Hallo meine Lieben,
ich bin neu hier und möchte gerne mit Menschen sprechen, die mein Leid verstehen. Ich denke meinen Freunden ist mein ganzes Gerede über meinen Ex auch manchmal Leid, und es ist schön sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.
Ich habe eine mehr als zwei Jahre lange Beziehung hinter mir. Wir haben uns offiziell Anfang Dezember getrennt, inoffiziell war es aber noch lange ein Durcheinander. Ist es vielleicht immer noch ein bisschen.
Wir sind beide Anfang zwanzig, er ist Türke und ich bin halb thai/halb deutsch. Seine Eltern sind sehr traditionell. Ich habe ihn durch Mitstudenten kennen gelernt und wir haben uns irgendwann verliebt. Es war schon zu Beginn sehr schwer zwischen uns, da er keine feste Bindung zu mir eingehen wollte. Nach sehr vielen Monaten legte sich das jedoch, und wir waren ein Paar. Während der Beziehung gab es viele glückliche Tage, aber auch viele Tage an denen wir uns stritten. Gegen Ende der Beziehung (etwa halbes Jahr vor Ende) häuften sich negative Ereignisse in unseren Leben. Mein Vater wurde schwer krank, sein Opa starb, er hatte Probleme auf der Arbeit, ich wurde bei meinem Praktikum s.uell belästigt und wurde durch alles sehr schwer depressiv. Leider bekam ich auch Selbstmordgedanken, er konnte nicht damit umgehen, hat sich von mir entfernt und ich habe mich von ihm vernachlässigt gefühlt, weil ich ihn gebraucht habe. Auch mein Studium ließ ich nach all dem sehr schleifen. Im November fing er an sich eindeutig seltsam zu benehmen : kam nicht mehr so oft zu mir, meldete sich weniger, war deutlich abwesend und abweisend. Im Rückblick weiß ich natürlich, dass alles viel früher begonnen haben muss. Er teilte mir irgendwann mit, dass es Probleme mit seinen Eltern gab. Diese hatte ich nie kennen gelernt, da ich ihnen schon immer ein Dorn im Auge war, wegen meiner Herkunft (keine Türkin). Das wusste ich schon länger, wir beide glaubten es jedoch in den Griff bekommen zu können und sie irgendwann umstimmen zu können. Jedenfalls sie stellten ihn vor die Wahl, sie oder ich. Und nach langem hin und her entschied er sich dafür sich von mir zu trennen, eines Abends am Telefon. Ich war natürlich außer mir und wie er sowas noch für gut heißen konnte. Ich meine klar sind es seine Eltern, aber sie können doch nicht über jemanden urteilen ohne ihn zu kennen? Sie hätte mir die Möglichkeit geben können, mich zu beweisen. Und ich war vorallem gekränkt von ihm , dass er sich alles hat gefallen lassen von ihnen und mir so in den Rücken fällt (er hatte versprochen sich nicht wegen seinen Eltern zu trennen). Seit dem brach eine sehr schmerzvolle Zeit für mich an. Ich hatte am Anfang starke Selbstmordgedanken, wusste nichts mit mir anzufangen, war verzweifelt, alleine, habe mich mit Schlaftabletten betäubt. Wenn ich wach war, habe ich geweint, gebrochen, nichts gegessen und überlegt wie ich dem allem ein schmerzloses Ende bereiten konnte. Es folgten zahlreiche Anrufe, Sms usw. an meinen Ex-Partner. Ich bettelte ihn an, weinte, flehte, bot ihm sogar an mich nur als Affäre zurück zu nehmen weil ich einfach nicht ohne ihn leben konnte. Anfangs ließ er sich noch auf Treffen ein, die auch manchmal damit endeten, dass wir miteinander schliefen. Natürlich tat mir das irgendwann noch mehr weh, aber ich wollte /konnte es nicht lassen. Nach einigen Wochen blockierte er mich nur noch, wurde abweisend, fing an mich zu ignorieren und auch abfällig zu werden. Ich war trotz allem noch immer anhänglich. Vor elf Tagen machte er mir mit einer SMS deutlich, dass wir reden müssen und er dass nicht mehr so haben möchte. Ich wollte es nicht am Telefon klären und konnte ihn nur schwer zu einem persönlichen Treffen überreden. Er war da und ließ zwei Stunden lang nur furchtbare Sachen von sich, dass er kein Bock mehr auf mich hätte, dass ich ihn nerve. Dass seine Gefühle nicht mehr vorhanden seien und er darum keine Beziehung mehr will. Dass meine Depressionen ihn mit in den Abgrund reißen und es ihm gut ohne mich geht. Ich solle doch mal endlich locker lassen. Er sagte , dass er praktisch das letzte dreiviertel Jahr aus Mitleid mit mir zusammen gewesen ist, damit ich nicht alleine kaputt gehe, aber dass er jetzt nicht mehr könne.Er drückte die ganzen Sachen teilweise sehr respektlos aus und es verletze mich sehr. Auch der Fakt als ich realisiert habe, dass seine Eltern anscheinend nur der Vorwand für die Trennung waren. Er erklärte es mir so, dass sie praktisch der letzte Anstoß gewesen wären. Als er ging sagte er mir, wir könnten doch etwas Graß drüber wachsen und später sehen wie es wird. Das Gespräch ist heute 12 Tage her und es ist das erste Mal seit langem, dass ich es so lange ohne Kontakt durchgehalten habe. Jeder Tag ist ein einziger Kampf für mich, nicht rückfällig zu werden. In der Trennungszeit, war es häufig so dass er sich irgendwann meldete (wir waren vor mehr als einem Jahr schon einmal getrennt aus anderen Gründen) und ich mich dann wieder auf Treffen einließ. Ich weiß nicht, wie ich auf Kontakt seiner Seite aus reagieren würde. Ich liebe ihn immernoch sehr und wünschte, wir könnten unserer Beziehung retten, aber er will es nicht und ich habe so viel gekämpft ohne dass sich was getan hat. Ich kann nicht aufhören unsere gemeinsamen Bilder an zu sehen oder ihn ständig auf sozialen Netzwerken zu stalken (wir sind auf facebook nicht mehr befreundet). Früher war er nie aktiv, jetzt postet er ständig fröhliche Bilder (im facebook im öffentlichen Modus, sonst könnte ich das garnicht sehen) vom ausgehen oder lustige Videos. Ich hab das Gefühl , dass er mir damit eins auswischen will und es tut mir so weh. Er weiß, dass ich gerne mal auf sein Profil gehe. ich leide sehr unter der Trennung und hatte eine schlimme Phase hinter mir in der ich wochenlang nicht mal wirklich das Bett verlassen habe. Jetzt versuche ich wieder soziale Kontakte zu knüpfen, gehe an die Uni oder treibe Sport um mich abzulenken. Aber am Ende kreisen meine Gedanken doch nur um ihn und die gemeinsame Zeit. Und wieso ich nicht gut genug bin, dass er mich liebt. Er lässt mich einfach so um Stich und ich weiß nicht mehr richtig wer ich bin. Ständig habe ich das Bedürfniss mit ihm zu reden und ihm zu sagen wie furchtbar es mir geht. Kennt ihr das?
10.03.2015 00:54 •
#1