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Beziehung ohne Gefühle?

A
Hallo!

So richtig weiß ich nicht, was ich mir von euch erhoffe – vielleicht eine Einschätzung der Situation? Erfahrungen mit einem ähnlichen Typ Mann? Oder einfach, wie ihr euch an meiner Stelle verhalten würdet?

Ich versuche, mich kurz zu fassen (Spoiler: hat nicht funktioniert, entschuldigt bitte):

Im Oktober 2024 habe ich über eine gute Freundin auf einem Spieleabend einen Mann (24) kennengelernt. Dass wir uns dort begegnen, war aber nicht ganz so zufällig, wie ich dachte – wir sind die einzigen Singles gewesen und absichtlich von besagter Freundin eingeladen, um einander kennenzulernen. Es war ein lustiger Abend, wir haben uns gut verstanden, und die Blicke zwischen uns waren ziemlich eindeutig; wir haben einander gefallen.

Am Wochenende darauf wurde ich von besagter Freundin und ihrem Partner auf ein Konzert eingeladen – und Überraschung, er war auch dabei. Es war ein schöner Abend, und nach dem vierten Song fragte er mich ganz schüchtern, ob er meine Hand nehmen darf. Später fragte er mich dann auch, ob wir uns am nächsten Wochenende auf ein Date treffen wollen. Beim Abschied gab es sogar einen kurzen Kuss.
Am nächsten Tag haben wir dann aber beide festgestellt, dass wir ein ziemliches Tempo vorgelegt hatten, und beschlossen, erst mal einen Gang runterzuschalten. Wir hatten beide das Bedürfnis nach Nähe, fänden es aber doch schöner, uns erst mal richtig kennenzulernen.

Beim nächsten Date haben wir dann viel geredet – über unsere Vorstellungen von einer Beziehung, von der Zukunft, einfach um zu schauen, ob wir grundsätzlich ähnlich ticken. Es lief super.
Kurz bevor wir uns verabschiedet haben, sind wir noch ein bisschen herumspaziert. Dabei wurde er plötzlich still. Ich fragte, ob alles in Ordnung sei, und er meinte, dass er sich gerade sehr in die Situation reinsteigert – also schon über die Zukunft nachdenkt. Er fragte sich, ob er mit der Entfernung zwischen uns klarkommt, wie ich dazu stehe, von der Stadt aufs Land zu ziehen (er wohnt auf dem Land), und ob ich mir vorstellen könnte, bei seiner Familie zu wohnen.
Ich habe ihm gesagt, dass ich ortstechnisch nicht gebunden bin und das Landleben mag (ich bin selbst auf dem Dorf aufgewachsen). Aber in unmittelbarer Nähe der Schwiegereltern zu wohnen, ist für mich ein No-Go. Ich kenne das aus meiner Kindheit – Großeltern direkt nebenan, Verwandte zwei Häuser, Bekannte drei Straßen weiter – und das möchte ich für mich nicht. Ich will mein eigenes Zuhause, meine eigene Umgebung haben, die Familie meines Partners nicht weniger als 10 Minuten zu Fuß entfernt, lieber 20. Er hat das akzeptiert und meinte, er würde mich weiter kennenlernen wollen.

Also haben wir uns weiterhin an den Wochenenden getroffen. Da wir beide unter der Woche wenig Zeit haben und 1,5 Stunden auseinander wohnen, haben wir uns immer irgendwo in der Mitte verabredet. Wir haben uns gegenseitig Dinge gezeigt, die wir mögen, und nach dem vierten Wochenende hat er dann auch das erste Mal bei mir übernachtet.

Kurz zu mir: Ich (25) lebe seit meinem 18. Lebensjahr alleine. Nach dem Abi bin ich für einen Tapetenwechsel 800 km weit weggezogen. Ich habe zwei Katzen, die mich ziemlich an meine Wohnung binden – spontan irgendwo übernachten ist für mich also nicht drin. Meine Nachbarn lasse ich aus diversen Gründen nicht in meine Wohnung, und meine wenigen engen Freunde haben Nachwuchs bekommen und können das auch nicht übernehmen. Also entweder bin ich nur tagsüber unterwegs oder lade jemanden zu mir ein.
Er wohnt noch bei seinen Eltern, was ich völlig okay finde. Er studiert noch – und als Schwabe nutzt man das mit dem Elternhaus natürlich so lange wie möglich aus. Für mich wäre es aber noch zu früh, seine Familie kennenzulernen, also fiel eine Übernachtung bei ihm aus.

