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Beziehungsaus nach einem Monat

J
@rudi333 Als wir uns kennenlernten, war mir das nicht klar. Das hat sich erst im Lauf der Zeit herausgestellt. Und da hat bei mir bereits das Herz den Verstand überstimmt und gehofft, daß gemeinsam eine Lösung gefunden werden könnte.
Ich weiß, ich habe mich lächerlich gemacht. Total. Und das mit 53 Jahren. Ich hätte mich vorher auch anders eingeschätzt.

04.06.2024 15:46 • x 1 #16


Libellenfrau
@JaneDoe27 Auch mit 53 Jahren darf man sich nach einer Partnerschaft sehnen. Wenn du dir zunächst von diesem Modell Freiräume und Eigenständigkeit erhofft hattest, dann schaue bitte genau hin. Möchtest du das wirklich? Oder doch lieber jemand, der stärker auf dich fokussiert ist? Der Mann erschien dir ehrlich, aber was hat er verblümt ausgedrückt, und was hatte er dir konkret angeboten? Es ist gut möglich, dass er unter keine Partnerschaft mehr eine Kameradschaftsehe versteht, in der 6 und ein bisschen Verzierung ausgelagert ist. Sicherlich wird es mit zunehmenden Alter nicht einfacher, jemanden zu finden. Viele schätzen es, wenn Wohnung, Finanzen und zum Teil auch der Freundeskreis getrennt bleiben. Aber ein Angebot als Nebenfrau solltest du doch abschlagen. Am besten schaust du, dass du innerlich wieder zur Ruhe findest, und schaue dir an, was deine tatsächlichen Bedürfnisse sind. Und dann lege die Angelegenheit zu den Lebenserfahrungen ab.

04.06.2024 16:19 • x 1 #17


A


Beziehungsaus nach einem Monat

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H
Liebe Jane,

ich finde, du hast schon viele tolle, hoffentlich für dich hilfreiche Antworten bekommen.

Ich lese schon seit Jahren still mit, aber dein Beitrag war jetzt der Auslöser, mich anzumelden.
Denn ich habe im letzten Jahr so ziemlich das gleiche wie du gemacht, sogar im gleichen Alter, lach. Und ich denke, ich kann sehr gut nachfühlen, wie es dir grad geht.

Ohne jetzt meine ganze Geschichte in deinem Thema zu erzählen: er war anfangs großartig, ich habe mich so geliebt, gesehen und geborgen gefühlt wie noch nie. Incl. love bombing vom Feinsten. Nur kannte ich bis dato den Begriff und so ein Verhalten nicht.

Da wir uns schon Jahre kannten, ich war seine Kundin, hatte er einen großen Vertrauensvorschuss. Ich habe mich zwar anfangs über das Tempo (schnelles Vorstellen bei seinen volljährigen Kindern z. B.) und seine überschwänglichen Liebesbeteuerungen gewundert, sah aber keinen Grund ihm zu misstrauen. Er war schließlich ein erwachsener Mann und wird schon wissen, was er will und meinen, was er sagt. Und ich kannte ihn ja quasi schon als vertrauenswürdig und hilfsbereit im Job.

Dann, als ich mich eingelassen und furchtbar verliebt hatte, der Rückzug, er kam immer später und ging immer früher, meldete sich immer weniger. Und als ich dann etwas ansprach (ein No Go für mich, das wusste er) und darum bat, dass diese Sache bitte so in der Form nicht mehr vorkommt, war es mit uns nach einem halben Jahr so schnell vorbei, dass ich nicht wusste wie mir geschah.

Wie du, habe ich in meiner Panik alles zurückgenommen: wir hatten ja nur ein Missverständnis und ich bin alleine schuld und überhaupt darf er alles was er will, es tut mir schrecklich leid und ich entschuldige mich.

