Hallo ihr Lieben,
nun hat es auch mich hier her verschlagen. Ich hoffe, ich schreibe nicht zu wirr, aber ich bin immer noch voll aus dem Gleichgewicht.
6 Jahre Beziehung sind bei mir nun seit Freitag (21.02.) endgültig vorbei. Und ich kann nicht loslassen, wie kann man den Glauben an eine Liebe aufgeben, die einem persönlich so richtig vorkommt? Wie soll man den Menschen, den man an seiner Seite wissen will gehen lassen?
Ich versuch mal eine Kurzfassung der Beziehung (Trennung selbst ist nach dem eingekastelten):
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Wir (er 25, ich 27 Jahre) sind im März 2008 nach nur einer kurzen Kennlernphase zusammen gekommen. Es fühlte sich für uns beide einfach richtig an. Für ihn war es die erste Beziehung überhaupt und für mich die erste „tiefgründige“.
Unsere Beziehung war geprägt von vielen tollen, glücklichen Momenten, wir konnten miteinander lachen und uns Halt geben. Haben viele Hobbies, Erfahrungen, Pläne und Träume geteilt, aber ich denke es musste sich niemand verbiegen oder auf eigenständige Aktionen verzichten.
Angefangen haben wir mit einer Fernbeziehung und nach einem Jahr ist er zu mir gezogen. Gemeinsam haben wir uns dann einen neue Wohnung gesucht und eine WG gegründet.
Natürlich gab es auch Tiefpunkte:
Im Sommer 2012 wollte er eine Beziehungspause, weil er nicht mehr wusste was er fühlt. Er war mit seiner Situation unzufrieden: ein Studium, dass ihm nicht zu sagt, Überforderung weil er sich eingestehen musste, dass er das Fernstudium so nicht schaffen wird. Wir haben es geklärt, ich konnte ihm beistehen.
Kurz danach, dann der Schock für mich, ich merkte, er verheimlicht mir was. Telefoniert / Chattet immer Bedacht, dass ich nicht da bin oder es nicht mitbekomme. Es schlich sich Misstrauen ein.
Letztendlich stellte es sich als berechtigt ein, er traff sich einmalig mit einer anderen Frau und ist fremd gegangen, hat es mir aber nicht gesagt. Zeitgleich hat er ein großes Interesse an Cybers. entwickelt und das auch durchgeführt. Das ganze ging 1 ½ Monate so, wobei er mir ausweichend oder leugnend geantwortet hat. Naja, irgendwann flog es alles auf.
Es war hart, zumal mein Vertrauen gebrochen war, weil er es mir nicht gesagt hat. Das Fremdgehen konnte ich verzeihen, dass Hinhalten und Anlügen hat gedauert. Letztendlich würde ich aber sagen, ich habe es ihm verziehen. Brauchte aber Zeit, um neues Vertrauen aufzubauen (ich würde sagen, Ende 2013 habe ich ihm wieder voll und ganz vertraut und nicht mehr darüber nachgedacht oder Sachen in Frage gestellt).
In der Zwischenzeit ging es uns trotzdem gut, wir haben wieder viel zusammen unternommen und waren auch glücklich. Hatten auch Pläne für die Zukunft, kurzfristig (Urlaub) aber auch wieder langfristig (Hochzeit, Kinder).
Leider befand ich mich dann in meiner Abschlussphase des Masters und es hat mich sehr geschlaucht. Ich verlor zusehends an Selbstwergefühl und bekam immer mehr Zweifel, ob ich das überhaupt schaffe. Er konnte mich immer motivieren und mich wieder aufbauen, aber vermutlich habe ich mich in der Zeit auch verändert.
Im Oktober 2013 ist er dann nach Hamburg gezogen, um ein neues Studium anzufangen. Unser Plan war, dass ich meine Masterarbeit fertig mache und dann nach komme. Also Wohnung aufgelöst und Kisten gepackt und zwischengelagert. Nach Abgabe der Arbeit bekam ich das Angebot, meine Ergebnisse noch zu veröffentlichen und es wurde mir eine Anstellung bis Ende März geboten, was ich auch angenommen habe.
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Zum „ersten“ Trennungsschritt ist es nun am 08.02. gekommen. Ich war bei ihm in Hamburg zu Besuch und irgendwann Abends / Nacht merkte ich, dass er immer verschlossener wurde und fragte nach, was los sei. Da hab ich dann erfahren, dass er so keine Liebe mehr fühlt. Ich sei ihm wichtig und ich bedeute ihm viel, aber er kann sich eine Beziehung nicht mehr vorstellen. Natürlich gab es Tränen (auf beiden Seiten) und da so spät keine Züge mehr fuhren, bin ich bis morgens um 5 geblieben. Als ich aufbrechen wollte, hielt er mich zurück, weil mich nicht gehen lassen konnte. Wir hatten noch eine schöne Zeit bis Montag und sagten uns, dass wir das schaffen werden und bereit wären, an der Situation zu arbeiten!
In der Woche ab und an telefoniert oder Mails geschrieben. Am Freitag wollte ich mich dann auf der Durchreise zu meinen Eltern mit ihm auf einen Kaffee treffen. Und da gab es dann wieder den Umschwung, nein es geht so nicht. Er kann so nicht glücklich sein. Ich war ziemlich geschockt und hatte überlegt meine Bahnfahrt abzubrechen. Er meinte aber ich soll fahren und auch mit meinen Eltern in den geplanten Urlaub fahren, wir telefonieren dann noch mal in einer Woche.
Die Woche war für mich grauenvoll und es gab das Ergebnis, er kann so nicht, ich bin ihm wichtig, bedeute ihm viel, aber es ist nicht mehr die „Liebe“ die es mal war. Er sieht sich nicht in der Lage eine Beziehung zu führen und will frei sein.
Nun mein Problem, ich liebe ihn. Ich weiß, dass er der Partner ist, den ich an meiner Seite möchte.
Ich habe meinen besten Freund, Gefährten verloren und mit ihm meine aktuelle Lebensplanung. Nun bin ich mit der Gesamtsituation komplett überfordert. Lohnt es sich zu kämpfen, gibt es eine Chance, dass er erkennt, dass ich ihm noch so viel bedeute, dass er einen Beziehung will.
Wie fange ich wenn nichts mehr geht, sinnvoll eine Freundschaft an? Geht das überall oder werde ich mich langfristig nur quälen, wenn ich ihm mit neuem Glück sehe. Brech ich den Kontakt jetzt direkt und sammel ich oder werde ich dann vergessen? Ich hab Angst, dass ich dem Menschen, der mir so viel bedeutet, gar nichts mehr bedeutet, dass ich ruck zuck ausgetauscht und vergessen werden.
Ich wünsche mir, dass er glücklich ist und es ihm gut geht, aber ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin extrem zweispältig, es ist ja schön, wenn es ihm gut geht, aber andererseits fühl ich mich so gedemütigt und abgewertet, wenn er es zu schnell verarbeitet
Und mich qäulen die Gedanken, an die Gründe. Ist wirklich die Liebe weg, ist er mit seiner Gesamtsituation (Studium, wenig Kontakte in neuer Stadt, Stress) überfordert, hat der Alltag / fernbeziehung zu sehr die Beziehung belastet oder will er einfach nur die Möglichkeit, sich auszutoben (emotional, s.uell, usw.) aus Angst etwas zu verpassen.
Für alle die es bis hierher geschafft haben, vielen Dank fürs Lesen!
Izzy
25.02.2014 20:15 •
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