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Beziehungsprobleme nach Fehlgeburt

P
Hallo liebe Leute,

Ich habe vor kurzem mein Baby im 6. Monat verloren. Ich bin auch nur noch am weinen und fühle mich schlecht.

All das passierte ca. 1 Monat nach meiner Hochzeit. Ich kenne meinen Mann bereits seit 6 Jahren, aber erst seit 1 Jahr sind wir wirklich zusammen, davor kannte man sich über Freunde und wir hatten nicht oft Kontakt. Als wir letzten Sommer zusammenkamen, ging alles wirklich schnell. Ich (25), er (35), führten zunächst kurz eine Fernbeziehung, bis er dann zu mir zog, da er zu dem Zeitpunkt gerade seinen Job gekündigt hatte. Ich wurde ungeplant schwanger, was meine Zukunft plötzlich auf den Kopf stellte. Dennoch gewöhnten wir uns an den Gedanken Eltern zu werden und freuten uns aufs Kind. Er machte mir auch einen Antrag und wir heirateten Anfang November 2016. Das Glück hielt leider nicht lange. Einen Monat später wurde mein befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert, weil ich schwanger war und kurz nach diesem Schock, dann der nächste Verlust, mein ungeborenes Baby.

Ich habe seitdem das Verlangen einfach nur allein sein zu wollen ohne meinen Mann. Hatte auch Angst, mit ihm darüber zu sprechen. Seit der Fehlgeburt vor wenigen Tagen redeten wir kaum noch miteinander, geschweige denn schenkten wir uns Nähe. Gestern abend sagte ich ihm, dass ich gern irgendwo allein sein würde und er antwortete: Wenn Du willst, dann gehe ich. Wir haben es diskutiert und reden auch wieder normal miteinander, allerdings berühren wir uns nicht. Es ist nicht so, dass ich ihn nicht liebe oder so, aber ich möchte im Moment wirklich keine Nähe und er macht auch keine Versuche, weil ich diese bisher abgeblockt habe. Ich will eigentlich nur weg und alleine sein. Irgendwo am Strand mit Sonne und Zeit für mich haben und nachzudenken.

Ist das normal? Sicherlich ist das alles eine Reaktion auf meinen Verlust, aber ist es normal, dass ich ihn nicht neben mir haben will? Jemanden der mich unterstützt? Ich lese hier oft, dass man sich im Laufe seines Lebens plötzlich verändert und der Partner dann nicht mehr der Richtige zu sein scheint und nun durchlebe ich selbst eine solche Phase. Meine Angst ist, dass neben dem Job und dem Baby nun auch der Partner dran ist und ich am Ende alles verliere. Aber so fühle ich mich nun mal im Moment. Vielleicht ging wirklich alles zu schnell in unserer Beziehung, es kam ja wirklich Schlag auf Schlag: Schwangerschaft, Hochzeitsvorbereitung, Fehlgeburt. Vielleicht habe ich in dem ganzen Stress einfach die Beziehung vergessen und jetzt wo ich nichts mehr habe, weiß ich nicht, wodran ich bin. Ein echtes Gefühlchaos. Habt ihr ähnliches erlebt?

Bin dankbar über jede Antwort

08.12.2016 13:46 • #1


A
Hallo,

Mein herzliches Beileid.

Dein Mann wird auch Zeit brauchen für Ihn ist die Situation auch verdammt hart
Du brauchst Ruhe und Zeit für dich.
Rede mit Ihnen, nicht das er gehen soll oder von Trennung, sage du brauchst Zeit die Sache so gut es geht zu verarbeiten.
Sage ihn das du weg möchtest um nachzudenken und dich ein bißchen zu erholen von der ganzen Sache.
Frage ihn ob er einverstanden ist das du ne Woche wegfliegst, dann hättest du Ruhe und könntest von den ganzen Stress versuchen dich einwenig zu erholen.
Wenn du Zuhause bleibst und dann nur Stress ist, dann ist dir nicht geholfen und ihn auch nicht.
Abstand für beide mit Situation Klar zu kommen finde ich richtig.
Frage ihn wie er die Sache verarbeitet oder verarbeiten will
Vielleicht auch allein in Urlaub um zur Ruhe zu kommen.

