Beziehung zu einer alleinerziehenden Mutter

E
Hallo,

vor einer Woche hätte ich nicht gedacht, dass ich hier im Forum so kurzfristig wieder aufschlagen werde. Aber jetzt hat es mich wieder erwischt. Höre ab sofort wieder zu den Trennungsgeschädigten!

Mit meiner letzten Pleite bin ich ja hier vor gut 2 Jahren aufgeschlagen und ich hab hier sehr viel Balsam für meine Wunden bekommen. Deshalb war ich diesem Forum auch unheimlich dankbar.

Nur jeder verarbeitet früher oder später seinen Schmerz und dann ist man hier plötzlich nicht mehr präsent.

Jetzt ist mir die nächste Pleite passiert.

Im August letzten Jahres lernte ich in einem  Kontakthof meine Daggi kennen. Wir trafen uns dann 1 bis 2mal die Woche im Chat. Nach 5 Wochen telefonierten wir das erstemal und schickten uns auch des öfteren SMS. Nach weiteren 4 Wochen entschlossen wir uns zum ersten Date. Es war ein netter und lustiger Abend.

Via SMS und eMail entwickelte sich ein immer heißerer Flirt und Mitte November kam sie mich dann zu Hause besuchen. Es hat dann mächtig gefunkt und wir hatten den Wunsch immer öfters zusammen zu sein. Uns trennen zwar 130 km, aber diese Entfernung war ja in einer guten Stunde zu schaffen.

Daggi ist Mutter eines mittlerweile 4 ½ jährigen Sohnes und lebt seit fast 2 Jahren von ihrem Mann getrennt im gemeinsamen Haus. Mittlerweile hatte sie auch eine Wohnung gefunden, weil das Haus zum Verkauf stand.
Sie wollte bis zum Umzug auch nicht, dass ich sie dort besuche sondern wollte erst die neue Wohnung beziehen, weil in dem Haus sie noch alles an ihre Ehe erinnert.
Ich fand das okay und habe sie dann das erstemal Anfang Dezember in ihrer neuen Wohnung besucht. Ich bekam dann sehr schnell mit, dass die Trennung von ihrem Mann voll nach dem Vernunftprinzip abgewickelt wurde, d.h. keinen Rosenkrieg, Unterhalt, finanzielle Dinge und Besuchsrecht waren klar geregelt.
An Scheidung wollte man erst denken, wenn das Haus verkauft ist aus Kostengründen.
Daggi erzählte mir dann auch, dass sie schon Kurzbeziehungen nach der Trennung von ihrem Mann hatte, die aber nach kurzer Zeit wieder beendet wurden. Nur bei einer Äußerung von ihr wurde ich etwas stutzig. Sie erzählte von einem Partner, dem es wohl auf den Senkel ging, dass der Vater alle 2 Tage auf der Matte steht, um seinen Sohn abzuholen oder mit ihm zu spielen.
Dazu muss man anfügen, dass der Vater ein ausgesprochen großzügiges Besuchsrecht hat. Mo, Mi und Frei sind Papa-Tage und alle 14 Tage ist er dann über das Wochenende beim Papa! Der Sohn ist also an min. 4 von 7 Tagen in der Woche mit seinem Vater zusammen!

Hinzu kommt noch, dass ihr Noch-Ehemann wieder ins gemeinsame Haus einzog. Wäre auch nicht so schlimm gewesen, wenn Daggi mit Sohn nicht in 500 m Luftlinie ihre Wohnung bezogen hätte.

Beide waren 9 Jahre zusammen, davon 5 Jahre verheiratet und der damalige Trennungsgrund war, Auseinanderleben, fehlende und falsche Kommunikation sowie ein Seitensprung des Mannes, der Daggi veranlasste, sich von ihrem Mann zu trennen.

Der begann daraufhin mit einer Liebesbrief-Orgie und versuchte alles, sie zurück zu gewinnen. Einmal wäre sie fast schwach geworden, hatte einer Rückkehr zugestimmt, dann aber sofort einen Rückzieher vom Rückzieher gemacht.

Mein Verstand sagen mir damals im August, wo wir uns kennen lernten, dass diese Frau noch nicht beziehungsfähig ist. Das habe ich ihr auch ganz zu Anfang auf den Kopf zugesagt. Sie sagte dann auch, dass sie nicht auf Biegen und Brechen einen Ernährer für sich und ihr Kind suche sondern vielmehr einen Partner, der es ehrlich meint und mit ihr wieder eine Familie gründen will.

Als es im November zwischen uns funkte, gab es da einen gewissen Zwiespalt. Mein Verstand sagte mir #8222;Finger weg#8220;, Freundschaft ja, Beziehung nein! Mein Bauch sagte was anderes.
Was bekam ich nicht täglich für schöne, gefühlvolle Liebesgrüße via SMS. Es entwickelten sich richtige SMS-Orgien. Spätestens nach dem 3. Treffen hatte mein Herz gesiegt und ich hatte mich tierisch verknallt.
Man, was waren das wieder für schöne Gefühle, so auf Wolke 7 und so. Wir erlebten ein traumhaftes Silvester, machten uns schöne Wochenenden, Ausflüge in den Schnee. Das ging immer abwechselnd. Entweder fuhr ich zu Daggi, wenn sie Mama-Wochenende hatte oder sie kam zu mir wenn Papa-Wochenende war.

Das letzte gemeinsame WE bei mir ist erst 10 Tage her. Als total verliebtes Pärchen waren wir noch gemeinsam mit Freunden aus bei mir.

Dann hatte sie 2 Karten für die #8222;lachende Köln-Arena#8220;. Ich sollte da auch zum erstenmal ihrer Familie vorgestellt werden. 2 Tage später also fuhr ich zu ihr und musste feststellen, dass sich meine Daggi um 180 Grad gedreht hatte. Keine herzliche Begrüßung mehr, die Fahrt zur Karnevalsfete glich eher einer Fahrt zur Beerdigung. Am Tag danach die gleiche Stimmung.
Dann am Donnerstag der Abschied, wo mir schon Böses schwante. Ich hatte sofort das Gefühl hier ist was total faul, du bist das letzte Mal bei deinem Schatz gewesen.
Und so war es auch. Sie schickte mir Mittags eine eMail ins Büro, wo sie schrieb, dass sie sich noch mal alles reiflich überlegt hätte, und zu dem Entschluss gekommen sei, erstmal alleine zu bleiben!

