Alena-52
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Alena-52
Zitat von EricBest:hallo ericDie Beziehung war toll für mich und hielt schätzungsweise 14 Tage.
Dann fingen die Selbstzweifel an. Was will so eine tolle Frau von dir? Das ist nur eine Frage der Zeit, bis Sie weg ist. Die kann nichts Tolles an dir finden. Ihre Ex-Freunde sind alle eine Nummer besser. Sehen besser aus, haben in ihrem Leben was erreicht. Stehen mit beiden Beinen im Leben.
Sie studiert, ich habe mein Studium abbrechen müssen.
Und schon war ich wieder in mir gefangen. Hab schlecht oder gar nicht geschlafen. Der S. mit ihr funktionierte überhaupt nicht. Ich konnte nicht. Ich war von meinen Gefühlen zu ihr und von der Angst, dass Sie bald wieder weg ist übermannt.
Ich habe Erfahrung mit Frauen, jedenfalls oberflächlich.
Durch diese emotionale Schieflage bin ich bei ihr nie „angekommen“. Konnte mich nicht öffnen. Keine Nähe zu lassen. Dadurch kam es dann immer öfter dazu, dass sie angefangen hat sich zu distanzieren.
Ich konnte keine Liebe geben, ihr fehlte das und so dümpelte die Beziehung weiter vor sich hin und meiner Freundin ging es immer schlechter. Sie verhungerte innerlich.
Dass ich nicht über meine Gefühle und Emotionen reden kann verfolgt mich, seit ich denken kann. Ich bin ein Scheidungskind, meine Eltern trennten sich als ich ca. 11 oder 12 war. Vielleicht auch 13. Ich kann mich bis zu meinem 16. Lebensjahr an kaum was erinnern.
Mein Vater war ein Tyrann. Es herrschte unabdingbarer Leistungsdruck. Überall musste ich der Beste sein. Sei es beim Fussball oder in der Schule. War das nicht der Fall, gab es Ärger der sich in Hausarrest (Schule) oder Missachtung aus drückte („Wenn ihr nochmal besser spielt, komm ich auch nochmal ein Spiel gucken“ / Er kam nie). Schlug ich mir das Bein auf, durfte ich nicht weinen. „Indianer kennt keinen Schmerz“ oder „du willst doch ein Mann sein, keine Memme“.
Später, als ich älter wurde spielte ich am PC. Stundenlang. Wenn jemand rein kam, interessierte mich das nicht. Niemand kam mehr an mich ran. So bin ich erwachsen geworden. Jedenfalls körperlich.
Insgesamt dauerte die Beziehung 11 Monate. Für sie war es der blanke Horror.
Über Ängste und Zweifel habe ich nicht gesprochen. Stattdessen wurde ich aggressiv und schob ihr die Schuld zu, denn anschließend habe ich wieder meine Ruhe und sitze in meinem Kinderzimmer in dem die Welt in Ordnung ist. Und Sie leidete Horrorqualen.
Sehr erschwerend kam hinzu, dass meine Mutter schwere seelische Wunde mit sich trägt, die ihr in ihrem Leben widerfahren sind. Sei es durch andere oder durch sie selbst, sie wiegen schwer. Ich bin der einzige Notanker im Moment. Dadurch klammert Sie und ich werde wie ein kleiner Junge verwöhnt, bekomm die Wäsche gemacht und gekocht, obwohl ich lange nicht mehr zuhause wohne. Sie kann mich nicht los lassen.
Meine Freundin war dadurch die Frau, die mich nun beanspruchte und mich ihr weg nahm. Durch diese Angst funkte meine Mutter in die Beziehung, wo sie nur konnte.
Falsche Mutterliebe? Es scheint jedenfalls so und ich bin in einem Teufelskreis gefangen, der mich meiner Mutter gegenüber abhängig macht.
Ich habe einen zwar sehr stressigen Job, aber ich verdiene auch dadurch ganz gut und es macht mir Spaß, weil ich dort Verantwortung besitze und Leute auf mich hören. Trotzdem fühle ich mich dort nicht anerkannt. Trotzdem werde ich von meiner Mutter behandelt, als ob ich ein kleiner Junge bin, dem man noch das Pausenbrot schmieren muss.
Durch dieses ganze Konstrukt, was sich aus einer kaputten Familie, innerer Zerrissenheit und völlig fehlendem Selbstwertgefühl ergibt, glaube ich, dass ich nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen, die für andere selbstverständlich ist.
Ich kann keine Empathie zu meinem Partner herstellen. Ich kann nicht mitfühlen, mich nicht in sie hineinversetzen oder sie einfach bedingungslos lieben. Das beste Beispiel ist, dass ich nicht Arm in Arm mit ihr zusammen einschlafen kann. Konflikte bleiben meinerseits unausgesprochen, weil ich Angst vor dem Ergebnis habe, was daraus im schlimmsten Fall resultieren könnte.
Ebenfalls bleibt zu erwähnen, dass ich sowohl privat unter Freunden, als auch auf der täglichen Arbeit allen schwierigeren Konflikten aus dem Weg gehe.
Selbst finde ich keinen Weg aus meinem Verhaltensmuster und suche nun Hilfe.
Alena-52
Zitat von EricBest:hallo ericIch muss das lernen, genau wie du sagst. Aber wie? Wie macht man sowas, Gefühle hervorholen aus der Vergangenheit?
