Liebe Rosa, ich hab nochmal bei Dir vorbeigeschaut, um zu sehen, wie es Dir geht und wie es aussieht, hat Dich die Sehnsucht sehr stark in ihrem Griff.
Ich verstehe, wie es Dir geht, und es ist traurig, dass Du in dieser Situation bist. Vielleicht können wir Dir ein bisschen zur Seite stehen, damit Du wieder herausfindest aus dem Chaos im Kopf.
Ich will es versuchen, vielleicht ist etwas dabei, was Dir hilft, das wäre schön.
Lilly hat auch schon Einiges gesagt, zu diesem Thema.
Nimm dir Auszeit, Stille, Ruhe, Yoga - sehr gute Ansätze!
Du sagst aber - Du versuchst Stille zu vermeiden - auch das verstehe ich,man fühlt sich ja ohnehin furchtbar alleine, und um dieses Gefühl nicht spüren zu müssen, unternimmt man was - sofern es irgendwie geht, oder lässt das Radio, den Fernseher laufen... es ist alles nur, um sich möglichst diesen Gefühlen nicht aussetzen zu müssen, nicht wahr?
Man hat Angst, die Traurigkeit würde einen mit sich fortreißen, wenn man sich darauf einlässt, sie zu spüren.
Aber sie ist da - den ganzen Tag, die ganze Nacht - und es ist keine gute Idee, diese Gefühle, welche immer es auch sind -nicht zuzulassen!
Ich weiß, es gehört sehr viel Mut dazu - es wird Gründe geben, weshalb Du so unter der Situation leidest - ersteinmal ist das vielleicht gar nicht so wichtig.
Du leidest, du fühlst Dich so mies,dass Du es gar nicht in Worte fassen kannst. Punkt.
Hier könntest Du innehalten und vielleicht schaffst Du es, so mutig zu sein, zu schauen - was sind das denn eigentlich für Gefühle.
Versuche, das Gefühl wirklich wahrzunehmen. Wenn Du Angst hast, es könnte Dich überwältigen, dann kannst Du jederzeit und sofort auch abbrechen und es vielleicht ein anderes Mal, wenn Du Dich stärker fühlst, nocheinmal versuchen.
Meine Erfahrung ist, dass diese Dinge oftmals aus Verletzungen in der Kindheit herrühren. Und als Kind waren wir nicht in der Lage, mit angstmachenden Gefühlen umzugehen. Aber jetzt sind wir ja keine Kinder mehr.
Diese Kind ist aber immer noch in Dir. Du könntest es an die Hand nehmen und wenn es sehr große Angst hat, hinzuschauen- ihm versichern, dass Du ihm helfen wirst. Du bist ja da - Du weißt heute soviel mehr, als das Kind in Dir. Du kannst es begleiten und für dieses Kind da sein.
Der zweite Schritt wäre, diese Gefühle anzunehmen - lass sie da sein. Sie sind ja ohnehin da.
Ich habe gelernt - alles, wogegen wir ankämpfen, was wir nicht haben wollen - dem geben wir Aufmerksamkeit - und wo die Aufmerksamkeit hingeht, da geht unsere Energie hin! Das heißt - Du gibst genau dem, das Du nicht haben möchtest, noch mehr Energie.
Mir persönlich hilft Meditation sehr. Man muss das nicht großartig lernen oder so.
Vielleicht schaffst Du es - für eine Minute die Augen zu schließen und Dich auf Deinen Atem zu konzentrieren?
Wenn Gedanken kommen - dann lass sie kommen und lass sie wieder weiterziehen.
Das ist dein Verstand, er liebt es, sich mit irgendwelchen Problemen zu beschäftigen - da ist er ganz in seinem Element.
Aber wenn Du diese Minute meditierst, dann versuche, Deine Gedanken nicht zu bewerten. Lass sie ganz bewusst einfach da sein und dann lässt du sie weiterziehen. Wenn Du das eine Weile machst, wirst Du sehen, dass Du die Gedanken besser lenken kannst.
Dann fühlst Du Dich nicht mehr so hilflos - und Dein Verstand kommt etwas zur Ruhe.
Wenn Du das nicht schaffst, ist es auch okay! Vielleicht geht es ja, dass Du - sobald die Gefühle zu stark werden, für ein paar Minuten, die Aufmerksamkeit auf die Füße richtest.. Auch damit kann es Dir gelingen, Ruhe in den Verstand zu bringen und die Angst in den Griff zu bekommen.
Ein und dieselbe Situation kann ganz unterschiedliche Gedanken hervorbringen - die Gedanken über die Situation wiederum bringen die Gefühle sowie das Verhalten hervor.
Ich hoffe sehr, Du kannst etwas damit anfangen!
Ach ja -und übrigens, liebe Rosa - Du bist nicht allein, wir sind hier.