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Bin ich ihm so gleichgültig, wie verhalte ich mich?

B
He ihr,

ehrlich gesagt, mache ich so was zum ersten mal und weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. in meinem kopf ist nur chaos und ich habe das gefühl, dass ich an einem tiefpunkt in meinem leben angelangt bin. ich bin 42 jahre alt und das ist nicht die erste Trennung, aber bei dieser frau hatte ich zum ersten mal wirklich das gefühl, dass ich mit ihr zusammen alt und glücklich werden kann.

die Trennung ist jetzt fast 3 Wochen her, nach 2 Jahren und 8 Monaten Beziehung. es war nicht immer leicht, durch unsere unterschiedlichen Arbeitszeiten und da wir selbst teilweise auch unterschiedlich waren (trotzdem hatten wir auch viele Gemeinsamkeiten und auch übereinstimmende Vorstellungen von einer Beziehung). dazu kam noch, dass seit ca. einem halben jahr ihr bruder an den Wochenende bei uns gewohnt hat, da er eine Starthilfe für einen Neustart gebraucht hat. anfang Juni war sie 2 Wochen mit ihm in Urlaub, da ich es nicht einrichten konnte. anfang der 2. Woche haben wir uns gestritten (per Telefon und whatsapp - wie unglaublich dämlich; ich weiß ...), bis es sich am Folgetag so hochgeschaukelt hat, dass mir die Sicherungen duchgebrannt sind und ich meinte, dass wir es dann besser alles lassen sollten (ich schäme mich auch für meine Dummheit), obwohl ich das gar nicht wollte. und sie hat das dann scheinbar als willkommenen Einladung genommen, dass jetzt knallhart durchzuziehen.

als sie aus dem Urlaub zurück war, haben wir gesprochen und ich habe mir auch viele Gedanken gemacht und vieles eingesehen, aber es hilft alles nichts. es würde sich alles nicht mehr so anfühlen wie früher, sie hätte keine Gefühle mehr und würde ich nicht mehr lieben. nach dem Telefonat hätte sie sich befreit gefühlt und hatte die ganze zeit innerlichen druck verspürt, der jetzt weg ist und der gedanke an körperliche nähe zu mir, würde sie beklemmen.

ich habe ihr eine Woche lang gezeigt, dass ich bereit bin, an meinen fehlern zu arbeiten und setzte sie auch überhaupt nicht unter druck oder rede mit ihr über uns und halte mich auch sonst komplett mit schreiben und sonstigem zurück. letzte Woche montag hat sie mir dann gesagt, dass sie gesehen hat, dass ich bereit bin an mir zu arbeiten und mich auch schon anders verhalte, aber sie merkt, dass es für sie beendet ist.

wir haben uns viel aufgebaut in der zeit, haben einen Hund zusammen usw. und das wird jetzt alles weggeworfen bzw. ist nichts mehr wert, wegen dingen die zu ändern sind, wenn man zusammen kämpfen und daran arbeiten würde. ich versteh das nicht. ich weiß, dass ich es akzeptieren muss und das tue ich auch und spiele vor ihr den coolen, damit sie nicht noch mehr druck verspürt und lasse sie auch komplett in ruhe, aber es zerreißt mich innerlich und mein herz ist gebrochen. wir wohnen noch zusammen und das wird sich so schnell auch nicht ändern, weil der Wohnungsmarkt derzeit katastrophal ist (ich hätte mir heute abend zum ersten mal eine Wohnung zumindest anschauen können, doch das wurde gestern abgesagt, weil die schon wieder weg ist). aber diese ganze Situation frisst mich auf. ich fühle derzeit außer schmerz gar nichts mehr. ich esse kaum noch, habe keine Lebenslust mehr, keine Freude, alles scheint gerade so sinnlos und jeden tag zu sehen, wie sch. egal ich ihr mittlerweile bin, macht mich fertig. ich habe diese frau über alles geliebt und wir haben uns versprochen, zusammen alt zu werden und dafür zu kämpfen und zu arbeiten.
ich war ja auch nicht immer glücklich und zufrieden in unserer Beziehung, aber wollte das mit ihr zusammen hinbekommen - in guten, wie in schlechten Zeiten und sie wirft alles weg. sie wird dafür bestimmt ihre gründe haben und ich empfinde ihr gegenüber auch nichts schlechtes, aber ich verstehe es nicht und bin so unendlich enttäuscht und fühle mich verraten. wie ein lästiges stück dreck unter dem fingernagel weggekratzt. und keine perspektive derzeit am Horizont, da ich auch keine Möglichkeit habe, vorübergehend woanders unter zu kommen.
ich habe schon viel im Internet und so gelesen und vom kopf her weiß ich das auch alles, aber meine Gefühle lassen sich damit nicht in Einklang bringen. wie gesagt - im Moment fühle ich nur noch schmerz und ich will einfach nicht mehr.