Es hätte auch nichts mit mir zu tun sondern sie fühlt sich noch nicht reif für eine Beziehung!

Ich war total geschockt, hab sofort den Griffel fallen gelassen, bin nach Hause und habe bitterlich geheult. Vorher habe ich ihr noch eine SMS geschickt, und mich für den K.O.-Schlag bedankt!

Darauf entgegnete sie wohl, dass es ihr nicht leicht gefallen sei, und sie sich unendlich schlecht fühle, mir so weh zu tun. Sie hatte auch Angst, ich würde sie hassen können. Ihre Gefühle wären halt nicht mehr so, wie ich mir das wünschen würde. Ein anderer Mann sei aber  nicht der Grund für ihre Entscheidung (was ich auch glaube). Sie bot mir dann noch ein Telefongespräch an bzw. ein Treffen, aber dann wenn der Sohn nicht dabei ist!

Ich habe erstmal gar nicht reagiert. Ich musste meine Gedanken und Gefühle ordnen. Zu einem Telefongespräch wäre ich auch nicht in der Lage gewesen und zu einem Treffen schon mal gar nicht. 2 Tage später am Samstag bekam ich dann noch eine Mail, wo sie sich wunderte, dass ich mich noch nicht gemeldet hatte und äußerte die Befürchtung, dass ich überhaupt keinen Kontakt mehr wolle. Sie wolle den Kontakt auf keinen Fall abrechen.
Ich habe ihr daraufhin nur geantwortet, dass sie noch warten solle, ich wäre noch nicht in der Lage, klar Gedanken zu fassen und würde mich in den nächsten Tagen melden.

Was ich nicht verstehe ist, dass alles so plötzlich kam. Wir haben fast jeden Tag miteinander telefoniert. Sie schrieb mir fast täglich eine eMail ins Büro. Es kamen regelmäßig SMS#8217;n und ich habe nie eine Stimmungsschwankung erkannt.

Also das Ende kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel!  Heute noch auf Wolke 7 und übermorgen zu Tode betrübt. So war das Ende!

Ich kann nicht glauben, dass es nicht äußere Einflüsse sind, die sie zu dieser #8222;Kurzschlussreaktion#8220; veranlasst haben.

Ihr Mann hat nämlich mal geäußert, dass er #8222;ihr alle Zeit der Welt gibt#8220;, der konnte mir bei den 2 Begegnungen, die wir hatten, noch nicht mal in die Augen schauen, geschweige denn Tageszeit sagen.
Ihr Sohn hatte auch ein auffallendes Verhalten. Immer wenn er vom Vater kam war er ziemlich aggressiv auch seiner Mutter gegenüber und mir hat er dann immer in den Magen geboxt.

Ich habe das immer als Spielerei abgetan, bin mir heute aber nicht mehr sicher.

Ich vermute mal stark, dass ihr Mann sie über kurz oder lang zurück gewinnen wird.

Hat von euch einer ähnliche Erfahrungen gemacht mit Müttern, die sich aus ihrer Ehe nicht lösen konnten?

Hat man bei dieser Frau noch Chancen?

Wie seht ihr das?

03.03.2003 23:09 • #1


D
Guten Morgen Hubby,

vielleicht kannst Du Dich noch an meiner Geschichte erinnern...
Siehst Du: ich habe sehr Ähnliches erleben dürfen. Kurz nach der Trennung lernte ich auch eine Frau kennen, die seit mehr als 1 Jahr getrennt lebte. Sie war sich absolut sicher, ihr Mann nicht zurück haben zu wollen... Ganz sicher, sagte sie.
Nach 7 Wochen - am Morgen nach ihrem Geburtstag und nach eine sehr liebevolle gemeinsame Nacht - stand sie heulend im Wohnzimmer und wünschte ein paar Stunden Abstand. Das wars. Aus diesem Abstand wurde das Ende der junge Beziehung.
Einige Monaten später war sie doch wieder mit ihrem Mann versöhnt, was jedoch auch wieder nur einigen Wochen andauerte. Nun lebt sie wieder seit ca. 4 Monaten allein und traut sich nicht irgend etwas zu sagen.

Ich denke, Du siehst es schon sehr richtig: diese Menschen sind nicht so weit, dass sie eine neue Beziehung eingehen können. Das schlimme daran ist, dass sie es anders sehen, sie sehnen sich nach dem Verlorenen und lassen ganz nah an sich heran.
Oh ja! Das tut weh! Und wenn mann dann nicht aus frühere Trennung gelernt hat, dann ist eine Katastrophe kaum auszuweichen!

Es wird sich zeigen, Hubby, was nun passieren wird. Noch ist das Amen am Ende des Gebets nicht ausgesprochen! Die Frage ist eher die, ob Du abwarten kannst, wie die Dingen sich entwickeln werden...

Ich stelle für mein Teil fest, dass vielmehr als nur eine Beziehung zu Grunde geht, wenn der Partner/die Partnerin sich entschließt zu gehen... Es ist uns leider nicht immer rechtzeitig bewusst, was ganz tief in uns schlummert...

Hubby, ich wünsche Dir sehr viel Mut, zu Dich selbst zu stehen und viel Kraft, die Dingen so zu sehen, wie sie sind. Ich weiß, Du verstehst was ich sagen möchte.

Liebe Grüßen,

Dom

04.03.2003 07:32 • #2


A


Beziehung zu einer alleinerziehenden Mutter

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E
Hi Hubby, kann sehr gut nachfühlen, wie Du Dich fühlst.
Wenn Du meinen Beitrag liest, dann erkennst Du im weitesten Sinne sicher einige Parallelen.
Das ist unglaublich schmerzlich, jemandem zu vertrauen, um dann festzustellen, daß er längst nicht da ist , wo er selbst glaubt, zu sein. Diese Menschen machen sich etwas vor und sind nicht in der Lage, sich, ihre Gefühle und ihre Situation realistisch zu analysieren. Und dann machen sie auch noch den Fehler , andere in dieses miese Spiel miteinzubinden.
Das ist gemein, und wir, wo wir immer wieder vertrauensvoll auf das Neue zugehen, sind am Ende die Dummen .
Da kann man schon den Mut verlieren. Ich selbst habe für mich die Hoffnung aufgegeben, daß die Gefühle stark genug sind, die Macht der Ex zu brechen. Er wird nicht zu mir zurückkehren. Und vielleicht ist es auch das Beste so, denn illoylaität und wankelmut ist nicht das, was ich mir von meinem zukünftigen parnter wünsche.
Also alles Gute für Dich, Du findest Deinen Weg
lg biene