Ich habe es bei meinen Freundinnen später so ausgedrückt, dass ich mich quasi vor ihm in den Staub geworfen habe. Ich tat es per Sprachnachricht.
Und soll ich dir was sagen, Jane? Er ist, auch per Sprachnachricht, im übertragenen Sinn kaltlächelnd über mich rüber gelatscht: er hätte sowieso an Trennung gedacht, ich hätte es mit meinem „Anliegen“ nur beschleunigt, eine Partnerschaft in der man Kompromisse eingehen müsse, wäre sowieso zum Scheitern verurteilt und noch so einiges mehr an Blabliblubb. Ähm, vor fünf Minuten war ich noch seine Traumfrau, mit der er alt werden wollte.

Das macht was mit einem, ich weiß das. Dieses in den Himmel gehoben werden und dann klatscht man ungebremst auf den Boden und fragt sich, was das war. Was überhaupt echt und was gefaked war.

Liebe Jane, verzeihe dir, falls noch nicht geschehen, deine „Aktion“. Du bist ein Mensch und du warst bzw. bist verzweifelt. Und du warst in dem Moment authentisch. Ich wünschte (auch), ich hätte mich nicht so erniedrigt. Aber ich sehe es inzwischen positiv: ich weiß, dass ich so etwas nie wieder tun werde und bin so später nicht die Versuchung gekommen, mir einzureden, ich hätte nicht genug „gekämpft“. Und so kam ich auch nicht in die Gefahr, dass er wieder bei mir ankommt und ich schwach geworden wäre.

Mal ehrlich, Jane, was willst du mit einem Mann, der schon im ersten Monat keine Lust hat, den Sonntag mit dir zu verbringen und sich stattdessen „ausruhen“ muss? Er hätte doch niemals dein, völlig berechtigtes, Bedürfnis nach Nähe erfüllt.

Ich finde es völlig normal, dass du enttäuscht warst. Und was willst du mit einem Mann, der eure Beziehung sofort beendet, wenn es mal ungemütlich wird? Ihr wart zwar nun noch ganz am Anfang der Kennenlernphase, aber ich vermute, der Mann ist in deinem Alter, da denkt man doch, er meint, was er sagt und weiß, was er will.

Und wie würdest du reagieren, wenn jemand, den du liebst, Mist baut und aus einer Panik heraus übertrieben reagiert? Sofort in den Wind schießen? Oder darüber reden und dann sagen Schwamm drüber und schlussendlich verzeihen?

Ich habe mir meine Anteile angeschaut. Und auch geschaut, woher diese große Verlustangst kommt, die mir so in der Form nicht bewusst war. Warum ich bereit war, meine Standards zu verraten, um bloß nicht verlassen zu werden.

Ich bin, eigentlich keine Überraschung, in meiner Kindheit fündig geworden. Und bei meinem Selbstwert. Vielleicht ist das auch passend für dich. Und mittlerweile sehe ich es so, dass dieser Mann eine wichtige Lektion für mich war, die einfach dran war. Man lernt am Meisten aus seinen Niederlagen und Krisen, das ist leider so.

Ich weiß, dass alles noch sehr frisch bei dir ist. Im Moment ist dieser Mann noch „die letzte Cola in der Wüste“ für dich. Liebeskummer ist schrecklich und in so einem Fall besonders schlimm. Da hilft leider nur aushalten, lieb zu sich sein, manchmal einfach nur liegen bleiben und atmen, Sport, Gefühle rauslassen, mit Freundinnen reden, Podcasts hören, Bücher lesen und auch ablenken. Vielleicht auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn möglich.

Es wird besser und geht vorbei, das verspreche ich dir!

Nun wurde der Text doch sehr lang. Aber ich wollte dir unbedingt schreiben, denn du bist nämlich nicht allein! Andere, ich z. B., lach, machen nämlich auch so einen Sch***. Und eigentlich bin ich eine erwachsene gestandene Frau, die ihr Leben gut auf die Reihe kriegt.
Und ich hoffe, dass du aus meinem Roman etwas für dich mitnehmen kannst und er den Tag heute für dich ein kleines bisschen leichter macht.

Fühl dich ganz fest gedrückt und verstanden, liebe Jane.