05.07.2017 14:19 • #16


Sabine
Zitat von Rosa-91:
Ich versuche jede Stille zu meiden.


Übersetzt, du willst dich nicht hören und läufst vor dir davon. Warum? Was ist da, was du nicht hören willst?

@bassT

Hallo und herzlich Willkommen ,

das ist das kleine Wohnzimmmer von Rosa-91

Mache dir doch ein eigenes Thema auf. Wir kommen gerne schauen Das funktioniert so leider nicht, dass wir hier auf dein Thema antworten.

LG Lilly

05.07.2017 14:22 • #17


A


Bin ich ihm so gleichgültig, wie verhalte ich mich?

x 3


B
ah ok, dass wusste ich nicht. sorry!

05.07.2017 14:28 • x 1 #18


Brighteyes
Liebe Rosa, ich hab nochmal bei Dir vorbeigeschaut, um zu sehen, wie es Dir geht und wie es aussieht, hat Dich die Sehnsucht sehr stark in ihrem Griff.
Ich verstehe, wie es Dir geht, und es ist traurig, dass Du in dieser Situation bist. Vielleicht können wir Dir ein bisschen zur Seite stehen, damit Du wieder herausfindest aus dem Chaos im Kopf.
Ich will es versuchen, vielleicht ist etwas dabei, was Dir hilft, das wäre schön.
Lilly hat auch schon Einiges gesagt, zu diesem Thema.
Nimm dir Auszeit, Stille, Ruhe, Yoga - sehr gute Ansätze!
Du sagst aber - Du versuchst Stille zu vermeiden - auch das verstehe ich,man fühlt sich ja ohnehin furchtbar alleine, und um dieses Gefühl nicht spüren zu müssen, unternimmt man was - sofern es irgendwie geht, oder lässt das Radio, den Fernseher laufen... es ist alles nur, um sich möglichst diesen Gefühlen nicht aussetzen zu müssen, nicht wahr?
Man hat Angst, die Traurigkeit würde einen mit sich fortreißen, wenn man sich darauf einlässt, sie zu spüren.
Aber sie ist da - den ganzen Tag, die ganze Nacht - und es ist keine gute Idee, diese Gefühle, welche immer es auch sind -nicht zuzulassen!
Ich weiß, es gehört sehr viel Mut dazu - es wird Gründe geben, weshalb Du so unter der Situation leidest - ersteinmal ist das vielleicht gar nicht so wichtig.
Du leidest, du fühlst Dich so mies,dass Du es gar nicht in Worte fassen kannst. Punkt.
Hier könntest Du innehalten und vielleicht schaffst Du es, so mutig zu sein, zu schauen - was sind das denn eigentlich für Gefühle.
Versuche, das Gefühl wirklich wahrzunehmen. Wenn Du Angst hast, es könnte Dich überwältigen, dann kannst Du jederzeit und sofort auch abbrechen und es vielleicht ein anderes Mal, wenn Du Dich stärker fühlst, nocheinmal versuchen.
Meine Erfahrung ist, dass diese Dinge oftmals aus Verletzungen in der Kindheit herrühren. Und als Kind waren wir nicht in der Lage, mit angstmachenden Gefühlen umzugehen. Aber jetzt sind wir ja keine Kinder mehr.
Diese Kind ist aber immer noch in Dir. Du könntest es an die Hand nehmen und wenn es sehr große Angst hat, hinzuschauen- ihm versichern, dass Du ihm helfen wirst. Du bist ja da - Du weißt heute soviel mehr, als das Kind in Dir. Du kannst es begleiten und für dieses Kind da sein.
Der zweite Schritt wäre, diese Gefühle anzunehmen - lass sie da sein. Sie sind ja ohnehin da.
Ich habe gelernt - alles, wogegen wir ankämpfen, was wir nicht haben wollen - dem geben wir Aufmerksamkeit - und wo die Aufmerksamkeit hingeht, da geht unsere Energie hin! Das heißt - Du gibst genau dem, das Du nicht haben möchtest, noch mehr Energie.

