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Bin ich nur gut für sein Ego und wenn es ihm schlecht?

Heffalump
Zitat von Gonzolein1:
Schnerzhafte Erkenntnis, aber nicht neu.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Deine Hoffnung ist überdimensioniert - für deinen Erwählten. Dat wird nix, außer du zwingst den Rhein rückwärts zu fließen

06.08.2024 07:36 • x 1 #136


G
Zitat von Arnika:
Glaubst du, wenn du nur lang genug nett bist, fällt es ihm eines Tages wie Schuppen von den Augen, dass du die Eine für ihn bist?

Offensichtlich habe ich mich dieser Hoffnung bis gestern immer noch hingegeben.
Traurig aber wahr.

06.08.2024 07:37 • x 1 #137


A


Bin ich nur gut für sein Ego und wenn es ihm schlecht?

x 3


G
Zitat von Heffalump:
Deine Hoffnung ist überdimensioniert - für deinen Erwählten. Dat wird nix, außer du zwingst den Rhein rückwärts zu fließen

Ich weiß….. sorry ich bin gerade sehr sehr traurig….. aber ich werde auch das überleben.

06.08.2024 07:39 • x 1 #138


Heffalump
Zitat von Gonzolein1:
Traurig aber wahr.

Schau

Die Energie, die du dafür aufwendest, ihn, der dich nicht will, zu erobern, an jemanden zu verbrauchen, der dich will, mehr als er je könnte, das wäre doch das i-Tüpfelchen. Du hast, wie wir alle nur ein Leben. Das sollte dann doch mehr voll Erfolgen sein, statt verschwendeter Zeit für Luftpumpen

06.08.2024 07:45 • x 1 #139


G
Zitat von Heffalump:
Schau Die Energie, die du dafür aufwendest, ihn, der dich nicht will, zu erobern, an jemanden zu verbrauchen, der dich will, mehr als er je könnte, ...

Mich will aber keiner.
Kein Witz.

Wahrscheinlich investiere ich deswegen so viel in ihn, weil er mir gefällt und mir das Gefühl gibt, etwas besonderes zu sein.

Ach sch …..
Ich weiß es ja vom Kopf her alles besser und habe meine komplette Kindheit etc aufgearbeitet und und und und trotzdem……. Es ist immer das gleiche Muster.

Wer mir gefällt, der will mich nicht. Und das kommt sehr sehr selten vor, dass mir ein Mann so gefällt.

Egal, ich muss die bittere Pille der Erkenntnis schlucken, auch wenn ich wieder monatelang versucht habe, es mir schön zu reden…… und mich an jeder Freundlichkeit hochgezogen habe, so nach dem Motto….. er hat seine „Liebe“ zu mir doch noch entdeckt…..

Absolut beschämend für mich……

06.08.2024 07:53 • x 1 #140


Heffalump
Zitat von Gonzolein1:
Absolut beschämend für mich

nicht dich kleiner machen. Du kannst ja nicht für, das er zu blind ist.
Nur

Zitat von Gonzolein1:
monatelang

versuchen, dich wie ne Schale lecker Obst anzubieten, würde ich auf wenige Tage versuchen zu reduzieren. Entweder er will oder er will nicht. Da hilft all das Hoffen und Sehnen nix, macht dich auf Dauer nur kaputt

06.08.2024 07:57 • x 1 #141


FrauDrachin
@Gonzolein1 , du hattest dir vorgenommen, die Krankenhausgeschichte nochmal anzusprechen. Wie ist das gelaufen?

06.08.2024 08:00 • x 1 #142


A
Zitat von Gonzolein1:
Wer mir gefällt, der will mich nicht. Und das kommt sehr sehr selten vor, dass mir ein Mann so gefällt.

Könnt auch umgekehrt sein. Dir gefallen nur die, die dich nicht wollen. Auch eine Form von Bindungsangst.

06.08.2024 09:10 • x 1 #143


M
Zitat von Gonzolein1:
Offensichtlich habe ich mich dieser Hoffnung bis gestern immer noch hingegeben.
Traurig aber wahr.

Diese Haltung kenne ich gut. Sie steht immer für Angst vor dem Partner. Denn man macht sich selbst damit zum Spielball, obwohl man das eigentlich nicht will. Denn wer ist schon gerne der Spielball? Ein beschiss enes Gefühl und doch verhält man sich danach, weil man es so verinnerlicht hat.

