Bin ich nur dein Notnagel ?

Und immer noch hadere ich mit deinem Buch.
Ein Buch mit all unseren Geschichten, Fotos und Erlebten.
Es war das wundervollste Geschenk, was ich je bekommen haben.
Aber was mache ich damit?

Es tut weh, alle paar Wochen stolpere ich wieder über dieses Buch.
Ich frage mich was passiert ist, dass ich dir plötzlich vollkommen egal war.
Seit unserer ersten Trennung vor einem Jahr liegt es vergraben.
Ich wollte und konnte es nicht wegschmeißen. Ich war sicher, irgendwann werde ich über dich hinweg sein und das Buch und auch dich in guter Erinnerung halten.

Doch mit dem, was in der Zwischenzeit alles passiert ist... ich weiß nicht, ob ich das noch kann.
Ich wünschte, es wäre alles im Guten auseinander gegangen. Aber unter diesen Umständen?
So wie du mich zuletzt behandelt hast?

Manchmal denke ich Ab in den Müll damit, aber du hast dir soviel Mühe damit gegeben, fast 1 Jahr dran gearbeitet...
Ich kann es nicht tun. Vielleicht sollte ich es dir schicken, vielleicht sollte ich es behalten und sehe ich das Buch auch irgendwann in einen anderen Licht. Zur Zeit schmerzt es einfach so sehr, dass ich den Raum nicht einmal betreten kann ohne an das Buch zu denken.

Worauf warte ich eigentlich... eine Entschuldigung? Einsicht?
Das wird nicht passieren, dass hast du wieder deutlich unter Beweis gestellt.

Dein Kartenhaus ist schon längst in sich zusammengefallen und du hast nicht mal den Anstand es wegzuräumen.
Du legst einen Teppich drüber und behauptest ...ich weiß gar nicht mehr genau, was alles vorgefallen ist.
Ich weiß es leider noch sehr genau...jede Lüge, jede Respektlosigkeit, jede Demütigung.

Trotz allem bin ich damit nicht hausieren gegangen. Habe vieles gar nicht erzählt... zum Einen, weil es niemanden was angeht... zum Anderen, weil es mir selbst zu peinlich war den Menschen zu erzählen, wie ich mich zum blinden Idioten gemacht habe.
Aber du konntest es nicht lassen...
Mal war ich der Stalker, der das Beziehungsende nicht akzeptiert... Mal war ich der Typ, der euch hängen gelassen hat...
Mal hast du den Typen erst nach unserer Beziehung kennengelernt... Mal war er schon während unserer Beziehung Thema.
Dass das alles nicht zusammenpasst, fällt auch den letzten Idioten auf.
Jetzt willst du es mit ...eigentlich weiß ich gar nicht mehr genau, was vorgefallen ist vertuschen?
Du bist ziemlich naiv, wenn du denkst, dass das bei den Leuten zieht.
Mittlerweile ist auch dem letzten klar, dass du denen die ganze Zeit über nur Bockmisst erzählt hast.

Trotz der Freude, dass die Leute mittlerweile erkennen, was du für eine Person bist, schmerzt der Gedanke, dass du deinen Sohn wahrscheinlich ähnliche Geschichten über mich auftischst.

Ich hoffe, wir werden endlich BEIDE unseren Frieden finden.
Es war deine Entscheidung, ich muss sie akzeptieren...
Aber wenn es deine Entscheidung war, warum machst du weiter?
Warum lässt du es nicht ruhen?
Ich verstehe nicht, warum ich immer noch ein Thema für dich bin?
Du hast doch, was du wolltest... Du hast deinen Neuen und ich bin aus dem Weg.
Ist es bald wieder soweit? ..Ein paar Monate sind schon vergangen und dann stehst du wieder weinend vor meiner Tür?
Wie Weihnachten? Wie bei deinem Geburtstag?
Bitte erspare uns das...
Ich denke du brauchst Hilfe und das meine ich nicht aus Boshaftigkeit, sondern das glaube ich wirklich.

Zitat von Sorgild:

ich hoffe es ist ok, wenn ich mich mal wieder melde.

Klar, bin immer froh, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist mit solchen Gedanken.

Zitat von Sorgild:

Ja ich wünsche mir auch, dass mein Ex mit seiner Next ordentlich auf die Nase fällt und mit dieser Erfahrung den Boden wischen kann.

Und ich denke, insgeheime wünscht sich das doch der Großteil der Verlassenden.
Ich bin nicht stolz auf die Gedanken, aber es ist nun das, was ich fühle.

Zitat von Sorgild:

Aber irgendwo ganz tief in mir weiß ich auch, dass es diesen Ausgleich nicht auf diesem Weg geben kann.

Das ist der entscheidende Punkt. Man ist so darauf konzentriert den Menschen scheitern zu sehen, obwohl man dadurch das Thema nur noch präsenter im Kopf macht. Dabei wollte man doch abschließen.
Doch irgendwie macht es die Situation doch erträglicher. Erträglicher als das Kopfkino.
Ich war im Glauben ihr geht es gut und sie ist glücklich...während ich leide.
Das bei ihr alles nach hinten losgeht hilft mir... so banal das auch klingen mag.
Denn ich greife nicht ein, sondern lasse sie fallen. Es gibt mir das Gefühl, meine Gefühle langsam unter Kontrolle zu haben. Das Gefühl nicht der Verlierer in der Situation zu sein.