Wünsche Dir und deinen Mann viel Kraft und alles Gute für die Zukunft.

08.12.2016 14:05 • x 1 #2


A


Beziehungsprobleme nach Fehlgeburt

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P
Du hast sicherlich recht. Ich weiß von ihm dass er anders trauert und das ist auch okay so. Es tut ihm auch weh, aber er zeigt es nicht so, geht lieber seinem Alltag nach. Für mich kein Problem. Die Sache ist nur die, weil du vo neiner Woche Urlaub sprichst: Ich bin Archaeologin und war es gewohnt an verschienenen Orten länger zu arbeiten und auch zu reisen. Bei meinem jetzigen Job (Promotion an der Uni) bin ich kaum mehr gereist, habe nur noch meine Doktorarbeit geschrieben und hatte ein ruhiges Arbeitsumfeld. Jetzt verspühre ich aber das Bedürfnis nicht nur 1 Woche Urlaub zu machen, sondern wirklich ein Zeit lang weg zu sein, solange es eben dauert, vielleicht verbunden mit einem kleinen Ausgrabungsprojekt, um mich abzulenken und meine Lebensfreude wiederzuentdecken. Ich habe mir vorgestellt, was wäre, wenn die Beziehung dadurch in die Brüche geht? Meine Antwort war: es würde mich im Moment nicht einmal stören, weil ich etwas viel wertvolleres verloren habe, worum ich viel weine. Es ist im Moment wirklich so dass ich mich innerlich leer fühle, Abstand will und sogar riskiere, dass meine Ehe ebenfalls kaputt geht. Ich rede mit meinem Mann, er nimmt es mir auch nicht übel, dass ich so denke, aber wir berühren uns auch nicht. Habe keine Kraft um meine Ehe zu kämpfen oder in sie zu investieren. So habe ich mir den Start in die Ehe nicht vorgestellt

08.12.2016 14:21 • #3


M
Euer Verlust tut mir sehr leid.

Versuch euch umgehend Hilfe zu besorgen. Zum Beispiel einen Geistlichen, auch wenn ihr nicht unbedingt gläubig seid oder wende dich an die Telefonseelsorge, die kennen Einrichtungen und Anlaufstellen, die euch jetzt unterstützen können, darauf geschult sind und die richtigen Worte finden.

Auch wenn du jetzt vielleicht nicht das Bedürfnis verspürst, können Sie deinen Mann evtl unterstützen während du mit dir selbst beschäftigt bist, oder unabhängig voneinander und auch gemeinsam.

Alles Gute für euch!

08.12.2016 18:39 • #4


Sashimi
Ich rate Dir Dich in therapeutische Behandlung zu begeben. Diese Achterbahnfahrt ist für euch beide einfach zuviel. Eine Beratung hat zwei postive Aspekte:

-Du kannst Dich jemanden anvertrauen, der emotional völlig unvoreingenommen ist.
-Du hast Deinen Raum mit diesem Therapeuten unabhängig und völlig objektiv Lösungen zu erarbeiten, die Du Deinem Partner besser vermitteln kannst. Im Moment bist Du eine gebrochene Frau mit der er nicht umzugehen weiß.

Eine Fehlgeburt sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und meinen, der Partner könne das abfedern.

08.12.2016 18:43 • x 3 #5


G
Hallo also mir ging es so ähnlich ich habe aber eine doppelte Belastung gehabt mein Freund wollte das Kind nicht, wenn Dir Deine Beziehung wichtig ist lass Dich professionell helfen, meine Beziehung ist gescheitert, geh in eine Klinik und gönn Dir die Auszeit ich bin zu spät in die Klinik gegangen ich wünsche ganz viel Kraft

30.01.2017 18:59 • #6




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