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Beziehungsflüchtlinge - Gründe und Gegengründe

E
Ich habe nach Strategien gesucht, wie ich konstruktiv mit meiner Bindungsangst umgehen kann, denn guter Wille reicht leider nicht. Wichtig war, die bevorzugten Fluchtstrategien zu identifizieren und ich denke, ich habe zumindest einen Teil davon erkannt. Es sind meistens Zweifel und sogar die Formulierung bleibt recht konstant. Somit sind solche Gedanken leicht zu erkennen, wenn sie entstehen. Ich habe sie einmal ausführlich für mich entkräftet und bin nicht mehr bereit, mich jedes mal aufs Neue dadurch verunsichern zu lassen. Ich denke nur ah ja, Quatschi Nummer 5 ist wieder da und steige darauf nicht ein. Das mit Quatschi habe ich aus einem Hörbuch vom Jens Corssen, aber das ist ein anderes Thema.

@darksun - Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie schwierig ein solcher Neuanfang ist und großes Respekt, dass ihr das wagt. Im Grunde ist eine solche Möglichkeit ein Geschenk. Ich wünsche euch viel Glück dabei und halte euch die Daumen, dass du diesmal bewusster und konstruktiver mit deinem Mustern umgehen kannst. Deine Freundin kann leider recht wenig ändern, das meiste Potenzial liegt bei dir. Kannst du dir vorstellen, einen Entschluss zu fassen? Einen verbindlichen Entschluss vor dir selbst? Und an diesem dann fest zu halten, wenn alles zu zerbröseln scheint?

@annalisa - Nein, nicht mal da kann der andere sicher sein. Bindungsangst hört mit einer Statusänderung nicht auf (siehe Ehe). Genau so wenig, wie es mit einer Beziehung aufhört. Der Bindungsängstliche verhält sich unverbindlich, launisch, aggressiv (passiv oder aktiv) unzuverlässig etc in der Ehe. Auf ihm ist nie Verlass, er entzieht sich, wenn es enger wird. Wer damit nicht konfrontiert wurde - als Betroffene oder als anderer Part - kann das wirklich kaum nachvollziehen. Es ist ein wenig wie bei dem Thema Sucht, auch da kann man den Ausmaß nicht begreifen, ohne dass man es kennt. Wobei ich hier ausdrücklich Beziehungsangst (oder Bindungsstörung) NICHT gleich mit einer Suchtproblematik setze.

31.08.2018 11:27 • x 2 #106


MrDivini
Glaube hier bin ich auf eine Gruppe gestoßen die eine Situation darstellt die auch der meinen sehr Nahe kommet.

War im vergangenen Jahr für einige Monate mit einer ähnlich gestrickten Frau zusammen.
(Die sich jetzt wieder meldete, wir haben in der kommenden Woche ein Treffen - Siehe mein Thread Sie wollte mich nie wieder sehen) Die Beziehung ging letzlich in die Brüche, aber nicht ohne viel Leid und Schmerz (vor allen Dingen bei mir)

Schema F wie auch hier in vielen Fällen.
Schwierige Kindheit, wenig liebe erfahren, stehts in merkwürdigen Beziehung, Süchte, Höchst komplizierte Familienverhältnisse - bis hin zu inzestuöser Beziehung zu Onkel, etc...

In der Beziehung ein einziges hin und her, (von mich verstoßen und keine Nähe zulassen bis Kinderwunsch entwickeln etc...)
Auch hier ist eine Beziehungsphobikerin auf ihr Pendant den Menschen mit Verlustängsten @tesa gestoßen)
Habe sie sehr geliebt und tue dies immernoch.

Umso mehr habe ich nun großen respekt vor einem Wiedersehen.
Gibt anscheinend aber nicht die perfekte herangehensweise an solche Fälle.... Und das ganze ist sehr Kraftraubend und schmerzvoll für die Partner.

31.08.2018 11:33 • x 2 #107


A


Beziehungsflüchtlinge - Gründe und Gegengründe

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tesa
Zitat von Ella-est-la:
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig verstehe. Meinst du, dass es Desinteresse ist, was ein solch wohltuendes Verhalten hervorruft


Nein. Als nichtinteressanten bezeichne ich jene, die uns nicht triggern. Leider stößt unsere Sprache hier an ihre Grenzen.