Der Mechanismus geht so. Ich werde die Partnerin für Dich, die Du immer halben wolltest. Ich bin liebevoll, friedliebend und schätze ein harmonisches Miteinander und das honoriest Du dann bitte, indem Du mich zu Deiner Königin machst. Du gibst vermeintlich etwas, also Deine Liebe und stellst damit aber gleichzeitig Forderungen nach Beachtung und Bestätigung. Und der Handel funktioniert nicht. Er funktioniert nie, weil Dein Partner unbewusst sehr wohl wahrnimmt, dass Dir Selbstbestimmtheit und Selbstsicherheit und Eigenliebe fehlen. Er fühlt sich dann als eine Art Auftragserfüller. Das nimmt er bewusst vielleicht gar nicht wahr, aber unbewusst durchaus. Er merkt, dass Du unehrlich bist und taktisch vorgehst.

Du hast schlicht und einfach Bindungsängste, wenn Du sagst, die die ich will, die wollen mich nicht, aber die mich wollen, die will ich nicht.

Ich habe das bei mir irgendwann festgestellt, denn kaum ging es mit dem Interesse an Jungs los, zeigte sich das immer wieder.
Zeigte mir einer Interesse, fühlte ich mich kurzzeitig froh und vor allem geschmeichelt, aber das hielt nicht lange und er wurde mir langweilig und ich begann, ihn abzulehnen. Die meisten spürten das irgendwann und verschwanden.

Auf der anderen Seite verliebte ich mich heftig in Jungs, die ich dann glorifizierte. Besonders Gerhard hatte es mir angetan. Damals war ich 16. Er war groß, schlank (das waren damals alle) und gescheit und er hatte einige Talente, die ich nicht hatte. Er konnte gut singen, mindestens ein Instrument spielen und er spielte sogar in einer Band mit. Meine Bewunderung für ihn war grenzenlos. Er erschien mir so nett, so freundlich und dann kamen obendrein noch seine Talente. Ich erfuhr, dass er ein Einserkandidat in der Schule war. Dafür bewunderte ich ihn dann noch mehr.
Ach, wäre es schön, wenn ich mit ihm zusammen sein könnte! Ich verzehrte mich nach ihm und wenn ich ihn sah, klopfte mein Herz zum Zerspringen. Ich interpretierte jeden Gruß, jedes Lächeln von ihm und erörterte das alles mit meiner Freundin, durch die ich diesen wundervollen jungen Mann erst kennengelernt hatte.

Was ich nicht wahrhaben wollte, war, dass er eigentlich kein näheres Interesse an mir zeigte. Ich war halt mit der Gina zusammen und ab und an kamen wir sogar bei ihm vorbei und er spielte uns was auf dem Klavier vor. Aber ein junger Mann, der an mir interessiert gewesen wäre, hätte sich ganz anders verhalten. Jung und dumm wie ich war, kapierte ich es erst Jahre später, dass sich viel Interesse beim Gegenüber zeigt, aber genauso gut Gleichgültigkeit.

Er war zwei Jahre älter als ich und selbstverständlich bekam er mit seinem Einserabitur sofort einen Studienplatz für Medizin. Er verschwand und ich dachte weniger an ihn. Ich sah ihn erst ca. 20 Jahre später auf dem 40. Geburtstag von Gina, die alle Menschen eingeladen hatte, die in ihrem Leben mal eine besondere Rolle gespielt hatten. Und da war er dabei, weil sie später mit ihm zusammen kam.
Ich war gespannt wie er auf mich wirken würde. Keine Ahnung, ob er mich überhaupt erkannt hatte, denn ich suchte keinen Kontakt. Denn ich war enttäuscht. Was war aus dem strahlenden jungen Mann von einst geworden? Ein leicht übergewichtiger, langweilig wirkender, gesetzter Mann, der keinen sehr glücklichen oder fröhlichen Eindruck machte. Völlig reizlos.

Es gab noch andere, bei denen es genauso war. Ich kannte nur die beiden Pole zwischen Ablehnung derjenigen, die was von mir wollten und verzehrender Sehnsucht nach Unerreichbaren, die natürlich allesamit viel besser als ich waren. Aber diese Besseren warfen leider kein Auge auf mich.
Es dauerte eigentlich Jahrzehnte, bis ich mir klar wurde, wie ich vorging. Dennoch heiratete ich irgendwann, stand aber nicht so richtig dahinter.

Dahinter stecken Bindungsängste, die sich in vermeidenden Strategien zeigten. Desinteresse, Abwertung, mangelnder Zeit für den Partner (obwohl ich Zeit im Überfluss gehabt hätte), die Verweigerung, dem Partner Aufmerksamkeit zu schenken und zuzuhören. Stattdessen rannte ich lieber hierhin und dorthin, um der gefühlte Enge zu entfliehen.
Mein Mann hielt es nur mit mir aus, weil er ähnlich tickte, sich aber besser kannte. Er ließ mich sozusagen an der langen Leine laufen und lebte damit, dass ich ein Unruheherd war.

