Hallo,
ich habe eure verschiedenen Beiträge gelesen und die Reaktionen von euch machen mir etwas Mut, hier auf dieser Plattform auch mein Problem darzustellen. Ich versuche, mich kurz zu halten, aber ich glaube jetzt schon, dass es ein schwieriges Unterfangen ist.
Ich bin ein 56 jähriger Mann, bin seit über 30 Jahren verheiratet, habe eine 24 jährige Tochter und wohne in Berlin. Meine Ehe verlief bis 2005 in halbwegs normalen Bahnen ab. Ich war zwar nicht besonders glücklich, aber man hatte sich eben so arrangiert im gegenseitigen Umgang miteienander.Im Jahr 2005 wurde ich aus dienstlichen Gründen nach Süddeutschland versetzt. Ich siedelte nicht komplett mit der Familie um, da der Einsatz dort auf 5 Jahre begrenzt war. Ich hatte dort also eine Zweitwohnung und pendelte zwischen den Diensten zwischen Süddeutschland und Berlin. Es war zwar sehr anstrengende, aber ich genoß auch ein neues Lebensgefühl, denn mit dem Zumachen der Haustür in Berlin ließ ich dort auch alle Probleme und Streitigkeiten zurück. Und es dauerte auch gar nicht lange, da lernte ich an meinem neuen Arbeitsort eine 43 jährige Frau kennen. Sie war geschieden und hatte 2 Kinder. Wir begannen uns gegenseitig zu lieben und konnten voneinander nicht lassen. Sie wußte, dass ich verheiratet war, wenn auch nicht besonders glücklich. So verging die Zeit und meine Geliebte und ich genossen sie in vollen Zügen. Natürlich mußte ich in den freien Tagen immer nach Hause zu meiner Familie zurück. Und irgendwann fühlte ich mich wie ein Wanderer zwischen den Welten. Da schon seit längerer Zeit s.uell zwischen meiner Frau und mir nichts mehr lief, genoß ich um so mehr die Zärtlichkeiten meiner Geliebten, denn ich betrog sie ja nicht mit meiner Frau., wenn das man so sagen darf. Ich glaube, es wäre mir auch gar nicht möglich gewesen, zweigleisig zu fahren. Ich weiß nicht, ob meine Frau etwas von meinem Verhältnis geahnt oder gar gewußt hat, ich kann es nicht sagen. Jedenfalls ließ sie sich nichts anmerken. So verging die Zeit und meiner Geliebten und mir war klar, dass ich mich irgendwann entscheiden mußte. Für sie oder für meine Frau.
Eigenartigerweise hat sie mich nie damit bedrängt. Und ich tat mich sehr schwer mit einer Entscheidung, weil ja jede Menge (Haus, Familie usw.) auf dem Spiel stand. Hinzu kam,dass ich bei meinen Verwandten der Vorzeigesohn war und es in unserer Familie noch nie Scheidungen gegeben hatte und ich wäre quasi der erste gewesen. Das mag jetzt irgendwie blöd klingen, aber ich glaube, diese scheidungsnachricht hätte meine beiden Eltern umgebracht, denn sie sind teilweise sehr krank und in diesen Fragen auch sehr sensibel. Im Sommer 2010 bat ich meinen Arbeitgeber, meinen Einsatz in Süddeutschland zu verlängern, damit ich noch etwas Zeit für meine Entscheidungen hätte. Der Arbeitgeber war einverstanden aber der Betriebsrat nicht. So war der letzte Tag dort in Süddeutschland der 30. Juni 2010 und ich war in meinen Entscheidungen keinen Schritt weiter gekommen. Dann ging es Knall auf Fall. Ich mußte zurück nach Berlin. Und für meine Frau, für meine verwandten und Bekannten gab es natürlich keine Notwendigkeit mehr, meine Zweitwohnung zu behalten.. Durch Trickserei gelang es mir dann aber, meine Wohnung in Süddeutschland bis fast Ende 2010 zu halten. In der Zeit von Juli bis November 2010 war ich 3 Mal dort unten mit dem Vorwand, meine Wohnung zu kontrollieren. Natürlich traf ich mich dort mit meiner Geliebten. Natürlich hatten wir die ganze Zeit über Mail,Telefon und SMS Kontakt. bei unserem letzten Treffen im November 2010 hatte sich dann meine Freundin s.uell mir verweigert. Sie begründete es damit, dass sie diese Ungwißheit über ihr weiteres Leben belaste. Ich war natürlich wie vor den Kopf geschlagen und vermutete schon in Gedanken einen anderen Mann. Na jedenfalls fur ich wieder nach Hause. Wir hatten uns dann für den 12. Dezember 2010 für ein weiteres Treffen