P.S. Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward (angeblich Oscar Wilde)

05.06.2024 10:23 • x 12 #18


CanisaWuff
Zitat von JaneDoe27:
@rudi333 Als wir uns kennenlernten, war mir das nicht klar. Das hat sich erst im Lauf der Zeit herausgestellt. Und da hat bei mir bereits das Herz den Verstand überstimmt und gehofft, daß gemeinsam eine Lösung gefunden werden könnte. Ich weiß, ich habe mich lächerlich gemacht. Total. Und das mit 53 Jahren. Ich ...

ich bin 55 und hatte absolut schrecklichen Liebeskummer. Aber schau doch mal, wenn er gewollt hätte, dann hätte er Wege gefunden. Du warst der Familie vorstellt und trotzdem darfst Du nicht mit.
Als Du unbequem wirst, weil Du auch Dein Recht auf Nähe forderst, da schmeißt er Dich weg.
Abgesehen davon, ein Typ der die Scheidung nicht schafft... wie soll das denn weitergehen? Irgendwann zu dritt ins Altersheim?
Lass den verkorksten Typen mal dort wo er ist und such Dir jemanden der eine eigene Wohnung hat

05.06.2024 10:33 • x 5 #19


J
@Helene1 Liebe Helene1, vielen Dank für Deine Nachricht. Sie berührt mich sehr. Du sagst, bei Dir ist es ein Jahr her. Bist Du inzwischen irgendwie darüber hinweg? Ich selbst bin noch immer in einer Art Schockstarre, als wäre ich vor einen LKW gerannt, oder vom Bären gefressen worden und auf einen Felsen gek***zt. Ich kämpfe noch immer mit dem Nicht-Wahrhaben-wollen.
Gleichzeitig schäme ich mich sehr für mein erbärmliches Verhalten, daß ich mir solch Blöße gegeben habe. Mir ist vom Verstand her vollkommen klar, daß es keine Perspektive mit ihm geben konnte und doch schließt der emotionale Teil in mir die Augen davor und würde sofort - wenn er sich meldete - zu ihm gehen, alles verzeihen, alles akzeptieren und hinnehmen, wenn ich nur zurückhaben könnte, was ich verloren habe. Es ist absolut lächerlich, aber tatsächlich fühle ich jetzt noch so.
Dabei weiß ich, daß ich es doch so gar nicht haben wollen sollte.
Und Du hast natürlich recht, wie auch all die anderen Lieben hier, die sich Mühe gemacht haben, meine Geschichte zu lesen und zu kommentieren. Ich habe all meine übliche Vorsicht und Zurückhaltung über Bord geworfen und mich viel zu schnell eingelassen. Wie das passieren konnte, ist sicherlich auch in meiner frühen Vergangenheit begründet. Aber auch dieses Wissen hilft mir nicht. Denn es hat sich einfach so unfassbar gut angefühlt, so wie Du es auch sagtest - gesehen zu werden - , sich geborgen zu fühlen und sich auf dieses kleine Wunder einzulassen, doch nochmals jemanden gefunden zu haben. An den Umständen, die er mitbrachte, wollte ich mich einfach nicht stören; gerade mit zunehmenden Alter bringt jeder die ein oder andere Ecke und Kante mit sich. Ich sah es vielmehr als Frage der Toleranz.