04.03.2003 10:26 • #3


E
Lieber hubby

Ich denke mal, das es ihr nicht so leicht faellt, sich von allem zu trennen, wenn man in einer ehe ist, oder in einer laengeren Beziehung, ist es nie einfach sich auch im kopf zu loesen....
viele Gedanken gehen einen durch dem Kopf wieso weshalb und so weiter....

nicht einfach..denn man wurde verletzt und moechte auch nicht verletzen ...

vielleicht hat sie sich gedacht, wenn sie mal ein wenig allein ist, das sie sich dann in Ruhe klar werden kann was sie eigentlich moechte, was sie will, wie ihre gefuehle sind, es ist nie einfach immer zu sagen so wird es sein.

Ich denke mal, ihr solltet reden, was sie nun wirklich gerne moechte, einerseits will sie den kontakt nicht abbrechen, anderseits will sie aber allein bleiben, sag ihr, das du das nicht kannst, das du den Kontakt halten sollst und gleichzeitig so tuen sollst, als seie alles ok...

Sprich mit ihr, ueber das was du hier geschrieben hast, sag es ihr, denn dann weiss sie, woran sie ist.

Ich wuensche dir viel Kraft und Mut und hoffe das ihr ein Gespraech fuehlen koennt.

Feechen

04.03.2003 15:08 • #4


E
Hallo Hubby,

obwohl ich deine Erfahrung noch nicht wirklich teilen kann, kann ich mich sehr gut in dich hineinversetzen. Ich denke wenn man einmal eine Trennung hinter sich hat, die so weh getan, oder die uns so ins Ungewisse gestürzt hat, dass wir uns Hilfe von aussen suchen mussten ... wird jede weitere Zurückweisung oder gar Trennung noch schwerer erlebt. Da hat man monatelang mit dem Verlust gekämpft, mit seinem Schicksal gehadert und versucht sein neues, verändertes Leben zu leben, auch wenn man oft gar nicht bereit war es zu akzeptieren ... man hatte Hoffnungen und Träume, die die Zukunft und auch einen neuen Lebenspartner betrafen, wollte sich wieder verlieben ... und wenn man dann denkt man hat es geschafft und eigentlich fast alles zu passen scheint, zieht sich der neue Partner abrupt zurück.

Klar, dass du jetzt nach Gründen suchst wie es dazu kommen konnte. In jedem der vielen Selbsthilfebücher die es gibt wirst du vermutlich einen anderen, passenden finden können ... genau wie in den Gedanken, die jetzt in deinem Kopf sind und dich kritisch in den letzten Monaten nach bestimmten Begebenheiten suchen lassen, die dir sagen: „Ich hätte es ahnen können“. Letzten Endes aber weiß aber nur ‚sie’ warum sie sich von dir, und vor allem warum sie sich so plötzlich, zurückgezogen hat. Also werden alle Gedanken und auch die Rückmeldungen der Forumsteilnehmer dein Gespräch mit ‚ihr’ nicht ersetzen können. Deswegen schreibe ich auch keinen der möglichen Gründe auf, die mir jetzt einfallen.

Ein weiterer Grund warum ich dir antworten möchte ist die Überschrift deines Postings, welches den von dir vermuteten Grund für die Trennung irgendwie vorwegzunehmen scheint.

Tja, jetzt könnte ich mich einfach getroffen, angesprochen fühlen, mit dem was du über den familiären Hintergrund deiner Freundin schreibst. Vermutlich tue ich das auch. Meine Basis ist nämlich dieselbe. Ich bin auch alleinerziehend, meine Ehe ging auch mehr oder weniger leise auseinander, auseinandergelebt, Trennung nach dem Vernunftprinzip, der Auslöser eine Beziehung zu einer anderen Frau die mein Mann neben unserer Ehe aufbaute, vor der Scheidung das Haus verkaufen, vertrauensvolle Regelung des Unterhalts ohne Anwalt in Absprache der getrennten Ehepartner, das Kind (jetzt 13) in beiderseitiger Übereinkunft jedes zweite Wochenende beim Vater, dazwischen nach Bedürfnis des Kindes auch öfter ... ja, und wäre es nach mir gegangen hätte mein Ex gar nicht viele km zwischen sich und seine Tochter bringen müssen, sondern im Interesse des Kindes (und auch in meinem, denn für mich bedeutet das auch eine Entlastung) in den selben Ort ziehen können, in den ich mit meiner Tochter gezogen bin. Klingt also ziemlich ähnlich dem, was du geschrieben hast (wir gehen übrigens nicht immer so gelassen und vernünftig miteinander um wie meine Schilderung sich jetzt liest ). Aber liegt der Grund für den Rückzug deiner Freundin wirklich an ihrer Situation? Ist diese Lösung nicht zu einfach, wenn auch naheliegend?

Wie viele sind hier unter uns, die sich gedanklich noch dem Partner nahe fühlen, deren Trennung sie hierhergebracht hat ... wie viele können sich wirklich sicher sein, den Partner nicht mehr zurückzuwollen wenn er zurückkommen will. Wie viele sehnen sich nach einem neuen Partner und hoffen den ‚alten’ darüber zu vergessen? Wie viele fühlen sich beziehungsfähig, um dann, wenn’s soweit ist zu merken, dass sie es doch nicht sind, bzw. dass irgendetwas sie davon abhält sich verbindlich einlassen zu können.

Was Beziehungen anbelangt ist jeder Mensch ein ‚Risiko’ ... egal ob alleinstehend oder alleinerziehend ... egal ob 20 oder 40 Jahre alt ... Mann wie Frau ... es kann immer etwas, oder jemand dazwischenkommen ... manchmal kommt man auch sich selbst dazwischen.

Wann weiß man denn sicher, wann man wieder beziehungsfähig ist ... gibt es irgendwelche deutlichen Anzeichen dafür? Ich habe mich z.B. ganz sicher von meinem Partner gelöst, hatte von Anfang an nie den Gedanken ihn zurückgewinnen zu wollen ... aber, bin ich deshalb beziehungsfähig? Habe ich das Risiko nicht bei jeder Partnerschaft die sich neu aufbaut ... nicht nur ich bin ein Risiko, auch mein neuer Partner ist eines.