Was ich meine ist, dass meines Erachtens immer Flüchtende(r)/Nachlaufende(r), aktive(r)/passive(r) Beziehungsphobiker(in) aufeinander treffen. Die Begegnung wird als extrem starke Anziehung empfunden. Sie triggert uns so sehr, dass das Gefühl echter, wahrer Liebe empfunden wird. Sie ist so tief, so heftig auf allen Ebenenen, der emotionalen (Liebe/Angst), der geistigen (sehr schnell extrem tiefgründige Gespräche), der körperlichen (best S** ever) ....

Im Vergleich dazu treffen wir manchmal - so wir uns überhaupt einlassen - auf Menschen, die dieses Muster nicht haben. Sie sind die nicht mein Typ Menschen, sie interessieren uns nicht wirklich in dem Maße wie es unsere Pendant tut. Und hier ist die Grenze der Sprache! Die komplett uninteressanten sehen wir ja gleich gar nicht. Und dann gibt es welche, die uns schon irgendwie ansprechen, die Liebe ist aber nicht so heftig. Deswegen nenne ich sie die nichtinteressanten, letztlich aber nur, um den Unterschied aufzeigen zu können. Mein Neu ist so einer. Ich mag ihn sehr. Aber ich habe in keinster Weise das Gefühl, verliebt zu sein! Es ist eine Kopfgeschichte, weil ich WEISZ, dass er mir gut tut. Das Gefühl dazu ist RUHE, UNAUFGEREGTHEIT, ENTSPANNTHEIT ... ich spüre MICH nur an der Oberfläche. Da ist keine Leidenschaft, keine Schmetterlinge. Aber eben auch kein Leid, kein Schmerz.

Zitat von Ella-est-la:
Das Thema Urvertrauen spielte auch in meinem Fall eine Rolle. Ich habe sie nie entwickeln können, weil ich als Kind emotional alleine klar kommen musste. Das hat mich wohl für immer geprägt.


Hieran erkenne ich, dass das nur Betroffene verstehen! Ich beneide all jene, die mir (auf sich bezogen) sagen es wird einer kommen, alles wird gut, etc. Ich frage mich immer wo dieses Urvertrauen herkommt. Klar, aus der Liebe von Eltern und Kind. Wir können das aber nicht nachholen! Ich denke, alle Therapien der Welt, können uns dieses Gefühl nicht geben! Wir können es im Kopf formulieren, aber wir FÜHLEN es nicht! Und da hilft es nichts, wenn wir gesagt bekommen, dass wir darauf vertrauen sollen. Wir wissen es, aber wir fühlen es nicht!

Zitat von Kerstin_2016:
Nicht jeder, der Probleme in zwischenmenschlichen Beziehung hat, ist auch gleich ein Narzist. Ich mag dieses Wort eh nicht und rede lieber von narzistischen Zügen, die auch jeder in sich selbst finden sollte, denn (positiv?!) narzistische Züge hat jeder in sich. Nicht zu verwechseln mit den diagnostizierten Patienten, deren Verlauf bzw. Krankheitsbild eh nur von Fachleuten ausgesprochen werden kann.


Ich bin bei dir! Ich persönlich verwende den Begriff nur dort, wo ich mir sicher bin, dass diese Disgnose herauskäme.

Alle meine Männer haben narzisstische Züge. Ich selbst wahrscheinlich auch! Aber drei stachen in meiner Vergangenheit heraus. Durch Lügen, deren Sinnhaftigkeit objektiv nicht nachzuvollziehen ist. Wenn das ganze Leben eine Lüge ist, dann kann man mE nicht mehr vorn Zügen sprechen. Einer war dabei, der auf meine Frage, ob er einer sei, sogar stolz verkündete klar! Ich hab mal gelesen, dass die Diagnose nicht wirklich gestellt werden kann, da diese Menschen so extrem charismatisch sind und selbst den Psychologen blenden. Und nur wenn einer stolz die Frage danach mit ja beantwortet, dann ist er tatsächlich einer. Wobei - mein letzter war viel zu intelligent, um diesen Braten nicht zu riechen! Ein hervorragender Blender!