Bis Mitte Dezember war das auch kein Problem – bis er merkte, was es wirklich bedeutet, dass ich nicht spontan bleiben kann.
Er wollte mich zu einer Firmenfeier mitnehmen, stellte dann aber fest, dass ich ja nicht einfach übermorgen anreisen und das Wochenende bei ihm bleiben kann. Das hat ihn frustriert. Er meinte, dass ihn das an seine Mutter erinnert – die hat fünf Pferde und ist Tag und Nacht im Stall, früher schon. Seine Familie konnte nie in den Urlaub fahren, weil immer jemand die Tiere versorgen musste. Er fand es blöd, dass es bei mir nun „genauso“ ist, obwohl er ja von Anfang an wusste, dass ich Katzen habe. (Ich hatte auch extra schon früh schon angesprochen, dass ich nicht spontan über Nacht bleiben kann, weil das in meiner letzten Beziehung ebenfalls zu Frust geführt hat.) Wir haben darüber geredet, dann war es wieder okay.

Wir haben uns weiter getroffen, mal ein Wochenende ausgelassen, mal hat er bei mir übernachtet.
Dann habe ich ihm vor ein paar Wochen gesagt, dass ich mich in ihn verliebt habe. Ohne Druck – ich wollte es nur ehrlich mitteilen. Er hat mich gedrückt, meinte dann aber nach ein paar Minuten, dass das Wort „Liebe“ für ihn schwierig ist. Seine Oma, mit der er eine sehr toxische Beziehung führt, sagt ihm oft, dass sie ihn liebt, schreit ihn aber kurz darauf wieder an. Oder umgekehrt – erst gibt es Streit, dann will sie sich wieder vertragen. Liebe ist für ihn also irgendwie negativ behaftet.

Ein paar Wochen später merkte ich, dass er wieder in sich gekehrt war. Er sagte, dass er nicht weiß, wie er mit der Entfernung klarkommen soll. Und wie das mit einer gemeinsamen Wohnung funktionieren soll – immerhin läuft mein Mietvertrag noch bis Ende 2026.
Das ging mir alles zu schnell. Ich sagte ihm, dass wir die Dinge doch langsam angehen können – wir studieren beide noch (ich berufsbegleitend, er macht seit Anfang des WiSe ein Praxissemester), sollten einfach die Zeit genießen. Zumal wir ja auch noch gar nicht konkret von einer Beziehung gesprochen hatten.
Da war er dann überrascht. Für ihn war klar, dass wir eine Beziehung haben – schließlich sehen wir uns fast jedes Wochenende, unternehmen viel und haben S. (dahingehen war ich sein erstes Mal). Ich war perplex. Für mich bedeutet eine Beziehung, dass beide Gefühle füreinander haben und das auch ausdrücken können bzw. sich dessen bewusst sind.

Am nächsten Morgen haben wir noch mal darüber gesprochen. Er sagte, dass er glaubt, dass er „Liebe“ gar nicht so empfinden kann, wie man es aus Filmen kennt. Er weiß nicht, was er wirklich fühlt. Dazu kommen seine Unsicherheiten wegen der Entfernung, seiner Familie (ob sie mich mögen, ich sie leiden kann) usw. Ich sollte mir vielleicht jemanden suchen, der schon genau weiß, was er möchte, er kann mir vermutlich nicht das geben, was ich gerne hätte.
Ich bat ihn, sich ein paar Wochen Zeit zu nehmen, um sich über seine Gefühle Gedanken zu machen. Er stimmte zu, meinte, er möchte das. Er möchte eine Beziehung.

Das ist jetzt drei Wochen her. Wir haben uns wegen Prüfungsstress und meiner Influenza nicht gesehen. Wir schreiben kaum, weil uns zu viel Kontakt (bezogen auf WhatsApp, also auf’s Tippen) eher erdrückt. Ab und zu telefonieren wir, aber ansonsten geht jeder seinem Alltag nach.

