Mir fehlt Nähe und Tiefgründigkeit in der Beziehung

Zitat von Sternschnuppe9:

all die Jahre hatte meine meine Familie Stress/probleme, für die ich hinhalten und unterstützen und helfen musste. Ich war immer selbstständig, seit dem ich 6 bin. Ich habe mich quasi selbst „erzogen“ und durch gekämpft.

Oh je. Das kommt mir leider auch bekannt vor...
Da ist man leichte Beute für Typen wie deinen Freund.

Zitat von Sternschnuppe9:

Das klingt jetzt gemein, aber ich freue mich so sehr, dass ich mein Leben nun gestalten kann, ohne ihren Stress und Probleme zu meinen machen zu müssen.

Das klingt nicht gemein, das klingt sehr gut! Ich verstehe dich!

Pass heute abend nur gut auf dich auf.

@Sternschnuppe9 Das kann ich gut nachvollziehen. Dennoch musst du auch ihm nicht dankbar sein, weil sein Wunsch, dich zu isolieren, keine Unterstützung, sondern Eigennutz war. Du bist von einer Abhängigkeit in die andere gekommen, und jetzt ist für dich der Zeitpunkt gekommen, das abzustreifen.

@Scheol bis vor dem Rückzug meiner Familie wurde ich durchgehend angerufen, ob ich da helfen kann. Da zuhören kann. Dort hinfahren kann. Arzttermine begleiten. Unterstützen und mir steht es mit denen bis zum Hals, dass ich einfach alle nicht mal mehr sehen möchte. Ich erinnere mich aber noch gut, dass meine Eltern wegen Kleinigkeiten „beleidigt“ sind, oder Stimmungsschwankungen haben, wenn ich mal keine Lust/keine Zeit für sie hatte. Immer mich rechtfertigen zu müssen, wenn ich nicht dabei sein möchte, und das obwohl ich 32 bin. Und wenn ich mal sagte, mach deine Arbeit bitte alleine, kam von beiden Elternteilen immer: ah was hast du auch schon für uns getan, auf deine Hilfe und Unterstützung ist kein Verlass.

Ich schaffe es ohne meine Eltern, denn das habe ich bis jetzt auch getan.

@Libellenfrau das stimmt auch total. Er war der Hauptgrund weshalb die Distanz zwischen meiner Familie und mir entstanden ist, denn ich weiß dass sie mich bis heute mit ihren Arbeiten und Problemen stören würden.
Deshalb werde ich mich erst hinlegen und ausruhen und am Abend meinen Plan durchziehen.

Und danke für eure soooo liebevolle Unterstützung.

@Sternschnuppe9 ok, dann benutzen dich deine Eltern eher als emotionale Müllhalde.
Wahrscheinlich bekommst du beim Anruf gleich die nächste Sorgenwelle aufgedrückt

Keinen Bekannten/Freund(in) die du reaktivieren kannst?
Geht hauptsächlich um einen Störtermin im Ernstfall.

@Sternschnuppe9 Du schaffst das. Aber sei auch vorsichtig. Wenn es nicht anders geht, laufe ohne deine Sachen davon, und hole diese später ab, mit offizieller Eskorte.

@Wulf du sagst es. Und das ist mir klar, dass bei meinem Anruf ich in ein tieferes Loch gezogen werde, als ich es jetzt schon bin.

Wenn es einen Notfall geben sollte, was ich niemals glaube, denn er ist nicht gefährlich und würde mir körperlich nie etwas antun, dann wähle ich die drei Ziffern

Ok jetzt hab ich den rest gelesen und kann das besser einschötzen. Die Sache ist recht klar. Erstmal bist du auffällig liebesbedürftig und anhänglich was an deiner Vergangenheit liegt und auch überhaupt nicht negativ zu bewerten ist , es ist aber tatsächlich etwas ungewöhnlich weil die meisten Menschen nun mal ab 30 nicht so extrem liebesbedüftig sind und sie das auch nervt wenn sie so jemanden um sich haben. Nicht jeden aber passiert. Ich persönlich kann es absolut nicht leiden wenn ein Mann so liebesbedüftig ist, das finde ich sogar abstossend, wenn er zb beim Film schauen gestreichelt werden will ..dann muss ich halt an einen Hund oder meine Mutter mit meinen kleinen Geschwistern denken. Wie gesagt ich sage das wertungsfrei, es ist eine Sache der Erziehung und Kindheit. Der andere findet das toll der andere nicht.
Und genau hier passt ihr nicht zusammen.

