Also jetzt muss ich mich hier mal wieder melden und hoffe auf ein paar Anregungen eurerseits. Sie war nun seit Weihnachten bis heute weg und ich alleine in der Wohnung. Der Abstand tat gar nicht so schlecht er hat mir geholfen vieles klarer zu sehen und die tausend Gedanken und Fragen im Kopf auf einige wenige wichtige zu konzentrieren.
Jedenfalls will sie, dass ich schnellst möglich ausziehe, denn sie sagt ihr geht es schlecht wenn sie mich sehen muss und wenn wir räumlich getrennt sind geht es ihr halbwegs gut - und fängt dann auch an zu weinen sofort wenn sie mich sieht. Ich habe sie damit konfrontiert, dass das ja wohl alles nur Vermeidungsverhalten ist und sie sich nicht der Wahrheit und Gesprächen stellen will. Ich will von ihr wissen wieso sie 12 Jahre und eine Ehe einfach so wegschmeißen kann – ich weiß, dass ich sicher Fehler gemacht habe aber im Kern geht es ja letztlich doch nur darum ob einem 12 Jahre und eine Ehe etwas bedeuten und man dem anderen verzeihen kann und wieder gemeinsam etwas aufbauen. Offenbar ist dem für sie nicht so, denn sie wirft das alles weg und verhält sich mir gegenüber, als hätte es diese 12 Jahre nicht gegeben. Sie sagt es gibt von ihrer Seite aus nichts mehr zu sagen, ihr ging es in letzter Zeit nur schlecht in der Beziehung, sie kann keinen Schritt auf mich zu gehen und deswegen müssen wir nun auseinander gehen. Sie will nicht mal ansatzweise mit mir sprechen, fängt nur an zu weinen und sagt mir noch ich sei der „Böse“ weil ich nicht akzeptiere dass es für sie aus ist. Aber ich kann einfach nicht wie sie 12 Jahre einfach so ausschalten und auf Trennung schalten. Ich würde gerne noch über einiges sprechen und irgendwie einen Schritt aufeinander zugehen. Ich habe mich sehr viel mit mir beschäftigt und ich weiß zu 100%, dass wenn sie (bei nahezu allem was sie mir antun könnte) so ankommen würde wie ich es jetzt bei ihr tue ich sie nicht so wegstoßen könnte. Tja sie offenbar schon und es fühlt sich an als hätte man 12 Jahre lang eine Lüge gelebt. Vielleicht habe ich auch nur antiquierte Moralvorstellungen und ein falsches Bild von einer Ehe. Aber für mich ist diese gewissermaßen heilig und ich würde so was nicht wegwerfen und habe in diese Zeit auch so manche Alternative die sich geboten hätte links liegen lassen, weil mir diese Verbindung von zwei Menschen etwas bedeutet. Ja, ich habe auch Fehler gemacht aber ich bin bereit an mir zu arbeiten und etwas zu ändern. Ihr bedeutet das aber offenbar nichts. Es ist mir unbegreiflich und das schlimme ist ich komme aktuell nur darüber hinweg indem ich versuche maximal 10 Minuten am Tag daran zu denken und dann wieder mich abzulenken. Wie kann ein Mensch dem man so vertraut hat sich so schnell nur so wandeln?
Was würdet ihr mir raten? Akzeptieren, dass sie aktuell aus meiner Sicht nicht mehr ganz richtig tickt (was anderes bleibt mir ja kaum übrig...), ausziehen und sie vergessen zu versuchen? Oder weiter kämpfen, schreiben und irgendwie versuchen Kontakt zu halten? So krass wie sie sich aktuell verhält macht dies für mich jeden möglichen Neuanfang (rein theoretisch) nahezu unmöglich, so sehr ich mir auch wünsche es wäre wieder normal zwischen uns.
Das Schlimme ist auch, dass ich merke, dass man 12 Jahre nicht so aus seinem Leben streichen kann. Eine kürzere Beziehung und ohne Heirat sicher auf Dauer irgendwie.... Aber so viel wie zwischen uns war, das wird einem wohl immer nachhängen. Das heißt letztlich lebt man sich ja selbst nur was vor, wenn man versucht zu vergessen und zu verdrängen.... Ist am Ende das ganze restliche Leben nur noch ein betäuben von Gefühlen und Trauer?
30.12.2011 18:27 •
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