Diesen Mittwoch hole ich ihn von der Arbeit ab, und ich bin total unsicher, wie ich mich verhalten soll. Ich will ihn nicht direkt mit einem ernsten Gespräch überfallen, aber mich verwirrt die Situation sehr.
Denn einerseits ist er unglaublich liebevoll: Er sucht ständig Körperkontakt, hält meine Hand, umarmt mich, bringt mir Kleinigkeiten mit, hört mir zu, unterstützt mich. Auch Außenstehende sagen, dass er mich regelrecht „anhimmelt“. Ich habe das Gefühl, er zeigt mir seine Gefühle durch Taten, statt sie in Worte zu fassen. Und das würde mir auch reichen, wenn ich nur einmal die Gewissheit hätte, was in ihm vorgeht. Andererseits habe ich das Gefühl, er möchte eine Beziehung. Eine Beziehung, nicht mich. Dass er deswegen keine Gefühle aufbauen kann…?

Eigentlich will ich es entspannt auf mich zukommen lassen, Mittwoch abwarten und nicht direkt wieder das Thema „Gefühle“ aufbringen. Vielleicht reden wir erst am Wochenende darüber.
Aber gerade bin ich emotional ziemlich aufgewühlt – vielleicht wegen des Prüfungsstresses oder weil mir alles auf einmal zu viel wird. Ich frage mich, ob ich irgendetwas tun kann, um die Situation für uns beide weniger belastend zu machen. Oder ob wir vielleicht einfach zu viel darüber nachdenken – immerhin sind es erst drei Monate!

War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation? Wie seid ihr damit umgegangen, wenn euer Partner Schwierigkeiten hatte, seine Gefühle zu erkennen oder auszudrücken?
Danke für‘s Lesen!

10.02.2025 17:13 • x 2 #1


Anlachen
Zitat von Alyna99:
Er hat mich gedrückt, meinte dann aber nach ein paar Minuten, dass das Wort „Liebe“ für ihn schwierig ist


Zitat von Alyna99:
Zumal wir ja auch noch gar nicht konkret von einer Beziehung gesprochen hatten.


Zitat von Alyna99:
Er sagte, dass er glaubt, dass er „Liebe“ gar nicht so empfinden kann, wie man es aus Filmen kennt


Also, er liebt Dich, er liebt Dich nicht?

Ist zugegebenermaßen auch wirklich etwas früh, so schwer zu werden.

Zitat von Alyna99:
Ich sollte mir vielleicht jemanden suchen, der schon genau weiß, was er möchte, er kann mir vermutlich nicht das geben, was ich gerne hätte.


Da würde ich ihn beim Wort nehmen, denn

Zitat von Alyna99:
Aber gerade bin ich emotional ziemlich aufgewühlt – vielleicht wegen des Prüfungsstresses oder weil mir alles auf einmal zu viel wird.


Prüfungen und Fortkommen sind auch sehr wichtig. Vielleicht magst Du darauf erst einmal gucken?

Alles andere ist toll, schön, und das Herzklopfen erst. Für die anstehenden wichtigen Dinge aber irgendwie zu wenig und zu undurchschaubar, findste nicht?

10.02.2025 17:26 • #2


A


Beziehung ohne Gefühle?

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A
Hallo Alyna99,

ich verstehe gut, das dich die Situation verunsichert und dein Impuls die Beziehung langsam entwickeln zu lassen ist goldrichtig. Gerade weil es bei einigen Dingen noch Gesprächsbedarf gibt wie die Entfernung, deine Tiere und deren Versorgung bei Unternehmungen ( in dem Punkt habe ich dieselbe Verpflichtung wie du) , die Nähe zu der Familie ( nur beim Kennenlernen wirst du eine Vorstellung davon bekommen , ob das für dich funktioniert).

Also hole ihn ab, schau ob ihr Spass zusammen habt und mach dir nicht so viele Gedanken. Vielleicht passen eure Dynamiken auch nicht zusammen. Wenn er selber schon sagt, das er noch nicht so weiss, wo er hin möchte und das nett beenden möchte, dann lass ihm und investiere nicht mehr Gefühle.

