Hallo Zusammen,
ich bin momentan fertig mit den Nerven und möchte mir hier gerne meine Gedanken/Gefühle von der Seele schreiben, vielleicht hat der ein oder andere eine hilfreiche Einschätzung oder Sicht auf die Dinge.
Ich, m/25, stecke seit gestern in einer Beziehungspause mit meiner eigentlichen Freundin, 24. Wir sind seit ziemlich genau 5 Jahren zusammen und haben einige Höhen und Tiefen erlebt. Das letzte Tief zuletzt vor einem halben Jahr, wo wir beide nicht genau wussten, wo es mit unserer Beziehung hingehen soll, es war allerdings nie so richtig ernst bzw. eine Trennung wurde nie ernsthaft in Erwägung gezogen.
Alles fing damit an, dass sie über Pfingsten auf einem Schützenfest feiern war. Am Pfingstmontag hatten wir uns verabredet und sie kam abends zu mir. Bei mir angekommen setzte sie sich auf's Bett und fing sofort an zu weinen. Sie erzählte mir, dass Sie mich am Samstag betrogen hatte, mit jemand anderem geschlafen hatte und es ihr sehr leid tut.
Mir wurde erstmal der Boden unter den Füßen weggezogen und ich wusste nicht was ich denken soll. Ich bin erstmal rausgegangen um darüber nachzudenken, konnte aber keinen klaren Gedanken fassen. Als ich dann wieder zu ihr ins Zimmer ging habe ich eine Erklärung verlangt, welche sie mir nicht geben konnte. Daraufhin sagte ich ihr, sie solle erstmal gehen.
Wenig später meldete sie sich bei mir und bat um ein Gespräch. Dieses fand dann auch einige Tage später statt.
Sie konnte mir immer noch keine Erklärung geben, warum sie mir fremdgegangen war. Sie hatte an dem Abend viel Alk. getrunken, wollte die Schuld aber auch nicht nur auf diesen schieben. Sie sagte mir, dass sie absolut überfordert mit der Situation und sich selber ist und nicht wüsste, warum sie es tat und ihr klar ist, dass sie alles kaputt gemacht hätte. In dem Gespräch eröffnete sie mir zwar, dass sie oftmals durch Aussagen von mir verletzt worden ist (die von meiner Seite aus als necken interpretiert worden sind) und ich ihr zu wenig Aufmerksamkeit bzw. Zuneigung zeigen würde. Außerdem sagte sie, dass es auch sein könnte, dass es ihr gerade zu ernst wird, da wir uns aktuell Wohnungen anschauten und vorhatten zusammen zu ziehen (wobei sie meistens die treibende Kraft hinter so etwas war - auch Verlobung war immer ein Wunsch von ihr). Insgesamt konnte sie mir aber keinen klaren Grund nennen und mir nur sagen, dass es an diesen Punkten liegen KÖNNTE. Desweiteren versicherte sie mir, dass es ein einmaliger Ausrutscher gewesen sei, sie ihn bereue und mich noch liebe.
Ich habe in diesem Gespräch meine Fehler in der Beziehung eingesehen und mich dafür entschuldigt, zeitgleich aber auch deutlich gemacht, dass ich von ihr tief verletzt worden bin und meine Fehler dieses Vergehen nicht rechtfertigen. Ich habe ihr gesagt, dass ich bereit bin, zu versuchen, ihr diesen Fehltritt zu vergeben und schlug diverse Möglichkeiten vor, wie wir an unserer Beziehung arbeiten können, damit wir beide wieder glücklicher sind. Sie war allerdings komplett unsicher wie es mit uns weitergehen soll und schlug erstmal einen weiteren Gesprächstermin vor.
Sie war dann das Wochenende mit ihrer Familie im Urlaub in Holland. Ich habe ihr vor diesem Urlaub noch eine lange Nachricht per WhatsApp geschickt, in der ich ihr schrieb wie ich mich fühlte und wie verletzt ich bin und dass ich zeitgleich Angst hätte, sie zu verlieren. Ich schrieb, dass ich das ganze gern als Chance nutzen würde um an unserer Beziehung zu arbeiten und dass wir beide Fehler in der Kommunikation miteinander gemacht hätten. Der Text war relativ vorwurfsfrei und mit mehreren Liebesbekundungen versehen. Sie antwortete zwar auch und meinte, dass sie so viel Respekt vor mir hätte, wie ich aktuell mit ihr umgehe, ihre Antwort fiel allerdings wesentlich kürzer aus und das Wochenende durch meldete sie sich garnicht mehr. Ich merkte, wie sie sich von mir distanzierte und versuchte ihr nicht zu sehr hinterherzulaufen, was mir nur mäßig gelang. Das lag vor allem daran, dass ich die Situation überhaupt nicht einschätzen konnte und nichtmal eine Erklärung für ihren Fehltritt bzw. die Situation, dass sie auf einmal unsere gesamte Beziehung in Frage stellt hatte.
Man muss dazusagen, dass wir in den 2-3 Wochen davor noch unseren Jahrestag bei einem Restaurantbesuch feierten, einen wunderschönen Abend bei einem Konzert in Köln hatten und uns zusammen Wohnungen ansahen, wobei sie mir bei der letzten sogar noch sagte, dass sie diese gerne nehmen würde und mit mir dort einziehen möchte.
Kurz nach ihrem Urlaub fand dann unser nächstes Gespräch statt. Ich brachte ihr Blumen mit, weil sie sich sowas immer von mir gewünscht hatte, ich ihr aber nie welche geschenkt hatte. Sie sagte mir, wie schlecht es ihr ginge, dass sie kaum essen und schlafen könnte und sie das Wochenende als schöne Ablenkung empfand. Mir ging es bis auf die schöne Ablenkung genau so.
In dem Gespräch konnte sie mir leider immer noch keine genauen Gründe für die Geschehnisse liefern. Sie weinte viel und teilte mir mit, dass sie sich erstmal von mir trennen möchte obwohl sie mich lieben würde, sie nicht weiß bzw. davon ausgeht, dass sie es in ein paar Wochen wahrscheinlich bereuen wird, aber es aktuell für sie die richtige Entscheidung wäre, da sie aktuell keine Zukunft für unsere Beziehung sehen kann. Ich hatte ihr an dieser Stelle eine Pause vorgeschlagen, wo sie allerdings dagegen war. Sie wollte sich dennoch die Möglichkeit offenhalten, sich in 6-7 Wochen nochmal zu melden.
In dem Gespräch stellte sich auch heraus,d Ar. sie komplett unsicher in ihrer Entscheidungsfindung sei und jeden Tag anders fühle und an diesem Tag nunmal die Gründe für eine erstmalige Trennung überwiegen würden. Es ging ihr darum, erstmal überhaupt eine Entscheidung zu treffen, da sie es unfair fand, mich ohne Entscheidung in der Luft hängen zu lassen. Sie gab mir dann meine Sachen mit und ich fuhr nach Hause.
Keine 30 Minuten später, ich war gerade zuhause angekommen, rief sie mich weinend an und sagte, dass sie glaubt, dass es ein großer Fehler sei, sie das nicht könne und wir vielleicht doch über eine Pause reden sollten. Sie schlug vor, dass ich nochmal vorbeikomme um darüber zu reden, was ich erstmal verneinte und ihr vorschlug, dass sie erstmal die Nacht drüber schlafen solle und wir uns am morgigen Tag noch einmal zusammensetzen.
Am nächsten Tag fuhr ich wieder zu ihr und hatte die Hoffnung, dass sie es vielleicht doch versuchen möchte mit mir gemeinsam an der Rettung der Beziehung zu arbeiten, welche allerdings enttäuscht wurde. Ihr ging es darum, dass sie den Entschluss von gestern bereue bzw. möchte, dass wir uns AUFJEDENFALL nochmal treffen, da sie das Gefühl hatte, dass ich von einem nochmaligen Treffen nicht überzeugt war und sie Angst vor der Entgültigkeit ihrer Entscheidung hatte. Wir haben uns dann auf eine Beziehungspause geeinigt und einen Termin für ein erneutes Treffen in 3 Wochen ausgemacht. Nach beiden Treffen haben wir uns lange und intensiv umarmt. Beim ersten heulte sie fast durchgängig, beim zweiten war sie deutlich gefasster.
Ich weiß nicht genau wie ich mit der Situation umgehen soll. Wir hatten Probleme in der Beziehung und der Umgang war nicht immer so liebevoll wie er vielleicht hätte sein sollen. Wir hatten aber auch viele schöne Erlebnisse und bis kurz vor ihren Seitensprung machte auch alles den Eindruck in Ordnung zu sein. Wie ich schon erwähnte schauten wir uns sogar nach einer gemeinsamen Wohnung um und auf einmal stellt sie die komplette Beziehung in Frage. Meine Versuche sie seit dem Seitensprung zu überzeugen, dass wir in der Beziehung gemeinsam an uns arbeiten haben leider keine Früchte getragen und so stecke ich in dieser Beziehungspause, die ich eigentlich garnicht möchte. Letztendlich ist mir durch diese Erfahrung bewusst geworden, wie wichtig sie mir ist und dass ich sie auf keinen Fall verlieren möchte. Die Beziehung hatte ich in letzter Zeit leider für selbstverständlich gehalten, was ich im Nachhinein natürlich bereue.
Ich habe vor, die Beziehungspause wirklich als Pause zu nutzen und habe aktuell die Erwartung, dass sie die Beziehung beenden wird, auch wenn ich natürlich noch Hoffnung habe, dass es anders endet. Wir klären noch vereinzelt organisatorische Dinge über WhatsApp, ich möchte die Kommunikation in der Pause allerdings auf das absolute Minimum reduzieren und ihr die Zeit geben, mich eventuell zu vermissen.
Habt ihr vielleicht Vorschläge wie ich mit der Beziehungspause und dem Treffen danach umgehen sollte?
01.06.2018 16:03 •
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