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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

wiwi1016
Liebe Scallisia, ich kann es nicht glauben, dass du mit deinen Worten meine Beziehung beschreiben kannst.
Dass es jemanden gibt, der sie genau so empfunden hat. (zumindest sehr ähnlich).
Ich wollte ihn am Anfang auch nicht, war nicht verliebt, aber er hat gekämpft, sich aufgegeben um mich zu retten.
Jetzt hat er uns aufgegeben um jemand neues zu retten.
Ich habe auch lange nicht verstanden, warum es so schwer für mich ist diese Beziehung los zulassen.
Ich weiß es immer noch nicht wirklich, aber ich habe verstanden, dass er sich für mich aufgegeben hat, alles für mich getan hat, wie eine Spinne immer gewartet hat was ich tue, sage und möchte. Still in der Ecke, um zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun.
Ohne Ecken und Kanten, immer angepasst.
Das ist sicher, das ist bequem, daran gewöhnt man sich. Dabei wurde ich langsam in dieses trügerische Netz eingewickelt.
Wer wird nicht schon gerne ohne Bedingungen auf einen Sockel gestellt? Wer genießt nicht das Gefühl, ohne Bedingungen geliebt zu werden. - dem Anschein nach - und dann läuft die Beziehung einfach.... weiter und weiter
Aber die Bedingungen gab es......in Form von Kraft, Entscheidungen, Entwicklungen, Ideen, Optimismus. All das kam von mir. Immer. Er hat immer alles mitgemacht.......ohne eigene Vorstellung davon. Aber immer ganz nah dran..... in unserem Netz. An mir. So problemlos, so weichgespült, wie eine Kopie. Das hat mich irritiert, mich genervt. Ich wollte jemanden mit einer eigenen Persönlichkeit, hatte aber auch nicht den Mut das Bequeme aufzugeben. Ich wollte dass wir das zusammen schaffen. Ich wollte ihm nicht weh tun.
Es war als wäre ich 2, unzertrennbar, das gleiche denkend, oft das gleiche sagend, ja auch oft fühlend. Als er sich heimlich neu verliebt hat, habe ich geträumt, dass ich verliebt bin.... und habe ihm das auch erzählt. - Nicht wissend dass wir von ihm träumen -

Und dann ist diese Hälfte, meine Hälfte plötzlich weg.......

Das tut weh, denn man muss neu lernen, zu denken, zu reden, zu handeln ja auch zu gehen - denn das Netz ist verschwunden, und man ist nur noch die Hälfte von vorher.....

Vielleicht kannst du das etwas nachvollziehen liebe Scallisia, auch ich verstehe es noch nicht so ganz....

Warum das Loslassen so verdammt schwer ist, denn eigentlich ist man ja auch um die Hälfte leichter und und muss nicht mehr für 2 leben.

21.12.2017 16:58 • x 3 #301


Renni76
Ich bekomme es einfach nicht hin dieses verdamnte Loslassen. Sie ist immer noch täglich in meinen Gedanken. Manchmal kommt es mir so vor, ich habe mich einfach an den Zustand gewöhnt.
Es geht aber nicht weiter. Irgendwie stecke ich in diesem Zustand fest. Es geht nicht weiter. Immer wieder das gleiche jeder Tag verläuft ähnlich.
Ich will endlich wieder glücklich sein.

21.12.2017 17:08 • x 2 #302


A


Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

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scallisia
@Renni76 so geht es mir leider auch. Diese Gefühl des Feststeckens ist unerträglich. Auch nach fast 7 Monaten noch. Man liest allerfings auch oft, dass das Loslösen fast unmerklich geschieht. Ich hoffe also auf ein Erwachen eines Tages und der Schmerz ist weg.

21.12.2017 18:29 • x 1 #303


scallisia
Ich habe das Gefühl, ich habe den absoluten Tiefpunkt erreicht. Ich komme seit 2 Wochen nicht wirklich klar. Ich fange an, mich dafür zu hassen. Ich komme da einfach nicht raus. Liegt es an Weihnachten? An der Jahreszeit? Ich komme überhaupt nicht mit der Situation zurecht. Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe

22.12.2017 11:30 • x 1 #304


S
Zitat von scallisia:
Ich habe das Gefühl, ich habe den absoluten Tiefpunkt erreicht. Ich komme seit 2 Wochen nicht wirklich klar. Ich fange an, mich dafür zu hassen. Ich komme da einfach nicht raus. Liegt es an Weihnachten? An der Jahreszeit? Ich komme überhaupt nicht mit der Situation zurecht. Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe


Die Weihnachtzeit und die dunkle Jahreszeit spielen da ganz bestimmt mit rein! Hör bitte auf, in Richtung Selbsthass zu wandern, ist einfach so unfair! Mir tut es gut, meinen Schlachtplan für's neue Jahr zu stricken, was ICH erleben möchte.Es sind alles keine großen Sachen, trotzdem hilft es, den Blick nach vorne zu richten, raus aus dem Zustand zu überleben .

22.12.2017 11:36 • x 3 #305


scallisia
@Sonnenblume1981 Du hast natürlich recht. Selbsthass ist wirklich nichts. Es führt zu nichts und macht mich nur mürbe. Ich hasse auch nicht mich, ich hasse dieses Gefühl, das mich sein Wochen umgibt und das ich einfach nicht abstreifen kann.