Du warst sehr mutig und hast deine tiefen Gefühle geschildert.
Er war sehr mutig und hat dir seine Erfahrungen mit den Wort Liebe geschildert.
Und vielleicht fühlt es sich ab dem Zeitpunkt komisch an?

10.02.2025 17:45 • #3


I
Erstmal vielen Dank für Deinen Beitrag ! Ich sage nur meine Meinung/Sicht der Dinge, bitte nicht zu persönlich nehmen. Aber ich finde div. Verhalten nicht so wirklich positiv und geht schon in die Richtung toxische Beziehung. Das anfängliche Geplänkel fand ich zb. gar nicht so schnell, man schon auch körperliche Zuneigung zeigen kann siehe die Hand halten oder einen Abschiedskuss nach einigen Treffen siehe Signale der Bereitschaft. Was mir persönlich eher auf denMagen schlägt, Du bist direkt und auch recht aufgeräumt/gut sortiert/gut aufgestellt siehe eigenes Leben während er da so viel Ballast mit sich schleppt. Damit die Familiengeschichte und die ganzen persönlichen Probleme und dies bereits in diesem jungen Alter. Hier eher die Wahl bei Dir sehe, Dich seinen Problemen anzupassen und evtl. zu unterwerfen während er da mehr oder weniger nur sein Ding durchzieht. Bei Dir auch dieses Spiel der emotionalen Manipulation siehe seine Oma anwedent, Zuckerbrot und Peitsche quasi wie aus dem Lehrbuch von Freud. Ich kenne Euch nicht persönlich, kenne auch nur Deine Perspektive aber es gibt da immer solch rote Warnsignale die man man auch bei größter Verliebtheit usw. nicht ausblenden sollte oder muss dann eben mit den Konsequenzen leben. Und auch unnormal es erstmal langsam angehen lassen wollen, dann doch gleich zur Familie (war die Oma neugierig ?) und Dich dann mit solch intimen, persönlichen, familiären Dingen da überhäufen die im Grunde noch gar nicht zu interessieren haben. Oder ist es normal solch Dinge eigentlich Fremden da unter die Nase zu reiben ? Kenne das Verhalten nur siehe Ködern von Borderline/Narzissmus, wird eine nicht vorhandene Offenheit, Vertrauen usw. künstlich und bewusst erzeugt die dann gerne beim Gegenüber da alle Mauern brechen lässt weil man ja denkt, ach der oder die muss mich ja wirklich lieben weil er so Zeugs erzählt das auf den ersten Blick auch eher abstoßend ist als anziehend. Man kann es dann leider (liebesvernebelt) oft nicht sofort neutral und sachlich einschätzen und fühlt sich tatsächlich plötzlich noch geschmeichelt und dann auch noch verantwortlich für div. gestörte Persönlichkeiten die irgendwann ihre Maske schon fallen lassen werden wenn man nicht mehr so einfach abhauen kann siehe zb. Ortswechsel. In dem Sinne auch seine scheinheilige Frage da schon nachvollziehen kann. Der Co-Narzisst will von Gnaden der Ober-Narzisstin (Oma) Dich da auf den Hof etc. locken, dann wärst Du aber isoliert usw. und dann vielleicht auch auf ihrer Liste stehst. Ich weiß es nicht aber es fühlt sich nicht gut und auch nicht richtig an und div. Dinge da schon aus eigener Erfahrung kenne und da schrillen die Alarmglocken. Aber man sollte natürlich auch nicht zu schnell verurteilen aber Du solltest definitiv vorsichtig sein und bleiben und Dein Tempo da zum Deiner Hauptlinie machen und nicht seinen Stiefel oder Film da. Ist ja auch noch sehr frisch Alles, abwarten und aufpassen einfach.

10.02.2025 18:28 • #4


W
@Alyna99
Bleib bei Deinen Katzen, weniger Drama und Gedöhns.

