Hallo ihr Lieben,
seit einiger Zeit denke ich jetzt schon über meine Beziehung nach und bin gespannt, was ihr dazu meint.
Vielleicht kurz zu meiner Vorgeschichte, ich war neun Jahre in einer Beziehung, die Ende 2015 auseinander ging, da dies nicht schön ablief, hat mir mein Hausarzt empfohlen, die Trennung psychologisch begleitend zu verarbeiten.
Mitte 2016 habe einen Mann kennengelernt, er 43, ich 30, wir haben uns gut verstanden, ohne zu diesem Zeitpunkt an eine Beziehung zu denken, der Kontakt war flüchtig, ab und zu traf man sich zufällig beim weggehen.
Ende 2016 hat sich der Kontakt dann gehäuft, mehrere treffen, schreiben, Telefonate. Ab Mitte Februar waren wir dann zusammen, alles soweit in Ordnung, harmonisch, obwohl wir beide sehr emotional, impulsiv sein können. Was sich in den letzten zwei Monaten immer mehr herauskristallisiert.
Dazu muss ich sagen, ich hab ihm erst nach drei Monaten erzählt, dass ich zu einer Psychologin gehe, was ihm anfangs nicht gefallen hat, trotz alledem wollte ich mich öffnen, dass wir gemeinsam an uns und an meinen Schwächen arbeiten können bzw. habe ich ihm auch gesagt, woran aus meiner Sicht meine vorherige Beziehung gescheitert ist (mein EX und ich waren am Ende zu verschieden, er wollte Freiheit, ich Kind und Haus, gleichzeitig war mein EX immer sehr ruhig und hat alle Entscheidungen mir überlassen, wollte keine Verantwortung übernehmen)
Nun ist es seit zwei Monaten so, dass mein Freund bei Streitigkeiten immer genau auf dieses Thema geht, such dir wieder einen Jungen, der keine Meinung hat, den du dir ziehen kannst, du willst doch nur im Mittelpunkt stehen, geh in eine Selbsthilfegruppe, steh auf, stell dich hin, sag eure Themen interessieren mich nicht, jetzt rede ich. Sicherlich bin ich im Streit auch nicht ohne, aber das er mich jedes mal genau da versucht zu treffen, bringt mich an meine Grenzen. Sicherlich hatte er auch keine einfache Vergangenheit, wurde in drei Beziehungen nacheinander betrogen, hat seine Eltern früh verloren, aber das wäre doch dann auch ein Thema, was er angehen müsste.
Hier kommt dazu, dass er Verlustängste hat, was ich aufgrund seiner Vergangenheit auch ein stückweit verstehen kann, es aber nicht einfacher macht, weil er mir kaum vertraut. Mit einem Urlaub, den ich im November gebucht hatte (vor der Beziehung mit ihm), hatte er auch Probleme, dass er eine Woche vor Urlaubsbeginn nur noch pampig war, mich fast nicht mehr anschauen konnte und mich kaum noch angefasst hat, in der Woche Urlaub wollte er dann nichts von mir hören.
Als ich heimkam meinte er dann, er hätte mich unendlich vermisst und er würde mich lieben, er käme nicht damit klar, wenn ich das anzweifle und dann würde er so reagieren.
Trotz alle dem frage ich mich, ob das alles noch einen Sinn macht, wenn der Mensch, der vorgibt mich zu lieben, bei jedem Streit versucht, mich an meiner verletzlichsten Stelle zu treffen und eiskalt zu mir ist. Wenn ich versuche, mit ihm über seine Vergangenheit zu sprechen, blockt er ab und sagt, alles verarbeitet, alles ok.
Vielen Dank und liebe Grüße.
30.06.2017 08:19 •
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