in Süddeutschland verabredet., um unseren weiteren Werdegang zu besprechen. Da sie mich aber nicht zu sich nach hause einlud, buchte ich ein Hotel und die entsprechenden Fahrkarten. Nun hatte ich aber am 10. Dezember einen schlimmen Autounfall und konnte durch meine Verletzungen nicht zu ihr fahren. Meine Freundin glaubte mir nicht trotz nachgewiesener Krankschreibung und trotz der belegeten Buchungen für Bahn und Hotel und teilte mir per SMS die Trennung mit. Ich konnte das nicht glauben und war wie vor den Kopf geschlagen. Und ich war leider durch meine Feigheit und Unentschlossenheit nicht in der Lage ihr zu sagen, dass ich mich für sie entscheiden würde. So verging eine ganze Weile, in der zwischen uns Funkstille herrschte. Nach und nach begann dann wieder der leichte Mail-und SMS Austausch. Und im August 2011 trafen wir uns beide in Dresden. Sie war mit ihrer Freundin da und ich gaukelte meiner Frau ein Kollegentreffen vor. Es waren wunderschöne Stunden für uns beide, obwol wir keinen S. miteinander hatten, denn keiner von uns traute sich, den ersten Schritt zu machen. Aber wir beide merkten, dass es immer noch sehr zwischen uns sehr knisterte. Selbst dann, als ich merkte welche tiefen Gefühle ich für sie hegte, war ich zu feige, meine Frau zu verlassen.. Jeder fuhr also für sich nach Haus und der bekannte Mail-und SMS Austausch wurde fortgesetzt. Ab November 2011 wurde der Nachrichtenaustausch zwischen uns immer spärlicher und ich vermutete schon, dass sie eine neue Männerbekanntschaft hatte. Das hatte sie nach meinen behutsamen Nachfragen aber vehement verneint. Ich schrieb ihr immer noch SMS und Mails, die aber immer späterer oder teilweise gar nicht mehr beantwortet wurden. Ich fragte sie mehrfach, was denn los wäre und sie versprach mir eine ausführliche und erklärende Mail. Diese Ankündigung untermauerte sie mit mehreren SMS und mit einer einer Grußmail, aber die eigentliche versprochene Mail kam nicht. Ende Februar 2012 beginn sie ihren 50. Geburtstag und ich schickte ihr ein Paket mit Sachen, die sie immer so gerne mochte. Durch die Möglichkeit der Paketverfolgung wußte ich, dass sie die Sendung schon 2 Tage vor ihrem Geburtstag bekommen hatte, aber sie meldete sich nicht. Ich schickte ihr dann einen Tag vor ihrem Geburtstag eine Grußmail, aber diese öffnete sie auch nicht. Nun erst dämmerte es mir, wie sehr ich sie vermißte und ich war jetzt voll entschlossen, mit ihr für immer zusammen sein zu wollen. Das mag jetzt blöd klingen, aber es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel, der mich traf und mir die Erkenntnis gab, Mensch wie blöd kann man nur sein und so lange untentschlossen sein. Alles was du brauchst für dein Glück ist diese Frau. Also setzte ich mich entschlossen ins Auto und fuhr zu ihr, um ihr persönlich zum Geburtstag zu gratulieren und um ihr zu sagen, dass jetzt endlich der Knoten geplatzt ist und dass ich sie wie die Luft zum Atmen brauche. Ich bin einfach losgefahren, ohne zu wissen, ob sie überhaupt da ist. Sie hätte ja auch im Urlaub sein oder auf einer Feier sein können. Aber sie war da und sie war sehr erstaunt, als ich vor der Tür stand.So wie es aussah, wollte sie mich auich erst gar nicht reinlassen, aber ich bat um einen Kaffee und sie ließ mich rein in ihre Wohnung mit dem Hinweis, sie hätte Geburtstagsgäste. Als ich in das Wohnzimmer trat, saßen am Tisch ihre zwei Söhne und ein mir unbekannter Mann.. Er wurde mir zwar nicht vorgestellt, aber ich konnte mir denken, wer er war.
Natürlich war ich wie vor den Kopf geschlagen und ich war wie Trance. Ich kann mich nur noch erinnern, dass man sich über belanglose Sachen und Dinge unterhielt. Ich trank meinen Kaffe dann ging ich wieder.. Ich weiß nur noch, dass ich an der Tür zu ihr sagte, dass ich ja nun endlich Bescheid wüßte. Ich fuhr in großer Trauer und unter heftigem Weinen nach Hause. denn nun wußte ich, dass ich sie verloren hatte.