Zitat von Sternschnuppe9:

bis vor dem Rückzug meiner Familie wurde ich durchgehend angerufen, ob ich da helfen kann. Da zuhören kann. Dort hinfahren kann. Arzttermine begleiten. Unterstützen und mir steht es mit denen bis zum Hals, dass ich einfach alle nicht mal mehr sehen möchte. Ich erinnere mich aber noch gut, dass meine Eltern wegen Kleinigkeiten „beleidigt“ sind, oder Stimmungsschwankungen haben, wenn ich mal keine Lust/keine Zeit für sie hatte. Immer mich rechtfertigen zu müssen, wenn ich nicht dabei sein möchte, und das obwohl ich 32 bin. Und wenn ich mal sagte, mach deine Arbeit bitte alleine, kam von beiden Elternteilen immer: ah was hast du auch schon für uns getan, auf deine Hilfe und Unterstützung ist kein Verlass.

Uff. Das klingt 1:1 nach meiner Familie mütterlicherseits!
Ich weiß welche Hypothek man da trägt.
Es ist wirklich ein Segen, da raus zu sein.

Zitat von Libellenfrau:

Dennoch musst du auch ihm nicht dankbar sein, weil sein Wunsch, dich zu isolieren, keine Unterstützung, sondern Eigennutz war. Du bist von einer Abhängigkeit in die andere gekommen, und jetzt ist für dich der Zeitpunkt gekommen, das abzustreifen.

Genau so ist es!

@Baumo das stimmt. Wir passen einfach nicht. Mit einem kalten Menschen, der Distanz mag, wenig Intimität und Nähe, passe ich nicht. Du hast dabei recht, denn da gibt es eine Frau, die genau so ist wie er. Die die Nähe ebenfalls nicht braucht wie er. Die keine Zuneigung benötigt und die Liebe nicht. Und genau hier habe ich es zu spät erkannt, dass er all das nicht benötigt und ich aber schon. Ich erwarte es aber gebe es auch zurück. Natürlich keine 24 Stunden, denn das wäre mir auch zu viel. Wenigstens aber sich mal näher zu kommen, als alle 2-3 Wochen. Sich umarmen.

@Sternschnuppe9 ich finde es auch normal, dass man in einer einjährigen Beziehung noch sehr viel körperliche Nähe hat. Das wird in der Regel im Laufe der Zeit weniger, aber dennoch bleibt die Zuneigung und Geborgenheit erhalten, wenn es eine gute Partnerschaft ist. Ich glaube nicht, dass er sich als nächstes eine kalte Frau sucht: Auch Menschen, die selber nicht lieben können, wollen geliebt werden.

Zitat von Libellenfrau:

Das wird in der Regel im Laufe der Zeit weniger,

Nicht zwingend... Oder ich habe zumindest in dieser Hinsicht speziell extrem viel Glück mit meinem Mann. Sich in den Arm zu nehmen, zu kuscheln, liebevoll zueinander zu sein war bei uns 24 Jahre lang immer eine Selbstverständlichkeit. Egal was für Probleme wir sonst haben oder hatten.
Dass es (vereinzelt!) mal über paar Wochen oder sogar in ganz schwierigen Phasen mal für paar Monate anders läuft: ist innerhalb von 24 Jahren paarmal vorgekommen. Klar. (Das wird wohl in nahezu allen langen Beziehungen so sein.)
Aber so überwiegend...
Nein, ein so distanzierte, kalte Beziehung, in der körperliche Nähe eine Seltenheit ist... das könnte und möchte ich mir nicht vorstellen.
Aber es ist natürlich wie Baumo sagt - es muss passen. Da müssen zwei das gleiche wollen...

@thegirlnextdoor

Zitat von thegirlnextdoor:

Aber es ist natürlich wie Baumo sagt - es muss passen. Da müssen zwei das gleiche wollen.

Manchmal will auch einer nur nehmen, weil er nichts zu geben hat. Und wenn zwei nur nehmen wollen?