Sein Rückzug von mir will mir einfach nicht in den Kopf. Es passt nicht. Oder - wie es hier in einer Nachricht stand - bin ich tatsächlich völlig drüber, habe mich übergestülpt, es völlig übertrieben..., ich weiß es nicht. In jenem Moment der Hilflosigkeit, wo er mir keine Möglichkeit zugestand, Stellung zu nehmen, mich anzuhören oder eine gemeinsame Lösung zu finden, erschien mir meine Entscheidung, zu ihm zu fahren, als richtig. Als alles auf eine Karte setzen, es ging nicht anders, ich mußte es einfach versuchen. Natürlich habe ich mich vollkommen lächerlich gemacht, das sehe ich jetzt auch. Ich erkenne mich selbst nicht wieder. Die Reaktionen, die ich hier teilweise rückgemeldet bekommen habe, haben mich zudem erschreckt.
Denn das bin doch nicht ich, dachte ich, als ich das las. Und doch bin ich es, oder war es. Ich hoffe, daß ich auch irgendwann an den Punkt komme, wie Du jetzt und es irgendwann lächelnd unter Erfahrungen ablegen kann. Zur Zeit möchte ich mich einfach nur verkriechen oder besser einfach in Luft auflösen.
Denn all die Ratschläge, die es diesbezüglich gibt, die sagen, liebe Dich selbst, übe Dich in Akzeptanz, nimm den Druck raus, arbeite an Deinem Selbstwertgefühl, etc. klingen in der Theorie ja wunderbar, doch was die Umsetzung...

Aber nochmals vielen Dank für Deine Nachricht. Ich fühle mich sehr verstanden und getröstet. Danke

05.06.2024 17:33 • x 2 #20


J
@CanisaWuff Danke für Deine Nachricht. Du hast vollkommen recht. Ich hoffe, daß ich innerlich auch bald soweit bin, daß ich es so bewerten kann. Es ist vielleicht noch etwas früh dafür. Bin noch zu sehr mit dem Wunden *beep* und heulen belastet...

05.06.2024 17:36 • #21


J
@Libellenfrau Danke für Deinen Kommentar. Du hast natürlich recht. Vom Kopf her weiß ich das. Der Herzschmerz überdeckt jedoch gerade alles in mir. Wenn ich könnte, würde ich mein Leben jetzt auch gern um ein paar Wochen vorspulen, um diesen Kummer, diese schwarz-weiße Phase einfach auszulassen. Es ging mir gut bevor ich ihn traf. Als ich mit ihm zusammenkam, war ich wirklich glücklich. Ich habe nicht mehr erwartet, daß mir das nochmal passieren würde. Und nun ist es verloren. Auch wenn es nur eine Illusion war, ohne Perspektive etc. - es tut unglaublich weh und fühlt sich zumindest gerade so an, als würde ich es nur schwer überstehen können. Aber Du hast natürlich mit allem Recht. Nochmals vielen Dank.

05.06.2024 17:42 • x 2 #22


Libellenfrau
@JaneDoe27 Auch wenn man nicht mehr so jung ist, muss man manchmal noch Anteile von sich selbst verarbeiten. Du hast halt auch glauben wollen, dass du etwas Schönes gefunden hast. Natürlich tut das weh. Aber mache dir bitte nicht auch noch Vorwürfe. Gestehe dir zu, dass du Wünsche und Träume hast.

05.06.2024 19:35 • x 1 #23


Y
@JaneDoe27 uha, da hat die Wunde der Ungeliebten in Kombination mit Hormonen aber mal ordentlich gekickt. Du Arme!

Dabei habt ihr einfach beide den Fehler gemacht in der Kennenlernphase zu viel zu erwarten und ent-täuscht zu werden. Er, weil er meinte, deine lockere, wahrscheinlich glückliche Art, gäbe ihm einen Freifahrtschein. (Dabei nehme ich an, dass der Gute sich schnell mal wieder ausklinkt, wenn dann doch mal eine Erwartung an ihn gestellt wird..) Und du, weil du auf eine Basis vertrautest, die nach ein paar Wochen noch gar nicht existieren KANN, weil man sich einfach noch überhaupt nicht richtig kennt.

Um diese Phase zu überbrücken braucht es oft das Glück, den Richtigen getroffen zu haben. Manchmal fühlt sich das am Anfang langsamer an, als bei euch. Aber manchmal auch so, wie du es gefühlt hast. Das ist wie gesagt auch etwas Glückssache.

Das Loch in dir, diesen Triggerpunkt, der da getroffen wurde, und der ja so gar nichts mit dem Mann zu tun hat, sondern viel älter ist, viel tiefer geht, den kann man sich aber mal in Ruhe anschauen. Mit Hilfe, mit Büchern, mit Gesprächen, usw. Und schauen, was einem da eigentlich genau so weh tut und wie man diese alte Wunde Stück für Stück für sich heilen kann. Davon profitierst du, aber auch spätere Beziehungen, auch familiäre oder freundschaftliche.

05.06.2024 19:54 • x 3 #24


Y
Zitat von Helene1:
Liebe Jane, ich finde, du hast schon viele tolle, hoffentlich für dich hilfreiche Antworten bekommen. Ich lese schon seit Jahren still mit, aber ...

Superschöner Beitrag! Wie gut, dass du dich angemeldet hast um das zu schreiben!

05.06.2024 20:23 • #25


J
@Yoffi Da hast Du sicherlich recht. Hier sind - zumindest mich betreffend absolute Irrationalität und wilde Hormonausschüttung aufeinander getroffen. Wir sind im Februar zusammengekommen und noch zusammen durch den Schnee gestapft, alles sehr romantisch und beinahe surreal. Es wurde milder, der Frühling begann, dann dieser Mann, der so charismatisch und perfekt zu sein schien.. Naja, er hat unsere Zeit ja auch mal einfach auf einen Monat runtergebrochen und sie damit irgendwie bagatellisiert.
Ganz eindeutig finde ich auch die Antworten tief in mir, zurückliegenden Verletzungen aus früher Kindheit, das ist mir alles klar. Ich würde es umgekehrt genauso vermuten.
Auch Dir vielen lieben Dank für die netten Worte.

05.06.2024 22:04 • #26


Y
@JaneDoe27 Wahrscheinlich muss er sein Verhalten vor sich rechtfertigen, in dem er eure Zeit klein macht. Denn wenn ich dich richtig verstanden habe kam sein Rückzug bevor du dich so durchgedreht aufgeführt hast und zwar lediglich auf deine völlig legitime Bitte hin dich mehr mit einzubinden in seine Planungen.

Das, und die Reaktion seiner Ex, zeugt davon, dass er auf Erwartungen und Wünsche grundsätzlich so reagiert, weil er das direkt als Druck empfindet. Und um sein passiv aggressives Verhaltensmuster vor sich zu rechtfertigen (und nicht zu hinterfragen oder gar ändern) muss er es eben vor sich rechtfertigen in dem er dich klein redet.

Durch dieses passiv aggressive Verhalten übernimmt er zudem die Kontrolle und dir den Raum für eigene Wünsche und Bedürfnisse und diese zu kommunizieren. Dass man darauf höchst emotional reagiert ist dabei völlig verständlich.

Es gibt eine Podcastfolge (eine der ersten) von Stefanie Stahl, die die Dynamik nochmal gut aufzeigt: Ich will nicht mit dir zusammenziehen.

05.06.2024 22:24 • x 3 #27


A
@JaneDoe27 Schau, du bist nur 8 Jahre älter als ich. Und wenn der Blitz einschlägt, verhalten wir uns alle wie 14jährige Vollidioten. Und weißte was? Schön ist das. Weil wir trotz Erfahrung eben nie aufhören (müssen), auch mal dumm und naiv und verrückt wie Kinder zu sein.

Und auch immer noch neue Erfahrungen machen können. Nix bringt dich so nah zu dir selbst wie Liebeskummer. Da lernt man sich, seine Ängste und Schwächen nochmal ganz neu kennen. Vielleicht brauchst du das grad fürs weitere Wachstum. So sch.. es auch grad ist. Aber das geht ja vorbei.

Mir gefällt da der Begriff des „karmischen Lernpartners“, den ich irgendwo aufgeschnappt habe.

Es ist zudem gar nicht gesagt, dass der Wichtel in ein paar Monaten nicht wieder ankommt. Dein Job ist es nur, dass es dir bis dahin (halbwegs) ist. Sonst wäre auch eine Beziehung auf Augenhöhe nie möglich. Aber in ein paar Wochen haben sich die Hormone gesetzt, das hilft dir schon. Und gar so prickelnd an seiner Seite ewig auf ihn vor sich hin zu warten ist es dann auch wieder nicht.

