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Beziehung totdiskutiert - Schuldgefühle und Schmerzen

N
Liebe Community,

ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Mein Mann hat mir nach 9 Jahren Beziehung gesagt, dass er keine Gefühle mehr für mich hat und keine Motivation sieht, sich weiter um unsere Beziehung zu bemühen. Ich mache mir schreckliche Vorwürfe, denn ich habe ihn aufgrund einer schweren depressiven Krise in den letzten Wochen durch endlose Diskussion gequält, kein gutes Haar an ihm gelassen, alles auf die Beziehung projiziert... Er kann nicht mehr, will nicht mehr, und ich weiß, dass ich diese Konsequenz jetzt tragen MUSS, aber ich schäme mich so sehr und mache mir solche Vorwürfe, dass ich manchmal schreien könnte. Ich habe unser Leben zerstört, und er lässt es mich nicht wiedergutmachen.

Es tut so sehr weh!

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Danke für alle Antworten schonmal!

19.02.2014 17:17 • x 1 #1


K
Hallo Notabene,
vielleicht gibst du ihm erstmal ein bischen Zeit sich über seine Gefühle klar zu werden.
Im Moment ist es ihm vll. alles zu viel geworden und er wollte einfach erstmal aus der Situation ausbrechen.
Wenn etwas Zeit vergangen ist, vll. könnt ihr dann nochmal in Ruhe reden und einen Weg finden.
Deine Depriphase scheint ja auch etwas länger gewesen zu sein und wie du schreibst hast du ihm auch sehr weh getan.
Kam das denn überaschend oder gab es das schon öfter.?
Ich hoffe ihr könnt das Blatt nochmal wenden.

19.02.2014 19:01 • x 1 #2


A


Beziehung totdiskutiert - Schuldgefühle und Schmerzen

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H
hallo du,
könnte meine geschichte sein. auch ich war 10 jahre verheiratet und durch verschiedenen stress verstehe ich heute dass ich vieles falsch gemacht habe. mein mann hat letzte woche mich verlassen und mir wurde gesagt, dass er bereits eine neue hat.
wahrscheinlich hatte er sie schon länger und ich wollte es einfach nicht sehen.
im moment weiß auch nich wohin mit mir, habe kein eigenes einkommen und bin auch nicht mehr die jüngste.
würde mich gerne austauschen.
helga

20.02.2014 01:42 • #3


P
Guten Morgen! Da hilft wirklich nur die Zeit. Bei und war es sehr ähnlich. Wir haben und daher im August/September getrennt. Und meine Vorwürfe dauerten 1 Jahr .. Ich habe mich so sehr geschämt, dass ich nachts davon wach wurde.. Die Schäm verschwand irgendwann. Ich begriff, dass ich mir verzeihen musste. Ich versuchte den Kontakt zu ihm so gering wie möglich zu halten, obwohl er sich oft meldete.. Dann, ab Oktober haben wir uns mal gelegentlich getroffen.. Und nun seit letztem We sind wir wieder ein Paar. Wir haben uns neu kennen gelernt..
Atme ruhig durch.. Versuch ihm Zeit zu geben! Manchmal kann die Liebe verschüttet sein. Hast du denn therapeutische Unterstützung?
Liebe Grüsse

20.02.2014 09:01 • x 1 #4


N
guten morgen und danke für alle antworten. ich kann grad nicht auf die einzelnen ratschläge eingehen, es geht mir so schlecht, dass ich kaum atmen kann.

ich will so nicht weiterleben!

20.02.2014 09:08 • #5


V
lezte zeilen klingen sehr dramatisch und widerspiegeln deinen eingangspost.
wenn man das summiert, kann ich deinen mann verstehen.
jetzt kannst du nicht mal atmen und was war das mit dem du willst nicht so weiterleben?
bekommt er das alles auch so zu hören?
dann bleibt nur hoffen, dass er nich erpressbar ist.

20.02.2014 09:56 • #6


N
ich kann ihn auch verstehen. wir haben keinen kontakt, das heißt, er bekommt nichts von mir zu hören.

20.02.2014 10:02 • #7


H
mir geht es so ähnlich wie dir, nur ich würde schon kommunizieren wollen. bringt doch nichts nur zu heulen und jammern.
ist er schon ausgezogen? bist du sicher, dass da keine andere dahinter steckt? hast du ihm gesagt, dass du ihn zurück willst?