Mir persönlich hilft Meditation sehr. Man muss das nicht großartig lernen oder so.
Vielleicht schaffst Du es - für eine Minute die Augen zu schließen und Dich auf Deinen Atem zu konzentrieren?
Wenn Gedanken kommen - dann lass sie kommen und lass sie wieder weiterziehen.
Das ist dein Verstand, er liebt es, sich mit irgendwelchen Problemen zu beschäftigen - da ist er ganz in seinem Element.
Aber wenn Du diese Minute meditierst, dann versuche, Deine Gedanken nicht zu bewerten. Lass sie ganz bewusst einfach da sein und dann lässt du sie weiterziehen. Wenn Du das eine Weile machst, wirst Du sehen, dass Du die Gedanken besser lenken kannst.
Dann fühlst Du Dich nicht mehr so hilflos - und Dein Verstand kommt etwas zur Ruhe.

Wenn Du das nicht schaffst, ist es auch okay! Vielleicht geht es ja, dass Du - sobald die Gefühle zu stark werden, für ein paar Minuten, die Aufmerksamkeit auf die Füße richtest.. Auch damit kann es Dir gelingen, Ruhe in den Verstand zu bringen und die Angst in den Griff zu bekommen.

Ein und dieselbe Situation kann ganz unterschiedliche Gedanken hervorbringen - die Gedanken über die Situation wiederum bringen die Gefühle sowie das Verhalten hervor.


Ich hoffe sehr, Du kannst etwas damit anfangen!

Ach ja -und übrigens, liebe Rosa - Du bist nicht allein, wir sind hier.

05.07.2017 15:05 • x 2 #19


Sabine
@Brighteyes in deinem Text steckt viel Wahrheit. Nur leider ist das Lehren so eine Sache. Das was du meinst verstehe ich sehr gut. Und auch habe ich es genau so versucht bei anderen. Woran es scheitert, dass sie das noch nicht sehen können.

Was bleibt, ist dort zu sein, wo sie sind. Fragen, fragen, hinterfragen. Fragen, die sie selbst noch nicht finden.

Das Ding, leider muss jeder seinen Weg zu sich alleine gehen (wollen). Man kann sagen, ich will, heißt aber noch nicht, dass man schon in der Lage ist, den einen oder anderen Schritt zu gehen.

Jeder hat seinen Schritt im Leben. Einer versteht es früher, ein anderer später.

Aber ja, sie sollte die Ruhe zulassen lernen. Aber es braucht von ihr Zeit, Vertrauen, Mut und von uns die Geduld. Nun übe ich mich hier im Forum sehr mit der Geduld, etwas/andere nicht ändern zu können. Zu erkennen, dass sie ihren Schritt haben und zu schauen, welche Fragen gerade die sind, die ihnen weiterhelfen können.

Ein Weg zu erkennen, der nie endet.

Lg Lilly

05.07.2017 15:15 • x 2 #20


Brighteyes
Liebe Lilly, ich habe nicht gesagt - und auch nicht gemeint, dass sich irgendjemand ändern soll!
Ich habe auch nichts von irgendeinem Tempo, oder Zeitraum gesagt.
Auch will ich nichts lehren - ich bin kein Lehrer - ich bin selbst ein Lernender!
Ich sehe nur die Not hinter den Zeilen und versuche dabei behilflich zu sein, einen Weg zu finden.
Was, oder inwiefern jemand das annimmt, bleibt ihm überlassen - vielleicht bringt es im Moment gar nichts. Aber vielleicht hilft es ja später.
Es gibt keine andere Intention für mich.

05.07.2017 15:25 • x 1 #21


Scarlett2016
@Rosa-91

Nimm bitte die Worte Deines Ex-Freundes ernst. Er will gerade keine Beziehung mit Dir.

Er ist suchtkrank, hat mehrere Therapien hinter sich und muss sich nun in erster Linie anstrengen nicht mehr rückfällig zu werden und seine Ausbildung zu behalten.

Es geht um seine Existenz. Und dafür zu kämpfen, stark zu bleiben ist nicht einfach. Er will diese Chance nutzen und da passt eine Beziehung schlichtweg gar nicht rein in sein Leben. Oder meinetwegen Du. Er sagt ja, er braucht auch andere Menschen.

Lasse ihm seine Ruhe und denke nun auch einmal an Dich. Weshalb Du so klammerst, weshalb Ängste Dich immer wieder blockieren, vielleicht kannst Du auch nicht alleine sein. Aber bitte belaste ihn nicht.
Er benötigt dringend seinen Kopf für sich.

05.07.2017 15:45 • x 2 #22




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