Zitat von Floflo:Irgendwann glaubst du die Aussagen einfach nicht mehr.
Was aber auch zur Folge hat, dass man gelegentlich auch die Gefühle in Frage stellt... obwohl man diese sehr deutlich und intensiv spürt.
Ich denke man glaubt es nicht mehr, wenn keine Taten folgen. Frei nach dem Motto: gesagtes Wort ist heiliges Wort.
Zumindest für meinen Teil. Jedoch, und das ist das Spannende an der Sache, entspringt das auch wieder aus meiner Erziehung. Das Wort meines Menschen mit narz. Zügen ist GESETZ gewesen. Und dieses Wort wurde NIEMALS zurück genommen. Es war kein Wort, es war Tatsache auf Lebenszeit. Daher habe ich gelernt: ein gesagtes Wort ist bombensicher, daran ist nichts zu rütteln. Allerdings kommt jetzt das aber:
Entsprechend ist es nicht das Gesagte was in Frage gestellt werden sollte, denn ich spreche meinem Gegenüber nicht ab, dass das was gesagt wurde auch genauso empfunden wurde. . . zumindest in diesen einem Moment. Ich glaube wirklich, dass das Gesagte in diesem Moment auch so empfunden wird, es sei denn, man hat einen notorischen Lügner vor sich. Nur wenn halt Taten ausbleiben, also das Verhalten nicht dem entspricht was gesagt wurde oder nicht umgesetzt wird, dann ist da der Hund begraben. Und dabei ist es dann völlig Banane ob ich es mit einem beziehungsfähigen oder beziehungsunfähigen Menschen zu tun habe. Und hier kommt meine Erziehung (mal wieder ^^) ins Spiel: denn das hat mein Mensch immer gemacht: die Taten standen grundsätzlich (!) im DIREKTEN Zusammenhang mit dem gesagten Wort.
Dieses vergaß ich glückseeligen Momenten gerne und ich gab mich mit dem Wort zufrieden. Heute ist das anders. Ich freue mich über nette und liebe Worte der Einsicht, der Bekundung, der Loyalität ect. . Merke ich das aber eim Verhalten nicht, rudere ich ganz schnell zurück. Das finde ich noch nicht mal beziehungsunfähig, sondern eher menschlich und rational. Denn meine Emotionen sind nicht immer meine Wahrheit und wenn ich das Rationale ausblende, wäre ich leicht wieder einzufangen. Einer der Gründe warum ich meinem Forengrund nach Monaten einer versuchten on/off-Freundschaft irgendwann den Kontakt abgedreht habe. Selbst nach dem ersten (zufälligen) Zusammentreffen bin ich diese Schiene rigoros weiter gefahren. Und was soll ich sagen: es geht m ir deutlichst besser damit. Nicht den Kontaklt abgedreht zuhaben, sondern vielmehr die Einsicht, dass rationales Denken auch einer Emotionstuse wie mir manches Mal Positives bringt. Daher denke ich auch, dass es normal ist, dass die Gefühle hinterfragt werden. Gibt es keine Taten zu dem Gesagten, dann ist ein Ungleichgewicht da, wenn ich selbst Taten sprechen lasse. Geben und Nehmen - Prinzip.
Zitat:vielleicht ists nur möglich, mit einem neuen Partner die gelernten Dinge umzusetzen.
Ich denke so unrealistisch ist der Gedanke nicht. Mit einem neuen Menschen gibt es irgendwann keine Altlasten mehr.
Irgendwann deshalb, weil neue Erkenntnisse, Einsichten und Anpassungen seiner eigenen Erwartungen und Verhaltensmuster erst einmal irgendwie erprobt bzw. geübt werden müssen um sattelfester in den eigenen Grauzonen zu werden. Freunde mögen das tragen können, man geht in der Regel keine wirkliche Verpflichtung ein, die Toleranzgrenze ist wahrscheinlich auch höher. Jedoch alte Partner mit dem neuen Ich zu konfrontieren ist eher harte Arbeit je nach Vorkommnissen und Schädigungen. Ein unverbindliches Kennenlernen fällt weg, Altlasten werden mitgebracht, die man dann auch noch teilt. Diese Kombi, um wirklich auf Dauer die ureigenen Verhaltensmuster in den Griff zu bekommen, ist denkbar ungeeignet.Zumindest nach meinem heutigen Stand.
Zitat:Und halte dir vor Augen,dass es deine Angst ist die gerade wieder aus dir spricht,aber nichts mit deinen tatsächlichen Gefühlen zu tun hat !
Das könnte unter allen Verhaltensmustern gesetzt werden die man so in sich tragen kann.
Für mich persönlich würde ich den Satz ändern in:
Und halte dir vor Augen,dass es dein inneres Kind ist das gerade wieder aus dir spricht,aber nichts mit deinen tatsächlichen Gefühlen zu tun hat !
Das wäre für mich allein stimmig, denn alle meine Baustellen die ich so in mir trage kommen aus der Vergangenheit in jüngeren Jahren. Die Entwicklung dort ist stehen geblieben, während die Erwachsene in mir versucht, das Erlebte zu verarbeiten / zu bearbeiten und daraus zu lernen. Engelchen und Teufelchen Prinzip. Der Teufel flüstert: hey Kerstin, dieser Mensch will Dich nur ausnutzen. Das Engelchen stänkert dagegen an: Lass Dich nicht beirren, gib dem Menschen udn vor allem Dir selbst diese Chance. Es liegt an mir auf wen ich hören möchte und entsprechend danach handel. Dem Kind in mir gebe ich in der Regel Verständnis-Recht. Ich gehe darauf ein, nehme es an, streichel beruhigend über den Kopf und erzähle als Erwachsene, dass ich die Verantwortung für xyz jetzt alleine übernehmen kann, jedoch dankbar bin, dass es auf mich aufpassen möchte.
Es gibt Muster da klappt es mittlerweile ziemlich gut. Beispiel: ich äussere einmal konkret nett Kritik als Erwachsene. Das Kind in mir ruft dann: Was tuuuuuuuust Du? Jetzt wirst Du ignoriert und nicht mehr wahrgenommen oder geliebt. Das kannst Du doch nicht machen?! Dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich mich schlecht gefühlt habe (schlechtes Gewissen) und schnell alles wieder revidiert oder normalisiert habe, um aus dieser Emotion dann wieder flüchten zu können. Meine Gedanken machen also meine Gefühle. Das gefährliche ist daran, dass man es unbewusst irgendwann raus hat. Wie in meinem obigen Beispiel: normalisierte ich meine Kritik und redete sie selbst wieder kleiner, dann verschwand halt auch mein negatives Gefühl dahinter. Problem hierbei: zu Lasten meiner eigenen Bedürfnisse / Erwartungen / Wünsche. Ich stellte mich also selbst hinten an.
Dahinter zu kommen ist auch nicht immer einfach und fruchtet noch nicht bei jedem Muster was ich so auf dem Schirm habe.
Ach herrje, was für ein Interessantes Thema hier
Ich kann mich selbst noch mal hinterfragen und mir einiges wieder Erinnerung rufen. Vielen Dank dafür