20.02.2014 13:15 • x 1 #8


N
Ich habe mich mittlerweile etwas beruhigen können. Heute früh war es so schlimm, dass ich sogar Suizidgedanken hatte, weil die Schuldgefühle mich auffressen. Ich hatte durch einen schweren beruflichen Wechsel in den letzten zwei Monaten eine heftige persönliche Krise, auch Entfremdung und heftige Streits gab es zwischen meinem Partner und mir durch arbeitsbedingtes Pendeln schon vorher seit ca. 12 Wochen. Nun bin ich seit Weihnachten wieder zu Hause und habe in meiner Depression alles kurz und klein geschlagen, meinen Mann für meine Existenzängste verantwortlich gemacht, Trennungsimpulse ausgelebt. Er hat ab einem bestimmten Punkt dichtgemacht vor lauter Verletzung, ist seitdem sehr hart zu mir, was mir noch größere Schuldgefühle macht. Ich kann ihn verstehen.

@kiki1970: Ja, Gefühle können verschüttet sein, aber er hat mir offen gesagt, dass ich nichts mehr ändern kann, dass unsere Zeit vorbei ist. Es schüttelt mich, während ich das schreibe, aber ich muss mich dieser Tatsache stellen.

@ Helge: Ja, ich habe ihm gesagt, dass ich die Trennung nicht will und gemerkt habe, was ich an ihm habe und liebe. Er sagt aber, dass er die innere Trennung schon vor einer Weile vollzogen hat. Wir leben noch zusammen, er würde das auch nicht unbedingt ändern vorerst, aber ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Gerade gab es keinen Kontakt, weil er dienstlich unterwegs ist, aber morgen kommt er nach Hause. Ich habe große Angst davor, der Realität ins Gesicht zu sehen, auch wenn es das geliebte Gesicht meines Mannes ist.
Und es tut mir sehr leid, dass du in einer ähnlichen Situation steckst, ich schreibe dir am Wochenende mal eine private Nachricht. Grade kann ich selbst kaum klar denken.

@Peppina: Deine Geschichte tröstet mich sehr. Es tut mir leid, dass auch du durch diesen Scham-Moloch gehen musstest, das ist unendlich schlimm. Man handelt ja nicht immer 100%ig freiwillig sooo unendlich falsch in der Zeit vor der Trennung - bei mir ist es eine lange Geschichte der Depression, dazu kam große berufliche Unsicherheit und finanzielle Abhängigkeit. Wie hast du geschafft, dir zu verzeihen? Wie konnte dein Mann dir verzeihen? Ich habe therapeutische Hilfe, und es wird klar, dass ich zu passiv-aggressivem Verhalten neige... Ich weiß nicht, warum ich das mein Leben lang schon tue: immer alles schlecht machen, mich selbst zum Opfer machen. Ich dachte, ich hätte durch eine vorherige Therapie meine Kindheitserlebnisse schon aufgearbeitet, aber an der Praxis bin ich eben jetzt doch gescheitert... Mein Mann neigt manchmal zu Aggressionen, die Mischung war oft schon explosiv, aber wir haben uns immer sehr geliebt und auch viel Halt geben können. Das ist nun Vergangenheit.

Ich freue mich über weitere Gedanken zum Thema, vielleicht auch von anderen, die von Depression betroffen sind. Ich weiß grad nicht, wie es weitergehen soll und das Forum bzw. der regelmäßige Blick hierein tröstet mich.

Liebe Grüße und allen einen schönen Abend!

20.02.2014 17:54 • #9


N
@vorbeigeschaut: Dein Post war sehr hart und ehrlich, darum möchte ich ihn extra beantworten. Mein Mann sieht mich mittlerweile nicht mehr so dramatisch, vor einigen Wochen hatte ich mich da leider nicht im Griff und habe viel kaputt gemacht dadurch. Trotzdem finde ich deinen Post sehr verletzend, Vorwürfe mache ich mir selbst genug, das kannst du mir glauben, und es ist das schlimmste für mich, mit dieser Schuld oder besser Verantwortung leben zu müssen. Ich habe heute morgen die Telefonseelsorge angerufen und über meine Suizidgedanken gesprochen, handle also und belaste niemanden damit, ich dachte nur, dass hier der Raum dafür ist. Auch wenn du Dinge, Posts und Verhaltensweisen nicht richtig findest, musst du es für die Betroffenen nicht noch schlimmer machen. Ich habe Verständnis für meinen Mann und weiß, dass ich eine schlechte Partnerin war, sonst würde ich hier nicht einen solchen Thread eröffnen.

