Beziehungsunfähig nach Trennung

Hallo zusammen,
dachte ich melde mich mal wieder wie es mir so erging.
Nach über 20 Jahren Ehe,eine Affäre meinerseits, vor der Ehe ohne S. und auch Jahre nach der Affäre ohne S. hatte ich mich vor über einem halben Jahr getrennt was mir trotzdem sehr schwer fiel.
Ich wollte einfach nicht mehr mein restliches Leben ein Büserhemd tragen.
Ich schaffe es dennoch nicht mich frei zu fühlen, obwohl es nun Monate her ist das ich weg bin.
Ich bin 3-4 mal die Woche dort da wir noch zusammen ein Bauprojekt haben das im September zu Ende ist.
Warum kann ich mich immer noch nicht auf eine Frau einlassen ?
Ich vermisse sie überhaupt nicht,wenn ich mal bei ihr im Haus bin, fühle ich mich als Gast obwohl es immer noch mir mitgehört und ich es bezahle.
Warum kann ich mich nicht mit der neuen Bekannten (seit 3 Monaten)einfach nicht unbeschwert in der Innenstadt blicken lassen?
Im Café immer noch dieselbe Unsicherheit wer mich wohl sieht.
Immer versuche ich es zu vermeiden das mich ein bekannter sieht.
Komme mir immer noch wie ein Fremdgänger vor.
Wenn ich bei meiner neuen Freundin bin ist alles schön,wir essen etwas und haben auch S. aber ich kann nur selten über Nacht bleiben weil es mich einfach wieder wegzieht.
Ich kann einfach nicht übernachten,aber die versteht es nicht.
Sie kommt sich dann vor wie eine Pros. .wenn ich dann gehe.
Ich verstehe sie wirklich dabei.
An Wochenenden ziehe ich oft lieber Kumpels vor und unternehme mit denen etwas oder bin lieber alleine Zuhause.
Ich habe wirklich Gefühle für diese Frau und trotzdem stoße ich sie immer wieder vorm Kopf.
Sie meint das ich eher der Freundschaft plus Typ bin und sie will das nicht.
Nun setzt sie mir die Pistole auf die Brust und verlangt von mir ein klares Bekenntnis.
Sie möchte eine feste Beziehung auf Augenhöhe und das sie sich auf mich verlassen kann.
Ich hab das Gefühl es ihr nicht geben zu können,obwohl ich gerne würde.
Das ganze unter Druck setzen erinnert mich an meine Ehe und damit drängt sie mich noch weiter weg.
Sind das noch Schuldgefühle meiner noch Frau gegenüber ?
Bin ich noch nicht bereit?
Möchte sie auch nicht verlieren obwohl sie nicht meine große Liebe ist,woran ich eh nicht mehr glaube.
Ich vermisse weder meine Ex noch meine Freundin.
Wenn sie mich sehen möchte machen wir was,ich frage selten nach.
Ok, ein Grund ist unser gemeinsames Projekt,ich versuche es wirklich so reibungslos wie möglich über die Bühne zubringen.
Ich befürchte das meine Ex dann irgendwie mir Probleme bzgl dem Bau machen könnte.
Hinzu kommt das es mir warum auch immer peinlich ist wenn meine Ex davon weiß.
Zu wissen das ich von ihr komme und später wieder hingehe.
Bin gerade ratlos und das seit ich draußen bin.

Kann es sein das du spürst das es nicht so ganz das wahre ist mit deiner neuen Frau an deiner Seite?

Bin in deinem Denken und Handeln in einer ähnlichen Situationen.

Verstehe ich das richtig? Du bist nach 20 Jahren! Ehe nach nur 3 Monaten wieder in eine neue Beziehung?
Da kann ja überhaupt noch nichts aufgearbeitet sein aus der alten Beziehung. Das wundert mich gar nicht. Ich denke nicht dass du beziehungsunfähig bist, du bist nur viel zu schnell in eine neue Beziehung rein.
Ich hab nach 11 Jahren Ehe 4 Jahre gebraucht bis ich alles aufgearbeitet und abgehackt habe. Das ist natürlich kein Richtwert und wahrscheinlich auch etwas länger als bei den meisten, aber bei dir ist es definitiv zu kurz gewesen.