Zitat von Sense:

Weiß nicht ob das Gefühl verlassen worden für ne Niete wirklich besser ist als verlassen worden für nen Hauptgewinn.

Da stimme ich dir zu, das ist eine schwierige Frage.
Denn noch stellt man sich die Frage:
-Sie ist mit jemanden zusammen, der eine absolute Niete ist... trotzdem bevorzugt sie ihn vor einen selbst.... welchen Stellenwert habe dann ich?
Wenn man die Wahl hat zwischen einen Porsche, einen Trabi, und einen Fahrrad... Weder ich noch er der Porsche ist...heißt es doch wohl; Ich bin das Fahrrad.

Zitat von Sense:

Zum Anderen, ich hab die Person geliebt und ihr immer nur das Beste gewünscht (also mich )

An diesem Punkt war ich schon einmal.
Ein knappes halbes Jahr nach unserer ersten Trennung war ich bereit ihr alles Gute zu wünschen.
Aber sie kam wieder an, wollte mich zurück und als sie mich hatte, wurde ich wieder abserviert...für den selben Mann.
Nochmal ein knappes halbes Jahr später kommt sie wieder an, redet wieder über einen Neuanfang und die große Liebe... und als ich anfing ihr glauben zu wollen, wurde ich wieder abserviert. Wieder für den gleichen Mann.
Ich glaube nicht, dass ich irgendwann dazu in der Lage sein werde ihr alles Gute zu wünschen. Auch wenn ich wünschte, dass ich es könnte.

Zitat von Tiefes Meer:

Ach Menno. Ich kenne diese dunklen Gedanken, die Du da äußerst , nur allzu gut. Gesund sind solche Bilder allerdings nicht. Und vermutlich auch nicht real.

Aber du verstehst, was ich damit aussagen wollte.
Wenn ich so auf das letzte Jahr On/Off zurückschaue fühle ich mich aber genau so.
Wie ein Fahrrad, was man aus der Garage holt, wenn das Auto nicht anspringt.
Und ich schäme mich dafür, das Fahrrad gewesen zu sein. Dabei hätte ich einfach nur sagen müssen Dann geh doch zu Fuß!

Diese ganzen Gedanken, die ich mir mache haben viel mit mein Ego zu tun.
Es gehören immer 2 dazu. Der, der es macht und der, der es mit sich machen lässt.
Deswegen bin ich auch voller Wut und fühle mich gedemütigt.
Ich habe mich selbst zum Fahrrad gemacht und es ist kein Wunder, dass sie dadurch jeglichen Respekt vor mir verloren hat.

Zitat von Tiefes Meer:

Denkst Du ernsthaft, wenn Du Dich anders verhalten hättest, wäre sie jetzt bei Dir ?

Das nicht, aber es wäre nicht soweit gekommen und ich wäre von meinen Gefühlen her weiter.

Zitat von Tiefes Meer:

Vielleicht, wenn Du andersherum entschieden hättest, würdest Du jetzt festhängen in einer anderen Schleife. Wo Du ständig drüber nachdenkst, ob es womöglich nicht doch geklappt hätte, wenn Du Dich nur getraut hättest , Dich nochmal drauf einzulassen.

Da hast du selbstverständlich recht. Den Rückfall bzw. der Versuch im Sommer hätte ich mir noch verziehen... Das ich noch einmal über Weihnachten auf sie reingefallen bin nicht...
Ich wusste, dass es falsch war. Der Kontakt, das Treffen, der Kuss, S.... Eine 3te Chance sollte es nicht geben. Trotzdem habe ich meine Prinzipien über Board geworfen.
Es war als würde ich wie ein Zuschauer daneben stehen und zuschauen, wie ich in mein Unglück renne.

Weißt du, manchmal schäme ich mich einfach für die Gedanken, die ich habe.
Ich freue mich über deinen Absturz und gleichzeitig quält mich das schlechte Gewissen...
Du warst 5 Jahre meine große Liebe, wie kann ich nur so denken...

Ich kann mir vorstellen, wie schlecht es dir gehen muss... Zumindest nach den Informationen, die ich habe.
Und wenn ich richtig liege, lässt dein Freund dich sogar in der Situation alleine.
Ich wünschte, ich könnte sagen Das tut mir leid für dich, aber das kann ich nicht.

Ein Teil von mir möchte dich auffangen, ein anderer Teil von mir möchte dich fallen lassen.
Du hast dich für jemand Anderen entschieden und musst somit auch mit den Konsequenzen leben.
Ich denke es ist jetzt auch nicht wirklich überraschend. Er hat schon bei Kleinigkeiten die Biege gemacht.
Ich würde dir gerne helfen, aber nicht unter diesen Umständen. Nicht, wie du mich behandelt hast. Ich baue dich nicht nochmal auf um anschließend wieder abserviert zu werden.