Hallo alle zusammen,
ich bin neu hier im Forum und allgemein eher wenig in Foren oder sozialen Netzwerken unterwegs, sollte ich also irgendwelche Benimmregeln nicht beachten, mag man es mir verzeihen.
Ich lasse meinen Gedanken mal freien Lauf und vielleicht, wenn nicht sogar mit Sicherheit, findet sich der eine oder die andere in meinen Worten wieder.
Der Grund warum ich auf dieses Forum gestoßen bin ist, dass meine Freundin mir nach 11 Jahren Beziehung offenbart hat, dass sie nicht mehr mit mir zusammen leben kann. So eine Trennung kommt natürlich nicht aus heiterem Himmel, sonder zieht eine lange Geschichte hinter sich her, trotzdem ist es für mich schwer zu verstehen.
Wir sind beide beruflich sehr eingespannt und haben uns aus diesem Grund in letzter Zeit, sagen wir mal 5-6 Monate wenig miteinander beschäftigt, obwohl wir zusammen wohnen. Sie war immer sehr gestresst, wollte nicht viel raus gehen und ich habe versucht sie so gut es geht zu unterstützen, indem ich ihr Hausarbeit und ähnliche alltägliche Aufgaben abgenommen habe.
Ich dachte, dass das kein Zustand von Dauer ist und etwas was wir auch überstehen. Die kurze Zeit die wir dann zusammen verbringen konnten, war für mich sehr schön und hat mir natürlich gut getan.
Vor drei Wochen hat sie mir dann eröffnet, dass sie sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher ist und jetzt Abstand braucht. Richtig beendet hat sie unsere Beziehung nicht, es sind also keine Worte wie Ich mache Schluss oder ähnliches gefallen, aber wenn man Eins und Eins zusammenzählt läuft es doch darauf hinaus. Ihr ist aufgefallen, dass es gewisse Dinge an mir gibt, die sie nicht unbedingt mag. Das sind Dinge, die ich selber an mir nicht mag und am liebsten abstellen würde. Vieles hat mit unserer Streitkultur zu tun und meiner Tendenz in gewissen Dingen übermäßig zu reagieren, was wohl aus meiner Psyche wurzelt.
Sie hat das jetzt so sehr belastet, dass sie wohl nur selten ihre ehrliche Meinung gesagt und manche Dinge einfach totgeschwiegen hat. Obwohl sich das jetzt nach einer Ausrede anhört und prinzipiell ja auch eine ist, aber ich bin nicht der Typ der Menschen denunziert, einengt und der eigenen Meinung berauben will und keine anderen Meinungen zulässt. Und das tut mir einfach sehr weh! Die Tatsache, dass sie sich irgendwie verstellt hat obwohl das unnötig gewesen ist und die Tatsache, dass sie mich in manchen Dingen einfach nicht kennt, obwohl wir so lange zusammen waren. Ich fühle mich jetzt wie der letzte Versager und das ist ein schlimmes Gefühl.
Wir sind zusammen durch viele schwierige Zeiten gegangen und haben einiges gemeistert, haben uns unser eigenes Leben aufgebaut und jetzt auf einmal ist das alles weg! Zerrissen und kaputtgetrampelt von einem auf den anderen Moment. Ich kann nichts daran ändern. Ich kann dieses Hindernis nicht aus dem Weg räumen, ich kann es nicht mit Geld oder Gewalt oder eisernem Willen beseitigen, es geht einfach nicht. Diese Hilflosigkeit macht mich wahnsinnig. Ich kann ihr nicht zeigen, welcher Mann ich eigentlich bin und für sie sein kann. Nur warum habe ich das nicht schon vorher gemacht? Warum verhalte ich mich so und schade, wenn auch unbewusst, dem Menschen den ich über alles liebe?
Die Vorstellungen, jemand anderes führt mit ihr das Leben das ich mit ihr zusammen führen wollte, Hochzeit, Kinder, gemeinsam alt werden, bei dieser Vorstellung wird mir schlecht und ich könnte mit dem Kopf durch die Wand rennen. Mit körperlichem Schmerz kann ich umgehen, aber mit diesem Loch in meiner Seele irgendwie nicht.
Wie lange hält dieser Schmerz an? Wie kann man damit umgehen? Hat jemand eine ähnliche Situation erlebt und ist irgendwann mit seiner Partnerin/ seinem Partner wieder zusammen gekommen?
Ich möchte ihr nicht zur Last fallen, möchte sie nicht nerven, aber ich kann so schwer damit abfinden.
Dann frage ich mich: Hat sie mich überhaupt geliebt?
War das alles eine Lüge?
Wie kann jemand so viele Jahre mit jemanden zusammen sein, den man nicht liebt?
Ist es normal, dass ich mir als Verlassener die Schuld gebe?
Ich würde jetzt gerne den Dialog mit ihr suchen, einfach probieren diese Situation zu ändern, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass nicht noch irgendwo in ihr Liebe für mich da ist.
Wir waren so lange zusammen und sie hat mir so immer gesagt, dass ich derjenige für sie bin, dass sie mich heiraten will und auf einmal bin ich das nicht mehr? Nur weil ich meine Macken habe? Was soll das?
Jetzt bin ich hin- und hergerissen. Gefühle von Trauer, Schmerz, Wut, Verzweifelung überkommen mich andauernd. Nachts kann ich nicht einschlafen, morgens will ich nicht aufstehen. Kein Zustand für ein glückliches Leben, aber wie soll ich das auch führen, wenn mir der wichtigste Mensch fehlt?
Das sind alles sehr schwere Fragen, mit wahrscheinlich unschönen Antworten.
Jetzt ist der Text doch länger geworden als erwartet und ich hoffe man kann mir ansatzweise folgen. Ich wollte mir das eigentlich nur mal von der Seele schreiben und wahrscheinlich Trost finden. Vielleicht kann ich aus dieser ganzen Situation, mit eurer Unterstützung (auch wenn ich euch nicht kenne) auch irgendwas gewinnen.
Danke an die, die sich diesen Text durchgelesen haben. Ich weiss nicht ob das richtig ist, wenn ich das hier publik mache, aber was hab ich schon zu verlieren?
20.12.2012 09:32 •
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