Sicher wäre es gut, nicht zu schnell zu reagieren, sondern dir und ihr Zeit zu lassen um über eure Situation nachzudenken. Es klingt, als ob sie in dem Moment erschrocken wäre, als sie dich mit ihrer Familie bekannt machen wollte ... als ob ihr in diesem Moment bewusst wurde, dass das zwischen dir und ihr etwas Beständiges werden sollte, könnte ... davor war es einfach nur ein schönes Gefühl verliebt zu sein ... lass ihr Zeit drüber nachzudenken ... der schnelle Rückzug ohne Vorwarnung deutet darauf hin dass ihr ganz plötzlich ein Gedanke kam, mit dem sie nicht klarkam ... er muss keinesfalls das endgültige Aus bedeuten ...

Was ich schwierig finde ist, wenn der Partner sich zurückzieht, aber den freundschaftlichen Kontakt halten möchte. Man kann nicht von einem Tag auf den anderen von Liebe und Beziehung auf Freundschaft umschalten. Vielleicht kann man das auch nie. Ich für meinen Teil weiß nicht wie man dieses Problem löst, wenn einem an dem anderen Menschen noch so viel liegt, dass man ihn eigentlich nicht verlieren will, lese die Ratschläge für Hubby also mit Interesse mit.

lilac








04.03.2003 17:13 • #5


E
Hallo alle, die ihr mir gepostet habt,

erstmal schönen Dank für eure Beiträge. Ich muss sagen, ihr habt mir sehr, sehr geholfen und mir auch - oder gerade besonders - eine andere Sichtweise für diese Trennung verschafft.

Ich war die ersten Tage nur auf der Suche nach Gründen und dem Schuldigen, habe die kühnsten Verdächtigungen angestellt. Es wollte mir einfach nicht einleuchten, warum alles so plötzlich kam und ohne jede Vorzeichen.

Besonders die einfühlsamen Worte von lilac haben mir die Augen geöffnet.

Ich sehe das jetzt ganz anders und kann mich mittlerweile in die Entscheidung von Daggi hinein versetzen.

Und so habe ich auch meine ersten Worte in einer eMail verfasst, die ich ihr gestern habe zukommen lassen.

Eine erste Reaktion von ihr gibt es auch schon. Sie schrieb, dass sie meine Mail gelesen hat und mir auf jeden Fall noch ausführlich antworten wird. Meine Zeilen hätten sie ziemlich aufgewühlt und auch sehr zum Nachdenken und Weinen gebracht!

Diese Worte haben mich wiederum total gerührt, da ich in meiner Einschätzung von Daggi wohl doch richtig gelegen habe.
Ich muss dazu sagen, dass ich zwischen uns eine große Seelenverwandtschaft festgestellt habe. Es war mir schon teilweise unheimlich, wie wir doch in sehr vielen Dingen gleich denken und fühlen.

Wir sind beide vom Typ keiner Fliege was zu Leide tun können und haben tierische Gewissensbisse, wenn es dann doch mal passiert ist.

Ich glaube jetzt erkannt zu haben, was in ihr wirklich vorgegangen ist, was sie zu dieser Entscheidung gedrängt hat. Ihr war bestimmt bis zu dem Zeitpunkt nicht bewusst, dass sie sich auf eine Beziehung eingelassen hat, die auch Verpflichtungen nach sich ziehen.
Jedenfalls trabt sie in ihrer Trennung vom Ehemann seit 1 3/4 Jahren auf der Stelle. Sie sind beide noch verheiratet, keine Scheidung eingereicht, ihr Mann hält seit dieser Zeit ein weit geöffnetes Tor zur Rückkehr auf, übernimmt Vaterpflichten, die selbst ein Hausmann kaum leisten kann, unterstützt seine Frau in vielen Dingen (und gerade auch finanziell) und führt seinem Sohn noch immer die heile Familie vor. Der einzige Unterschied von Mama und Papa ist, dass sie getrennte Betten haben.

Wie soll ich mich da ernsthaft lösen aus einer Ehe, wenn ich keine Maßnahmen einleite, die eine Rückkehr bzw. einen Neuanfang ausschließen?

Mir ist dann auch wieder eingefallen, wie das vor dem ersten Kennenlernen war. Ich bekam vor dem ersten Treffen schon Liebkosungen übermittelt obwohl sie mich überhaupt noch nicht richtig kannte. Mich hat das damals auch stutzig gemacht, eine innere Stimme hat mich auch immer gewarnt, aber dann bin ich doch meinen Gefühlen erlegen.

Sagen wir es mal so, es war schön für uns wie verliebte Turteltäubchen jeden Tag den Partner mit Komplimenten und Liebkosungen zu überschütten. Nur wir haben dabei beide die Realität etwas aus den Augen verloren.

Ich bin doch selber Schuld, dass ich auf das alles hereingefallen bin. Ich war mir am Anfang total unsicher, ob das auch alles funktionieren wird.

Ich hatte auch nie den Mut, mit ihr über Zukunft und Visionen zu sprechen in der Angst, ich könnte sie aus ihren Träumen reißen. Erst als sie merkte, dass sie an einem Punkt angekommen ist, wo sie sich auch öffentlich zu einer Beziehung zu mir bekennen muss, da schellten bei ihr die Alarmglocken.

In ihrem sozialen Umfeld gibt es auch kaum Jemanden, mit dem sie wertfrei über ihre Gefühle reden kann. Vemute ich jedenfalls stark, da z.B. ihre Freundinnen auch gute Freunde ihres Mannes sind. Und dann halten sich solche Menschen mit Ratschlägen und Empfehlungen doch sehr zurück, ja sie halten sich daraus. Motto: früher oder später wird sie sowieso zu ihrem Mann zurückkehren!

Jetzt ist ihr vielleicht zum erstenmal passiert, dass ihr ein Mann über den Weg lief, der sie als Partnerin in einer Beziehung haben will. Und dabei sind ihr jetzt wohl die Sicherungen durchgebrannt.

Jedenfalls musste sie jetzt Farbe bekennen.

