553

Beziehungen haben keine Zukunft, nur ein JETZT

alleswirdbesser
Zitat von Gartentante:
Bis auf das letzte Wort, „leider“, sehe ich es genauso nüchtern pragmatisch.
Dadurch ist Frau innerlich viel entspannter, in meinem Falle überwiegend tiefenentspannt.

Mit „leider“ meinte ich im Grunde genommen die Tatsache, dass man sich nicht immer aussuchen kann wie man leben möchte, sobald andere Menschen involviert sind. Man wünscht sich eine Familie für immer, geht den Bund der Ehe ein, bekommt Kinder und dann plötzlich ist man alleinerziehend, ob man es will oder nicht. Das meinte ich mit harter Realität leider.

Mein Leben ist für mich aktuell so richtig wie es ist. Auch wenn ich das Verlorene (Papa, Mama, Kinder) immer noch betrauer, so wird es das nicht mehr geben. Ich führe ein anderes Leben als geplant, bin aber glaube ich stärker geworden, anders.

05.12.2023 18:33 • x 2 #151


alleswirdbesser
Zitat von merretich:
Warum also sich nicht am Anfang die Zeit, paar Monate nehmen, statt am Ende
Jahre! zu verlieren.

Ich sehe das grundsätzlich wie du. Aber auch das langsame Kennenlernen schützt einen nicht vor Überraschungen. Bei uns waren es auch um die vier Monate reines Kennenlernen, im Sommer machte er plötzlich Schluss, obwohl es für mich alles gepasst hat (bis auf ein paar Dinge, die ich so akzeptierte bis dahin). Streit oder Sonstiges gab es nicht. Diese Trennung war ganz anders als sonst für mich und ich habe anders reagiert als früher. Zum Schluss sind wir wieder zusammen gekommen. Aber jetzt kann ich sagen, egal wie, ob langsam oder schnell, es kann immer schiefgehen.

05.12.2023 18:41 • x 6 #152


A


Beziehungen haben keine Zukunft, nur ein JETZT

x 3


M
Zitat von alleswirdbesser:
Ich sehe das grundsätzlich wie du. Aber auch das langsame Kennenlernen schützt einen nicht vor Überraschungen. Bei uns waren es auch um die vier Monate reines Kennenlernen, im Sommer machte er plötzlich Schluss, obwohl es für mich alles gepasst hat (bis auf ein paar Dinge, die ich so akzeptierte bis dahin). ...

Natürlich gibt es nie 100% Sicherheit.
Aber sich innerhalb von Tagen oder Stunden an jemanden emotional
oder körperlich zu binden, von dem ich ÜBERHAUPT NICHTS weiss,
ist natürlich viel mehr mit Risiko behaftet, als wenn ich mir Zeit lasse und
genau hinschaue. Und auch das reicht nicht, ich muss absolut
ehrlich mit mir sein damit.

Ich denke, früher, als es noch nicht soviele Möglichkeiten der Verhütung
gab, hiess ja jemanden Kennenlernen im Zweifel gleich, dass man sich
durch Kind oder Ehe meistens für ewig bindet. Und da hat man bestimmt
besser überlegt und geprüft, wen man an sich ranlässt.
Heute verführt das OD und die Verhütungsmöglichkeiten dazu, mit Hinz
und Kunz rumzumachen oder es halt zu probieren, bevor man überhaupt
n Schimmer davon hat, wer eigentlich vor einem steht.
Und daher gibts glaub soviele angebrochene Beziehungen, wie der/die?
TE schrieb. Ein Riesenangebot. Wenig Passendes. Grosse Bedürftigkeit
und Einsamkeit. Und Eile.
Ich denke, diese Faktoren tragen zu dem beschriebenen Trend
durchaus bei.

05.12.2023 19:39 • x 3 #153


alleswirdbesser
Zitat von merretich:
Und daher gibts glaub soviele angebrochene Beziehungen, wie der/die?
TE schrieb.

Die Beziehung von @Smashed ging meines Wissens drei Jahre lang. Denke nicht, dass der Beginn, schnell oder langsam, nach dieser Dauer noch eine Rolle spielte. Eher andere Faktoren

05.12.2023 19:47 • x 1 #154


S
Zitat von alleswirdbesser:
Die Beziehung von @Smashed ging meines Wissens drei Jahre lang. Denke nicht, dass der Beginn, schnell oder langsam, nach dieser Dauer noch eine Rolle spielte. Eher andere Faktoren

es ging anfangs eher schnell, durch die örtliche Distanz aber dann langsam weiter.
also der Beschluss, zusammen gehen zu wollen, war etwa beim 5. Treffen, die Kennenlernphase dann durch viel Kommunikation am Telefon, kann auch sehr intensiv sein.lt. Statistik reden Ehepaare tägl. nur rund 15 min miteinander - bei uns waren es oft bis zu 3 h.