Zitat von Kerstin_2016:
Darüber hinaus durfte ich allerdings erkennen, dass ich selbst (mittlerweile) mich (aktuell) für unfähig halte eine Beziehung einzugehen, breit gefächtert unabhängig der Ebene. Soll heißen selbst Menschen die mir platonisch Interesse zeigen, gebe ich einen Korb oder gehe in die Versenkung


Der Grund dafür liegt mE in der Tatsache, dass wir switchen. Mal sind wir aktiv, dann passiv! Ich GLAUBE, dass Frauen sich häufiger in der passiven Rolle finden, weil wir uns in die aktive gar nicht einlassen! Nachdem für uns die S. Ebene (im Vergleich zu Männern) nicht soooo wichtig ist, lassen wir uns weniger häufig ein. Wir lehnen eine Einlassung schon ab, bevor was entstehen kann. Deswegen wird UNSERE Flucht in diesem Stadium nicht als solche empfunden.

Männer sind stark S. getrieben, deshalb spüren wir den Flüchtigen hier viel mehr.

(Das sind jetzt nur Gedanken, Erklärungsversuche, ob richtig oder falsch wird nicht mal wissenschaftlich zu belegen sein, weil es zuviele Unbekannte in der Gleichung gibt!)

Zitat von Ella-est-la:
Diesmal habe ich weiser gewählt und es ist alles andere wie langweilig.


Langweile ist ja subjektiv und nicht meßbar! Mit Langeweile meine ich das Fehlen des Dramas, das uns uns selbst so stark spüren lässt!

Ich fühle mich in meinem Innersten immer nur dann lebendig, wenn ich mich in diesem Drama befinde! Tragische Erkenntnis!

Zitat von DarkSun:
Wir sind uns beide neu, müssen uns neu kennenlernen. Den jetzigen Entschluss umzusetzen erfordert fast mehr Kraft als ich habe, ihr geht es ähnlich.


Das kann ich mir lebhaft vorstellen!
Es fehlt der Spaß, die Freude ... es ist furchtbar anstrengend und bringt eine Komponente mit, die Männern nach meiner Erfahrung verhasst ist! Sie werden analysiert! Ganz grauslich!

31.08.2018 11:38 • x 2 #108


tesa
Zitat von Annalisa:
Ich weiss nicht, bei mir hört Bindungsangst dort auf, wenn man sich gebunden, v.a. geheiratet hat. Bindungsangst kenne ich so, dass der Partner nie zu einer Beziehung steht und keine wirkliche Nähe und Zeit mit dem Partner sucht. Sondern eher vermeidet. Da wäre ein Eheversprechen gar nicht möglich. Sie wollen doch immer die Ausgangstüre weit offen haben damit sie jederzeit die Flucht ergreifen können.


Was der Grund ist, dass wir alle nie heiraten!

31.08.2018 11:48 • #109


E
Liebe Tesa,

danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich, was du meinst. Und ja, mein jetziger Partner ist ein solcher. Auch ja, ich vermisse oft die Leidenschaft, das Brennen, die Dramen. Ich bin da ganz bei dir, auch ich nehme mich intensiver wahr, wenn es um mich Tumult ist. Auch mir kommt manchmal diese Beziehung als zu flach vor, aber das ist Quatschi Nummer 7. Die Frage war für mich, ob ich das, was ich so gut kenne ewig weiter machen möchte - dramatische Bindungen, Affairen, das Gefühl frönen, dass ich alleine auf der Welt bin und den dazugehörenden Selbstmitleid etc. - oder bereit bin, diese mir so bekannten Gewässer zu verlassen. in der Hoffnung, dass ich an die Karotten irgendwann Geschmack finde. Es gab in meiner Erwägungen noch eine dritte Alternative, nämlich für immer auf eine Beziehung zu verzichten. Das hätte aber das Problem nicht gelöst, denn auch in Freundschaften oder sonstige etwas tiefgründigeren Bindungen kommen meine Muster vor. Auf allen Menschen zu verzichten wäre sogar in meiner so stoischen Haltung zu viel verlangt. zu viel Selbstaufopferung .

Das mit dem deswegen nicht heiraten stimmt nicht, ich war sogar zwei Mal verheiratet. Aber gut gelaufen war keine der beiden Ehen und das meiste lag an mir. Nach meinem unermessliche großen Wunsch nach Zuverlässigkeit beim anderen, was ich selbst nicht mal annähernd bieten konnte.

