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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

E
Das m.E. Quatsch und Wunschdenken von Verlassenen.
BIG LOSER

Sie sind weder Loser noch sonst was, nur weil sie es gewagt haben, ihren Lebensentwurf noch einmal zu ändern.

Alle mal besser als passiv in einer unglücklichen Situation zu verharren.

So bitter es ist. Ihnen geht es gut.

10.12.2017 11:27 • x 2 #196


scallisia
An den big loser glaube ich auch nicht. Sich an solche Gedanken zu klammern, führt auch zu nichts. Im Gegenteil, man bleibt immer in Lauerstellung und wartet, dass er endlich sein Fett weg bekommt. Dabei vergisst man aber leider auch, den Blick vom Ex abzuwenden und endlich auf sich zu schauen. Und das ist auch so schon schwer genug.

10.12.2017 11:46 • x 4 #197


A


Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

x 3


N
Sie hat recht, es wird dir später schon besser gehen.

10.12.2017 12:10 • x 1 #198


U
Zitat von frischgeföhnt:
Das m.E. Quatsch und Wunschdenken von Verlassenen.BIG LOSERSie sind weder Loser noch sonst was, nur weil sie es gewagt haben, ihren Lebensentwurf noch einmal zu ändern.


Das ist Ansichtssache und wie so etwas umgesetzt

Wenn man sieht, dass man mit dem vorherigen Partner oder der Partnerin verdammt viel aufgebaut hat, z.B. Kinder großgezogen hat, ein Eigenheim gekauft und/oder restauriert hat usw. und der Verlasser dieses alles aufgibt, weil eine paar jüngere Jahre alte Frau (oder wie in meinem Fall, ein Ü80-Gockel angewatschelt kommen) und man dann hinterher eine Bestandsaufnahme macht und man sieht, was man selbst für Schäden davon getragen hat und was der oder die Verlasser/in bekommen hat, so fällt auf, dass:

- Die Verlasser sich meist optisch dem oder der Next angleichen (eine echte Steigerung, meine Ex mit knapp über 50 sah gut und gerne 20 Jahre plus älter aus, man muss sich ja dem neuen Partner angleichen wegen Optik und dass da niemand mehr lästert, die Enkelin kümmert sich rührend um ihren Großvater)
- die Verlasser sind im Bekanntenkreis unten durch
- die Verlasser sind moralisch die totalen Loser, jawoll
- die Verlasser gelten i.d.R. als Geldschleicher, Abzocker, Zuhälter oder Prost. .

und, ganz wichtig, die Verlasser haben in den meisten Fällen keinen Stil, keinen Respekt, keine Würde. Ihnen wird später irgendwann dasselbe passieren, weil sie dann zu alt sind oder unattraktiv oder krank oder oder oder.

Der Hammerschlag kommt irgendwann zurück, wie heißt es so schön:

Gott zögert (wenn es ihn gibt), aber er vergißt NIE!

Weißt Du Föhni, das Verlassen an sich ist nicht der Knackpunkt, obwohl das schon weh tut.

Der Punkt ist, wenn ich mich als Verlasser entscheide, eine bestehende, ggf. langjährige Partnerschaft zu verlassen, WIE ich das anstelle.

Man kann das mit Stil, Respekt gegenüber dem Nochpartner und baldigen Ex und mit Bedacht auf alle Konsequenzen machen.

NUR; so handeln die wenigsten Menschen, wie wir ja hier zuhauf lesen können. Bestimmte Dinge finde ich einfach zum Kotzen, dass kann ich nicht abstreiten. Die TE wird da ganz sicher auch ihre speziellen Punkte haben.

Aber egal, was passieren wird:

Jeden Morgen, wenn der Verlasser in den Spiegel blickt, sieht er oder sie einen LOSER!

Wenn ich als Verlassener in den Spiegel blicke, sehe ich Trauer, Schmerz, vielleicht auch Wut, aber vor allem dieses:

Stolz, dass ich aufrecht stehen bleibe.
Würde, dass die Kinder und Tiere, welche wie ich verlassen wurden, von mir nicht im Stich gelassen werden.
Kampfgeist, denn wenn man das Tier in mir erweckt, und das hat meine Ex jetzt mittlerweile geschafft, ist das ihr BIGGEST MISTAKE aller Zeiten.

