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Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

scallisia
Jetzt im Moment wünsche ich ihn mir einfach nur zurück.

Ich fühle mich gerade so allein, so ersetzt und in Stich gelassen. Ich will das doch nur endlich hinter mir lassen? Wie soll das gehen? Ohne ihn? Oh man, alles quark.

Ich bin so erschöpft.

06.12.2017 13:38 • #136


juliet
auch das ist normal, gehört (leider) dazu ...
und das wird dir vermutlich auch noch häufiger passieren. Es wäre ja auch seltsam, wenn du dich nach dem Mann, mit dem du Kinder gezeugt und lange dein Leben geteilt hast, nicht zurücksehnen würdest.
Trauer, Schmerz, Wut, all das gehört zum verarbeiten wirklich dazu.
lass es zu u geh hindurch- dann hast du die besten Möglichkeiten, es schnell hinter dich zu bringen.

06.12.2017 13:43 • x 1 #137


A


Bin ich schon mitten drin im Loslassen?

x 3


scallisia
@juliet
ich habe gerade mal deinen ganz alten Beitrag von 2003 gelesen? Wie ging es damals für dich weiter? Wann konntest du endgültig loslassen? Es ist mein allererster Liebeskummer überhaupt. Ich habe deshalb auch keine Erfahrungswerte auf die ich zurückgreifen und an den ich mich festhalten kann.

06.12.2017 13:47 • x 1 #138


Playingwithfire
Zitat von scallisia:
Jetzt im Moment wünsche ich ihn mir einfach nur zurück.

Ich fühle mich gerade so allein, so ersetzt und in Stich gelassen. Ich will das doch nur endlich hinter mir lassen? Wie soll das gehen? Ohne ihn? Oh man, alles quark.

Ich bin so erschöpft.


Köpf hoch kleine Scalli
Lass es zu und die Zeit wird auch deine Wunden heilen!
Versuche für dich in solchen Phasen Ablenkungsstrategien zu entwickeln.

06.12.2017 13:47 • #139


juliet
damals, 2003, hatte ich meine erste schmerzhafte Trennung überhaupt... bei der sich ein Mann von mir getrennt hat. Vorher hatte ich mich immer getrennt. Es war eine schlimme Zeit, ich habe sehr gelitten, aber ich bin da sehr intensiv durch den Schmerz hindurchgegangen. Ich habe viel mit Bildern und Meditationen gearbeitet, was mir geholfen hat, loszulassen und kräfte zu generieren. Auch ein Schmerztagebuch hat mir sehr geholfen. Weiterhin habe ich viel Hilfe von meiner Familie in Anspruch genommen, und mich von guten Freunden betüddeln lassen .
bei uns war damals schnell klar, dass ich das gemeinsame Haus behalten würde. Ich musste also erst einmal lernen, alles, was damit zu tun hat, in eigenregie durchzuführen. Dabei habe ich auch Hilfe erbeten und in Anspruch genommen.
nach vier wirklich ganz grausamen Wochen ging es bei mir damals wieder bergauf. Das war deutlich zu spüren. Allerdings hatten wir auch keine Ehe, keine Kinder, und ich muss zugeben, dass es bei uns auch ganz schön gehakt hat, was ich mir auch bewusst gemacht habe.

kopf hoch!
du schaffst das!

06.12.2017 14:06 • #140


scallisia
vielen Dank @juliet für deine Antwort. 4 Wochen ist aber zügig. Ich krebse hier schon seit über einem halben Jahr rum. Und das, obwohl ich doch selbst nicht mehr glücklich war. Ich verstehe einfach nicht, warum ich nicht loslassen kann. Ich will nicht mehr. Ich will nicht mehr weinen, ich will nicht mehr wütend sein, ich will nicht mehr an ihn denken, ich will diesen Schmerz nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr.
Ich hänge irgendwie an den 2-3 Jahren, die er sich während der Beziehung genommen hat, um sich von mir zu lösen und jetzt einfach seinen Neuanfang starten kann. Ich verstehe das einfach nicht und es tut so weh!

06.12.2017 14:59 • x 2 #141


juliet
du kannst aber das eine mit dem anderen auch nicht vergleichen!
wie gesagt, ich war ja nicht annähernd so lange mit dem mann zusammen wie du mit deinem.

Du hast dir ja die Antwort selbst gegeben: dein Mann hat 2-3 Jahre gebraucht, um sich innerlich soweit auf Abstand zu bringen, bis er soweit war, dich und die Familie zu verlassen. Nimm dir ein jahr zur verarbeitung. Und arbeite in diesem jahr ganz strukturiert daran.
und wenn es länger dauert, dauert es länger! Sei dir gewiss, dass du immer wieder Rückfälle haben wirst. Die gehören auch zum Verarbeitungsprozess dazu.
es ist ganz normal, was du durchmachst. Du bist auf einem guten Weg.
es wird besser, jeden Tag ein bisschen, auch wenn du das vielleicht nicht jeden Tag spürst

06.12.2017 18:36 • x 1 #142


scallisia
Ich bin sooo wütend! Du alte Ar...krampe! Das habe ich nicht verdient, dass du mich einfach so mit aller Verantwortung sitzen lässt. Du machst einfach so weiter, ja? Gut! Mach das! Aber auch du wirst irgendwann sehen, dass das auch nicht das Wahre ist. Denn DU bist das Problem. Ich war es nie! Ich war es dir nur nicht wert zu kämpfen. Unsere Familie war dir ein Kampf einfach nicht wert. Das macht mich stinkesauer! Ich könnte kotzen!