31.08.2018 11:55 • #110


tesa
Zitat von Ella:
Liebe Tesa,

danke für die Erklärung, jetzt verstehe ich, was du meinst. Und ja, mein jetziger Partner ist ein solcher. Auch ja, ich vermisse oft die Leidenschaft, das Brennen, die Dramen. Ich bin da ganz bei dir, auch ich nehme mich intensiver wahr, wenn es um mich Tumult ist. Auch mir kommt manchmal diese Beziehung als zu flach vor, aber das ist Quatschi Nummer 7. Die Frage war für mich, ob ich das, was ich so gut kenne ewig weiter machen möchte - dramatische Bindungen, Affairen, das Gefühl frönen, dass ich alleine auf der Welt bin und den dazugehörenden Selbstmitleid etc. - oder bereit bin, diese mir so bekannten Gewässer zu verlassen. in der Hoffnung, dass ich an die Karotten irgendwann Geschmack finde.... Es gab in meiner Erwägungen noch eine dritte Alternative, nämlich für immer auf eine Beziehung zu verzichten. Das hätte aber das Problem nicht gelöst, denn auch in Freundschaften oder sonstige etwas tiefgründigeren Bindungen kommen meine Muster vor. Auf allen Menschen zu verzichten wäre sogar in meiner so stoischen Haltung zu viel verlangt. zu viel Selbstaufopferung .


Liebe Ela!

Wir befinden uns im exakt gleichen Stadium!

Ich kämpfe mit mir selbst. Und ich habe alle Phasen durch. Jahrelang gar keine Beziehungen, Affären ohne Ende, flache Einlassungen.

Das ist der Grund, warum ich bei Alt völlig vergessen habe, was meine Muster sind! Und genau deshalb hat es mich mit einer Heftigkeit erwischt, die 20 Jahre lang begraben war! Stünde er heute vor mir, wäre alles andere vergessen!

31.08.2018 12:02 • #111


K
Zitat von tesa:

Was der Grund ist, dass wir alle nie heiraten!


Einspruch
Wobei zugegebenermaßen hier die Verlustangst eine größere Rolle spielt, als die Bindungsangst. Dennoch können auch Bindungängstliche heiraten.
Ein Konstrukt aus Widersprüchen, verstehen wird man mich trotzdem.
Denn: geht ein Bindungsphobiker (salopp ausgedrückt) in eine Ehe, kann schon Liebe und das Bedürfnis nach Nähe im Spiel sein. Es ist ein Wechselspiel aus Bindungs-und Verlustangst. Da die Verlustangst beizeiten größer als die Binungsangst sein kann, finden sich Bindungsunfähige recht häufig auch mal in einer Ehe wieder, wenn beide Komponenten ins Spiel kommen. Mitunter sind die Menschen sich darin bewusst und versuchen halt auf diesem Weg sich selbst irgendwie zu beweisen, dass man normal ist.

Daher
Zitat:
Schema F
gibt es nicht!
Wohlgleich ähnliche Gedanken, Erfahrungen und Prägungen. Nur die Kombinationen dieser sind untereinander so extrem vielfältig (in Gewicht, Rahmen und Dauer), dass es ein anstrengendes Wechselspiel werden kann.

@tesa
Zitat:
Wir lehnen eine Einlassung schon ab, bevor was entstehen kann.

Dahingehend kann ich den wechselnden Moduls aktiv/passiv durchaus nachvollziehen.
Es gab Zeiten, dass ich mich ganz bewusst eingelassen habe. Nicht nur mein Ego brauchte das damals, sondern auch mein Gleichgewicht. Die Waage wieder herstellen, um sich doch irgendwie selbst zu beweisen, dass man schon kann, wenn man nur will. Völlig gaga und eher selbstzerstörend als produktive Entwicklung. Um dem Ganzen einen drauf zu setzen, liess ich mich dann allerdings nur ein, wenn der Gegenüber nach Möglichkeit klat formuliert hat, dass es locker sein soll. Ich muss grad, ehrlich gesagt, selbst lachen bei diesen Aussagen.

In meiner Forengrundzeit war ich die Klammernde und er der Totstellreflex-Mann. Die Reissleine habe ich ein Jahr später gezogen als ich im Nachinein hätte machen sollen. Bereits nach einem halben Jahr kam der Gedanke vorbeigeflogen autsch, dass wird eine Bruchlandung. Erst nach einem weiteren Jahr akzeptierte ich das wirklich.Aber . . . hey . . .hätte ich es früher beendet, wäre ich nicht da, wo ich heute stehe. Genau diese Zeit hat mir meine Augen über mich selbst geöffnet. Ein Prozess der fast zwei Jahre dauerte. Nein, meine Muster und selbstauferlegten Fesseln sind noch nicht alle futsch, es lebt sich jedoch deutlich entspannter, wenn man davon weiß und ureigene Muster bereits im Enstehen entschlüsseln/lesen kann.