@Catalina

Ich habe mit ihr darüber geredet, aber unsere Ansichten sind da sehr unterschiedlich.
Sie meint einfach das es nun genug ist und ich meine Schuldgefühle ablegen soll.
Letztens wollte sie mit mir in ein bestimmten Café und ich sagte ihr das es nicht geht,weil es sein kann das meine noch Frau auch dort ist.
Sie meinte nur,was daran verwerflich sei wenn ich mit ihr dort hingehe,der Abend war natürlich gelaufen.
Wahrscheinlich sind auch unsere unterschiedlichen Auffassungen der Grund das ich eben so denke und handle.
Sie versteht auch nicht das ich gerne alleine bin.
Irgendwie bin ich von ihr fasziniert und auf der anderen Seite fühle ich das es nicht DIE Frau ist die ich will bzw ob ich überhaupt jemanden will.
@lospolos
Ja das denke ich mir jede Nacht wenn ich alleine im Bett bin und grüble.
Auch wenn ich mit ihr irgendwo bin,denke ich mir öfters was mache ich hier überhaupt
Aber loslassen kann ich irgendwie auch nicht.
Ihre Gefühle werden immer stärker mir gegenüber ,von meiner Seite zwar auch,aber mich plagen dann einfach die Schuldgefühle meiner Familie gegenüber

@Emma
Also 4 Jahre ist schon eine Nummer!
Ich bin im September raus und seit 3 Monaten kennen wir uns.
Du hast natürlich recht das knapp ein halbes Jahr zu wenig ist für eine Verarbeitung.
Im Prinzip musste ich nichts mehr verarbeiten,da die letzten 7-8 einfach besch.... und verloren waren.
Da hätte ich die Ehe emotional schon abgeschrieben.
Ich wollte ihr auch nie das Gefühl geben ausgetauscht worden zu sein.
Ich denke,wenn ich in einer größeren Stadt wäre hätte ich nicht so ein Problem.
Ich hoffe nur das dieses Gefühl bald nachlässt und ich mich endlich unbeschwert bewegen kann

Ich verstehe sie auch ,so ist das nicht.
Das ist es ja was mir so schwer fällt, ich schaue Sie mir an und bin hin und weg.
Es sind manche Eigenschaften an ihr, wo ich überlege ob sie die richtige ist.
Sie will mich jeden Tag sehen und am besten jeden Abend telefonieren weil ich ja nicht bei ihr übernachte.
Wochenenden plant sie auch schon immer irgendwie mit uns,wo ich oft denke wie komme ich hier raus.
Mir ist das oftmals zu klättig.
Ich bin oft froh wenn ich mal durch schnaufen kann und samstags mit Freunden unterwegs bin.
Vielleicht rede ich mir auch vieles ein.
Zu mindestens will sie meine Kids kennenlernen...
Wie soll das gehen?
Fühl mich etwas unter Druck gesetzt und bin irgendwie gelähmt momentan.
Ich empfinde schon viel für sie, auch vom Herzen.
Aber mir ist das ständige zusammen sein zu viel.
Ich bin sehr introvertiert und sie das krasse Gegenteil.
Ich habe aber eher das Gefühl das ich ihr momentan nicht gut tue.
Zu hoch ist die Mauer die ich mir während meine Ehe aufgebaut habe.
Zu präsent ist meine noch Frau in meinem Kopf,auch wenn keine Liebe mehr da ist plagt mich das schlechte Gewissen.
Ich denke auch oft an die guten Zeiten und wie abgöttisch ich die geliebt habe.
Wir waren von 1991 bis 2018 zusammen,davon 23 Jahre verheiratet mit zwei Kids 20 und 17.
Da lässt man unweigerlich etwas zurück.
Wenn ich meine Ex sehe und ich sie mir anschaue tut sie mir leid.
Ich fühle mich immer noch verantwortlich für sie und möchte das sie abgesichert ist und das stößt bei meiner Freundin sauer auf.
Sorry fürs weg schweifen.

Sin Du und die Frau habt einfach unverschiedliche Vorstellungen. Es passt nicht. Ob Du grundsätzlich nicht bereit bist vermag ich nicht zu beurteilen. Aber das ist doch glasklar, dass es nicht zusammen passt. Ihr habt ein völlig unterschiedliches Nähebedürfnis.

Zitat von Sin71:

denke ich mir öfters was mache ich hier überhaupt

Genau das habe ich mir auch oft gedacht, bei meiner Freundin. Gerade auch beim Segs, der aber auch gut war. Habe es dann nach sieben Monaten beendet obwohl ich oder genau weil ich zwischendrin immer wieder gezweifelt hatte. Ich war vorher 14 Jahre verheiratet, die Trennung ist jetzt 2 Jahre her, nach einem Jahr oder mehr, ja etwas mehr als einem Jahr kam dann die neue Freundin, war wenn ich ehrlich bin wohl mehr was für's Ego und den S.! Ich brauchte das irgendwie, bereue ich es? Nein!