Ich wollte nur noch Ruhe, Vergessen und ein neues Leben. Wenn die oder der Ex da fröhlich reingreifen oder dieses beeinträchtigen, ist das in meinen Augen eine Kriegserklärung. Und spätestens dann ist der Verlasser ein Verlierer, denn Kriege gewinnen immer die Verlassenen, auf allen möglichen Ebenen. Früher oder später, leicht oder schwer, aber sie gewinnen.

Also, liebe TE, wie auch immer

YOU GONNA WIN!

L.G.

Udi

P.S.: Musste mal gesagt werden!

10.12.2017 13:01 • x 2 #199


E
Träum weiter UDI
Das ist Wunschdenken. Immer noch.
Ein Haus ist nur ein Haus.
Ein Auto nur ein Auto.
Besitz nur Besitz.
Es wird ja geteilt.

Das Wie kann Trennungen ertragbarer machen, aber am Ende ist es eine Trennung.

Niemals stehen Verlasser vor dem Spiegel und zweifeln an sich oder blicken auf das alte Leben zurück.
Wozu auch? Sie haben ein neues gewählt und bekommen.

10.12.2017 13:07 • x 4 #200


U
Zitat von frischgeföhnt:
Niemals stehen Verlasser vor dem Spiegel und zweifeln an sich oder blicken auf das alte Leben zurück. Wozu auch? Sie haben ein neues gewählt und bekommen.


Möglich, aber unterm Strich wird abgerechnet. Und Quizfrage im Allgemeinen: Warum bereuen so viele Verlasser ihre Entscheidung zumeist, wollen gar zurück oder irgendwelche Freundschaften und so? Weil es ihnen gut geht?

Ganz bestimmt nicht.......

Bist eine ganz liebe und empathische Frau, liebe Föhni, und meistens liegen wir meinungstechnisch auf einer etwas gleichen Linie. Aber in diesem Fall habe ich eine andere Meinung, eine andere Einstellung.

Ich denke (manchmal), die Verlassenen lassen sich regelrecht zu Verlierern degradieren oder so.

Man könnte viele Geschichten hier im Forum mit der Geschichte vergleichen, z.B. dem Angriff auf Pearl Harbour:

Die Japse (stellvertretend für die Verlasser) bombadieren und torpedieren alles mögliche, richten einen Riesenschaden an mit vielen Toten, Verletzten usw. Die Amis sind aber weit mehr gefühlsmäßig betroffen, weil sie hinterrücks angegriffen wurden (zumindest die Soldaten damals in Pearl Harbour).

Im Laufe der Kriegsjahre haben die Amis aufgerüstet und nach und nach eine japanische Stellung nach der anderen ausradiert, bis hin zum Atombombeneinsatz.

Das sind an sich sehr schlimme Ereignisse, nur soll eines verdeutlichen:

Wer wie die Japse Wind sät, wird den gebührenden Sturm ernten.

Und so wird es auch allen Verlassern gehen, die ihre einst so lange geliebten Partner über hintergehen.

Wer lacht dann?

10.12.2017 13:18 • x 1 #201


scallisia
Ich mag diese Vorstellung nicht. Ich will nur meinen inneren Frieden und damit abschließen. Alles andere interessiert mich nicht. Ich will nicht mehr festhängen.

10.12.2017 13:26 • x 3 #202


U
Zitat von scallisia:
Ich mag diese Vorstellung nicht. Ich will nur meinen inneren Frieden und damit abschließen. Alles andere interessiert mich nicht. Ich will nicht mehr festhängen.


Dann ab zum Hypnotiseur und Gehirnwäsche!

Oder jeden Morgen und Abend den eigenen Kopf an die nächst gelegene Wand donnern, dann sterben die Erinnerungen irgendwann ab (wird aber von Ärzten bestimmt nicht empfohlen).