20.02.2014 17:57 • #10


P
Leider habe ich grad nur ein Handy, so dass ich erst antworten kann, wenn ich wieder einen PCs habe., aber denk bitte daran: wenn du zu passiv-aggressiven Verhalten neigst, wird dein Mann passend dazu sein.. Ich möchte damit sagen: erst später sieht man auch seine Fehler! Du musst nicht immer 100%ig sein!

21.02.2014 09:12 • x 1 #11


P
Und so Nachrichten hier: kein Wunder, dass er weg ist: sind das beste Beispiel für passiv-aggressives Verhalten und sind schon etwas unnütz! @ vorbeigeschaut: hier mal reingeschaut und der Te nochmal schön nachfeuerten! Erzähl dich deine Geschichte, dann können wir mal dein Verhalten spiegeln!

21.02.2014 09:15 • x 1 #12


N
Liebe Peppina,

danke für deinen Rat und deine Unterstützung. Ich bin völlig am Ende, schäme mich so sehr und überlege, stationär therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Habe aber Angst, dass mein Mann das wieder als nächstes Drama ansieht. Ich habe mich in so vieles hineingesteigert und solchen Psychoterror verübt, dass ich mir selbst nicht verzeihen würde. Du hast recht, er hat auf all meine Ausbrüche sehr aggressiv reagiert, aber verständlicherweise. Heute kommt er nach hause, ich habe solche Angst!

21.02.2014 13:34 • #13


N
Gestern haben mein Mann und ich uns nochmal gesehen, es war sehr traurig. Er bleibt bei seiner Entscheidung, auch wenn er sagt, dass er es sich anders wünschen würde. Aber er weiß nicht, ob er anders kann.
Wir haben uns umarmt und ich habe die ganze Zeit weinen müssen, obwohl ich das eigentlich nicht wollte, aber es hat mir so das Herz rumgedreht. Nun bin ich bis morgen bei einer Freundin, danach fliege ich ohnehin in einen schon länger geplanten Urlaub - ich hab ihn um Verständnis für meinen Auszug gebeten und gesagt, dass ich ihn und unsere Katze jetzt nicht im Stich lasse und auch weiter für ihn erreichbar bin, aber dass es mir zu sehr weh tut, in seiner Nähe zu sein.

Nun lieg ich hier und schnüffle an seinem T-Shirt.

Ich weiß, dass das Schlimmste noch kommt, wenn ich richtig ausziehen werde. Er findet zwar, dass ich das nicht muss, weil es auch mein Zuhause ist - aber ich weiß nicht, wie er sich das auf Dauer vorstellt. Die Konsequenzen aus allem zu ziehen überlässt er grade mir, auch das macht meine Schuldgefühle nicht grade besser: Erst Mist gebaut, jetzt Gefühle weg, und nun mach, was du für richtig hältst, du hast es ja schließlich so gewollt. Ich hab mich erneut bei ihm entschuldigt und ihm gesagt, dass ich mir meiner Verantwortung für die Situation bewusst bin und immer noch an der Bezeihung festhalten will, aber darauf antwortet er nicht.

Ich bin unendlich müde. Ich hoffe, es liest noch jemand mit - allein der Gedanke, hier nicht allein zu sein, tröstet mich.

Euch allen einen schönen Morgen!

22.02.2014 09:30 • #14


G
Klar liest jemand mit,

leider habe ich für dich keinen passenden Rat. Ich kann dir nur Trost aussprechen. Lass dich nicht unterkriegen. Jeder macht Fehler. Du. Er. Ich. Wir alle. Wenn wir keine Fehler gemacht hätten wären wir nicht hier weil Schuld am Ende einer Beziehung haben immer beide.

Ich schicke dir mal unverzüglich ganz viel Kraft. Vllt. hilft es ja. Fühle dich gedrückt.

Lg Gedankenheld.

22.02.2014 09:43 • x 1 #15


A


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