Beziehungsstart mit Schwierigkeiten

M
Ende Juni 2015 habe ich(43) eine Frau(30) kennengelernt, wir waren uns auf Anhieb sympathisch, haben uns öfter getroffen, verschiedene Dinge unternommen und haben uns näher kennengelernt. Mitte Juli sprach sie mich dann an, ob ich mit ihr eine Beziehung eingehen möchte, was auch mein Herzenswunsch war. Was mich verwunderte, sie sagte wiederholt in den ersten Wochen, dass sie Angst davor hätte das ich sie verlassen könnte.

Anfang Sept. beendete sie plötzlich die Beziehung mit der Begründung, sie hätte keine Zeit mehr für sich und die Gefühle hätten sich nicht wie gedacht entwickelt und ihr würde das Gefühl von Verliebtheit fehlen. Ein ziemlicher Schlag, der mich unvermittelt traf und sehr traurig gemacht hat, da ich das Gefühl hatte, wir sind auf dem Weg in eine gute Beziehung.

Nach meinem Kontaktabbruch meldete sie sich nach einer Woche bei mir und schrieb mir, sie würde mich sehr vermissen. Sie schrieb mir weiterhin, dass sie gerne zu mir kommen wollte, sich entschuldigen wollte und mit darüber sprechen wollte, was zu ihrer Entscheidung geführt hatte. In dem langen Gespräch der Erklärungsversuche sagte sie mir am Ende, sie möchte wieder mit zusammen sein und wünscht sich eine 2. Chance für uns.

Ich habe mich nun vor ein paar Tagen wieder auf eine Beziehung mit ihr eingelassen. Es läuft nun gut (was es vorher auch tat), sie ist bemüht mehr gemeinsame Zeit zu finden und schmiedet nun z.B. zusätzlich Reisepläne für Kurztrips mit mir. Das fühlt sich Alles sehr gut an, jedoch reist die Angst mit, dass in Kürze die Sache wieder umkippt, meine Euphorie ist momentan eher verhalten. Klammern ist absolut kein Thema für uns, da jeder auch seine eigenen Freunde trifft und Dinge ohne den anderen unternimmt.

Nun stelle ich mir die Frage, ist in mir das Gefühl „für uns“ kaputt gegangen, kommt es wieder, oder ist einfach die Angst vor einer erneuten Enttäuschung? Manchmal kommt auch die Frage in mir auf, ob es vielleicht ein Nähe / Distanzproblem ihrerseits besteht. Mein Herzenswunsch ist, eine glückliche Beziehung mit ihr aufzubauen, da wir gleichartige Vorstellungen von unserer Zukunft haben.

Ich bin euch für eure Beiträge dankbar.
Micki

24.09.2015 14:12 • #1


S
Ich denke, am wichtigsten ist jetzt wirklich, nicht alles zu zerreden und zerdenken - sonst zieht sich das wie ein roter Faden weiter durch die Beziehung und kann auch später nicht mehr unbeschwert werden...

24.09.2015 14:19 • #2


A


Beziehungsstart mit Schwierigkeiten

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M
Wie findet man am besten das Gleichgewicht zwischen Reden und Zerreden?

28.09.2015 09:17 • #3


_Tara_
Zitat von Micki:
Nach meinem Kontaktabbruch meldete sie sich nach einer Woche bei mir und schrieb mir, sie würde mich sehr vermissen. Sie schrieb mir weiterhin, dass sie gerne zu mir kommen wollte, sich entschuldigen wollte und mit darüber sprechen wollte, was zu ihrer Entscheidung geführt hatte.

Was hatte denn zu ihrer Entscheidung geführt, was nur eine Woche später scheinbar plötzlich anders war...?

Und ist die Verliebtheit, die ihr eine Woche zuvor gefehlt hat, in der einen Woche, in der Ihr nicht zusammen ward, plötzlich aus dem Nichts doch aufgetreten?

Hmm... ich glaube, an Deiner Stelle wäre ich da wohl auch etwas skeptisch...

28.09.2015 09:48 • #4


M
Hallo Tara,

sie konnte sich nicht eindeutig äußern, sie sagte immer wieder sie hätte gemerkt, wie sehr ich ihr fehle, dass sie mit mir doch zusammen sein möchte und sich eine 2. Chance wünscht. Die Frage nach ihrer Verliebtheit habe ich nicht direkt gestellt, es gingen mir in dem Moment so viele Fragen durch den Kopf. Ich habe klargestellt, dass ich keine Freundschaft möchte, sondern wenn überhaupt nur eine Beziehung als gemeinsamen weg sehe.