06.06.2024 07:26 • x 4 #28


Heffalump
Zitat von JaneDoe27:
Den Finger hier nun so deutlich in meine Wunde zu legen, hilft mir leider nicht.

Doch hilft - aber halt nicht sofort oder gleich.
Sich zu verlieben, ist doch schön - und zu wissen, du kannst dich immer noch, wie ne 15jährige ins Unvermeidliche stürzen, auch wenn das Risiko besteht - zu scheitern
Zitat von JaneDoe27:
Mit zunehmendem Alter wird es auch schwieriger, jemanden zu finden, wo es dann auch passt.

In unserem Alter tragen wir alle ein Paket, aus Narben, aus Verletzungen - und doch wollen wir gemeinschaftlich leben
Zitat von JaneDoe27:
Das Ganze war gestern

Also verdammt frisch, und verdammt traurig
Zitat von JaneDoe27:
Ich weiß, ich habe mich lächerlich gemacht

nö - du hast dich nicht verstellt, bist du geblieben, authentisch du.
Kann ja nicht jeder.

Ich würd mir halt keinen Familienpapa suchen. Und ich möchte auch nicht, die zweite oder fünfte Geige sein, für ausschließlich seine Noten
Zitat von JaneDoe27:
Denn all die Ratschläge, die es diesbezüglich gibt, die sagen, liebe Dich selbst, übe Dich in Akzeptanz, nimm den Druck raus, arbeite an Deinem Selbstwertgefühl, etc. klingen in der Theorie ja wunderbar, doch was die Umsetzung

Die Umsetzung, ja - da hakt es, nicht nur bei dir - wir durften hier bestimmt Alle durch dieses Tal hatschen und den Aus-Knopf suchen.

Du hast heiß geliebt - dann ist es auch so, das du heiß leidest. Das liegt in dir drin. Wie ne Gensequenz.
Nur such den Fehler nicht in dir, denn du warst ja in deiner Mitte.
Bist du zu stark - ist er zu schwach. Er stellt dir zwar Frau und Kinder vor, aber er lebt das nicht aus, was er angeblich möchte.

Das Einzige, was vielleicht a bissl auf deinen Anteilsberg fällt, ist die Geschwindigkeit des TGV, wo du ihn, hast deine Verletzbarkeit zu zeigen. Da konnte er dann schalten und walten, wie er es ja auch tat.

06.06.2024 07:50 • x 3 #29


A
@Heffalump Ja. Und nein. Er war nicht zu schwach. Sondern hat sehr klar und stark seine Spielregeln festgelegt. Die TE war zu schwach, ihm ihre Spielregeln zu nennen - und nach einem halbherzigen Versuch hat sie selbst die sofort wieder verworfen.

Wobei sie ja auch da nix verlangt hätte, was was besonderes wäre. Nur nicht mal das war sie sich wert. Von der Prinzessin zur Bettlerin in 5 Sekunden.

Wenn man sich selbst keinen Wert beimisst, machen es andere auch nicht. So einfach ist es.

Daran muss sie arbeiten. Weil eine Bettlerin darf eben keine Forderungen stellen. Und zwar gar keine. Prinzessinnen aber schon Diese bittere Lektion hat sie jetzt lernen müssen. Aber vielleicht eh kein Fehler.

Hätt sie nämlich nicht auf den Bettler-Modus geschalten, wär er vermutlich eh postwendend angekrochen gekommen. Jetzt muss sie es auf die harte Tour lernen. Aber vielleicht war’s ein Lernpartner, the Big Love steht schon an der Türschwelle - und die Lektion war nötig, um sich über die eigenen Spielregeln Gedanken zu machen.

An ihm kann sie sich dabei durchaus etwas abschauen. Weil er wusste genau, was er will - und was er nicht will.

06.06.2024 08:28 • #30


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