10.02.2025 19:39 • #5


M
Hello. Das klingt wirklich anstrengend und schade dass die ganze anfängliche Leichtigkeit bei einem Kennenlernen so gar nicht gegeben ist. Ich finde sein Verhalten widersprüchlich. Er redet soviel von Zukunft und zerdenkt alles und auf der anderen Seite erscheint er sich unsicher seiner Gefühle.

Ich kann nachvollziehen das man nach so kurzer Zeit nicht schon verliebt ist oder zumindest die Gefühle sich noch langsam aufbauen, aber mir scheint es als mache er sich da zuviel Druck.
Oder es steckt mehr dahinter dass er evtl aktuell gar nicht offen sein kann für eine richtige Beziehung.

Wenn du wirklich dran bleiben möchtest dann stell dich drauf ein dass es noch steinig bleiben kann.

Ich finde es gut dass du ihm schon den Wind aus den Segeln genommen hast und vorgeschlagen hast es langsam anzugehen. Ich weiß nicht ob jetzt wieder über Gefühle reden und zu definieren was das zwischen euch ist so hilfreich ist.

Vielleicht sollte es nun erstmal locker weiter laufen, wobei das für mich auch wie dahin plenkeln klingt. Irgendwie nichts halbes und nichts ganzes.

Und ja vielleicht war das Tempo doch zu schnell zu intensiv, wenn er direkt übers zusammen ziehen nachdenkt..Im Gegenzug aber nichg mal klar sagen kann ob er dich liebt bzw Gefühle hat die ausreichen.
Es klingt zumindest sehr kompliziert und so als würde die Dynamik zwischen euch nicht ganz passen.

Ich wünsche dir alles Gute und starke Nerven

11.02.2025 04:35 • x 1 #6


GreenTara
Liebe @Alyna99, du bist mit sehr jungen Jahren bereits deinen eigenen Vorstellungen gefolgt, das finde ich sehr bemerkenswert. Du weißt, was du willst. Anders der junge Mann. Er scheint mir mit seiner Unentschlossenheit so garnicht in deinen Weg zu passen.

Zitat von Alyna99:
Er weiß nicht, was er wirklich fühlt

Das ist eine ehrliche Aussage, sie passt aber nicht zu der Aufmerksamkeit, mit der er dir schenkt.

Zitat von Alyna99:
Er möchte eine Beziehung.

Einen geschützten Raum für sich? Wo ist dein Platz darin, wenn er sich seiner Gefühle so unsicher ist.

Zitat von Alyna99:
Ich sollte mir vielleicht jemanden suchen, der schon genau weiß, was er möchte, er kann mir vermutlich nicht das geben, was ich gerne hätte

Hier hat er schon vorgesorgt und klar gemacht, was dich erwartet. Du hast dich mit seinem Wankelmut zufrieden zu geben.
Dass er mit den Katzen nicht immer unbedingt glücklich ist, kann man einerseits verstehen. Auf der anderen Seite seid ihr ungestört in deiner Wohnung, und die Tiere sind deine Mitbewohner und Wegbegleiter. Da sollte er ein Einsehen haben.
Dir fehlen noch einige wichtige Punkte, um dich in einer Beziehung zu sehen, und hast ihn gebeten, sich Gedanken zu machen. Jetzt liegt der Ball bei ihm. Ich würde ihn am Mittwoch auch nicht mit Fragen erwarten, sondern mich diesbezüglich erst einmal neutral verhalten. Dann kann er das Ergebnis seiner Überlegungen präsentieren, ohne, dass er sich durch Fragen in eine Richtung geführt sieht. Seine freie Rede dürfte für dich interessanter sein, ob es sich mit deinen Vorstellungen deckt.
Ein Abblocken a la Jemand anderen suchen ... ist eine sehr ernst zu nehmende Bemerkung, die sehr viel über die fehlende Bereitschaft der Beziehungsgestaltung aussagt.

11.02.2025 07:40 • x 3 #7


Jane_1
Du bist jung, du bist selbständig und unabhängig, du weißt, was du willst und du kannst fühlen und bist mutig genug, es auszusprechen.

Eure Beziehung ist noch sehr frisch und er kommt daher mit:
Zitat von Alyna99:
er kann mir vermutlich nicht das geben, was ich gerne hätte.

Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es zu glauben, wenn ein Mann sowas sagt.

Statt zu überlegen, was bei ihm los ist, überlege lieber ganz sachlich und rational, ob du wirklich mit genau diesem Menschen - so, wie er ist - zusammenbleiben möchtest. Von außen betrachtet sieht es erstmal nicht nach einer großen Passung aus.
Und eine Beziehung, in der es nicht passt, kann sehr viel Kraft rauben.

Wie auch immer es weitergeht: Bitte behalte deine Ziele im Auge. Im Gegensatz zu der Beziehung ist es fast 100% sicher, dass du einige Jahrzehnte arbeiten musst. Je besser deine Startposition ist, desto besser wird es dir für den Rest deines Lebens gehen.

11.02.2025 10:15 • x 5 #8


A
Erstmal: Vielen lieben Dank für eure ganzen Antworten! Es waren viele gute Anregungen und Denkanstöße dabei.
Aus dem, was ich herausgelesen habe, bleiben für mich zwei Möglichkeiten: Entweder ich ziehe mich zurück, bevor ich noch mehr Gefühle investiere – einfach, um mich selbst zu schützen, falls er sich am Ende doch gegen uns entscheidet. Oder ich lasse mich darauf ein, ohne genau zu wissen, wohin das führt, was mir aber schwerfällt, weil er dabei am längeren Hebel sitzt. Ich weiß nicht genau, wie ich meine Gefühle in so einer Situation kontrollieren soll.
Gleichzeitig macht mir die Zeit mit ihm einfach Spaß, und ich möchte sie genießen. Denn abgesehen von seiner Unsicherheit war es bisher wirklich schön. 3 Monate, das ist nicht gerade viel, um zu entscheiden, ob das etwas werden kann, was das gerade ist, usw. Trotzdem will ich auch nicht meine Zeit verschwenden. Ich wünsche mir eine feste Basis, etwas, das sich entwickeln und festigen kann. Ich sehe, wie meine Freunde eine Familie gründen, ihr Leben aufbauen, während ich noch irgendwo dazwischen hänge. Klar, ich habe einen sicheren Job und ein gutes Gehalt, aber mir fehlt die emotionale, familiäre Komponente.
Es ist wirklich nicht einfach. Ich werde jetzt erst mal in mich gehen, die nächsten zwei, drei Treffen abwarten und dann entscheiden, ob ich – wie einige von euch gesagt haben – das mit ihm so möchte. Ein Teil von mir hofft noch, dass er einfach nur Zeit braucht, weil er noch keine ernsthafte Beziehung geführt hat und sich erst an diese Emotionen gewöhnen muss, und er das selbst erkennt, sich also darauf einlässt. Andererseits betrifft das ja nicht nur ihn – ich stecke genauso in der Situation und muss für mich überlegen, ob ich mit diesem „Risiko“ leben kann.
Ach, ich weiß es auch nicht! Ich konzentriere mich jetzt erst mal auf mein Lernen und schaue, wie die nächsten Treffen laufen. Dann werde ich auf mein Bauchgefühl hören.
Danke euch noch mal!

11.02.2025 13:18 • x 4 #9


Jane_1
Zitat von Alyna99:
Dann werde ich auf mein Bauchgefühl hören.

das ist eine weise Entscheidung. Und wenn da ein Störgefühl sein sollte, lieber einen Schritt rückwärts machen.

11.02.2025 14:34 • x 4 #10


M
Das klingt wirklich gut. Mach das genauso. Und gut wenn er noch keine erntshafte Beziehung hatte wird es für ihn vielleicht wirklich gewöhnungsbedürftig sein seine Gefühle einzuordnen. Und vielleicht braucht er da einfach mehr Zeit, weil ihm die Erfahrung fehlt, wie verhalte ich mich in einer Beziehung.
LG

11.02.2025 14:38 • x 3 #11


Blindfisch
Zitat von Alyna99:
Ein Teil von mir hofft noch, dass er einfach nur Zeit braucht, weil er noch keine ernsthafte Beziehung geführt hat und sich erst an diese Emotionen gewöhnen muss, und er das selbst erkennt, sich also darauf einlässt. Andererseits betrifft das ja nicht nur ihn – ich stecke genauso in der Situation und muss für mich überlegen, ob ich mit diesem „Risiko“ leben kann.