07.12.2017 08:44 • x 2 #143


Sunna
Zitat von scallisia:
Ich bin sooo wütend! Du alte Ar...krampe! Das habe ich nicht verdient, dass du mich einfach so mit aller Verantwortung sitzen lässt. Du machst einfach so weiter, ja? Gut! Mach das! Aber auch du wirst irgendwann sehen, dass das auch nicht das Wahre ist. Denn DU bist das Problem. Ich war es nie! Ich war es dir nur nicht wert zu kämpfen. Unsere Familie war dir ein Kampf einfach nicht wert. Das macht mich stinkesauer! Ich könnte kotzen!


Jawoll! Danke! Genau soooo geht's mir auch gerade. Traurige Tochter, Schulalltag, hypersensibler Hund aus dem Tierschutz, gemeinsam angeschafft etc. und er macht sich's schön mit seiner Neuen. Ich kotze!

07.12.2017 09:06 • x 1 #144


scallisia
Ich bin wütend darüber, dass er mich schon während der Beziehung allein mit allem gelassen hat. Er hat mich all die Jahre eigentlich überhaupt nicht gesehen. War nur mit sich beschäftigt und wehe, ich hatte mal meine Aufmerksamkeit nicht auf ihn gerichtet! Ich bin doch hier völlig überflüssig, Ich werde hier als Ehemann gar nicht wahrgenommen. In den letzten Monaten war es tatsächlich so, das muss ich zugeben. Er hat sich aber auch aus allem immer rausgezogen und selbst nichts unternommen, dass sich das ändert. Stinkesauer bin ich darüber! Zu Freunden sagte er: Ob ich mir mir nun eine Kugel in den Kopf jage oder.... Merkt eh keiner! Zu mir meinte er mal, dass er sich aufhängen würde, wenn ich nochmal schwanger werde! Hallo? Was habe ich denn bitte da übersehen? Wo war ich da? Was für ein A.r.s.c.h! Und so einem trauere ich hinterher? Geht´s eigentlich noch? Soll sich doch seine Neue mit diesem Seelenkrüppel rumschlagen. Er wälst jegliche Verantwortung - egal in welchem Bereich - von sich ab. Das schlimmste aber ist, dass mich diese Erkenntnis so derartig wütend auf MICH SELBST macht! Ich könnte mich verprügeln dafür, dass ich das so lange mitgemacht habe. Dass ich mich für ihn so klein gemacht habe und dafür, dass ich immer noch irgendwie an ihm hänge, obwohl er eine totale D....sau ist. Ich führe das jetzt nicht weiter aus. Kommen keine schönen Wörter bei rum... Boah!

07.12.2017 09:08 • x 2 #145


scallisia
@Sunna
Das ist es ja eben auch, was mich so derartig wütend macht. Es geht nicht nur um uns als Paar, sondern auch um unsere Kinder, die Familie. Auch die wurde übersehen. Es wurde für die Kinder nichts mehr gemacht. Auch hier herrschte strikte Motivationslosigkeit. Mein 13jähriger Sohn dreht bei jeder Kleinigkeit durch und ist davon überzeugt, dass sein Vater ihn hasst (das tut richtig weh), meine 6jährige Tochter nässt nachts wieder ein und lässt mich bei er Kindergartenübergabe nicht mehr los und weint.
Und jetzt kommt er um die Ecke und will das Wechselmodell, damit er ins Haus kann. Im Ernst jetzt! Er hat sich die letzten Jahre nicht wirklich im die Kinder gekümmert. Kam er Nachmittags nach Hause, ging es gleich auf die Couch. Er hätte sich ja mit den beiden auch mal beschäftigen können. Mein Sohn zB bastelt an einem Modell des Millenium Falcon. Nicht der Vater bastelt mit, sondern ICH! Aber natürlich verlangt auch meine Tochter höchste Aufmerksamkeit. Diese wurde auch auf mir abgeladen. Abends wollte sie nur mit mir kuscheln. Habe ich dann gesagt: Kuschel doch mit Papa., kam ein ich will aber mit dir kuscheln. Hallo? Das kommt doch nicht von ungefähr? Was stimmt da nicht? Ich ziehe mir die Schuhe der Schuld an dem Beziehungsdesaster nicht mehr an. Sicherlich, von mir kam in den letzten 3 Monaten auch rein gar nichts mehr. Von 6leben ganz zu schweigen. Das lag schon länger brach. Aber ich konnte auch einfach nicht mehr. Hatte in ihn einfach keine Unterstützung. Nur Vorwürfe. Nicht mal ein wie geht es dir eigentlich? Er wusste, dass ich mit den beiden Jobs, den Kindern, Haushalt und Hund und letztlich auch mein Bemühen um sein Seelenheil völlig überfordert war und hat es trotzdem nicht für nötig erachtet, sich etwas zurückzunehmen und mich zu unterstützen. Eine Kleinigkeit verdeutlicht dieses Verhalten auch: Wenn ich mich am Wochenende mal mittags auf der Couch ausruhen wollte und ihn bat, sich in der Zeit mal um die Belange der Kinder zu kümmern, wenn was ist, hat er sich einfach auch hingelegt und ist natürlich vor mir eingeschlafen... Wie gesagt, eine Kleinigkeit, aber ich hätte diese Pausen sooo dringend benötigt! Das gab es einfach nicht. Man!