Als ich gerade mit dem Hund spazieren war, hatte ich den unglaublichen Drang, mich bei ihm zu bedanken. Diese Dankbarkeit habe ich in mein kleines Büchlein geschrieben. Und ich fühle mich gleich etwas besser. Ich möchte ihm auch gerne verzeihen. Auch das habe ich mir beim Hundegang aufgesagt. Was ich ihm und was ich mir verzeihe. Ich weiß noch nicht, ob es wirklich bei mir ankommte. Ich habe jedenfalls erstmal beschlossen nur dankbar zu sein. Auch endlich mal die schönen Jahre zu sehen und nicht alles als wertlos in die Tonne zu kloppen.

22.12.2017 13:40 • x 3 #306


S
Da schießt mir Eva Mozes Kor Die Kraft der Vergebung durch den Kopf.Hat mich unglaublich berührt und mir die Augen geöffnet, was Vergebung für mich selbst bedeuten kann, mir Freiheit schenken kann..

22.12.2017 13:54 • x 1 #307


scallisia
Boah, was für ein schei.. Jetzt habe ich mich gerade so einigermaßen richtung Oberfläche geschält, da sagt mir mein Anwalt, der Ex hätte ihn angerufen und ihn gebeten, ihm die neue Unterhaltsberechnung erst nach Weihnachten durchzugeben. Und BÄM! Jetzt sitze ich wieder drin. Warum fasst mich das so an?

22.12.2017 14:19 • #308


E
Zitat von scallisia:
Boah, was für ein schei.. Jetzt habe ich mich gerade so einigermaßen richtung Oberfläche geschält, da sagt mir mein Anwalt, der Ex hätte ihn angerufen und ihn gebeten, ihm die neue Unterhaltsberechnung erst nach Weihnachten durchzugeben. Und BÄM! Jetzt sitze ich wieder drin. Warum fasst mich das so an?

Weil man keine Einflussnahme egal welcher Art erträgt.

22.12.2017 14:44 • x 1 #309


SlevinS
Hallo Zusammen
Bin auch mittendrin im Loslassen, waren 7 Jahre zusammen und nun 4 Wochen getrennt.
Von Tag zu Tag geht es besser, bis der Tag kommt an dem wir uns sehen, wegen den Kids.
Diese Tage hauen mich dann auch immer wieder zurück. Auch jedesmal wenn ich ne Nachricht von ihr bekomme hab ich einen gefühlten Herzstillstand. Was ich aber immer wie mehr lerne, diese Rückschläge und das Gefühl, dass uns das immer noch so beschäftigt dürfen wir nicht zu ernst nehmen, es aber auch nicht ignorieren. Es gehört nun mal einfach dazu, es ist schei**se aber es gehört dazu. In diesen Situationen hilft es mir momentan sehr den Gefühlen auf den Grund zu gehen und sie zuzulassen.

Beispiel: Gestern bekam ich eine Nachricht, welche mich wütend machte und ich fühlte mich gestresst.
Ich sass hin und fragte mich:
Warum macht mich das wütend? - Weil ich nicht weiss wie ich darauf reagieren soll
Warum weiss ich das nicht? - weil ich verunsichert bin
Warum bin ich verunsichert? - weil ich nicht weiss wie ich reagieren soll, weil je nach Reaktion wahrscheinlich ein falsches Signal sende und das macht mir Angst
Warum macht es dir Angst? - weil es mich wieder an den Anfang zurück werfen könnte

Während ich mir all diese Fragen stellte, verschwand der Stress und der Druck, weil ich mich nur um mich selbst gekümmert habe.
Und schlussendlich wusste ich, das sind alles meine Gedanken, welche in mir alle die Gefühle hervorrufen, es hat nichts mir ihr zu tun..nur mit mir.. und irgendwie konnte ich dann damit besser umgehen und es akzeptieren.

Vielleicht hilft es euch ja auch..

22.12.2017 14:49 • x 4 #310


scallisia
@SlevinS
Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich finde, es ist ein guter Ansatz. Das werde ich beim nächsten Erschütterungsschlag mal probieren.

22.12.2017 15:23 • x 3 #311


scallisia
Jeden Morgen wache ich mit dieser inneren Unruhe und dem Spannungsgefühl in der Brust auf. Die Gedanken kreisen, kreisen und kreisen. Es sind jetzt fast 7 Monate, seitdem er gegangen ist. Wo ist die Zeit geblieben? Ich fühle mich wieder wie am Anfang. Ich habe gehofft, ich wäre schon weiter. Ich weiß, dass ich traurig sein muss. Das gehört wohl zum Loslassen. Ich möchte aber nicht mehr traurig sein. Und schon gar nicht möchte ich immer daran denken müssen, dass er nun seine Zeit mit ihr verbringt, anstatt mit mir und seiner Familie. Wann hört diese Unruhe endlich auf?

25.12.2017 09:40 • x 2 #312


S
Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten. aber ich kann dich über die Distanz feste in den Arm nehmen und dir sagen, dass es nicht immer so dunkel bleibt. und dir eine kuschelige Decke und einen heißen Tee rüberschieben

25.12.2017 09:44 • x 3 #313


scallisia
Liebe Sonnenblume,
Vielen Dank, es tut sehr gut zu wissen, dass an einen gedacht wird. Ich bin nur so unendlich traurig, dass wir es nicht geschafft haben, dass er einfach so gegangen ist und mich hinter sich gelassen hat. Ich versuche nach vorne zu schauen und sehe... nichts.

25.12.2017 09:48 • x 2 #314


G
Liebes, es wird der Tag kommen, an dem es besser wird.

Schau, das war das 1. Weihnachten für dich ohne ihn, dass wirbelt alles auf. Sei gnädig zu dir.

Liebe Grüße Grace

25.12.2017 09:51 • x 2 #315


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