Oh ist das alles hart, ich komme mir vor wie mit 13 ( oder so ?) als man die Stunden übers Wochenende zählte, bis man den Schwarm wieder in der Schule sah. Ich muss bis Samstag Stunden zählen, da ist wieder Kurs. Weitere Treffen haben wir gerade nicht vereinbart. Und das sichere Gefühl, das ich letzte Woche hatte es geht irgendwie weiter, weicht gerade der totalen Unsicherheit.
Ohne daß irgendwelche Signale gesendet wurden, fühle ich mich zurückgewiesen. Ich kann gar nicht genau beschreiben warum. Das letzte Treffen am Sonntag war so schön. Sie hat die Woche viel zu tun und sagte, wir sehen uns ja am Samstag im Kurs. Sie hat eine richtig stressige Woche, das hatte sie mir erzählt. Trotzdem fühlt sich wie sehen uns ja am Samstag irgendwie zurückgesetzt an.
Und ich wünsche mir gerade nichts sehnlicher als irgendein Zeichen von ihr. Eigentlich habe ich es ja, das Zeichen. Ich will es nicht wahr haben.
Was ich nicht verstehen will ist folgendes:
Vor nicht einmal 4 Wochen hätte ich mir gar nicht vorstellen können, daß ich mich in eine Frau verliebe. Weder in sie noch in sonst irgendeine Frau.
Erst ihre Zuneigungsbekundungen, die für mich völlig überraschend kamen, haben dazu geführt. Ihre Körpersprache, die immer sehr viel Nähe einfordert, die Telefonate, mit der am anderen Ende der Leitung wunderschönen Stimme, die so vertraut mit mir gesprochen hat. Die mir am Telefon wörtlich sagte: ich mag dich ! ...Ich habe mich in ihrer Gegenwart ganz anders wahrgenommen. Als liebenswert, als wertvoller Mensch. Und ich habe mit ihr so viel Spaß auch gehabt bei den wenigen Treffen. Wir haben uns selbst auf den Arm genommen, wir haben viel erzählt, aber viel gelacht und es ging immer um uns. Ich kenne viele Konversationen, bei denen 2 Leute über 3. Leute sprechen. Nein, hier nicht. Es ging um uns.
Und jetzt fühlt sich alles ein wenig so an, als zieht sie sich wieder zurück. Vielleicht merkt sie, daß ich verliebt bin und traut sich nicht zu sagen, daß sie das alles auf einer rein freundschaftlichen Ebene meint. Wobei das gar nicht zu ihr passt. Sie sagt Menschen im Allgemeinen sehr genau, was sie denkt. Ich sehne mich nach ihrer Stimme, nach einer mail, nach einer SMS und fühle mich so abhängig.
Nie wieder wollte ich mich so fühlen. Darum hatte ich mich die letzten 9 Jahre eigentlich vor jedem tiefen Gefühl anderen Menschen gegenüber - meine Kinder ausgenommen- abgeschottet. Jetzt fühle ich mich wieder so. Abhängig von dem Klingeln des Telefons, auf das man wartet, vom bing der SMS, von der email, Abhängig von ihren Worten und ihrer Präsenz.
Vielleicht besteht ja noch ein Fitzelchen Hoffnung, gerade fühlt es sich irgendwie nicht so an.
Sie hat mir eine mir bis dato unbekannte Facette meiner selbst gezeigt und ich bin froh darum. Sehr froh. Trotz allem, ich leide gerade wie ein Hund.