Ja und ich glaube, ich habe ihr mit meinem Besuch einen Bärendienst erwiesen, denn so hatte sie sich jede Erklärung erspart. Ich mache meiner ehemaligen Geliebetn keinen Vorwurf, dass sie sich einen neuen Mann gesucht und auch gefunden hat., denn ich war ja schuld durch meine bisherige Feigheit und Unentschlossenheit. Sicher wäre es fairer gewesen, sie hätte mir durch eine SMS oder durch eine Mail kund getan, dass sie einen Neuen hat. So wäre mir dieser unangenehme Besuch erspart geblieben und ich wäre nicht ins offene Messer gelaufen. Aber ihr könnt euch nicht vorstellen, welche tiefe Liebe ich ihr gegenüber empfunden hatte, als ich vor ihr stand. Ich konnte mich gar nicht satt sehen an ihr. Es war einfach überwältigend. Zwei Wochen nach meinem Besuch schrieb sie mir eine Mail und bedankte sich für die Blumen und für die Geschenke zu ihrem Geburtstaqg. Sie wäre durch meinen unvermuteten Besuch so ziemlich aus dem Gleichgewicht gebracht worden und es täte ihr leid, dass ich auf einen Mann getroffen wäre, von dem ich nichts wußte. Sie hätte schon die ganze Zeit überlegt, wie sie es mir sagen sollte, dass sie ihn kennengelernt hätte, aber nicht wüßte wie.
Ich schrieb ihr darauf eine lange ausführliche Mail, in der ich ihr nochmals meine Gefühle zu ihr erklärte und mich für meine Unentschlossenheit und Feigheit entschuldigte, ihr aber auch meinen Entschluß, mit ihr leben zu wollen, geschrieben habe. Darauf kam eine kurze Mail von ihr, dass etwas später eine Erklärung von ihr folgen würde. Auf diese Erklärung warte ich noch heute. Sicher hat sie durch den neuen Mann Fakten geschaffen, die ich akzeptieren muss, auch wenn es sehr weh tut. Doch wie soll ich mich jetzt verhalten? Stillschweigend die Realität erdulden oder noch um sie kämpfen. Es fällt mir sehr schwer, diesen unfertigen Abschluß zu akzeptieren, Warum verspricht sie mir eine Mail und schickt mir dann doch keine? Vielleicht mag die Demonstartion ihres neuen Freundes für sie der Abschluß gewesen sein. Und für mich? Wir hatten uns in der Zeit unserer Beziehung nie gestritten, es verlief alles sehr harmonisch und rund. Wir haben nie einander Vorwürfe gemacht. Unser Fehler war wohl, wir lebten in den Tag und genossen das Leben. Mein größter Fehler war meine Feigheit und Unentschlossenheit. Ich denke mal, damit habe ich mein Lebensglück verspielt, denn in meinem Herzen ist meine Liebe zu ihr ungebrochen. Ich habe zu lange gezögert und erst kurz vor dem Verlust war ich bereit, alles für diese Frau zu riskieren . Ist das die Ironie des Schicksals oder doch Vorsehung? Sie fehlt mir so sehr und ich muss ständig an sie denken. Ich kann sie einfach nicht loslassen, obwohl die Fakten für sich sprechen. Ist der Neue nur eine Übergangslösung oder ihre nächste große Liebe? Ich weiß es nicht. Hat sie mir in den 5 Jahren nur alles vorgespielt und mich gar nicht geliebt und wollte nur einen Versorger? Ich weiß es nicht! Kann eine Frau so sein und mich jetzt so völlig ignorieren. Ich fühle mich von ihr in den Mülleimer geworfen. Sie meldet sich überhaupt nicht mehr und antwortet nicht auf die kleinste SMS. Ihre versprochene Mail an mich war eine Lüge.
Ja, ich bin so ziemlich ratlos und auch nicht mehr fähig, einen klaren gedanken zu fassen.
Vielleicht kennt sich ja einer von euch aus dem Forum aus? Ich weiß, es war eine lange und wahrscheinlich auch ermüdende Geschichte, aber ich mußte sie einfach mal loswerden, denn sie frißt mich auf.
Für Meinungen von euch darf ich mich ganz herzlich bei euch bedanken.
Vielleicht bis bald hier.
Nochmals lieben Dank!
Ein Trostsuchender
18.05.2012 10:10 •
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