Durch meine Mail von gestern, scheine ich wohl einiges losgetreten zu haben. Jedenfalls hat sie eine Seite von mir kennen gelernt, die ich ihr bis dato überhaupt noch nicht vermitteln konnte.
Jetzt ist sie wohl wieder ins Grübeln gekommen und da muss ich lilac zitieren wer kann sich wirklich sicher sein, den Partner nicht mehr zurück zu wollen, wenn er zurückkommen will?
Wahrscheinlich ist sie sich nicht mehr sicher! Reden kann man viel, nur will frau es wirklich?
Denn wollte sie sich gänzlich lösen wollen, hieße das Scheidung und hätte was endgültiges!

Zur Zeit lebt sie noch in ziemlicher Abhängigkeit von ihrem Mann, schafft es ohne seine Hilfe nicht, auf eigenen Beinen zu stehen. Und der tut ihr jeden Gefallen, um ihr wieder zu gefallen und sie zurück zu gewinnen!
Der letzte war, dass er sich extra Urlaub genommen hat, um den Sohn über Nacht nehmen zu können, damit seine Mutter mit mir Karneval feiern konnte.
Das war wahrscheinlich zu viel für sie.
Wie schreib sie noch in ihrer Abschiedsmail?  Ich habe dich lieb aber nicht mehr so, wie du es verdient hättest.

Jedenfalls verstehe ich jetzt erst, in welch missliche Lage ich sie gebracht habe. Da sie mir mitteilte, dass sie mir noch unendlich viel zu erzählen hätte, bin ich überzeugt, dass dieser permanente Stillstand bei der Trennung jetzt gebrochen ist.

Sie wird mittelfristig eine Entscheidung treffen müssen, was den Trennungsversuch betrifft.
Weiter auf der Stelle traben oder Nägel mit Köpfen machen oder Rückkehr zum sehnsüchtig wartenden Ehemann. Auf der Stelle trabt sie schon seit 1 3/4 Jahren, also bleiben noch 2 Alternativen. Scheidung oder Rückkehr.

Ich werde versuchen, ihr bei dieser Entscheidung behilflich zu sein!

Sonntag erwarte ich ihre Antwort-Mail!

Danke noch mal für eure Worte!

Hubby

06.03.2003 23:15 • #6


E
Hallo Huby,

mich stört beim überlesen und überdenken deiner Geschichte, die mir sehr leid tut, folgender Satz von Ihr:

Ich habe dich lieb aber nicht mehr so, wie du es verdient hättest.

Dieser Satz, zeugt für mich nicht von einer Kurzschlussentscheidung sonder von Überlegung und wissen um ein bestehendes bzw. nicht mehr bestehendes Gefühl.

Dieser Satz, sollte dir auch zeigen, das Du wirklich was besseres verdient hast. Wie willst du je wieder vertrauen finden. Woher holst du das Gefühl, dass sie sich jetzt sicher wäre, bei einem Rückgang???
Ich denke, wenn ein Gefühl einmal schwindet, werden Unruhen frei, die bei beiden nicht mehr zu kitten sind. Die Rollen werden ungleich verteilt. Ich wünsche mir natürlich das ich Unrecht habe und du glücklich wirst.

Es ist auch gut, dass sie dies geschrieben hat, den somit zeigt sie Flagge. Ich wäre oft froh gewesen, ich hätte diesen einen erlösenden Satz gehört. Ich denke, so hätte ich früher loslassen können. Den ein ständiges auf und ab..ein Rumgetruckse, macht alles noch verfahrener.

Ein schönes Wochenende und ich hoffe, meine Mail stimmt dich in deiner Motivation nicht negativ :-/

Lg
Timeless

07.03.2003 19:47 • #7


E
Hallo allerseits,
hallo timeless,
ich bin heute schon wieder um einige Erkenntnisse reicher!
Wie in meinem letzten Posting geschrieben, hatte ich eine erste Reaktion von Daggi, wo sie mir schrieb, das sie sich auf jeden Fall noch ausführlich bei mir melden wollte.
Wie gesagt, ich hatte ihr den Tag vorher eine 5-seitige Mail geschrieben, wo sie doch sehr ins Nachdenken und Weinen gekommen ist.
Heute Abend finde ich eine Mail im Postfach, wo sie mich bittet, doch morgen über den MSN-Chat wieder Kommunikation zu ihr auf zu nehmen. Ihr wären 1000 Dinge durch den Kopf gegangen und sie befürchtet ein heilloses Chaos, wenn sie diese zu Papier bringt.

Was soll ich denn davon halten?
Hat sie jetzt ein Bedürfnis sich zu rechtfertigen? Im Chat ist das doch ein Frage und Antwort-Spiel!
Irgendwie kommt mir das vor, als wenn sie unheimliches Verlangen hätte, sich mir mitzuteilen, und es geht ihr nicht schnell genug?

Dieser Vorschlag mit dem Chat kam wohl auch nur deshalb, weil ich ihr geschrieben hatte, dass ich z.Z. nicht in der Lage wäre für ein Telefongespräch zu führen und sie hat wohl kurzfristigen Kommunikationsbedarf.
Deshalb dieser Vorschlag!

Und jetzt zu timeless. Wenn dies ein so überlegter Entschluss wäre, dann weiß ich nicht was dann jetzt diese Kurzschlusshandlung soll.
Wir waren nur 3 ½ Monate zusammen! Wo kann da was wohl überlegt sein? Heute noch was von Liebe ins Ohr flüsternd und übermorgen wohl überlegt sich seiner Gefühle sicher sein?

Nein, da muss ich widersprechen!

Dann soll sie mich doch in Ruhe lassen! Sie hat doch alle Zeit der Welt, mir ihren Entschluss stichhaltig zu begründen.

Ich weiß jetzt nicht, was ich darauf antworten soll.
Muss allerdings dazu sagen, dass ich ihr gemailt habe, dass ich z.Z. nicht in der Lage bin, außer eMail anders mit ihr zu kommunizieren.

Sind solche Menschen erst glücklich, wenn sie mit sich und ihrem Gewissen reinen Tisch gemacht haben?

Will sie mir jetzt per Tastatur ihre Entscheidung noch mal ausführlich begründen?

Im Chat?

Das klingt doch ......

Egal, lassen wir das!

Ich weiß nicht, was ich machen soll????????????????????