Ergo: Kopf abschalten, Herz abschalten, in den Überlebensmodus wechseln.

10.12.2017 13:31 • #203


E
Udi
Lass los..es gibt keine Abrechnungsstelle für Karmapunkte.
Jeder Wunsch danach bindet nur negativ an dem Vergangenen

10.12.2017 14:38 • x 1 #204


U
Zitat von frischgeföhnt:
Lass los..es gibt keine Abrechnungsstelle für Karmapunkte.Jeder Wunsch danach bindet nur negativ an dem Vergangenen


he he, da haste wieder recht...

Man kann sich diese Art von Gerechtigkeit wohl nur selbst holen......

10.12.2017 14:39 • x 1 #205


E
Zitat von udi74:

he he, da haste wieder recht...

Man kann sich diese Art von Gerechtigkeit wohl nur selbst holen......

Genau.
Durch Selbstfürsorge.

10.12.2017 14:40 • x 1 #206


U
Zitat von frischgeföhnt:
Genau.Durch Selbstfürsorge.



Dann mach´ ich jetzt mal Mittag - Mahlzeit!

L.G.

Udi

10.12.2017 14:42 • #207


scallisia
Zitat von frischgeföhnt:
Nein. Es fühlt sich nur so an.
Sechs Monate Trauer sind nicht weg. Heute ist halt nur blöder Tag. Morgen ist es besser.


Leider ist es heute nicht besser. Ich hänge an den 2-3 Jahren, die er sich für die Loslösung von mir genommen hat und jetzt bereits nach 3 Monaten wieder eine Neue hat. Ich bin nicht eifersüchtig, ich verstehe es nur nicht. Es degradiert mich und die Beziehung. Wo ist das nur geblieben? Warum finde ich so gar nicht mehr statt? Warum kann ich das nicht loslassen? Es ist doch so wie es ist! Warum bleibe ich daran so hängen? Ich komme damit überhaupt nicht klar. Es tut so weh!

11.12.2017 08:59 • #208


M
Liebe Scallisia, ich fühle mich sehr angesprochen von Deinem Thema, weil es im Moment meiner Schwester wie Dir geht. Da sie meine Zwillingsschwester ist und wir starke emotionale Verknüpfungen haben, die für Außenstehende nicht nachvollziehbar sind, leide ich mindestens wie sie und damit auch etwas mit Dir.

Ich denke, dass Dilemma besteht in dem Annehmen der Vergangenheit und auch Gegenwart. Es gelingt mir nicht, etwas loszulassen, bevor ich es überhaupt angenommen habe. Leider möchte man da oft den zweiten Schritt vor dem ersten tun. Aber Du musst lernen, dass die Vergangenheit Vergangenheit ist. Du kannst tausend Fragen stellen, keiner wird Dir eine für Dich befreiende Antwort geben können, weil es passiert ist und durch nichts wieder rückgängig zu machen.
Und ich verspreche Dir, die Fragen nach dem Warum werden verblassen. Wenn das passiert, dann hast Du die Situation angenommen und dann kannst Du loslassen.
Ich sehe bei meiner Schwester, dass sie laufend sagt, sie hätte die Situation akzeptiert und damit angenommen. Das hat man aber - glaube ich - erst, wenn man eben aufhört Fragen zu stellen. Und glaub mir, sie stellt mir noch nach einem halben Jahr unentwegt Fragen - und die Geschichte Deiner Trennung ist fast deckungsgleich mit ihrer.

Ich bitte sie dann häufig, sich vorzustellen, dass das Leben ein Fluss ist. Sie steht in diesem Fluss und möchte nicht, dass das Wasser derzeit weiter fliesst, denn sie kann den reißenden Strom, in den sich ihr schöner Lebensfluss verwandelt hat, nicht ertragen. Sie stemmt sich gegen diese Fluten, sie versucht das Wasser mit Händen und Füßen zurückzuhalten, aber das Wasser sucht sich seine Wege und wird immer an ihr vorbeiziehen.
Was ich damit sagen will: es kommt, wie es kommt. Wir können dem Leben tausend Fragen stellen, tausend Zweifel haben, bestimmte Dinge hat man einfach nicht in der Hand und dann muss man das Leben dann fließen lassen und annehmen - sich gegen den Strom zu stellen, ist zermürbend und unbefriedigend und hoffnungslos.

Weißt Du, ich habe mich auch jahrelang nach meiner Scheidung gefragt, warum mein Mann sich so dermaßen schlecht mir gegenüber benommen hat, ich konnte es nicht verstehen und das hat sehr an meinem Selbstbild genagt, ich hatte ihm nichts getan. Auch als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte saßen diese Fragen noch lange in mir.

Und vor gar nicht langer Zeit (ein paar Jahre nach der Scheidung) hat mein ehemaliger Mann mich gefragt, ob wir nicht einmal darüber reden wollen was warum damals passiert ist. Und weißt Du was? Es hat mich absolut nicht mehr interessiert und ich habe mich nur noch einmal über die verlorene Zeit geärgert, die ich damit verschwendet habe, darüber nachzudenken, warum ich nicht mehr stattgefunden habe.

Ich weiß es ist so schwer, das schau auf Dich zu leben, aber Du wirst es schaffen. Was ich an Dir so toll finde, ist (das suche ich leider bei meiner Schwester vergeblich) dass Du Dir selbst helfen willst. Die Idee mit der Familienaufstellung in Deinem anderen Strang ist auch sehr spannend, ich habe das auch schon einmal gemacht und hatte anfangs die gleichen Erfahrungen wie Du. Vielleicht gelingt es mir zeitlich, heute Abend noch etwas dazu zu schreiben, aber diese Verschlimmerung der Gefühle ist normal, da so viel aufgewühlt wird, Dinge die auch viel mit Dir selbst zu tun haben und dann fühlt man sich noch viel verlassener und einsamer und wünscht sich einfach seinen rettenden Anker wieder.
Alls Liebe für Dich!
Miss March

11.12.2017 12:15 • x 4 #209


Kuraina
Zitat von scallisia:
ich verstehe es nur nicht.


Zitat:
[...] Wenn man annehmen kann, dass jeder Mensch seine Umwelt und seine Situation anders wahrnehmen kann als man selber, hören auch die Fragen nach dem warum irgendwann auf.


Diese kleine Weisheit hat mir jemand mitgegeben auf meine Frage nach dem Warum. Auch wenn mein Warum ein anderes ist als deines - wir versuchen, jemanden zu verstehen, der uns an seiner Wahrnehmung nicht mehr teilhaben lässt.

Ich vertrete hier ja eine andere Ansicht als @udi74 - schließlich stehe ich hier in diesem Forum, als die Verlassende. Und mein Ex, der Verlassene, macht einfach weiter, als hätte es mich niemals gegeben.
Ich glaube, hinter deinen Worten steckt noch immer Verbitterung, der Wunsch nach Vergeltung.
Sie soll so leiden, wie ich gelitten habe - und dann?
Auge um Auge, Zahn um Zahn - und am Ende sind wir alle blind. Das bringt doch nichts. Man muss es hinnehmen, dass Menschen Entscheidungen treffen, die sie für richtig halten. Und zwar nicht mit dem Gedanken, wie sie den größtmöglichen Schaden anrichten können, sondern mit dem Gedanken, wie sie selbst den kleinstmöglichen Schaden erleiden.

Liebe scallisia, jeder Tag ist ein Tag für dich. Es fühlt sich vielleicht so an, als würdest du rückwärts gehen, aber jede Schritt - auch ein schlechter - ist ein Schritt weiter, ein Schritt nach vorn.

Die Kernfrage ist - Warum bleibst du daran so hängen?
Kannst du erfassen, weshalb du dich in einem Loch befindest?
Liegt es vielleicht am Wetter, am nahenden Weihnachtsfest, an dem Druck und den Erwartungen, die damit verknüpft sind, die dafür sorgen, dass du dir wieder diese Fragen stellst?

Du sagst, er degradiert dich - aber eigentlich tust doch du selbst mit deinen Gedanken das.

11.12.2017 13:57 • x 3 #210


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