Zitat:
Und genau deshalb hat es mich mit einer Heftigkeit erwischt, die 20 Jahre lang begraben war!

Dito.

Jedoch habe ich meine Kindheit und Jugend auseinander genommen. Nicht um einen Schuldigen zu suchen, sondern um meinersselbst Willen. Ich wolte mich verstehen und dafür wollte ich wühlen. Wer will ich sein? Und wer bin ich wirklich?
Warum war ich magersüchtig, warum habe ich Probleme mit dem Vertrauen, warum bin ich so extrem loyal (immer wieder Chancen verteilen) und warum ziehe ich die Männeran, die ich anziehe und was hat das mit meinem Beuteschema zu tun?

Es kam erstaunliches heraus und tief in meinem Herzen weiß ich, dass es seit Jahrzenten in mir schlummerte, ich es nur nicht zugelassen habe.

Leider ist es eine Art Teufelskreis. Durch die Forengrundzeit habe ich erst Recht ein Problem mit dem Vertrauen. Im Im Prinzip hat dieser Mensch alles hervorgeholt wovor ich schon immer einen heiden Angst hatte. Die Erkenntnis ist super, einen Weg ins Vertrauen anderen Menschen gegenüber habe ich noch nicht gefunden. Mir selbst zu vertrauen reicht da nicht aus. Meine Erwartungen sind da noch zu sehr geprägt von meiner Erziehung. An sich OK, denn ich war 40 als ich erkannte was alles dahinter steckt. Da kann ich innerhalb von zwei Jahren nicht davon ausgehen, das alles tutti ist ^^. Auf der anderen Seite: ja, auch das ist furchtbar anstrengend. Mein Herz möchte schon irgendwie, mein Bauch und Hirn rebellieren allerdings total.

31.08.2018 12:21 • x 1 #112


DarkSun
Sorry wenn ich heute ein wenig patzig bin. Mich hat gestern zum x-ten Male fast einer mit seinem Auto umgekarrt, und ist wie immer einfach weiter gefahren als wäre nichts gewesen. Hätte ich nicht aufgepasst, könnte ich hier nicht mehr schreiben. Diese Ignoranz kotzt mich grad derart an . . tut mir leid daß das hier mit einfließt.


Zitat von Ella-est-la:
Ich möchte weder die Lösung noch die Schuld im Außen suchen, wahrscheinlich wieder der uneingeschränkte Wunsch nach Unabhängigkeit.

Die Schuldfrage ist auch äußert schwierig. Aber die Ursachen liegen nun mal bei unseren Eltern + unserem eigenen Charakter. Jetzt kann man sagen, auch sie sind nicht ohne Grund so gewesen, . . andere Generation, . . damals gabs nicht die Art von psychischem Zugang wie heute . . . bla bla.
Ich habs aber satt, alles zu entschuldigen und mich selbst zu bestrafen. Ein wenig Reflektion kann man doch von Ihnen erwarten verdammt. Sonst wäre es besser gewesen, sie hätten erst keine Kinder gezeugt. Wäre für alle einfacher gewesen.

Wenn ich sehe, wie lange es dauert, um überhaupt ersteinmal zu verstehen, was mit einem selbst los ist, dann Zugänge dazu zu finden, irgendwie ranzukommen und möglichst auch noch sinnvoll zu verarbeiten. . . Womit haben wir das verdient ?

Ich verstehe aber worauf du hinaus willst, . . jetzt selbst alles einfach gedankenlos an andere weiterzugeben, nicht selbst in die Verantwortung zu gehen, ist genauso respektlos.

31.08.2018 12:27 • x 3 #113


DarkSun
Zitat von Kerstin_2016:
Falsch ist auch nur eine Variante von richtig



Zitat von Ella-est-la:
ABER würde ich ihn tagein tagaus damit konfrontieren, würde ich ungefiltert alle Zweifel rauslassen und unser Miteinander als zermürbend damit gestalten, wäre seine Gelassenheit irgendwann Pfutsch. So stabil kann kein Mensch sein....

Das ist mir auch nach dem ersten Versuch wie beziehe ich sie jetzt eigentlich mit ein . . klar geworden. Ich kann sie nicht mit allem belasten, mit dem ich versuche aus meinen Mustern rauszukommen. Vieles liegt jetzt ganz klar bei mir.
Eine Möglichkeit ist Therapie .. Check.
Eine andere dieses Forum. Hier können wir (hoffentlich) konstruktive Möglichkeiten, neue Sichtweisen finden, um mit unserem Fluchtthema und allem was damit zusammenhängt auf andere Weise umzugehen. Hier ist es nicht belastend, hier darf es sein und hat seinen Platz.
Man kann nicht alles seinem Partner zumuten, egal wie groß die Kraft, die Liebe unseres Partners/unserer Partnerin auch ist, das ist zu viel auf Dauer. Und macht im Zweifel mehr kaputt als gut ist.

31.08.2018 13:13 • x 2 #114


MrDivini
Dann jetzt mal ein Frage an alle Beziehungsflüchtlinge hier.

Wie reagiert ihr denn auf jemanden der ernsthaft etwas möchte und dies dann auch anspricht. (z.B. bei geplanten Wiedersehen nach Trennung). Bzw. Nach Gründen Fragt und wissen möchte wie ihr euch Zukunft vorstellt?

Lauft ihr weg oder könnt ihr euch dem Stellen ? (Habe wie gesagt in der kommenden Woche ein Treffen mit meiner EX die ähnlich bzw. genau so gepolt ist und wieder Kontakt zu mir aufgenommen hat)

31.08.2018 13:26 • x 2 #115


K
Zitat von MrDivini:
Wie reagiert ihr denn auf jemanden der ernsthaft etwas möchte und dies dann auch anspricht.


Sodele da hätten wir (aus Sicht einer Binungsängstlichen):

Viele würden es gar nicht erst soweit kommen lassen und den Menschen gar nicht soweit heran kommen lassen, dass dieser überhaupt die Möglichkeit hat auch nur annähernd sowas wie Interesse zu Entwickeln oder wieder zu entwickeln.

Anderen parieren mit den gängigsten Ausreden: keine Zeit, viel zu tun, fingierten Partner auf den Plan rufen, jaja-sagen in der Hoffnung es verläuft im Sande. . . .sowas halt.

Manche würden sagen (weil gesellschaftsfähig): sorry, als Freund ja, keine Lust auf Beziehung, ich bin gerne Single, ich bin noch nicht soweit, ect. . .

Oder manch einer würde sagen: du. . .ich habe es nicht so mit Beziehungen auf Grund meiner Erfahrung, du verbrennst dir die Finger . . .

Und alles was dazwischen liegt und es im Sinne des Zuhörers liegt, das zu interpretieren

Also aus meiner Erfahrung: Menschen mit Bindungsphobien erzählen viel, bringen es jedoch eher seltenst auf den Punkt oder stellen sich tot und sagen nix.

Stets ein Hintertürchen offen lassen, nichts bindendes von sich geben, ungenaue Vorstellungen preisgeben . . .also Kategorie: nicht nein, jedoch auch nicht ja. Jain halt

Die meisten Menschen sind sich dessen ja nicht mal bewusst. Was ist, ist das defuse Gefühl, irgendwas ist komisch bei einem selbst in Kombination mit häufig wechselnden Partnern oder der extremlang-Singles. . .ohne irgendwem jetzt hier was zu unterstellen. . .

Der Gegenüber wird ohne Erfahrung scheitern, das zu erkennen, weil Bindungsphobiker sehr gut verpacken können ohne daß sich dahinter etwas vermuten lässt. Soviel sagen wie absolut nur nötig, so wenig Einblick wie möglich.

31.08.2018 13:58 • x 2 #116


tesa
Zitat von Kerstin_2016:

Sodele da hätten wir (aus Sicht einer Binungsängstlichen):

Viele würden es gar nicht erst soweit kommen lassen und den Menschen gar nicht soweit heran kommen lassen, dass dieser überhaupt die Möglichkeit hat auch nur annähernd sowas wie Interesse zu Entwickeln oder wieder zu entwickeln.

Anderen parieren mit den gängigsten Ausreden: keine Zeit, viel zu tun, fingierten Partner auf den Plan rufen, jaja-sagen in der Hoffnung es verläuft im Sande. . . .sowas halt.

Manche würden sagen (weil gesellschaftsfähig): sorry, als Freund ja, keine Lust auf Beziehung, ich bin gerne Single, ich bin noch nicht soweit, ect. . .

Oder manch einer würde sagen: du. . .ich habe es nicht so mit Beziehungen auf Grund meiner Erfahrung, du verbrennst dir die Finger . . .

Und alles was dazwischen liegt und es im Sinne des Zuhörers liegt, das zu interpretieren

Also aus meiner Erfahrung: Menschen mit Bindungsphobien erzählen viel, bringen es jedoch eher seltenst auf den Punkt oder stellen sich tot und sagen nix.

Stets ein Hintertürchen offen lassen, nichts bindendes von sich geben, ungenaue Vorstellungen preisgeben . . .also Kategorie: nicht nein, jedoch auch nicht ja. Jain halt

Die meisten Menschen sind sich dessen ja nicht mal bewusst. Was ist, ist das defuse Gefühl, irgendwas ist komisch bei einem selbst in Kombination mit häufig wechselnden Partnern oder der extremlang-Singles. . .ohne irgendwem jetzt hier was zu unterstellen. . .

Der Gegenüber wird ohne Erfahrung scheitern, das zu erkennen, weil Bindungsphobiker sehr gut verpacken können ohne daß sich dahinter etwas vermuten lässt. Soviel sagen wie absolut nur nötig, so wenig Einblick wie möglich.


Ich musste jetzt sehr schmunzeln, weil alles, besonderes aber, der letzte Satz sehr gut passt!

Ich bin Meisterin in tiefgründigen Aussagen, die verbindlich klingen und hab irgendwann mal festgestellt, dass ich irgendwie wahnsinnig viel kommuniziere ohne tatsächlich involviert zu sein!

Ich linke mich selbst! Denn ich bin es, die auf Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit etc. poche!

Und bitte lasst euch durch meine Aussagen nicht verwirren! Ich bin eindeutig eine Switcherin! Mal die Aktive, mal die Passive!

31.08.2018 14:07 • x 3 #117


MrDivini
Zitat von Kerstin_2016:
Stets ein Hintertürchen offen lassen, nichts bindendes von sich geben, ungenaue Vorstellungen preisgeben . . .also Kategorie: nicht nein, jedoch auch nicht ja. Jain halt


Na das sind ja spitzen Aussichten für alle die wirklich Interesse haben... Darum gehen wir (Die die dann auch noch kämfen) echt kaputt an so nummern,....

31.08.2018 14:18 • x 2 #118


DarkSun
ich komme kaum noch mit lesen nach

Hey Tes, du erinnerst dich vielleicht noch an den Grund meines ersten Threads? Ich fühlte mich ebenfalls nicht verliebt, das gewisse Etwas, was auch immer es war, fehlte .. die Typfrage ? Genau das was du beschreibst, habe ich auch empfunden:
Zitat von tesa:
Mein Neu ist so einer. Ich mag ihn sehr. Aber ich habe in keinster Weise das Gefühl, verliebt zu sein! Es ist eine Kopfgeschichte, weil ich WEISZ, dass er mir gut tut. Das Gefühl dazu ist RUHE, UNAUFGEREGTHEIT, ENTSPANNTHEIT

.. dazu kam bei mir noch ihre unglaublich offene Art und ihre Klarheit. Aber im Grunde das gleiche . . .
Ich bin mir noch nicht recht im Klaren, welche Teile sie in sich trägt, das wollen wir das nächste Mal angehen.
Du weißt jedenfalls wie das ganze (bis jetzt) ausging.
Und nun . . Horche bitte nochmal in dich selbst, inwieweit du auch jetzt und weiterhin mit deinem Neu im Fluchtmodus bist, und vielleicht gar nicht siehst, wen du an deiner Seite hast.. nur so ein Gedanke

31.08.2018 14:19 • x 1 #119


DarkSun
Zitat von MrDivini:
Na das sind ja spitzen Aussichten für alle die wirklich Interesse haben... Darum gehen wir (Die die dann auch noch kämfen) echt kaputt an so nummern,....

Einmal tief durchatmen, lass dich bitte nicht entmutigen MrD!
Um das mal für dich ganz persönlich zu machen ... in wie weit ist sie sich denn klar über sich, ihre Bindungsprobleme? Habt ihr darüber sprechen können ?
(sorry wenn ich etwas überlesen haben sollte)

31.08.2018 14:28 • x 1 #120


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