Die Begeisterung für manche Männer blieb nicht aus, aber es waren meist solche, die sowieso kein Interesse an mir hatten. Klar, Jemand, der erreihbar gewesen wäre, juckte mich doch nicht. Das wäre ja zu einfach gewesen.

Jahre später hielt ich Rückschau auf mein Leben, bedingt durch eine Krise. Wir tun das nur in Krisensituationen und manches fiel mir wie Schuppen von den Augen. Wie rücksichtslos ich oft vorgegangen war, wie gefühllos, aber auch wie egoistisch und wollend ich sein konnte. Keine schönen Eigenschaften, sondern solche, die man bei anderen ablehnt.

Diese Selbsterkenntnis war der Schlüssel zu mehr Erkenntnis, die aber auch verdammt weh tat und auch zu mehr Rücksichtnahme. So konnte ich nicht weiter vorgehen, entweder gescheit oder gar nicht. Und das betraf meine Ehe. Wolle ich so weiter machen, weiterhin rigoros mein Ding durchzuziehen? War das fair? Nein, war es nicht, es war genau das Gegenteil.
Entweder ich bin verheiratet und verhalte mich dann auch so oder ich lass es bleiben, aber dieses Durchlavieren ging nicht mehr.

Ich traf eine Entscheidung, die eigentlich leicht war. Ich gab die Ehe nicht auf, die zahlreiche Phasen durchgehalten hatte und wurde zu einer besseren Partnerin, die nicht mehr nur sich sieht und ihre Wünsche und Begierden. Eine, die zwar nach wie vor etwas will, aber auch bereit ist, dafür etwas zu geben. Unser Miteinander verbesserte sich und der Zusammenhalt auch.
Durchgängig gelingt es mir nicht, aber im Großen und Ganzen betrachtet durchaus schon. Eine Beziehung braucht Pflege, Aufmerksamkeit und auch Beobachtung der eigenen Person. Was gebe ich und was bekomme ich? Wenn das in der Waage ist, fühlen sich beide wohl. Geht aber auch nur, wenn Liebe da ist.

Aber das Taktieren hintenrum bringt nie was, Ich verhalte mich so, wie Du mich vermeintlich haben willst und dafür lieferst Du dann. Das ist eigentlich schäbig und verlogen. Oder siehst Du das anders? Es ist Manipulation, um eigene Wünsche zu erfüllen. Gut, dass das Leben so etwas meistens bestraft, denn sonst lernt der Mensch ja nichts.

Du kannst auf dem Weg der Selbsterkenntnis bleiben. Das solltest Du sogar, denn nur wer sich besser kennenlernt, der sieht auch die Fallstricke besser.

Bindungsängste sind fies, denn sie sind tief verankert. Irgendwann hat der junge Mensch erfahren, dass Bindungen problematisch sind, nicht beständig sind und keine innere Sicherheit geben. Das äußert sich im Erwachsenenleben dann in der Vermeidung von Bindungen oder aber in der Sehnsucht nach unerreichbaren Personen, die man innerlich glorifiziert. Wahrscheinlch in der Hoffnung, dass dann ein wenig Glanz auf uns selbst fallen wird.
Man kann das nicht ablegen wie einen alten Mantel, aber man kann damit umgehen, fairer sein und nicht in der kindlichen Haltung stecken bleiben, ich bin jetzt mal ganz lieb, das siehst Du doch und dann bist Du auch gaaaanz lieb zu mir, damit ich mich endlich mal gut fühlen kann.
Das ist eine Instrumentalisierung des Partners, der dafür sorgen soll, damit wir uns gut und sicher fühlen, beständig geliebt und geschätzt.

Fange bei Dir an und werde zu dem liebenswerten Menschen, der Du eigentlich bist. Verstelle Dich nicht (mehr), sei authentisch, aber auch versöhnlich zu Dir selbst. Und dann findest Du auch einen Partner, mit dem es klappen kann.
Wenn du die Bindungänste weiterhin ihr Werk tun lässt, werden sie Dir alles kaputt machen.

.

06.08.2024 10:36 • x 4 #144


M
Zitat von Gonzolein1:
Absolut beschämend für mich……

Ja, das ist so. Aber es ist wirklich super, dass Du das jetzt erkennst. Du musst aber auch ein wenig Verständnis für Dich haben, denn Du hast es Dir nicht ausgesucht. Andere haben etwas in Dir kaputt gemacht. Nicht böswillig, aber eben doch. Meistens waren es die Eltern und einer der Elternteile. Bei mir war es meine Hauptbezugsperson und das war meine Mutter.
Sie wollte das Beste, aber sie wollte dafür auch was. Das beste Kind, das keine Probleme machte und pflegeleicht war und so, wie sie es haben wollte. Und ich lieferte und wurde (meistens) zu diesem Kind. Anpassung war meine Strategie. Andere wählen die Rebellion, aber das passte nicht zu mir. Dafür war ich viel zu ängstlich.