Zitat:ich habe meine geschichte allein aufgedröselt, es hat einige zeit gedauert und ich habe vieles ausprobiert, was weiterhalf.Klar, Gesprächstherapie. Die habe ich ja angestoßen, jedenfalls die Termine erstmal. Davon erhoffe ich mir schon viel. Hast du auch Tipps, wie ich das selbst hin bekomme? Das Buch Jein war da schon mal ein Spitzentipp! Ich habe keine Lust im Moment untätig rumzusitzen, vorallem weil mich die Trennung so schmerzt und aufwühlt. Und ich habe schon viel zuviel Zeit vergeudet und meine Liebe verloren.
Heute Abend geh ich einfach mal spazieren alleine und versuch mich meiner Gefühle mal bewusst zu werden. Schmerz und Angst zwar, aber das gehört ja auch dazu.
Ich muss immer schmunzeln dabei, mich erinnert das Ganze an ein berühmtes Zitat: Erforsche deine Gefühle, junger Skywalker!
Hier und jetzt
Hinrich
Zitat von EricBest:Dann war ich bei meiner Mutter und habe recht aggressiv versucht zu sagen, dass ich mich abnabeln möchte und diese Bemutterung nicht mehr will.
Hier und jetzt
Alena-52
Zitat von EricBest:naja, von ihr hast du diese empfindungen und verhalten auch abgespeichert und übernommen, selbst wenn sie dir das nicht gesagt hat, als kind hast du feine antennen und spürst das genau ...Wir haben jetzt drei Stunden gesprochen. Nach einer Stunde hat sie gesagt, dass alles was in mir vorgeht, ihr sehr bekannt ist. Das sie genau die gleichen Empfindungen hat.
Zitat:damit hast du schon mal einen riesen knoten zum platzen gebracht, das freut mich sehr! es ist ein anfang und die trauer und viele andere gefühle werden dich noch eine zeit lang durchschütteln, aber nach und nach werden sie sich umwandeln und irgendwann wirst du auch die fühlbare erkenntnis gewinnen, dass auch deine eltern ihre schwachstellen haben, so wie du bisher auch.Danach haben wir über unsere kaputte Familie geredet. Da ist unglaublich viel hoch gekommen. Mir laufen auch nur noch die Tränen, weil das alles so traurig ist. Der Leistungsdruck, der von meinem Vater ausging hat mich gebrochen, wie ich in meinem ersten Post beschrieben habe. Alles was ich getan habe, war nicht gut genug, keiner Erwartung konnte man gerecht werden. Das ist genau der Grund, warum ich mir nicht gerecht werden kann und meine Beziehung zerstört habe. Ab da hab ich wohl irgendwann nur noch in meinem Zimmer gesessen, als ich nicht mehr konnte.
Ich habe auch endlich mal zugegeben, dass mir mein Vater fehlt und ich mich heute noch um Anerkennung sehne. Aber die werde ich von ihm nie bekommen. Das habe ich jahrelang in mir getragen, diese unfassbar schwere Bürde, die er mir auferlegt hat. Ich habe alles immer dafür getan, dass das nie rauskommt. Deswegen kann ich keine Gefühle zeigen. Jetzt ist es raus, endlich. Ich glaube, dass das der Auslöser der ganzen Misere ist. Meine Mutter sagte dann, dass sie anschließend immer weiter uns vor allem beschützen wollte. So bin ich vom Regen in die Traufe.
Aber jetzt kann ich endlich mal weinen und damit versuchen umzugehen. Es ist wieder alles da von früher, alles was ich verdrängt habe. Auch sind meine Erinnerungen wieder total lebhaft von früher. Das macht mich so traurig, aber es hilft irgendwie total. Hoffentlich kann ich alles richtig einordnen, dann ist das mein erster Riesenschritt zum Erfolg. Wenn ich ihm irgendwann sagen kann, was er alles gemacht hat und ihm dann für mich vergeben kann. Dann kann ich wirklich inneren Frieden finden und mich so gut finden, wie ich bin.
Aber jetzt erstmal ist nur die Tür auf, zu meinem Inneren. Durchgegangen bin ich noch nicht.
Was ein Abend mal wieder. Ich habe auch nie mal gedacht, dass ich sowas mal durchleben müsste. Es kam auch eben immer wieder die Frage, warum ich nichts gesagt habe. Irgendwann hat meine Mutter dann den Teufelskreis fassen können, in dem ich mich befinde.
Ich habe das eben auch meiner Exfreundin geschrieben. Sie hört mir immer noch zu und ist für mich da mit guten Tipps.
Alles wird gut
Kundalini
Alena-52
Zitat von EricBest:das hört sich gut an und mit dieser einstellung wirst du es auch schaffen alle klippen zu umschiffen, ohne dabei unterzugehen!Auch bin ich nun viel opimistischer, was alles so kommen wird. Mir ist zwar klar, dass auch mal Rückschläge kommen werden, aber ehrlich gesagt bin ich gespannt auf diese. Denn das werden die ersten Prüfungen, die ich verarbeiten und in Gutes wandeln muss.
Da sehe ich momentan keine Probleme mehr.
Alena-52
Zitat von EricBest:hallo EricBestEinzig was wirklich richtig stört ist die Wartezeit auf einen Therapieplatz. Es gibt immer wieder Tage, an denen ich mir nicht selbst helfen kann um vorwärts zu kommen. Leider verschenkte Zeit.
Zitat von wundergeschehen:Hihi, in diesem Thread gehts weiter wie im realen Leben. Alle Co-Narzisstinnin und Träumerle arbeiten eifrig mit an der Heilung eines Narziss So können sie dann hoffen, auch ihr Narziss daheim durchläuft eine so schnelle Wunderheilung
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