Wünschte ich hätte schon zwei Jahre hinter mir.
Was waren den deine Zweifel?
Ich fand bei mir einfach den Zeitpunkt noch nicht richtig.
Ich war auch mehr damit beschäftigt wer mich alles sieht wenn ich mit ihr irgendwo war.
Zu viel denken ist manchmal auch nicht gut.

Wenn ich ehrlich sein darf, habe ich persönlich den Eindruck, dass Du Dir gehörig etwas vor machst und zwar in beide Richtungen, Ex und Next.

Du bist mit Nichten über Deine Frau hinweg, Du liebst sie sogar immer noch, Du hast nur aufgegeben, weil Du am Ende Deiner Kräfte warst.

Zweitens: Du hast kein schlechtes Gewissen, sondern aus Dir spricht Scham. Darf ich fragen, was hat Deine Frau zu Dir gesagt, dass Du Ihre Blicke nicht ertragen kannst und Dich so sehr schämst?

Was hast Du der Next gesagt/versprochen von dem Du wusstest, dass es nicht ganz korrekt war, sodass Du Dich schämst, auch hier klar Schiff zu machen?

Soweit erstmal von mir,

Simply

Willkommen im Forum.

Also ich hätte da mal ne Frage, was genau hast du Dir denn vorgestellt, wie sich 20 Jahre Ehe, mit einer Affäre (wenn ich das richtig verstanden habe) schlechten Gewissen inkludiert, so entwickeln?

Vor allem zeitlich entwickeln? Daß Du jetzt irgendwie so mal 12 Wochen nach der Trennung oder 20 frei von allem bist?

So in etwa?

@Simply
Mit dem Vormachen ist das gar nicht so abwegig.
Hier ein ganz klares Nein, ich liebe sie nicht mehr,wir sind uns fremd geworden.
Auch hier ganz klar das ich über sie hinweg bin,ich vermisse sie keine Sekunde.
Es gibt auch kein zurück mehr.
Ich schwelge einfach zu sehr in der Vergangenheit,mich plagen Schuldgefühle weil ich sie nach 20 Jahren betrogen habe.(dazu gibt es Thread von mir)
Ich war danach noch 7 Jahre mit meiner Frau zusammen,ohne jeglichen Nähe.
Lieben tu ich sie auf eine andere Art,als die Mutter unserer Kinder.
Ich will einfach nur das es ihr gut geht.
Ja es ist auch das Schamgefühl ihr gegenüber.
Fehlt bloß noch das ich meine Nochfrau um Erlaubnis frage für eine neue Beziehung.
Sie hat gar nichts gesagt.
Es geht mehr darum das ich aus Respekt ihr gegenüber noch nicht mit einer anderen Frau vergnügt von ihr oder meinem engen Umfeld gesehen werden will.
Auch der Next habe ich nichts versprochen.
Ich habe mit offenen Karten gespielt und ganz klar gesagt das ich noch nicht soweit bin.
Ich denke das die Next mich idealisiert hat.
Sie hat sehr schnell Gefühle entwickelt und war dann immer anhänglicher.
Ich frag mich letztendlich, wann ich wieder unbeschwert sein kann.

Hallo E-Claire,
natürlich nicht.
Wir haben es ja noch 7 Jahre versucht
Und waren am Ende eine WG
Ist doch ganz klar, das eine 23 jährige Ehe und ingesamt 27 Jahre zusammen sein Spuren hinterlässt.
Es ist bestimmt nicht förderlich für eine neue Beziehung mit zu viel Altlasten.
Fühl mich trotz Trennung nicht richtig frei.

@Sin71 mir ging es ähnlich wie mit dir... nur dass ich nicht nicht mit der neuen gesehen werden wollte sondern mit der neuen gesehen werden wollte.... wohl unbewusst die Hoffnung, etwas bei meiner alten zu bewirken...

generell hatte ich öfter die zweifel, sah es oft mehr als last an mich mit der neuen zu treffen und was miteiander zu machen. sie war hübsch, sehr sogar, im bett der hammer, aber intellektuell und von den gemeinsamen interessen hat es für mich nicht gereicht...außerdem hat sie von anfang an das häusliche, ausgestrahlt, wollte einen auf familie machen udn es mir zus ehr recht amchen... ich brauch ne herausforderung, keine zweite mutter und familie.... familie gibts bei mir nur eine, jetzt sind das meine kinder....