warum es letztlich auseinander ging, wissen wir ja nun:
fehlende Offenheit von ihr und Verhaltensweisen von mir. sie hat sich immer mehr daran gestört, sich zurück gezogen, anstatt mir es eindringlich zu sagen. am Schluss bekam ich dann die Quittung und keine Möglichkeit es zu korrigieren. 1 Jahr hat sie das mitgeschleppt, ich merkte, dass etwas nicht stimmt, habe immer mehr mein Bestes geben wollen, lag aber mit dem eigentlichen Problem daneben.
was hilft die beste Kommunikation, wenn sie nicht offen genug ist.
auch weiss ich jetzt, warum es nie Streit gab. klar! wenn man Kritik nie auf den Tisch bringt!
falsche Harmonie... sagte ich mal was, zog sie sich leise zurück. nicht konflikfähig?

habe sie neulich gefragt, warum sie nicht schon vor einem Jahr was sagen konnte, dann hätten wir vlt. noch eine Chance zum korrigieren gehabt.. da sagte sie wieder nichts und beendete leise das Gespräch

05.12.2023 19:58 • x 1 #155


E
Zitat:
 Kennenlernphase dann durch viel Kommunikation am Telefon, kann auch sehr intensiv sein.lt. Statistik reden Ehepaare tägl. nur rund 15 min miteinander - bei uns waren es oft bis zu 3 h.


Du bist echt der Statistiker hier, hm

Zitat:
am Schluss bekam ich dann die Quittung und keine Möglichkeit es zu korrigieren. 1 Jahr hat sie das mitgeschleppt, ich merkte, dass etwas nicht stimmt, habe immer mehr mein Bestes geben wollen, lag aber mit dem eigentlichen Problem daneben.


Aber bei dem ganzen Reden ging es da dann nie um euch? Also Kommunikation eher Quantität statt Qualität?

05.12.2023 20:06 • x 2 #156


S
Zitat von Füchsin83:
Du bist echt der Statistiker hier, hm Aber bei dem ganzen Reden ging es da dann nie um euch? Also Kommunikation eher Quantität statt Qualität?

ja, bin Informatiker

an sich haben wir über alles geredet, aber über uns eher am Anfang, dann gingen die Gespräche um Kinder, ihren Job, alltägliches eben und Planungen.
meine Probleme und Sorgen interessierte sie immer weniger, sie hätte schon genug eigene - für die ich mich jedoch interessieren sollte.
so richtig Smalltalk und Wetterbericht war aber kein Gespräch

05.12.2023 20:12 • x 1 #157


E
Zitat:
durch viel Kommunikation am Telefon, kann auch sehr intensiv sein.


Könnte es aber nicht auch viel Projektion sein?
Wenn der Kontakt (gerade in der Kennenlernphase) viel am Telefon stattfindet und man dann das Gefühl hat, wir können gut miteinander reden, dass da viel Hoffnung und Wünsche in das Gegenüber und in die pot. Beziehung gesteckt wird?

05.12.2023 21:12 • x 4 #158


S
Zitat von Füchsin83:
Könnte es aber nicht auch viel Projektion sein? Wenn der Kontakt (gerade in der Kennenlernphase) viel am Telefon stattfindet und man dann das Gefühl hat, wir können gut miteinander reden, dass da viel Hoffnung und Wünsche in das Gegenüber und in die pot. Beziehung gesteckt wird?

da musst du sie fragen. vorstellbar ist es, zumal sie am Anfang der Beziehung immer gern mal ein Gläschen getrunken hat.
ein realer Abgleich fand nur 1x die Woche bei den gegenseitigen Besuche statt.
Projektion hat bei mir nicht stattgefunden. an sich hat auch sie mehr geredet, als ich.
Wünsche und Hoffnungen hat jeder, vor allem wenn nach mehreren Jahren endlich mal wieder eine Beziehung zustande kommt. eigentlich hatte sie schon damit abgeschlossen, nochmal einen Mann zu finden. Alk + verliebt.. das puscht.
der erste Absturz kam dann 2 Monate später, da war sie vlt. richtig nüchtern und ohne rosa Brille?
ach, keine Ahnung. sie hat ja fast 3 Jahre mit mir dran gehängt

05.12.2023 21:39 • x 1 #159


E
Zitat:
Projektion hat bei mir nicht stattgefunden


Ich kann ja nur Dich fragen, weil Du hier schreibst und nicht sie
Ich wäre mir da jetzt ehrlich gesagt nicht so sicher...Ich habe Deine Texte von vor 2 oder 3 Wochen noch im Kopf

05.12.2023 21:45 • x 1 #160


S
Zitat von Füchsin83:
Ich kann ja nur Dich fragen, weil Du hier schreibst und nicht sie Ich wäre mir da jetzt ehrlich gesagt nicht so sicher...Ich habe Deine Texte von vor 2 oder 3 Wochen noch im Kopf

ich meine damit, dass ich dir nicht sagen kann, was bei ihr los war.

du bist dir nicht sicher? dass auch bei mir eine Projektion stattgefunden hat?
erzähle mehr, interessiert mich!
was ist dir da zu den Texten in Verbindung aufgefallen?