Hubby

08.03.2003 03:15 • #8


E
Das schlechte Gewissen, verleitet einem zum unnötigen Hoffnung machen...

ich hoffe das beste für dich und kann gerade sehr gut nachempfinden wie du dich fühlst! :-/

Da ich gerade mal wieder Madonna höre...Gänsehaut verspüre, das allüberwältigende Gefühl in mir habe, verstanden zu haben...lies selbst! Bin bei dir!!! :'(  :'(

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Your Heart is not open so i must go - The spell has been broken...I loved you so

Freedom comes when you learn to let go - Creation comes when you learn to say no.

You were my lesson i had to learn - i was ur fortress you had to burn

pain is warning that something WRONG - i pray to God that it won´t be long....
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++


wie gesagt Huby, sei gefasst..geh mit Stil..ich zähle aufs Beste für Dich..gebe Dir Kraft und Verständnis wenn es nicht so ist...jaaa weine einfach...lass es dann raus... :'( :-/

[move]:::  :-[ Timeless an einem Samstagmittag im Jahre 03 :-/ :'( :::
[/move]

08.03.2003 14:10 • #9


E
Hallo Leute,

kurz etwas zum aktuellen Stand.


Ich persönlich fühle mich immer noch sehr stark zu ihr hingezogen. Meine anfängliche Vernunftseinstellung mit dem Motto, sie ist halt nicht beziehungsfähig bzw. willig und ich genauso wenig und das muss ich akzeptieren, ist mal wieder meiner Leidenschaft für sie gewichen.
Ich träume nur noch davon, wie ich sie zurück gewinnen kann. Bin mir aber bewusst, dass das ein langer Prozess sein wird.

Sie schrieb mir jetzt in ihren ersten Mails zum erstenmal ihre Gefühle.
Sie schilderte ausführlich, wie sie beim Lesen meines Tagebuches nur noch die Tränen ausgebrochen sei und sie hätte sich sofort gefragt, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat.
Sie hätte sich nicht vorstellen können, dass sie mir so etwas antun konnte.
Sie wäre anfangs zu nichts mehr in der Lage gewesen, hätte nur noch die Decke über den Kopf gezogen und geheult.
Erst seit gestern müsste sie nicht mehr weinen, wenn sie meine letzte Mail liest.

Sie hatte mir versprochen, sich noch ausführlich bei mir zu melden.
Gestern Abend kam eine erste Mail von ihr!

Jetzt schickt sie mir ihr Tagebuch, wo sie noch mal detailliert ihre Gefühle schildert, wie wir uns kennen gelernt haben, was sie nach unserem 1. Treffen fühlte, wie sie spürte, dass sie sich in mich verknallt hatte. Ich hätte diese romantischen Zeilen noch gerne weiter gelesen.

Aber es war nur der 1. Teil auf 2 Seiten und es würden noch einige folgen, schrieb sie mir!

Ich war total gerührt und auch gleich besser drauf.

Gut, ich habe damit angefangen, dass ich ihr in totaler emotionaler Art meine Empfindungen über die Trennung geschildert habe. Wie nochmals die ganze Beziehung vor meinen Augen ablief und wie ich die ersten Tage zu verarbeiten hatte.

Jetzt nimmt sie diesen Ball auf und schreibt auch ihre Gefühle nieder, wie sie alles erlebt hat, wie in ihr Gefühle aufkamen damals.
Sie beginnt mit einem Kommentar zur Anrede, es würde ihr total komisch vorkommen, nur noch Hallo Huby schreiben zu dürfen.

Sie hat mich in den letzten Tagen mit Komplimenten überhäuft.
So wie ich hätte sie noch nie ein Mann geliebt.
Aber sie hätte nicht gewusst, ob sie mir das an Liebe geben kann, was ich verdient hätte.

Ich habe das gar nicht so empfunden in den 4 Monaten, dass ich sie angeblich mit meiner Liebe erdrückt habe.

Mir ist nur aufgefallen, dass wir nur zu Anfang gegenseitig über unsere Gefühle gesprochen haben. Dann lief da nichts mehr.

Ich frage mich, verhält sich so eine Frau, die ernsthaft sich von mir entfernen will, die sich loslösen will?

Passt da etwa in der Anrede liebe Grüße? Wären nicht besser viele Grüße angebrachter?

Ist ein Mensch, der sich ernsthaft lösen will, überhaupt in der Lage, romantisch zu sein? Passt es zum Verlassenden, in der Vergangenheit zu schwelgen?

Passt es zu Verlassenden, wenn er schreibt, es komme ihm so komisch vor, nur noch hallo Huby zu schreiben, statt Hallo Schäzchen/Muckel/Herzchen etc.?

Sind da wirklich keine Gefühle mehr?

Ich bekomme SMS'n wo sie mir einen schönen Tag wünscht, wo sie mit liebe Grüße abschließt, wo gleich 3 SMS hintereinander kommen!

Wie soll ich da empfinden, wenn ich noch sehr sehr starke Gefühle für diesen Menschen habe?

11.03.2003 17:28 • #10


E
Hallo Ihr miteinander,
ich habe Eure Diskussion verfolgt und habe ein paar Anmerkungen, die sich aus meiner Geschichte ergeben.

Wie Deine Daggi, Hubby, habe ich mich auch vor 1 3/4 Jahren von meinem Ehemann (wg. Auseinanderlebens und Ignoranz) getrennt, und mache seither eine verrückte Zeit durch. Wie lilac sehe ich mich auch als alleinerziehende Mutter, obwohl ich nach 3 Jahren getrennter Wohnung derzeit wieder mit ihm in einer Art Wohngemeinschaft zusammenlebe. Rein zweckorientiert, da wir seit einem guten halben Jahr auch noch ein gemeinsames Kind haben, das in einer kurzen Phase der Hoffnung für die Erneuerung der Beziehung entstand. Aus moralischen Gründen habe ich mich gegen die Abtreibung entschlossen und habe mit einer sehr schweren Geburt gebüßt. Das Kind ist inzwischen fast gesund, aber solange es noch Probleme gibt, wollte ich den Vater in der Nähe haben.

Schon als ich mich - auch auf Drängen des Vaters - für das Kind entschieden habe, war aber klar, dass wir gemeinsam nur Eltern sein werden und es keine Beziehung mehr zwischen uns gibt, auch wenn mein Mann lange noch immer hoffte.

Dies nur zur als Hintergrund. Denn eigentlich wollte ich auf die Beziehungen, die ich seit der Trennung hatte hinaus. Ich habe wundervolle und schreckliche Erfahrungen in dieser Zeit gemacht. Die Männer, mit denen ich zusammen war, wollten meist vor allem S. von mir. Aber ich war auf der Suche nach dieser Seelenverwandtschaft. Als ich die schliesslich bei jemandem gefunden zu haben glaubte, und als derjenige tatsächlich auch eine Beziehung mit mir wollte, machte ich den gleichen Rückzieher wie Daggi. Warum? Weil mir plötzlich meine Fehler, die ich in der Beziehung zu meinem Mann gemacht hatte, klar wurden und ich deshalb beschlossen hatte, ihm noch eine Chance zu geben, aus der heraus dann das Kind entstand. Doch hätte mir klar sein müssen, daß das nicht funktionieren kann, sage ich leider erst heute. Der Grund für dieses vorprogrammierte Scheitern lag aber nicht bei dem Seelenverwandten oder meinem Mann.

Es war genau in dem Moment, wo mir meine Ehe-Fehler klar geworden waren, noch ein Mensch in mein Leben getreten, den ich zu diesem Zeitpunkt einfach nur sehr schätzte. Verschiedene äußere Umstände wollten aber, daß wir uns näher kamen, obwohl wir wußten, daß eine Beziehung praktisch unmöglich ist. Auch er hatte Fehler in seiner Ex-Beziehung eingesehen, aber auch er konnte sie nicht retten.
Wir liessen uns ein großes Stück aufeinander ein, doch bei ihm fehlte die wirkliche Liebe, da er - noch? - nicht bindungsfähig ist. Und das weiß er auch. Vielleicht, weil er der Verlassene in seiner Ex-Beziehung war. Ich war die, die ging.

Das macht einen großen Unterschied in der Verarbeitung, denke ich. Hubby, bei Daggi, war es der Ehemann, der (in diesem Fall fremd-) ging!

Ich weiß, daß ich ihn auch jetzt noch über alles liebe, und daß ich aufgrund der äußeren Umstände, die uns zusammenbrachten, kaum jemanden so intensiv wieder kennenlernen kann.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher als eine gute Freundschaft mit ihm, die sich auf die gemeinsamen intensiven Erfahrungen gründet. Doch auch mir geht es so, daß ich meine starken Gefühle für ihn noch nicht kontrollieren kann. Er hilft mir durch den respektvollen Umgang, durch sein Verständnis, aber oft tut das auch weh, weil man sich nur schämt, noch so stark zu empfinden.

Trotz allem weiß ich auch ganz sicher, daß die Beziehung zu meinem Mann beendet ist, obwohl wir noch zusammenleben.
Aber versuche diese Situation mal jemandem zu erklären, der nur die Fakten sieht und den Du gern kennenlernen bzw. mit dem Du eine langfristige Beziehung gerne aufbauen würdest....!
Doch wahrscheinlich ist das noch zu früh, da ich noch zu viel für diesen anderen Mann empfinde. Und andererseits weiß ich, daß nur eine ebenso intensive Beziehung die Schmerzen heilt.

Das war jetzt ein wenig zu viel von mir. Aber vielleicht findet sich der ein oder andere von Euch wieder. Und vielleicht kann der ein oder andere auch mir einen Tip geben, wie ich mein Leben verändern kann, oder vielleicht doch noch mal meinem Herzbub, das Herz aufschliessen kann...

Ich werde jedenfalls die Diskussion mit Interesse weiterverfolgen,

sahara


11.03.2003 17:34 • #11


E
Hallo sahara,

danke für deinen Beitrag. Ich erkenne mittlerweile gewisse Parallelen und begreife jetzt etwas mehr. Ich habe vorgestern ihre Mail erhalten. Es waren 11 Seiten, wo sie sehr detailliert ihre Erlebnisse, Gefühle, Empfindungen, Reaktionen vom Kennenlernen bis zum Punkt, wo sie die Notbremse zog, beschreiben hat.

Dieses Niederschreiben ihrer Gedanken und Gefühle, hätte ihr sehr geholfen.

Im Schlussabsatz wurde sie aber sehr wankelmütig und schrieb nur im Konjunktiv. Immer wieder bedauert sie, dass sie mir so weh getan hätte, sie befürchtet, dass sie eventuell den Traummann weg geschickt hat. Sie möchte den Kontakt zu mir halten. Sie hat tierische Angst, dass sie umfallen könnte und plötzlich zu mir zurück will.
Sie möchte mich wiedersehen, aber erst wenn die Gefahr des Umfallens nicht mehr existent ist.

Was soll ich daraus schließen?

Sie möchte eine Distanz zwischen uns schaffen, so dass sie nicht mehr erdrückt wird von meinen Gefühlen. Sie hat mich als Menschen kennen gelernt, der ihr etwas gegeben hat, was sie noch nie so im Leben von einem Mann bekommen hat! (Ihre Worte!) Sie fühlte sich schlussendlich nur noch erdrückt! Deshalb ihr Absprung!

Das in groben Zügen der Inhalt ihrer 11 Seiten!

Meine Antwort steht noch aus! Ich muss die Seiten erst mehrmals lesen. Mich hat das gestern dermaßen umgehauen, dass ich total depressiv wurde. Ich wurde teilweise aggressiv, habe schon überlegt, eine endgültige, knallharte Trennung von Ihr zu praktizieren, d.h. Null Kontakt mehr!!

Aber nach nochmaligen Lesen und beim Lesen diverser Forumsbeiträge, habe ich dann doch von dem abgesehen.
Ich habe selber schon 9 Seiten vollgeschrieben, wo ich meine Gefühle und Erlebnisse in diesen 4 Monaten nieder geschrieben habe! Sie soll auch mal meine Seite lesen bzw. verstehen lernen.

Nur eins ist mir jetzt schon klar!