07.12.2017 09:17 • x 4 #146


S
Nicht zu vergessen, durfte mich auch um die Schwiegereltern kümmern. Als er dann seine Neue klar gemacht hatte, kam noch der tolle Satz: mit dir ist ja nichts los. Du machts nicht für unsere Beziehung

07.12.2017 09:30 • #147


scallisia
Hahaha! Sorry, aber das kam auch von dem Vater der Kinder. Ich hätte ja zuletzt genauso wenig in die Beziehung investiert wie er. Ja, ZULETZT! Gut erkannt. Es gab aber auch nichts mehr zu investieren. Es kam ja nichts zurück. Also bitte! Schwachkopf!

07.12.2017 09:44 • x 1 #148


Kuraina
Lass doch diese 3 Monate mal raus. Er hat sich jahrelang nicht interessiert - deine Reaktion war doch nur eine logische Schlussfolgerung. Aktion - Reaktion. Das darfst du dir nicht vorwerfen. Du hast viele, viele Jahre lang 200% gegeben und dann, 3 Monate, in denen er schon nur noch physisch anwesend war, mal nur noch 150% (seinen Anteil an einer Beziehung und Kinderbetreuung hast du ja weiterhin übernommen) - und nebenher noch all die Vorwürfe und die Lieblosigkeit geschluckt.
Das Einzige, was du dir vorwerfen solltest, ist, zu wenig für dich selbst getan zu haben.

Was vermisst du wirklich? Ihn ja wohl ganz sicher nicht.
Vermisst du die Gewohnheit? Vermisst du das Gefühl von Sicherheit, die Illusion von Unterstützung? Welche Ängste löst die Trennung in dir aus?
Du hast dich viele Jahre selbst belogen, bewusst oder unbewusst, und plötzlich bricht dieses Gerüst zusammen und was bleibt, sind *beep*, kalte Tatsachen.
Vielleicht hilft dir die Idee, dir zu überlegen, wofür dein Ex ein Katalysator ist, was die Ursachen sind. Auf dich selbst zu schauen.
@Kerstin_2016 hat da vor ein paar tagen etwas ganz tolles in den 'Wie geht es dir gerade'-Thread geschrieben, vielleicht kannst du damit ja auch etwas anfangen, falls du es nicht schon gelesen hast.

Ich habe das Gefühl, du erwartest viel zu viel von dir selbst.
20 Jahre sind eine lange Zeit und du machst dir selbst Vorwürfe, dass du diese lange Zeit in 6 Monaten noch nicht verarbeitet hast.
Selbst unter einfacheren Bedingungen sind 6 Monate kein Zeitraum, in dem alles verarbeitet ist.
Und du musst dich nicht nur um dich, sondern auch um deine Kinder kümmern.
Du stemmst seit Jahren diese Aufgaben, aber jetzt machst du dir Vorwürfe, weil du stauchelst.
Du machst dir Vorwürfe, weil du geliebt hast.

Wenn ich deine Zeilen lese, bekomme ich den Eindruck einer tollen Mutter, die mit vollem Herzen lebt und liebt.
Es gibt keinen Grund, dich selbst kleinzureden.

07.12.2017 09:58 • x 5 #149


Sunna
Zitat von scallisia:
@Sunna
Das ist es ja eben auch, was mich so derartig wütend macht. Es geht nicht nur um uns als Paar, sondern auch um unsere Kinder, die Familie.


Ich finde mich in Deinen Worten, Deiner Situation zu 90% wieder - bei uns war es statt der Couch sein Sessel und sein Handy. Er hatte soviel mehr Zeit als ich, für sich und trotzdem kam nicht viel produktives dabei rum - ach halt, ja doch! Ich vergaß - der Sessel als Wiege zum schmieden seines Masterplans, inklusive Ersatzteilgewinnung. Still und leise. Und feige. Sehr.

07.12.2017 10:31 • x 1 #150


A


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