Hi mimimi,
ich kenne mich mit der muslimischen Denkweise etwas aus.
Ich bin mit einem verheiratet.
Es kann schnell zu Problemen führen, wenn jeder seinen eigenen kulturellen Hintergrund hat.
Es gibt viel mehr Konfliktpotential als bei monokulturellen Beziehungen (wenn man das so sagen will).
Ich glaube, ein großer Fehler, den man machen kann, ist, es dem anderen möglichst recht machen zu wollen.
Damit verschleiert man bloß, wer man ist.
Dabei geht es für mich nicht in erster Linie ums konvertieren (bin ich auch nicht, weil ich ohnehin nicht viel von Religionen halte und auch früh aus der Kirche ausgetreten bin).
Sondern es geht darum, dass man nicht die eigene Persönlichkeit unterdrücken sollte, um jemandem zu gefallen.
Man muss sich viel mehr hinsetzen und überlegen, was einem selbst wirklich wichtig ist.
Worauf man verzichten kann, wo man sich einschränken kann oder was man der eigenen Persönlichkeit als zugehörig empfindet.
Und was eben nur Sturheit ist.
Das ist mitunter kompliziert und es muss in so einer Beziehung immer neu definiert werden.
Aber man lernt auch viel über sich selbst.
Nur, diese Konpromissbereitschaft muss von beiden kommen.
Das fängt beim Schweinefleisch an und hört bei der Religion auf.
Ich meine, man KANN einen gemeinsamen Weg finden.
Wenn man es denn will.
Aber es entstehen kleine Kämpfe.
Und die muss man ausfechten und nicht aussitzen.
Und das muss das Liebe aushalten.
Es kann ja nicht sein, dass einer sich total anpassen muss.
Das muss sich die Waage halten.
Und so, wie du es beschreibst, erwartet er von dir mehr, als du zu geben bereit bist.
Ich kenne Mädels, die haben ihre Vornamen getauscht (in muslimische) und tragen seit der Hochzeit Kopftücher.
Das wäre für mich nie in Frage gekommen.
Das empfinde ich auch als total falsch verstandene Toleranz.
Ich habe zudem oft das Gefühl, dass die muslimischen Männer oft die schwächere Position innehaben.
Es sieht zwar nach Anpassung und Unterdrückung der Frau aus.
Aber was heißt das denn?
Ich liebe dich nur, wenn....
Tja. Wenn man so ist, wie sie es wollen.
Das ist arm.
Das zeugt von wenig Selbtbewusstsein.
Aber es gibt viele, die so sind, ich habe das auch oft erlebt.
Besser ist es, das zu erkennen und sich zu trennen, wenn man nicht auf ewig diejenige sein will, die ihre eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellt.
Ich kann mir vorstellen, dass das schwierig ist, weil man sich fragt, warum es nicht gereicht hat.
Man hat ja alles versucht, um dem anderen zu gefallen, wie du es genannt hast.
Aber DAS war von Anfang an der Fehler.
Man sollte doch so sein können, wie man ist und dafür gemocht werden.
Und nicht um seiner Anpassungsfähigkeit willen.
Ich hoffe, du kannst schnell wieder in die Zukunft schauen und du findest irgendwann jemanden, der nicht auf Religionen herumreitet, sondern auf dem guten Glauben an dich.
27.05.2015 20:12 •
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