Aber ich fühlte mich unbewusst oft instrumentalisiert, so als ob ich nicht ich sein dürfte. Ich musste besser sein und mich so verhalten, damit ich ihr gefiel. Das gelang mir durchaus nicht immer und dann blieb die Rückerstattung aus. Anstatt Lob und Bestätigung gab es Kritik und Vorwürfe.
Und manchmal eben doch Liebe. Aber Liebe bedeutete auch, dass ich Leistung erbringen musste. Ein gutes, braves Kind zu sein, ist eine Leistung. Gutes Benehmen ist eine Leistung und das hatte sie mir beigebracht. Heute bin ich für manches sogar dankbar, auch wenn es manchmal eine Dressur war. Eine gute Schülerin zu sein, ist eine Leistung (die mir allerdings ziemlich leicht fiel).
Liebe gegen Leistung - kommt Dir vielleicht bekannt vor?

Im Grund genommen verhältst Du Dich wie das Kind von damals, dass so gerne glücklich gewesen wäre. Das ist beschämend. Aber Selbstverurteilung bringt Dich auch nicht weiter. Du bist doch im Grund genommen ein liebenswerter und liebevoller Mensch, aber diese Liebe und dieses Verständnis darfst Du auch Dir selbst zukommen lassen.
Ja, Erkenntnis ist eine bittere Pille, aber daraus kann auch etwas wachsen.
Du darst Dich selbst lieb haben, Du darfst Verständnis für Dich haben und auch Mitgefühl. Das wäre mal eine schöne Aufgabe für Dich. Nicht Jemandem Deine Liebe vor die Füße zu werfen, der sie gar nicht will und nichts damit anfangen kann, sondern gut zu Dir selbst zu sein.

Ich habe ein Buch daheim liegen, das ich demnächst lesen werde: Das Kind in Dir muss Heimat finden von Stefanie Stahl. Ich finde den Titel so schön, denn er beinhaltet so viel. Liebe zu sich selbst, aber auch Verständnis und Geborgenheit. Gib dem Kind in Dir eine Heimat, indem Du es wahrnimmst und es wird Dir besser gehen. Vor allem mit Dir selbst und das strahlt dann auch auf Deine Umwelt aus.

06.08.2024 10:51 • x 1 #145


G
Zitat von FrauDrachin:
@Gonzolein1 , du hattest dir vorgenommen, die Krankenhausgeschichte nochmal anzusprechen. Wie ist das gelaufen?

Er meinte, er sei abgeschreckt gewesen, von meiner harten Reaktion. Ansonsten sagte er, es ist alles gut, wir haben darüber gesprochen.

06.08.2024 14:48 • #146


G
Zitat von Margerite:
Im Grund genommen verhältst Du Dich wie das Kind von damals, dass so gerne glücklich gewesen wäre. Das ist beschämend. Aber Selbstverurteilung bringt Dich auch nicht weiter. Du bist doch im Grund genommen ein liebenswerter und liebevoller Mensch, aber diese Liebe und dieses Verständnis darfst Du auch Dir selbst zukommen lassen.

Ja, das habe ich auch schon erkannt.y

Das Buch von Stefanie Stahl habe ich auch und sogar mehrfach gelesen…
Der Kopf ist auch ganz realistisch bei mir, aber trotzdem fühle ich anders.

06.08.2024 14:50 • #147


G
Zitat von Margerite:
Wenn du die Bindungänste weiterhin ihr Werk tun lässt, werden sie Dir alles kaputt machen.

Danke für deine großartigen Beitrag.

Ich habe auch den Verdacht, dass ICH Bindungsängstw habe… auf jeden Fall massive Verlustängste und trotz jahrelanger Arbeit an mir selbst tappe ich immer wieder in die gleiche Falle.

Ich könnte heulen, aber in mir ist nur ein großer harter Fels auf der Seele. Nicht mal weinen kann ich.

06.08.2024 14:54 • #148


G
Zitat von Heffalump:
nicht dich kleiner machen. Du kannst ja nicht für, das er zu blind ist. Nur versuchen, dich wie ne Schale lecker Obst anzubieten, würde ich auf ...

Ja…. Danke dir.

06.08.2024 14:55 • #149


G
Danke euch allen, ich muss das erstmal setzen lassen und berichte weiter.

06.08.2024 14:55 • x 2 #150


A


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