Die Frage ob sie nun wirklich verliebt ist, schwirrt mir ständig im Kopf herum. Eigentlich ist schon dämlich, dass ich mir diese Frage überhaupt stelle, da es ja eigentlich eine Grundvoraussetzung für eine Beziehung ist. Da ich die Situation nicht zerreden möchte, möchte ich diese Frage nicht erneut in den Raum stellen, obwohl sie von zentraler Bedeutung für eine Beziehung ist. Ich fragte, sie kürzlich ob sie jetzt glücklich sei, antworte sie mit ja.
Soll ich es dabei erst mal bewenden lassen und den Rest auf mich zukommen lassen?

Mein Bauchgefühl sagt mir irgendwie, ich weiß gerade nicht woran ich wirklich bin, obwohl sie Kurztrips mit mir plant und sich jetzt mehr Zeit für uns nimmt.

28.09.2015 13:07 • #5


_Tara_
Zitat von Micki:
Mein Bauchgefühl sagt mir irgendwie, ich weiß gerade nicht woran ich wirklich bin, obwohl sie Kurztrips mit mir plant und sich jetzt mehr Zeit für uns nimmt.

Nach eigener Erfahrung kann ich sagen: das Bauchgefühl hat meistens (wenn nicht immer) Recht.

Sicher mag sie Dich als Menschen, hat Dich gern. Und hat sich vielleicht irgendwie einsam gefühlt, in der Woche, wo sie keine Aufmerksamkeit von Dir bekam.
Aber dass in dieser Woche, in der Ihr keinen Kontakt hattet, plötzlich eine Verliebtheit entstanden sein soll, die vorher nicht da war - das kann ich mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen.

Sie will vielleicht nur nicht alleine sein - deswegen hat sie nochmal mit Dir angebändelt.
Zumindest wären das so meine Gedanken, an Deiner Stelle.

Also, wenn mir jemand einmal gesagt hat, dass er nicht in mich verliebt ist, dann würde es mir schwer fallen, eine Woche später an einen plötzlichen Sinneswandel zu glauben.

Ja, wenn Du es schaffst, einen gewissen 'emotionalen Sicherheitsabstand' für Dich einzuhalten, dann lass' es 'mal auf Dich zukommen. Schau, wie Ihr Euch beim nächsten Kurztrip verstehst, was da rüberkommt...

28.09.2015 13:20 • #6


M
Tara, Du triffst meine Gedanken auf den Punkt!

Genau diesen Sinneswandel zu glauben, das fällt mir schwer. Glaubst Du, es wäre zu viel des Guten wen ich das Thema, ob sie sich jetzt verliebt fühlt, gut eine Woche nach ihrem Comeback, noch einmal anspreche?

Ich weiß momentan nicht mehr was richtig und was falsch ist. Sie sagt mir immer wieder, ich soll der Sache Zeit geben, Vertrauen etc. muss sich aufbauen. Vielleicht spielt es aber auch eine Rolle, dass sie fast fünf Jahre Single war und vorher wiederholt sehr enttäuscht wurde, was ihr Schwierigkeiten bereitet, sich jetzt wieder auf eine Beziehung einzulassen. Was meinst Du?

Ich vermute hier u.a. Bindungsängste, da sie sich nach Außen immer sehr taff geben möchte, anfänglich aber immer wieder thematisierte nicht das du mich in 2 Monate verlässt.

28.09.2015 13:50 • #7


Urmel_
Pest oder Cholera....

Zitat:
Wie findet man am besten das Gleichgewicht zwischen Reden und Zerreden?


Demonstrieren statt Argumentieren.

28.09.2015 14:05 • #8


_Tara_
Also, ich würde an Deiner Stelle das Thema Verliebtsein jetzt nicht mehr ansprechen.
Ich finde übrigens auch, dass es da eigentlich nichts zu reden gibt.
Verliebt ist man, oder man ist es nicht. Herbeireden kann man Gefühle nicht.
Und ob der andere in mich verliebt ist, spüre ich, oder spüre es nicht.

Du musst jetzt für Dich entscheiden, wie Du mit der Tatsache, dass Du ihr einen Sinneswandel nicht wirklich abnimmst, weiter umgehst.
Entweder, Du sagst Dir, dass Du es dann lieber sein lässt, bevor Du noch mehr verletzt wirst und ziehst einen Schlussstrich. Weil Du im Inneren eben ziemlich sicher bist, dass in ein paar Wochen doch wieder 'die Gefühle nicht reichen' u.s.w.
Oder Du sagst Dir: was soll's, ich lass' es einfach 'mal auf mich zukommen, ich hab' nix zu verlieren.

Du musst das tun, womit Du Dich wohl fühlst. Wirklich wohl fühlst.
Das kannst Du aber nur alleine entscheiden.

28.09.2015 14:09 • #9


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