Meiner Meinung nach spielt es keine Rolle, ob er sich (so wie du dir es erhoffst) noch ändert. Entweder man nimmt den Menschen, so wie er/sie oder man geht weiter. Du (und wir alle) werden Menschen nicht ändern können. Das muss jeder für sich allein wollen und auch daran arbeiten. In deinem Fall ist das Exemplar das du dir ausgesucht hast einfach noch nicht so weit in seiner Persönlichkeitsentwicklung. Das braucht noch einiges an Zeit, bis er zum Mann geworden ist.
Möchtest du so lange warten? Selbst wenn er sich innerhalb von sagen wir mal 2-3 Monaten so verhält, wie du dir ihn wünscht, dir ständig seine Gefühle zeigt wird das dich kurzfristig erfreuen, aber langfristig wird die Anziehung sinken. Die Anziehung ist jetzt schon nicht wirklich vorhanden, da du um seine Gefühle verhandelst. Anziehung und Leidenschaft ist nicht verhandelbar.
Zitat von Alyna99:
Klar, ich habe einen sicheren Job und ein gutes Gehalt, aber mir fehlt die emotionale, familiäre Komponente.

Du weißt doch, welche Eigenschaften ein Mann für dich mitbringen muss, das du bereit bist in eine ernsthaft Beziehung mit ihm zu gehen. Wenn er das nicht mitbringt, was dir wichtig in einer Beziehung ist, dann steh auf und suche weiter.
Alles Andere ist Zeitverschwendung.

11.02.2025 14:55 • x 1 #12


chocomoko
Sorry wenn ich das so sage, aber ihr seid beide wie alt ? Das klingt als wärt ihr Mitte 90, ich finde das unglaublich verkopft und intellektuell am abwägen. Er genauso. Die Frage nach Stadt und Land sollte sich da doch auch nicht stellen, auch nicht die Frage nach Haustieren. Du hast doch keine Elefanten oder so zuhause. Das klingt alles sehr theoretisch. Auch bist du seine erste Beziehung. Auch er ist theoretisch am durchgehen, noch bevor er überhaupt irgendwas probiert hat. Diese Unsicherheit hat er auf dich übertragen. Was habt ihr denn zu verlieren?

Wenn ihr nicht verliebt seid, ists was anderes. Aber ihr seid es ja, bzw findet ihr euch attraktiv/anziehend was auch immer. Dann sollte die Grundlage sein, sich diese Gefühle zu erlauben. Gilt für ihn genauso. Zumindest wirkt das auf mich so.

12.02.2025 02:03 • #13


Dranaqueen
@Alyna99
Ich denke er hat gedacht.. Naja Katzen sind ja keine Pferde und sofern es sich um Katzen handelt die keine freigänger sind, sollte es ja auch möglich sein, einen Abend weg zu sein oder die Nachbarn, Freunde, Familie zu bitten einmal am Tag nach den Katzen zu schauen.

Die Pferdenummer ist richtig bitter. Als Kind komnstbdi nach den Ferien in die Schule m: alle erzählen von ihren tollen Urlaub und wie jedes Jahr ist deine story dass du im Stroh geschlafen hast weil Tiere da geht das ja nicht.
Ganz ehrlich, hätte ich null Bock drauf. Pferdedamen, Tiersammlerinnen usw. wären mir auch viel zu unflexibel und passen dann nicht.

zir Zeit ist es doch dann so, dass eigentlich nur er pendelt, wegen deiner Wohnzimmergebundenheit aufgrund der Katzen.
wenn die Katzen jetzt noch mit im Bett schlafen und überall Haare verteilen, wäre die Kombi auch mein absoluter Favorit. Er spricht das Thema zusammenziehen nur jetzt bereits an, da er aktuell eine Fernbeziehung führt und diese zwar kleiner sind als Pferde aber leider ebenso wenig Flexibilität bieten.

12.02.2025 03:56 • #14


A


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