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Beziehungspause - wie gehts weiter?

J
Zitat von DieSeherin:
man muss ja nun nicht in jedem schwierigen beziehungskonstrukt narzissmus wittern

Sorry, aber mein diesbezügliches Radar hat mich noch selten vollkommen getäuscht und das hier riecht förmlich nach Kollusion und narzisstischer Verstrickung. Und nach dem, was der TE jetzt noch geschrieben hat, läuft's genau darauf hinaus.

Die Sache ist eine ziemlich Zwickmühle:
Sie wird wahrscheinlich niemals zugeben, dass sie mit irgendwas auch nur ansatzweise überfordert ist und damit ist auch kein Anlass für sie gegeben, Anteile an der Thematik bei sich zu sehen, geschweigedenn, sich irgendwelche Hilfe zu holen. Ihr Argument, dass ihre Erschöpfung daher rührt, sich andauernd mit der Problematik des TE mit auseinanderzusetzen, ist scheinheilig, nicht authentisch und motivintransparent, weil sie gerade dadurch ihren eigenen Selbstwert erhöht, in dem sie sich dermaßen aufopfert. (Wardetzki lässt grüßen!). Aufgrund des bisherigen Verhaltens des TE scheint sie sich ja auch relativ sicher zu sein, dass er trotz des Chaos in ihrer Bude bei ihr bleibt und großzügig darüber hinweg sieht.

Der TE hingegen ist immer noch zu sehr in seiner Schuld- und Minderwertigkeits-Perspektive ihr gegenüber gefangen, um hier ausreichend autonom seinen Standpunkt klarzumachen und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Wahrscheinlich hegt er immer noch die stille Hoffnung, dass sie allein ihn wird retten können. Aber genau so funktioniert das Spielchen nun mal nicht.

28.05.2020 09:00 • #31


jerry_fletscher
Zitat von DieSeherin:
wäre ja echt interessant, wie berechtigt deine vorstellungen sind?

Tja, vielleicht mache in diesem Punkt den Fehler, Maßstäbe, die ich mir selbst auferlege, auch bei anderen anzulegen.
Aber ist das echt so abwegig? Wenn ich Besuch bekomme von jemandem, der mir wichtig ist, dann sorge ich dafür, dass die Wohnung halbwegs vernünftig aussieht, damit der andere sich auch wohlfühlt. Das hat was mit Anstand und Respekt bzw. Wertschäetzung der Person gegenüber zu tun, wenn ich vorher Staubsauger und Wischmopp in den Hand nehme. Wie @KBR das schon beschrieben hat, wirft das ein deutliches Licht auf den Wert, den die Beziehung für mich hat. Erst recht, wenn ich den Umstand, dass ich mich in diesem Chaos nicht wohlfühle, schon mehrmals artikuliert habe.

28.05.2020 09:21 • #32


A


Beziehungspause - wie gehts weiter?

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J
Zitat von jerry_fletscher:
Das hat was mit Anstand und Respekt bzw. Wertschäetzung der Person gegenüber zu tun, wenn ich vorher Staubsauger und Wischmopp in den Hand nehme.

Oder kann es sein, dass Du einfach selbst nur in einem möglichst guten Licht dastehen willst?

28.05.2020 09:25 • #33


U
Also wenn ich mich hier so durch die Zeilen lese, habe ich eher das Gefühl es passt einfach nicht. Und dies nicht auf Grund von psychischen Erkrankungen oder Problemen sondern von euren Wertevorstellungen, euren Bedürfnissen, euren Ansprüchen und euren Erwartungen.
Z.B. die Wohnung - wenn Sie Chaos nicht stört dann sieht sie auch die Unordnung nicht in dem Ausmaß wie du. In ihren Augen hat das nichts mit Wertschätzung zu tun, aber dich ärgert es. Wenn sie dich zum Müll wegbringen und einkaufen schicken kann, dann sicher nicht um dich zu ärgern, sondern weil sie das als Bestandteil der Beziehung sieht - als Gewohnheit, die sich eingeschlichen hat. Wenn sie es nicht stört, dass du abends wieder heimfährst, dann weil sie auch die Distanz schätzt. Wenn sie meint, dass deine Aufarbeitung zu lange dauert, dann ist sie kein geduldiger Mensch und ihr fehlt das Einfühlungsvermögen dir gegenüber.
Dinge, die ihr nicht wichtig sind, sind oftmals Dinge, die dir sehr wichtig sind. Das birgt natürlich jede Menge Konfliktpotenzial. Ich glaube, ihr seid einfach zu verschieden. natürlich gibt es Dinge, die euch verbinden - aber diese scheinen eher in der Minderzahl zu sein.

28.05.2020 10:53 • x 1 #34




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