05.12.2023 21:48 • #161


I
Zitat von merretich:
Natürlich gibt es nie 100% Sicherheit. Aber sich innerhalb von Tagen oder Stunden an jemanden emotional oder körperlich zu binden, von dem ich ÜBERHAUPT NICHTS weiss, ist natürlich viel mehr mit Risiko behaftet, als wenn ich mir Zeit lasse und genau hinschaue. Und auch das reicht nicht, ich muss absolut ehrlich ...

Früher war die Rolle der Beziehung aber auch eine andere. Der Mann konnte alleine arbeiten und hat solo die Familie mit Grundbedürfnissen/Geld versorgt. Es gab eine klare Rollenverteilung in der Beziehung und idealerweise war es ein Team. Außerdem war eine gescheiterte Beziehung mit gesellschaftlicher Ächtung verbunden, etwas, was man lieber nicht riskierte. Bei toxischem Verhalten von Beziehungspartnern leider nicht so schön. Allerdings war damals gar nicht so viel Zeit für toxisches Verhalten, da man eben um das Überleben, den Aufbau von relativem Wohlstand oder andere Dinge gekämpft hat. Außerdem hat man damals durch die fehlende Mobilität, Globalisierung und das fehlende Internet viel weniger Auswahl an potentiellen Partner gehabt. Man hat sich mit dem begnügt, was eben im Dorf, in der Stadt, oder im Umfeld bekannt war.

Heute leben wir im Gegensatz dazu in einer von Konsum und Hedonismus geprägten Gesellschaft, noch dazu in einer sehr schnelllebigen Zeit. Schneller, höher, weiter, und jeder ist sich selbst der Nächste. Es geht um Erleben, Adrenalin und Dopamin. Mehr, mehr, mehr. Der Partner - Das Wort sagt es ja schon -schaftliche Gedanke geht dabei vollends verloren. Jeder ist sich selbst der Nächste. Macht der andere nicht so, wie ich mir das wünsche, wird er eben entsorgt. Wir reden von Nachhaltigkeit, setzten sie aber weder im Alltag noch in Beziehungen um. Was nicht direkt möglich scheint zu reparieren, wird entsorgt. Statt in die Tiefe gehend zu ergründen, warum es eigentlich so ist. Wären wir nicht von Kleinauf so verwöhnt, würden uns lernen selbst zu lieben, dann wäre auch eine gemeinsame partnerschaftliche Liebe kein Problem. Auf Gefühle wird heutzutage auch viel mehr wert gelegt, schwinden die ersten Glückshormone, wird entsorgt. Auf eine ECHTE, tiefe, innige Liebe auf Vertrauensbasis legt kaum einer mehr wert, ich glaube fast, kaum einer ist mehr in der Lage dazu.

05.12.2023 21:57 • x 3 #162


N
Zitat von Imperfect:
Früher war die Rolle der Beziehung aber auch eine andere. Der Mann konnte alleine arbeiten und hat solo die Familie mit ...

Da muss ich rein grätschen. Ich denke das wenn man sich nicht selbst liebt, das selten daher kommt das man verwöhnt wurde, sondern von einer lieblosen Kindheit. Schließlich sind es die Eltern die uns prägen und uns auch beibringen sollten wie man sich selbst gut behandelt und liebt.

05.12.2023 22:00 • x 1 #163


ElGatoRojo
Nun ja - irgendwann solle man sich schon selbst für sein Verhalten verantwortlich fühlen und es nicht nur auf die Eltern schieben.

05.12.2023 22:04 • x 3 #164


N
Zitat von ElGatoRojo:
Nun ja - irgendwann solle man sich schon selbst für sein Verhalten verantwortlich fühlen und es nicht nur auf die Eltern schieben.

Es schiebt keiner was auf die Eltern. Es ist nunmal Fakt dass man nicht leben kann was einem nie beigebracht wurde. Ändern und daran arbeiten kann man auch erst, wenn man überhaupt das Verständnis für diese Thematik hat. Und diese Prägungen geschehen in der Kindheit.

05.12.2023 22:06 • x 1 #165


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag