Hallo Shangrila,
habe gerade deinen Thread gelesen.
Erst einmal: Ich finde die Auseinandersetzung mit allem absolut toll. Von jedem hier. Keine Standardkommentare...keine oberflächlichen Äußerungen...viele gute Gedanken.
Und doch sind da auch die Gefühle. Wie sie eben zu jedem Menschen gehören.
Jemand sagte einmal zu mir: Zuerst waren da die Gefühle, dann erst kam das Denken. So zeigt es die Evolution. Und so ist es wohl auch heute noch...Das stimmt wohl fast immer.
Wenn beides dann Hand in Hand geht - dann ist man im Gleichgewicht. Im so sehr ersehnten Gleichgewicht.
Aber leider passiert das nicht oft
Du hast gespürt, dass es nicht mehr im Gleichgewicht ist für dich, das Zusammensein mit ihm.
Bei ihm war es wahrscheinlich schon länger nicht im Gleichgewicht, schon vor dir - auch, wenn er es zu verbergen versuchte. Da stimmt etwas nicht bei ihm. Ist fehlgeleitet. Wie auch wohl bei seiner Tochter. Und wohl bei seiner Ex-Frau.
Die drei - eine kranke Beziehung zueinander, wie es scheint. Und doch halten sie daran fest. Jeder aus seinen Gründen. Ist es das Fühlen oder das Denken, was einen Querweg geht? So quer, dass eine Verbindung zwischen beiden nicht stattfinden kann. Was kaputt ist und deswegen wohl eine Verbindung verhindert?
Er hat dich gesehen. Eine Frau, deren Gedanken und Gefühle im Reinen miteinander waren. Bewundernswert. Er kam in dein Leben. Der Zerstörte. Der Verwirrte.
Wie sehr reicht die Kraft für zwei? Wieviel kann man abgeben, ohne zu spüren, man verliert selbst zuviel dabei? Verliert sich selbst vielleicht.
Ich denke, du hast versucht, ihm zu helfen. Hast seine Hilflosigkeit erahnt. Dafür hat er sich an dich geschmiegt. Hat dir gegeben, wonach du dich trotz deinem Gleichgewicht sehntest. Und nicht nur das. Er hat deine Gedanken inspiriert. Du hast dir einen Kopf für ihn und mit ihm gemacht. Damit auch er bekommt was du schon hattest. Hast es dir gewünscht und hast gehofft...
Und doch war der Querweg stärker. Dieser unheilvolle seltsame Querweg. Sein Weg, den er wohl einfach gehen muss. Warum auch immer. Und so wie immer.
Schade. Und unglaublich traurig.
Ich wünsche dir, dass du bei dir bleibst. Und einfach siehst, dass es keine Möglichkeit gab für dich, ihn abzuhalten von dem, was er getan hat. Etwas lenkt ihn auf einen anderen Weg, was leider eine zu große Macht über ihn hat. Eine viele zu große. Und ungute. Und er lässt das zu. Lässt es wieder einfach zu.
LG nightlight