wirklich besser. Er hat mich ausgesaugt, war aber selbst nicht bereit oder in der Lage mir beizustehen als ich ihn nötig gebraucht hatte. Im Gegenteil. Ging es mir mal nicht gut (körperlich oder seelisch) war ich eher eine Last.
Wie ich oben schon schrieb, ging es mir in den letzten Monaten der Beziehung selbst nicht gut und ich wollte ausbrechen. Der Brustpanzer schien mich schier einzuschnüren und zu ersticken. Nun meine Frage an euch: Diese Last ist nun weg. Warum fühle ich das nicht? Er sagt, dass die letzten Jahre ihn belastet hätten und dass ihn die Trennung nun befreit hätte. Gut. Aber warum merke ich das nicht, obwohl die Beziehung auch für mich zur Last geworden ist? Der Panzer müsste sich doch allmählich auch mal lösen? Manchmal, abends, tut er das sogar, aber über Tag. Das verstehe ich einfach nicht.

08.11.2017 09:03 • #54


V
Ich hatte das Thea Loslösung heute auch bei meiner Therapeutin: Sie sagt, die Ursache sind Bindungshormone. Das neuronale System muss sich umstellen, das bedeutet Stress und geht nicht von heute auf morgen. Hatte es ja schon geschrieben: Setz dich nicht so unter Druck. Du warst über 20 Jahre mit dem Mann zusammen, sowas ist doch nicht in einem knappen halben Jahr psychisch verarbeitet.

08.11.2017 10:35 • x 1 #55


scallisia
Ja, ich weiß. Was sind schon 6 Monate gegen 21 Jahre.... Trotzdem Das mit den Bindungshormonen werde ich mal näher durchleuchten.

08.11.2017 11:49 • #56


scallisia
Was mir nun im Nachhinein auch bewusst wird - und das sehr sehr schmerzhaft - ist, dass er diese Entscheidung nicht nur gegen mich getroffen hat, sondern gegen unsere Familie. Er hat die Trennung mit sich selbst ausgemacht. OK. Aber es betrifft ja nicht nur mich und ihn, sondern auch unsere Kinder. Und da frage ich mich, warum nicht nur ich es nicht wert war zu kämpfen, sondern anscheinend auch unsere Familie anscheinend nicht wertig genug war aktiv zu kämpfen.

08.11.2017 15:01 • #57


scallisia
Ich hatte dieses Thema erstellt, weil ich wirklich der Überzeugung war, ich wäre schon mittendrin im Loslassen. Das bin ich bestimmt auch, nur fühlt es sich gerade nicht so an. In den letzten Tagen ist mir über die Beziehung sowiel bewusst geworden. Ich sehe seine Fehler und ich sehe meine Fehler und komme am Ende zu dem Schluss, dass ich nie richtiges Glück verspürt habe. Ich war zufrieden, ja. Er war das Beste was mir passieren konnte. Wirklich? Ich muss zugeben, ich bin schnell zufrieden zustellen. Denn ich mag mich und eigentlich das Leben, das ich geführt hatte. Ich strebe nicht nach oben. Ich verspüre in mir und meiner kleinen Welt eine innige Zufriedenheit. Zu dieser kleinen Welt gehörte jedoch auch er. Und nun ist er weg. Glücklich oder nicht. Er hinterlässt ein riesige Lücke. Ich bin niemand der sagt, ist es das gewesen? Da muss doch mehr kommen? Nein, im Gegenteil. Ich sehe auch, dass die Trennung irgendwie gut ist. Und trotzdem fällt diese Last, die ich ja auch in den letzten Monaten gespürt habe, nicht von mir ab.

10.11.2017 10:36 • x 1 #58


Kuraina
Ich habe das Gefühl, ein Großteil dessen, was du vermisst, beruht auf der Angst vor der Zukunft. Du hattest damals einen tollen Mann. Und den, der er war, den vermisst du. Das Ganze wird nun noch dadurch verstärkt, dass dich ein 'zwielichtiger' Typ um ein Date gebeten hat.
Ist es das, was du vermisst? Die Sicherheit? Etwas, was zwar nicht optimal, aber dafür beständig ist?
Ich kann das alles so gut nachempfinden, auch wenn es nur 5 Jahre waren. 5 Jahre, in denen ich ein psychisch krankes Kind bemuttert habe. Rational gesehen ist da nichts, was ich vermissen sollte.
Und trotzdem vermisse ich die Sicherheit, die Kontrolle. Das Wissen, etwas erreicht zu haben, was für mein Empfinden gut ist, ein Mann, der liebenswert ist und der mich liebt.
Aber das ist ja ein Trugschluss. Es war weder sicher, noch hatte ich die Kontrolle. Was ich erreicht hatte, war eben nicht mehr gut, es ging mir damit nicht mehr gut und ich wollte das selbst gar nicht. Was ich vermisse, ist das, was am Anfang war. Ich habe das Gefühl, irgendwie gescheitert zu sein.

Ist es vielleicht das, was dich bedrückt?

10.11.2017 11:38 • x 1 #59


scallisia
Es ist genau das! @Kuraina , du es es so treffend beschrieben. Und es ist mir auch alles klar. Und dennoch....

Er hat gerade gefragt, ob er noch mit dem Hund gehen soll, bevor er die Kinder holt. Hä? Was soll das denn jetzt? Hat ihn doch vorher auch nicht interessiert. Ich habe ihm dann zurückgeschrieben, dass er das bitte lassen soll. Er soll nicht vor meinem Haus stehen und sich mit dem Nachbarn unterhalten, wo er doch ganz genau weiß, dass ich bald nach Hause komme. Ich ertrage das nicht und ich kann nicht mehr. Er soll sich bitte aus meinem Leben fern halten. Ich will ich nicht mehr sehen, ich will ihn nicht mehr vermissen und ich will nicht mehr, dass er mir fehlt. Er soll mir bitte meinen Frieden lassen.

Es wird keine Antwort darauf kommen, ich weiß, aber es musste jetzt mal raus. Das hat mich die ganze Zeit schon belastet.

10.11.2017 11:59 • #60


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