Hallo Collide,
danke für Deine Antwort!
Ja, es stimmt, das die Lösung mit dem möblierten Appartement nicht schlecht ist, das sehe ich auch so.
Geredet haben wir in letzter Zeit total viel (vorher auch), aber das hat uns nicht weiter gebracht. Erst letzten Sonntag haben wir noch mal geredet, nachdem wir meine Eltern besucht haben (die Tochter war dabei; wir haben sie zuerst nach Hause gebracht, da sie noch lernen musste, dann sind wir was Essen gegangen). Sie weiß, wie es mir geht. Diese Woche musste meine Mutter ins Krankenhaus und da sie mir ausdrücklich sagte, ich solle sie auf dem Laufenden halten, habe ich ihr per WhatsUp geschrieben, was los ist. Es war kritisch und da ich der Bevollmächtige für meine Mutter bin, musste ich ein paar Sachen entscheiden. Sie hat zurück geschrieben, dass sie für mich da ist, wenn ich sie brauche. Mittlerweile ist aber alles soweit gut, dass meine Mutter morgen entlassen werden kann. Ich habe sie nicht angerufen oder weiter kontaktiert. Nächsten Sonntag fahren wir gemeinsam in die JVA, ihren Sohn besuchen, da sehe ich sie wieder.
Bei dem letzten Gespräch wollte ich wissen, ob es bei ihr schon eine Tendenz gibt in Richtung Neuanfang oder (endgültiger) Trennung und wie lange die Beziehungspause dauern soll. Da hat sie kurz die Fassung verloren und recht giftig gesagt, dass sie zum 28.02. nicht zurück kommen wird, wenn es das ist, was ich wissen will.
Ich habe ganz vorsichtig gefragt. Sofort hat sie sich unter Druck gesetzt gefühlt. Ich sehe leider keinen anderen Weg, als zu warten, auszuharren und sehen, ob sie auf mich zu kommt.
Was haben wir geredet! Je verständnisvoller ich war, desto bunter hat sie es getrieben. Je mehr ich ihr abgenommen habe, desto mehr bin ich in die Freundes-Schiene und Brüderchen-Schwesterchen-Dasein abgedriftet. Ich weiß nun, dass es ein Fehler war und ich sie öfters mal in die Schranken hätte weisen müssen. Die letzte Zeit war es dann so, egal was ich tat oder sagte, war falsch.
Bzgl. unserer Tochter war es die letzte Zeit so, dass meine Frau öfter Stress mit ihr hatte. Ich musste oft vermitteln und beide haben sich bei mir ausgeheult, wie fies der andere ist. Schon immer war ich es, der mit ihr Unternehmungen gemacht hat, damit Mami mal eine Auszeit hat. Schwimmbad, Spielplatz, Zoo, Spielen, übers Wochenende in den Freizeitpark fahren, zum Schluss sie abzuholen, Fahrdienste, Schultermine etc.
Auch da war es so, je mehr ich machte bzw. übernahm, desto schlechter fühlte sie sich. Das Einkaufen war ihr zu viel, also habe ich es (soweit es ging) übernommen. Sie hat keine Lust zu kochen, also habe ich am Wochenende gekocht (ich liebe kochen). Am Ende war es so, dass sie mir resigniert sagte: sogar das kannst Du besser als ich. Das Putzen war ihr zu viel, also haben wir eine Putzfrau genommen: Ich bin ersetzbar. Also Putzfrau gekündigt, wieder das alte Lied....
Mittlerweile ist mir klar geworden, dass ich damit völlig vergessen habe, Mann zu sein. Dieser ganze gender-mainstreaming Mist hat dazu geführt, dass meine Ehe an die Wand gelaufen ist! Statt ihr einfach mal die Schranken zu zeigen, habe ich versucht zu helfen und Löcher gestopft. Je mehr ich eingesprungen bin, desto mehr hat sie sich von mir entfernt. Ich hatte immer gedacht, das Ideal wäre eine partnerschaftliche Beziehung mit beiden Partnern auf Augenhöhe. Das wird einem ja immer vorgegaukelt. Aber nicht so bei meiner Frau (oder bei allen/vielen Frauen). Anfangs war sie von mir fasziniert (sie hatte vor mir lauter egoistische Machos/Looser), weil ich so anders bin, aber wohl schnell habe ich sie gelangweilt. Sie fragte mich beim letzen Gespräch, was soll sich denn ändern, bei einem Neuanfang? Ich wusste es (damals) nicht. All diese Gedanken kamen dann erst. Sie wollte einen starken Mann an ihrer Seite, der sagt was Sache ist und ich dachte, wir klären das partnerschaftlich, gemeinsam, hab ihr viel zu viele Entscheidungen überlassen. Ich weiß nicht, in wie weit sie dadurch den Respekt vor mir verloren hat.
Meine Frau hat mir oft vorgeworfen, dass ich zu meiner Tochter halte und meine Tochter hat mich oft gefragt, Achtung Teeny-Slang: warum *beep* mich Mama immer so an. Sie sind sich beide schon seit einiger Zeit nicht sonderlich grün und bei der besten Freundin meiner Tochter (die quasi zur Familie gehört und beide fahren immer auch im Urlaub bei beiden Familien mit) gab es auch vor kurzem eine Auszeit, wo der Mann ausgezogen ist . Für meine Tochter war dann klar, aha, das ist wie bei ihrer Freundin. Da war das für sie (scheinbar) klar. Ich biete ihr immer ein Gespräch an, sie sagt aber auch immer, alles klar Papa.
Ich glaube, mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten. Bzw. mich auf die Reihe zu bringen und mir klar zu werden, was will ich eigentlich. Reden bringt, denke ich, jetzt erst mal nichts.
Auch Dir wünsche ich ganz viel Kraft! Gerne kannst Du mir auch Deine Situation schreiben!
14.02.2015 00:48 •
#3