Hätte einer von uns frühzeitig den Mund aufgemacht oder sich via eMail dem anderen geöffnet, wir hätte beiden gegensteuern können. Wir hätten auf die Bremse treten oder auch aufs Gaspedal treten können, je nach Bedarf.
Das ist mein erstes Fazit.
Die Kommunikation war und ist mal wieder der Totengräber dieser jungen Beziehung geworden. Es reicht einfach nicht, wenn man/frau meint zu wissen, nicht beziehungsfähig zu sein. Wer fällt am Anfang schon gerne Entscheidung und versucht Gefühle zu negieren?
Wer geht nicht gerne das Risiko ein in der Hoffnung, irgendwann muss das doch mal aufhören dieses schlechte Gefühl!
Und wenn doch wieder erste Zweifel aufkommen, warum fängt man/frau nicht mal an sich zu offenbaren? Warum nicht mal offen alle Gefühle und Empfindungen und Befürchtungen ansprechen?
Warum nicht mal sagen, was einem stinkt?
Warum nicht um Verständnis bitten, warum nicht auf die Bremse treten?

Wenn ich diesen Brief von Daggi lese, dann fällt mir nur noch ein warum, warum, warum hat sich dieser Mensch nicht offenbart? Warum habe ich Trottel nicht reagiert, nach dem ersten großen Fragezeichen?

Wie soll ich denn merken, dass ich mit meiner Liebe meine Partnerin erdrücke, wenn sie sich nicht artikulieren kann bzw. will? Wenn Sie schon einen Blumenstrauß als #8222;erdrückende Liebe#8220; empfindet, nur weil ihr noch nie ein Mann Blumen geschenkt hat, und sie nicht weiß, wie sie das je wieder zurück geben kann?

Warum hat sie dann nicht den Mund aufgemacht?

Es war wirklich die absolute Seelenverwandtschaft zwischen uns. Nur Sie hatte eine Maske auf, die mir signalisieren sollte, alles in Ordnung, ich bin total verliebt! In Wirklichkeit habe ich sie erdrückt damit!

Jetzt macht sie sich schon Vorwürfe, ob sie nicht voreilig gehandelt ist!

Ein Außenstehender, der ihre 11 Seiten liest, sagt sofort, warum hat diese Frau nicht den Mund aufgemacht.

So, das war es erst mal!

Werde wahrscheinlich heute Abend meine Antwort fertig stellen und ihr dann schicken! Daran wird sie erst mal wieder zu knacken haben!

13.03.2003 14:52 • #12


E
Hallo allerseits,

wollte mich kurz mal melden und ein Update geben.

Stand der Dinge ist, dass wir uns in der letzten Woche unsere Gefühle und Erlebnisse in den gemeinsamen 4 Monaten gegenseitig geschrieben haben!

Jeder hat dabei zum erstenmal die eigentlichen Gedanken und Empfindungen des Anderen kennen gelernt. Nun haben wir festgestellt, dass dort unheimlich viele Parallelen auftauchen.
Jedoch ist bis gestern noch keiner dazu gekommen, einen Kommentar bzw. Wertung zum Brief des anderen abzugeben, so wie wir uns das gegenseitig erwünscht haben!

Sie hatte wohlgemerkt im letzten Absatz ihres Briefes den Wunsch ausgedrückt, dass sie mich auf keinen Fall verlieren will, aber Angst hat wieder umzufallen, wenn wir uns zu frühzeitig wieder sehen.
Also das ist wohl auch ihr Wunsch! Ein Wiedersehen!!

Gestern hatte sie dann auch noch Geburtstag. Da sie sich von Blumengeschenken bedrängt fühlt - Motto: soviel Liebe kann ich nicht erwidern - habe ich ihr nur eine nette, liebevoll verfasste Glückwunschkarte geschickt. In dieser schrieb ich dann, dass ich den Kuchen auf dem Bild lieber selber gebacken und am liebsten persönlich vorbei gebracht hätte!

Gestern Abend kam dann die Danksagung, dass sie sich tierisch gefreut hätte über die nette Karte und mich am liebsten bei der Feier dabei gehabt hätte. Aber das könnten wir ja noch kurzfristig nachholen!

Ich war baff! Wie ist das denn gemeint?

Jetzt denkt sie bereits wieder an ein gemeinsames Treffen! Sind das Sehnsüchte? Hat sie auch die gemeinsamen Fehler erkannt und glaubt mittlerweile, dass ihre Notbremse doch zu voreilig war?

Jedenfalls wurde ich total ruhig! Mir geht es heute schon viel besser!

Nun, ich habe ihr jetzt meine Gedanken und Stellungnahme zu unseren gegenseitigen Briefen geschickt. Motto, wenn Liebe zum Bedrängnis wird und man/frau sich erdrückt fühlt!
Unser Hauptproblem in den 4 Monaten war, dass wir einfach nicht über unsere Gefühle und Gedanken gesprochen haben! Kommunikation war gleich Null!
Hätten wir das getan, würden dieser Beitrag hier nicht stehen!

Eine Antwort ihrerseits steht noch aus!

Hatte ihr am Sonntag aber auch gemailt, dass sie sich die Ruhe antun soll. Ihr Sohn ist schwer krank, kaum Schlaf die Nacht und die Frau hat nichts besseres zu tun, als sich ständig bei mir zu entschuldigen, weil sie noch nicht geantwortet hat!
Und gestern hatte sie auch noch Geburtstag!

Nun, ich bin mal gespannt, was und wann sie antwortet!

Ich habe ihr über meine Briefe mein Innerstes preisgegeben! Habe Verständnis gezeigt für die Entwicklung bei ihr und dass es zu dieser ihrer Entscheidung kommen konnte.
Hätte es aber eine regelmäßige Kommunikation zwischen uns gegeben, dann säßen wir nicht hier!
Dann habe ich gestern noch versucht, ihr verständlich zu machen, dass es auch anders laufen kann, wenn man den Willen dazu hat! Weglaufen bringt nichts!

Ich bedränge Sie nicht! Aber sie muss jetzt entscheiden, was sie will und wie sie es will. Ich biete ihr meine volle Hilfe an!

Soweit erst mal!

Gruß Huby

19.03.2003 16:44 • #13


E
Lieber Huby,
Du schreibst mir aus dem Herzen.
Weglaufen bringt nichts, dieses Problem Nähe ertragen und später auch genießen zu können müssen manche Menschen sich erst erarbeiten. Ich hoffe meine Liebste sieht das auch mal ein (möglichst schnell da sonst zu spät - für uns).
Ich wünsche Dir viel Glück und Liebe.
Klaus

19.03.2003 18:56 • #14


A


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